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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Behandlung eines
Reittiers, insbesondere eines Pferdes, sowie einen Sattel- oder
Longiergurt und einen Sattel mit einer solchen Vorrichtung.
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Bei
einem Reittier bildet die Wirbelsäule eine Art Brückenkonstruktion,
bei der die Vorder- und die Hinterhand des Reittieres die Funktion
eines zudem beweglichen Brückenpfeilers übernehmen.
Die eigentliche Brücke
wird dabei von der Wirbelsäule
und von der diese stützenden
Muskulatur gebildet. Damit eine hinreichende Stabilität erreicht
wird, um das Eigengewicht von Tier, Reiter und/oder Sattel aufzunehmen,
ist ein komplexes Zusammenspiel der verschiedenen hieran beteiligten
Muskelgruppen erforderlich.
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Vor
diesem Hintergrund stellt sich die Erfindung die Aufgabe, eine Vorrichtung
zur Behandlung eines Reittieres, insbesondere eines Pferdes, anzugeben,
welche es ermöglicht,
das komplexe Zusammenspiel der verschiedenen den Rücken des
Reittieres stabilisierenden Muskelgruppen zu verbessern.
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Aus
der
DE 102 00 003
A1 ist bereits eine elektrisch betriebene Tier-Massagedecke bekannt. Die
Decke kann über
den Rücken
eines Pferdes gelegt werden. Dabei weist die Decke Taschen auf,
in denen einzelne Massagemotoren angeordnet sind, um unterschiedliche
Muskeln eines Pferdes zu massieren. Diese vorbekannte Massagedecke
dient der Entspannung einzelner Muskelregionen vor oder nach der
Arbeit des Pferdes. Eine Verbesserung des komplexen Zusammenspiels
der verschiedenen den Rücken
stabilisierenden Muskelgruppen ist hiermit jedoch nicht verbunden.
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Die
erfindungsgemäße Aufgabe
wird gelöst durch
eine Vorrichtung zur Behandlung eines Reittiers, insbesondere eines
Pferdes, durch Stimulation einer Körperregion des Reittieres während der
Arbeit, mit einer Stimulationseinrichtung, welche ein Druckelement
zum Ausüben
eines Druckes auf die zu stimulierenden Körperregion aufweist, und mit
einer Halterungseinrichtung, um die Stimulationseinrichtung während der
Arbeit derart an dem Körper
zu befestigen, dass das Druckelement der Stimulationseinrichtung
an der zu stimulierenden Körperregion
zur Anlage kommt.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
ermöglicht
die sanfte Stimulierung verschiedener Körperregionen des Reittieres.
Insbesondere bei einem Einsatz der Vorrichtung zur Stimulierung
der Brustbeinregion und/oder der vorderen Bauchregion des Reittieres
haben sich positive Effekte auf das komplexe Zusammenspiel der verschiedenen
den Rücken
stabilisierenden Muskelgruppen ergeben. So kann eine mechanische
Stimulation in diesem Bereich durch die Stimulationseinrichtung
zu einem reflektorischen Aufwölben
des Rückens
unter Beteiligung verschiedener Muskelgruppen, darunter der Bauchmuskeln, der
Rückenmuskeln
und/oder Teilen der Halsmuskeln führen. Hierdurch werden die
entsprechenden Muskelgruppen gekräftigt. Zudem entfernen sich
die Dornfortsätze
der Wirbelkörper
voneinander, wodurch Problemen im Rückenbereich entgegengewirkt wird.
Die vorliegende Erfindung ermöglicht
dabei, diesen Effekt auch während
der Arbeit des Pferdes oder eines anderen Reittieres, also während des
Reitens, Longierens, Voltigierens, Fahrens etc. zu erreichen, indem
die Körperregion
sanft stimuliert wird, während
das Reittier in Bewegung ist. Auf diese Weise kann mit der Vorrichtung
nicht nur im Stand, sondern auch in allen Gangarten des Reittieres,
z.B. beim Schritt, Trab oder Galopp, problemlos eine Stimulation
der gewünschten
Körperregion
durchgeführt
werden. Dadurch, dass durch die Vorrichtung eine Stimulation während der
Arbeit ermöglicht
wird, ergibt sich ein besonderer Trainingseffekt im Vergleich mit
einer manuellen Stimulation, welche nur im Stand ohne Bewegung durchgeführt werden
kann. Die Vorrichtung kann während
des Longierens genauso eingesetzt werden, wie beim Reiten, Voltigieren,
Fahren oder einer anderen Arbeit des Reittieres. Hierbei hält die Halterungseinrichtung
die Vorrichtung an dem Reittier, ohne dass die Vorrichtung manuell
gehalten werden müsste.
Der in der vorliegenden Anmeldung verwendete Begriff Reittier soll
dabei auch solche Reittiere umfassen, die zum Fahren, Voltigieren
etc. verwendet werden.
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Nach
einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen,
dass durch das Druckelement ein wechselnder, insbesondere vibrierender Druck
auf die zu stimulierende Körperregion
aufbringbar ist. Hierdurch wird eine besonders wirksame Stimulation
der jeweiligen Körperregion
erreicht. Bei der Stimulation in der Brustbeinregion und/oder der vorderen
Bauchregion kann ein besonders gutes Aufwölben des Rückens erreicht werden.
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Von
Vorteil weist dabei das Druckelement eine Vorrichtung zur Erzeugung
des wechselnden Drucks auf.
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Weiterhin
kann das Druckelement eine Kontaktfläche zur Anlage an der zu stimulierenden
Region aufweisen.
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Besonders
gute Ergebnisse werden insbesondere dann erreicht, wenn die Kontaktfläche derart ausgebildet
und angeordnet ist, dass eine begrenzte, insbesondere eng begrenzte
Körperregion
stimulierbar ist.
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Eine
weitere Verbesserung der Stimulation wird dadurch erreicht, dass
die Kontaktfläche
der Stimulationseinrichtung gekrümmt
und insbesondere kreis- oder zylinderabschnittförmig ausgebildet ist.
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Nach
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass die Vorrichtung zur Erzeugung des wechselnden Drucks einen
elektrischen Motor aufweist, welcher insbesondere als Drehmotor
ausgebildet und mit einem Exzenter versehen ist. Hierdurch wird
eine mechanisch zuverlässige
Konstruktion erreicht und gleichzeitig können die Herstellungskosten
gering gehalten werden.
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Weiterhin
kann nach der Erfindung vorgesehen sein, dass der Motor in einem
das Druckelement bildenden Gehäuse
aufgenommen ist. Eine gute Funktion wird dabei erreicht, wenn das
Gehäuse
zylindrisch ausgebildet ist.
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Eine
gute Wirkung der Stimulation wird insbesondere dann erreicht, wenn
die Halterungseinrichtung die Stimulationseinrichtung während der
Arbeit des Reittiers, insbesondere während des Reitens und/oder
Longierens, gegen die zu stimulierende Körperregion, insbesondere die
Brustbeinregion und/oder die vordere Bauchregion des Reittieres, drückt.
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Eine
weitere Verbesserung ergibt sich, wenn die Halterungseinrichtung
derart ausgebildet ist, um die Stimulationseinrichtung unter insbesondere
elastischer Vorspannung gegen die zu stimulierende Körperregion,
insbesondere die Brustbeinregion und/oder die vordere Bauchregion
des Reittiers, zu pressen. Aufgrund der Vorspannung ergibt sich
eine gute Anlage des Druckelements an der zu stimulierenden Region,
so dass die Stimulation besonders wirkungsvoll durchgeführt werden
kann. Wenn das Druckelement unter elastischer Vorspannung gehalten
ist, kann sich die Vorrichtung an Bewegungen des Körpers des
Reittieres anpassen und in unterschiedlichen Bewegungsphasen eine
gute Stimulation ermöglichen.
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Eine
wirkungsvolle Stimulation an der Unterseite des Reittieres ist dann
möglich,
wenn die Halterungseinrichtung derart ausgebildet ist, um die Stimulationseineinrichtung
an der Unterseite des Körpers
des Reittieres, insbesondere an der Brustbeinregion und/oder der
vorderen Bauchregion, zu halten.
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Eine
besonders gute Befestigung der Stimulationseinrichtung wird dann
erreicht, wenn die Halterungseinrichtung eine Halteplatte aufweist,
welche über
einen Haltegurt an dem Körper
des Reittieres befestigbar ist. Hierdurch ist es möglich, die
Halteplatte zuverlässig
an dem Körper
des Tieres zu fixieren. Als Haltegurt kann auch ein Sattelgurt eines
auf das Tier aufgelegten Sattels oder ein Longiergurt eingesetzt
werden, der bei der Arbeit ohnehin eingesetzt wird.
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Dabei
wird die Befestigung dann weiter verbessert, wenn die Halteplatte
einen, vorzugsweise zwei Führungsschenkel
für den
Haltegurt aufweist. Die Führungsschenkel
können
verhindern, dass die Halteplatte unter dem Haltegurt herausrutschen kann.
Wenn die Halteplatte zwei Führungsschenkel aufweist,
kann der Haltegurt gut hierzwischen hindurchgeführt werden.
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Einer
Bewegung der Halterungseinrichtung kann zudem entgegengewirkt werden,
wenn die Halteplatte wenigstens teilweise mit einem rutschhemmendem
Material versehen ist.
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Nach
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist vorgesehen, dass die Stimulationseinrichtung einen
Schwingarm aufweist, über
den das Druckelement mit der Halterungseinrichtung verbunden ist.
Hierdurch wird eine schwingende Bewegung des Druckelements relativ
zur der Halterungseinrichtung erleichtert.
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Eine
weitere Verbesserung der Stimulation kann dadurch erreicht werden,
dass der Schwingarm elastisch verformbar ist. Hierdurch wird einerseits das
Erzeugen einer wechselnden Kraft mit dem Druckelement erleichtert.
Zudem kann auf diese einfache Weise die oben erwähnte elastische Vorspannung
erreicht werden, mit der das Druckelement gegen die zu stimulierende
Region gepresst wird.
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Nach
einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung ist vorgesehen, dass ein erster Abschnitt des Schwingarms
durch Einschnitte oder schlitzartige Aussparungen in der Halteplatte
der Halterungseinrichtung gebildet wird. Ein zweiter Abschnitt des
Schwingarms, welcher sich an den ersten Abschnitt anschließt, kann über die
Halterungseinrichtung seitlich überstehen,
so dass die Stimulationseinrichtung seitlich neben der Halterungseinrichtung
angeordnet ist.
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Die
Betätigung
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
wird dadurch erleichtert, wenn die Stimulationseinrichtung mit einem
Steuerteil verbunden ist, durch das die Stimulationseinrichtung
während
der Arbeit ein- und ausgeschaltet werden kann. Hierzu kann das Steuerteil
mit einem Betätigungsknopf
zur manuellen Betätigung
versehen sein. Auf diese Weise ist es ohne weiteres möglich, während der
Arbeit, z.B. beim Reiten oder Longieren, für eine gewünschte Zeit eine Stimulation
vorzunehmen. Hierzu kann das Steuerteil mit einem von Hand zu betätigenden Schalter
versehen sein.
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Weiterhin
kann vorteilhafter Weise das Steuerteil über ein elektrisches Verbindungskabel,
welches mit wenigstens einem unter Zug selbsttätig öffnenden Anschluss versehen
ist, mit der Stimulationseinrichtung verbunden sein. Diese Gestaltung
ermöglicht
auch, die Energiequelle für
den Motor in dem Steuerteil anzuordnen. Auf diese Weise kann die
Energiequelle, z.B. eine elektrische Batterie oder ein Akku, leicht
ausgewechselt oder geladen werden. Durch die sich selbst öffnenden
Anschlüsse
wird die Unfallgefahr reduziert.
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Nach
einer anderen vorteilhaften Ausgestaltung ist vorgesehen, dass das
Steuerteil und die Stimulationseinrichtung über eine Funkverbindung untereinander
verbunden sind.
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Gegenstand
der Erfindung ist darüber
hinaus ein Sattel- oder Longiergurt sowie ein Sattel für ein Reittier,
der mit einer vorbeschriebenen Vorrichtung versehen ist.
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Weitere
Ziele, Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden
Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines
Ausführungsbeispiels
anhand der Zeichnungen. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder
bildlich dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger Kombination
den Gegenstand der Erfindung, auch unabhängig von der Zusammenfassung
in einzelnen Ansprüchen
oder deren Rückbeziehung.
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Es
zeigen:
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1:
eine perspektivische Ansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung
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2:
die Vorrichtung aus 1 in Draufsicht;
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3 die
Vorrichtung aus 2 in Seitenansicht;
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4:
eine schematische Darstellung des Aufbaus der Stimulationseinrichtung
der Vorrichtung aus 1;
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5:
eine erfindungsgemäße Vorrichtung mit
Steuerteil;
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6:
ein Pferd mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
vor der Aktivierung der Vorrichtung;
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7:
ein Pferd mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
nach dem Aktivieren der Vorrichtung;
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8:
ein weiteres Pferd mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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1 zeigt
eine Vorrichtung zur Behandlung eines Reittieres, welche insbesondere
für Pferde
geeignet ist. Durch die Vorrichtung ist eine sanfte Stimulation
einer Körperregion
des Pferdes während
der Arbeit möglich.
Hierzu weist die Vorrichtung eine Stimulationseinrichtung 1 mit
einem Druckelement 2 auf, durch welches ein Druck auf die
zu stimulierende Körperregion
ausgeübt
werden kann.
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Die
Vorrichtung weist zudem eine Halterungseinrichtung 3 auf,
um die Stimulationsreinrichtung 1 während der Arbeit derart an
dem Körper
des Pferdes zu befestigen, dass das Druckelement 2 an der
zu stimulierenden Körperregion
zur Anlage kommt.
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Das
Druckelement 2 kann relativ zu der Halterungseinrichtung
bzw. dem Pferd in vibrierende Bewegung gesetzt werden. Hierdurch
ergibt sich ein wechselnder, vibrierender Druck, mit dem das Druckelement 2 an
der zu stimulierenden Körperregion
anliegt.
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Das
Druckelement 2 hat eine im wesentlichen zylindrische Grundform.
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Die
Halterungseinrichtung 3 weist eine Halteplatte 4 auf,
welche in unten näher
beschriebener Weise an den Körper
des Reittieres befestigbar ist.
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Zur
Führung
eines Haltegurtes weist die Halteplatte 4 zwei an gegenüberliegenden
Enden der Halteplatte 4 angeordnete Führungsschenkel 5 auf. Hierdurch
ergibt sich eine definierte Führung
für einen
Haltegurt, welcher über
den zwischen den Führungsschenkeln 5 liegenden
Bereich der Halteplatte 4 gelegt werden kann, um die Vorrichtung
an dem Pferd zu fixieren.
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Um
ein Rutschen der Halteplatte 4 weiter zu reduzieren, ist
die dargestellte Halteplatte 4 mit zwei Streifen eines
rutschhemmenden Materials 6 versehen.
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Die
Halteplatte 4 ist über
einen elastisch verformbaren Schwingarm 7 mit dem Druckelement 2 verbunden.
Auf diese Weise ergibt sich eine federnd bewegliche Befestigung
des Druckelements 2 an der Halteplatte 4.
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Ein
erster Abschnitt 8 des einstückig mit der Halteplatte 4 ausgebildeten
Schwingarms 7 wird dabei durch zwei in der Halteplatte 4 vorgesehene schlitzartige
Aussparungen 9 gebildet. Auf diese Weise ist der Bereich,
mit dem der Schwingarm 7 mit der Halteplatte 4 verbunden
ist, von dem äußeren Rand 10 der
Halteplatte 4 nach innen versetzt. Ein zweiter Abschnitt 11 des
Schwingarms 7 schließt
sich an den ersten Abschnitt 8 an und steht seitlich über die
Halterungseinrichtung 3 in Richtung auf die Stimulationsreinrichtung 1 vor.
Auf diese Weise ist das Druckelement 2 seitlich mit einem
Abstand neben der Halteplatte 4 angeordnet.
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2 zeigt
die in 1 dargestellte Vorrichtung in Draufsicht. Hier
ist gut die Anordnung des Druckelements 2 mit einem Abstand
seitlich neben der Halteplatte 4 und die Ausgestaltung
des Schwingarms 7 zu erkennen.
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In 3 ist
gut zu erkennen, dass die Halterungseinrichtung 3 bzw.
deren Halteplatte 4 eine Anlagefläche 12 zur Anlage
an dem Pferd aufweist. Die Anlagefläche 12 ist in dem
dargestellten Fall eben ausgeführt
und ermöglicht
so eine Befestigung an dem Tier ohne Druckstellen.
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Weiterhin
ist in 3 zu erkennen, dass das Druckelement 2 eine
Kontaktfläche 13 zur
Anlage an der zu stimulierenden Körperregion aufweist. Bei der in 3 dargestellten
Ruhelage vor der Befestigung an dem Pferd ist die Kontaktfläche 13 um
einen Abstand A versetzt zur Anlagefläche 12 angeordnet. Dies
wird durch die dargestellte Befestigung des Schwingarms 7 in
einem mittleren Bereich des zylinderförmigen Druckelements 2 erreicht.
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Sobald
die Vorrichtung an dem Pferd beispielsweise mittels eines über die
Halteplatte verlaufenden Haltegurts befestigt wird, wird das Druckelement 2 aus
der in 3 dargestellten Position in Richtung des Pfeils
R etwas verschoben. Hierbei wird der Schwingarm 7 elastisch
verformt. Auf diese Weise ergibt sich nach der Befestigung der Vorrichtung am
Pferd eine Vorspannung, so dass das Druckelement 2 zuverlässig an
der zu stimulierenden Körperregion
anliegt.
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3 lässt weiterhin
gut erkennen, dass die Kontaktfläche 13 gekrümmt ausgebildet
ist und von einem Abschnitt des zylinderförmigen Druckelements 2 gebildet
wird.
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Die
Halteplatte 4, der Schwingarm 7 und das Gehäuse des
Druckelements 2 sind einstückig aus Kunststoff hergestellt.
Zur Erzeugung des wechselnden, insbesondere vibrierenden Drucks
ist das Druckelement 2 mit einer Vorrichtung zur Erzeugung des
wechselnden Drucks versehen. Hierzu ist im hohlen Inneren des Druckelements 2 ein
elektrischer Drehmotor 14 angeordnet, wie dies in 4 dargestellt
ist. An der Abtriebwelle dieses Drehmotors 14 ist ein Exzenter 14 angeordnet.
Sobald der Motor in Rotation gesetzt wird, ergibt sich aufgrund
der Unwucht des Exzenters 14 eine wechselnde Kraft, deren
Frequenz von der Drehzahl des Drehmotors 14 abhängt.
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Der
Drehmotor ist an der einen Stirnseite des zylindrischen Druckelements 2 mit
einem Anschluss 16 versehen.
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Wie
in 5 schematisch dargestellt, kann an diesen Anschluss
ein elektrisches Verbindungskabel 17 angeschlossen werden,
das mit einem Steuerteil 18 verbunden ist. Dabei kann die
Stimulationseinrichtung 1 durch einfachen Druck auf einen
an dem Steuerteil 18 vorgesehenen Betätigungsknopf 19 betätigt werden.
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Die
für den
Betrieb des Elektromotors erforderliche Energie wird dabei durch
eine in dem Steuerteil 18 angeordnete Batterie (nicht dargestellt)
bereitgestellt.
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Das
dargestellte Steuerteil 18 ermöglicht es dabei dem Reiter,
während
des Reitens die Stimulationseinrichtung ein- oder auszuschalten.
Wird ein längeres
Kabel verwendet, kann die Stimulationseinrichtung 1 auch
problemlos beim Longieren eingesetzt werden.
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Um
Unfällen
entgegen zu wirken, ist dabei das Verbindungskabel 17 mit
unter Zug selbsttätig öffnenden
Anschlüssen
versehen.
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Aus
Gründen
der Vereinfachung wurde in den 2, 3 und 5 das
rutschhemmende Material 6 nicht dargestellt.
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Die 6 bis 8 illustrieren
schematisch die Anwendung und die Wirkung der erfindungsgemäßen Vorrichtung. 6 zeigt
schematisch ein Pferd in aufgerichteter, gespannter Haltung. Der
Kopf und die angedeutete Halswirbelsäule 20 sind erhoben,
während
die Wirbelsäule
verkürzt
und etwas nach unten gewölbt
ist. Hierbei ergibt sich ein nur geringer Abstand zwischen den schematisch
angedeuteten Rückenwirbeln 21.
Weiterhin ist in 6 die Lage der Hüfte 22 und
der Schulter 23 schematisch angedeutet.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
ist dabei über
einen Haltegurt 24 an der Unterseite des Körpers befestigt.
Der Haltegurt 24 verläuft
dabei über die
Halteplatte 4 und drückt
diese mit der Anlagefläche 12 gegen
die Unterseite des Pferdekörpers.
Die Stimulationseinrichtung 1 weist dabei nach hinten und
kommt damit an der zu stimulierenden Region, hier der obere Bauchbereich,
zu liegen.
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Wie
auch für
den Menschen, ist für
das Pferd der beste Schutz vor Rückenproblemen
eine korrekte Haltung. Das Training der Bauch- und Rückenmuskeln ermöglicht dem
Pferd, den Reiter problemlos zu tragen.
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Eine
wichtige Voraussetzung ist dabei, dass das Pferd lernt, den Rücken aufzuwölben.
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6 verdeutlicht
dabei eine problematische Haltung eines Pferdes, bei der der Rücken nicht in
der gewünschten
Weise aufgewölbt
ist. 6 zeigt dabei die Haltung des Pferdes bevor die
Stimulation erfolgt.
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Wird
die Stimulationseinrichtung jetzt betätigt, erfolgt eine sanfte Stimulation
in dem Bereich der Anlage des Druckelements 2 an der Unterseite
des Pferdes. Hierdurch wölbt
das Pferd reflektorisch den Rücken
auf und nimmt gleichzeitig den Kopf in eine entspannte Haltung herunter,
wie dies in 7 dargestellt ist.
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Während in
den 6 und 7 die Halteplatte 4 mittels
eines einfachen Haltegurtes 24 an dem Pferd befestigt ist,
zeigt 8 die Kombination der Vorrichtung mit einem Sattel 25.
Hier wird die Halteplatte 4 über den ohnehin vorhandenen
Sattelgurt an dem Pferd fixiert.
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Die
in den Figuren dargestellte Vorrichtung stellt eine Rückenschule
für ein
Pferd dar. Durch seine regelmäßige Anwendung
wird die Tragkraft des Rückens
entwickelt und der Übergang
in eine korrekte Versammlung erleichtert. Die Vorrichtung beugt Rückenproblemen
vor oder lindert bereits bestehende Beschwerden.
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Hierbei
ist eine wichtige Voraussetzung, dass das Pferd lernt, den Rücken aufzuwölben, wie dies
in 7 und 8 dargestellt ist. Dabei spannt es
automatisch die Bauchmuskeln an, wobei gleichzeitig die Rückenmuskeln
aktiviert werden. Dies führt zu
einer Stabilisierung des Rückens
und entlastet die Wirbelsäule.
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Tatsächlich spielt
sich ein Großteil
aller Lahmheiten bei Pferden im Bereich der Vorderextremitäten ab.
Die klassische Reitkunst berücksichtigt diese
Problematik in der Form, dass versucht wird, durch die Versammlung
des Pferdes die Belastung der Vorderbeine in der Bewegung zu verringern.
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Die
Versammlung resultiert in einer Verlagerung des Schwerpunkts nach
hinten, die einerseits durch Aufrichten und Wölben und andererseits durch vermehrtes
Untertreten der Hinterextremitäten
in Richtung Schwerpunkt zustande kommt.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
stimuliert beim Reiten oder Longieren die Brustbein- oder obere
Bauchregion des Pferdes und bringt auf sanftem Wege das Pferd dazu,
die in den 7 und 8 dargestellt
Haltung anzunehmen. Damit unterstützt die Vorrichtung das Pferd
in der Versammlung und ermöglicht
eine optimale Prophylaxe vor Rückenproblemen
und sich daraus ergebenden Problemen.
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- 1
- Stimulationseinrichtung
- 2
- Druckelement
- 3
- Halterungseinrichtung
- 4
- Halteplatte
- 5
- Führungsschenkel
- 6
- rutschhemmendes
Material
- 7
- Schwingarm
- 8
- erster
Abschnitt
- 9
- Aussparung
- 10
- äußerer Rand
- 11
- zweiter
Abschnitt
- 12
- Anlagefläche
- 13
- Kontaktfläche
- 14
- Drehmotor
- 15
- Exzenter
- 16
- Anschluss
- 17
- Verbindungskabel
- 18
- Steuerteil
- 19
- Bedienungsknopf
- 20
- Halswirbelsäule
- 21
- Wirbel
- 22
- Hüfte
- 23
- Schulter
- 24
- Haltegurt
- 25
- Sattel