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Die
Erfindung betrifft eine fahrbare Vorrichtung mit einer Abtragvorrichtung
für das
Abtragen zumindest eines Teiles des Füllgutes auf einem Kunstrasenplatz.
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Kunstrasen
gewinnt als Spielfläche
zum Beispiel für
Fussball oder Feldhockey eine immer größere Bedeutung. Der Kunstrasen
wird dabei als Bahnenware nebeneinander verlegt und gegebenenfalls auch
miteinander verbunden. Es ist des Weiteren bekannt, Füllgut, zum
Beispiel Sand und/oder Gummigranulat, in einer möglichst homogenen Weise auf dem
Kunstrasenplatz auszubringen, um dadurch ein Verrutschen des Kunstrasens
zuverlässig
zu vermeiden.
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Von
Zeit zu Zeit muss allerdings zumindest der obere Bereich des Füllgutes
entfernt werden, um zum Beispiel den Platz zu säubern oder aber den Kunstrasenhalme
wieder etwas aufzulockern beziehungsweise aufzustellen.
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Es
ist hierzu bekannt, das Füllgut
abzusaugen. Allerdings ist dieses Vorgehen sehr energieaufwändig und
daher teuer. Des Weiteren ist die Entnahmeleistung, also der Abtrag
an Füllgut
pro m2 nicht genau definierbar.
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Des
Weiteren ist es bekannt, mit Bürsten
das Füllgut
aus dem Kunstrasen herauszukehren. Dabei sind die Borsten der Bürste zum
Beispiel auf einer rotierenden Walze angeordnet und kehren das Füllgut in
einen entsprechenden Auffangbehälter.
Hierbei ist es nachteilig, dass die Bürsten die hochstehenden Halme
des Kunstrasen zur Seite drücken
und das Kehrergebnis deswegen sehr unbefriedigend ist, da das sowieso
fast am Rücken
des Kunstrasen, im sogenannten Flor, befindliche Füllgut durch
die zusätzlich
umgedrückten
Halme durch die Kehrbewegung nicht erreicht wird.
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Ausgehend
von diesem Stand der Technik hat es sich die Erfindung zur Aufgabe
gemacht, die eingangs beschriebenen Vorrichtungen zu verbessern.
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Zur
Lösung
dieser Aufgabe geht die Erfindung aus von einer fahrbaren Vorrichtung
wie eingangs beschrieben und schlägt vor, dass in Fahrtrichtung
vor der Abtragvorrichtung eine Füllgutfördereinheit
vorgesehen ist, um zumindest einen Teil des Füllgutes aus dem Flor des Kunstrasens
in den oberen Bereich des Kunstrasens zu fördern.
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Als
Flor wird dabei der Bereich des Kunstrasens verstanden, der dem
Trägergewebe
beziehungsweise dem Rücken
zugewandt ist. Er liegt dem freien Ende der Halme aus Kunststofffasern
gegenüber.
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In
diesem Bereich befindet sich aufgrund der Benutzung des Kunstrasenplatzes
nach kurzer Zeit das Füllgut,
das heißt,
die Halme des Kunstrasens stehen durch das Füllgut nach oben vor, das Füllgut beschwert
den Kunstrasen. Durch den erfindungsgemäßen Einsatz der Füllgutfördereinheit
wird erreicht, dass zumindest ein Teil des Füllgutes aus dem unteren Bereich
des Kunstrasens, dem Florbereich, in den oberen Bereich des Kunstrasens
gebracht wird und dann durch die Abtragvorrichtung leichter und
effektiver erfasst und abtransportiert werden kann. Dabei beschreibt
der obere Bereich die Oberseite des Kunstrasens, aber auch einen
Bereich am vorderen, freien Ende des Halmes. Der erfindungsgemäße Effekt
wird schon dann erreicht, wenn ein Teil des Füllgutes aus der sich aufgrund
der normalen Benutzung ergebenden Füllguthöhe heraustransportiert wird,
da bereits dieser Füllgutanteil
dann sehr leicht und effektiv durch die Abtragvorrichtung abgetragen
wird.
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In
einer bevorzugten Variante der Erfindung ist vorgesehen, dass als
Füllgutfördereinheit
mindestens eine mit Zinken ausgestattete rotierende Walze vorgesehen
ist. Die Achse dieser rotierenden Walze ist bevorzugt im Wesentlichen
parallel orientiert zur Ebene des Kunstrasens. Geschickterweise
sind dabei die Zinken am Umfang der Walze derart versetzt, um ein
möglichst
effektives Herausfördern
des Füllgutes
aus dem Florbereich des Kunstrasens zu erreichen. Dabei ist gefunden
worden, dass es günstig
ist, wenn die Zinken zum Beispiel schraubenförmig, also auf Schraubenlinien
auf der Mantelfläche
der Walze angeordnet sind. Bevorzugterweise ist dabei die Achse
der Walze rechtwinklig zur Fahrtrichtung orientiert, wodurch die
Belastung des Kunstrasens reduziert wird. Überraschenderweise wird mit
dem Einsatz einer mit Zinken ausgestatteten rotierenden Walze als Füllgutfördereinheit
auch erreicht, dass der Kunstrasen entsprechend aufgelockert wird,
also insbesondere auch die Halme kammartig aufgerichtet werden. Durch
diese Ausgestaltung erreicht die Erfindung also mehrere Effekte.
Es wird nicht nur ein effektives und gut einstellbares Abtragvermögen an Füllgut durch
die Erfindung realisiert, welches effizient, also kostengünstig aufgrund
sparsamen Energieeinsatzes erfolgt, es wird gleichzeitig auch der
Kunstrasen gepflegt und die Halme wieder ausgerichtet.
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In
der erfindungsgemäßen Weiterentwicklung
ist gefunden worden, dass die Füllgutfördereinheit
zwei gegensinnig rotierende, mit Zinken ausgestattete Walzen aufweist.
Die Zinken beider Walzen greifen, wie oben beschrieben, in den Kunstrasen ein.
Natürlich
erfährt
die Zinke einen entsprechenden Widerstand bei der Rotationsbewegung
durch die Halme des Kunstrasens sowie dem in den Kunstrasen eingestreutem
Füllgut.
Die Zinken sind daher auch ausreichend elastisch. Das Drehmoment
der Walze führt
zu einer Zugbewegung am Kunstrasen. Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung
wird erreicht, dass der Kunstrasen nicht in eine Richtung geschoben
wird, dabei ist nämlich
zu beachten, dass Kunstrasenbahnen auch ohne eine Verbindung mit Nachbarbahnen
verlegt werden und gerade im Endbereich, wenn das Füllgut fast
komplett aus dem Kunstrasen entnommen ist, ein Verschieben des Kunstrasens
leicht möglich
sein kann.
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Als
besonders günstig
hat es sich dabei herausgestellt, dass die in Fahrtrichtung erste
Walze im Bereich des Kunstrasens eine in Fahrtrichtung weisende
Bewegungskomponente besitzt. Aufgrund des gegensinnigen Antriebes
der beiden Walzen dreht sich dann die zweite Walze derart, dass
diese im Bereich des Kunstrasens, also in dem Bereich in welchem
die Zinke in die Halme beziehungsweise in den Flor eingreift, eine
der Fahrtrichtung entgegengesetzte Bewegungskomponente aufweist.
Durch diese Ausgestaltung wird der Kunstrasen im Bereich der Vorrichtung,
insbesondere unterhalb der Vorrichtung regelrecht Blatt- oder straffgezogen.
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In
einer weiteren erfindungsgemäßen Variante
ist vorgesehen, dass die Umfangsgeschwindigkeit der Zinken auf der
Walze höher
ist als die Fahrgeschwindigkeit der Vorrichtung.
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Hierdurch
wird erreicht, dass möglichst
jeder Bereich des Kunstrasens von den Zinken durchstrichen wird
und gegebenenfalls sogar mehrfach von Zinken bearbeitet wird. Natürlich ist
es vorteilhaft, die Umfangsgeschwindigkeit, das heißt die Rotationsgeschwindigkeit
der Walzen entsprechend zu steuern, um die Auflockerung beziehungsweise
den Anteil des Füllgutes,
welcher in dem Rasen nach oben transportiert wird, zu beeinflussen
und zu steuern.
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Die
Erfindung beansprucht eine Füllgutfördereinheit.
Diese kann sehr variabel ausgebildet sein, es können auch unterschiedliche
Konzepte für die
Füllgutförderung
Verwendung finden. In dem zuerst geschilderten Fall besteht diese
Füllgutfördereinheit
aus einer mit Zinken ausgestatteten, rotierenden Walze. Es ist aber
auch möglich,
zum Beispiel pflugähnliche
Anordnungen als Füllgutfördereinheit
mit dem angegebenen Effekt zu realisieren.
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Des
Weiteren ist in einer erfindungsgemäßen Variante vorgesehen, ein
umlaufendes Band mit Stacheln vorzusehen, wobei die Stacheln, ähnlich wie
die Zinken, den Kunstrasen durchkämmen. Es ergeben sich eine
Vielzahl unterschiedlicher Varianten für die Realisierung der Füllgutfördereinheit.
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In
einer bevorzugten Variante der Erfindung ist vorgesehen, dass die
Füllgutfördereinheit
einen Antrieb aufweist, der von dem Antrieb der fahrbaren Vorrichtung
getrennt ist. Dadurch ist es grundsätzlich möglich, die Föderleistung
der Füllgutfördereinheit unabhängig von
der Fahrgeschwindigkeit der Vorrichtung zu beherrschen.
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Natürlich ist
es möglich
in einer einfachen Variante der Erfindung eine starre Kopplung zwischen
dem Fahrantrieb der fahr baren Vorrichtung und dem Antrieb der Füllgutfördereinheit
zu realisieren.
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Als
Antrieb für
die Füllgutfördereinheit
beziehungsweise als Rotationsantrieb für die mit Zinken ausgestattete
Walze finden zum Beispiel Hydraulikantriebe oder Benzin-beziehungsweise
Elektromotoren Verwendung.
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In
einer bevorzugten Variante der Erfindung wird vorgesehen, dass die
Füllgutfördereinheit
anhebbar und absenkbar ist. Durch die Höhenverstellbarkeit der Füllgutfördereinheit
ist die Arbeitstiefe einstellbar. Für den Fall, dass die Füllgutfördereinheit aus
mehreren Teilelementen besteht, wie zum Beispiel in dem Anwendungsfall,
bei welchem erfindungsgemäß zwei gegensinnig
rotierende Walzen vorgesehen sind, ist es möglich, jeder einzelnen Teileinheit
eine einzelne Einstellbarkeit der Arbeitshöhe zuzuordnen. Gelöst wird
dies zum Beispiel durch einfache Stellmotoren. So kann zum Beispiel
die Arbeitsposition der in Fahrtrichtung ersten Walze höher sein,
da diese den ersten Bereich des Füllgutes aufzulockern hat und
die Arbeitstiefe der zweiten Walze ist dann niedriger, um tiefere
Bereiche des Füllgutes zu
erreichen.
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Die
Höhenverstellung
wird einfach mit einer Schienen- oder Schwenkhebellagerung, zusammen mit
einem Stellantrieb realisiert.
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Auch
die Ausgestaltungen der Walzen müssen
nicht zwingend gleich sein. Die Breite, die Dichte und die Anordnung
der Zinken ist erfindungsgemäß variabel
oder auch zwischen beiden Walzen gleich.
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Neben
der Variante, dass in jedem Teilelement der Füllgutfördereinheit ein eigenständiger Höhenantrieb
für das
Anheben oder Absenken zugeordnet ist, ist natürlich auch ein gemein samer
Antrieb, wie er zum Beispiel auch in der Zeichnung gezeigt ist, realisierbar.
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Günstigerweise
wird in einer erfindungsgemäßen Variante
vorgesehen, dass zwischen den beiden rotierenden Walzen ein Abstützrad vorgesehen ist.
Geschickterweise ist die Drehrichtung der beiden Walzen so gewählt, dass
der Kunstrasen zwischen den beiden Walzen straffgezogen wird. In
diesem Bereich stützt
sich dann das Abstützrad
auf dem Kunstrasen ab und bewirkt so, dass der Kunstrasen nicht verschoben
wird, wenn dann nachfahrend die Abtragvorrichtung das Füllgut abträgt.
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Dabei
ist erfindungsgemäß an der
Vorrichtung eine Vielzahl von Reifen beziehungsweise gegebenenfalls
auch Walzen vorgesehen, um eine möglichst gute Gewichtsverteilung
zu erreichen und die Flächenbelastung
im Bereich der Auflagepunkte möglichst
zu reduzieren. Durch die Anordnung des Abstützrades beziehungsweise einer
Abstützwalze zwischen
den beiden rotierenden Walzen wird ein Verrutschen des Kunstrasens
zuverlässig
vermieden.
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Ein
weiterer Vorzug der Erfindung liegt darin, dass die Abtragvorrichtung
das im oberen Bereich des Kunstrasens liegende Füllgut abträgt. Die der Abtragvorrichtung
vorfahrende Füllgutfördereinheit fördert das
Füllgut
aus dem Flor, also aus dem unteren Bereich des Kunstrasens in den
oberen Bereich des Kunstrasens und lockert ihn dabei gegebenenfalls
auch noch auf. Das dann im oberen Bereich des Kunstrasens liegende
Füllgut
wird dann von der Abtragvorrichtung erfasst und abgetragen, das
heißt, vom
Kunstrasen entfernt. Diese Vorgehensweise ist sehr energiesparend.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass
die Abtragvorrichtung als mit Borsten bestückte Bürstenwalze ausgebildet ist.
Eine solche Bürstenwalze
ist für
das Abkehren des als Schüttgut
realisierten Füllgut
günstig.
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Auf
der Mantelfläche
der Walze befinden sich dabei eine Vielzahl von Borsten in möglichst
homogener Weise, um ein möglichst
gleichartiges Bürstenergebnis
zu erreichen. Die Borsten kehren dann das granulate Füllgut (zum
Beispiel Gummigranulat oder Sand) in eine entsprechende Auffangkammer, von
dort aus wird dann das Füllgut
weitertransportiert.
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Alternativ
hierzu ist in der erfindungsgemäßen Variante
vorgesehen, dass als Abtragvorrichtung eine Absaugeinheit vorgesehen
ist. Diese kann zum Beispiel ausgebildet sein wie ein Staubsauger,
die das im oberen Bereich des Kunstrasens beziehungsweise auf dem
Kunstrasen aufliegende Füllgut
absaugt.
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Die
Erfindung umfaßt
auch eine Variante, bei der eine oder mehrere Bürstenwalzen mit wenigstens einer
Absaugeinheit zusammenwirken. Dabei kann die Abtragung von auf dem
Kunstrasen liegendem Füllgut
noch effizienter erfolgen.
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Geschickterweise
ist in einer erfindungsgemäßen Weiterentwicklung
eine Höhenverstellbarkeit der
Abtragvorrichtung vorgesehen. Erfindungsgemäß wird also nicht nur für die Füllgutfördereinheit sondern
auch für
die Abtragvorrichtung eine Höhenverstellung,
realisiert durch eine entsprechende Führung mit Antrieb (genauso
wie für
die Füllgutfördereinheit),
vorgesehen. Geschickterweise wird dabei diese Höhenverstellbarkeit ebenfalls
unabhängig
von der der Füllgutfördereinheit
realisiert, wodurch das Abtragergebnis der Abtragvorrichtung (zum
Beispiel der Bürstenwalze)
einstellbar ist.
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Es
ist klar, dass durch die Einstellbarkeit der verschiedenen Höhenlagen
der Abtragvorrichtung einerseits und der Füllgutfördereinheit andererseits das
Bearbeitungsergebnis beim Abtrages des Füllgutes vom Kunstrasen variierbar
und auch einstellbar ist. Hieraus ergeben sich eine hohe Anpassbarkeit der
erfindungsgemäßen Vorrichtung
für die
verschiedensten Anwendungsfälle.
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Günstigerweise
besitzt die erfindungsgemäße Vorrichtung
einen Auffangbehälter
für das
abgetragene Füllgut.
Hieraus resultiert eine kompakte erfindungsgemäße Vorrichtung.
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Alternativ
hierzu ist vorgesehen, dass die Vorrichtung eine Fördervorrichtung
für das
von der Abtragvorrichtung aufgenommene Füllgut aufweist, um das Füllgut auf
einen von der Vorrichtung getrennt fahrenden Auffangbehälter zu
fördern.
Dadurch ist es möglich,
auf einem separatem Fahrzeug einen deutliche größeren Auffangbehälter vorzusehen
und so eine möglichst
effektive Abfahrt des ausgearbeiteten Füllgutes zu erreichen.
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Geschickterweise
ist in Förderrichtung
des Füllgutes
vor dem Auffangbehälter
ein Trennsieb für das
Füllgut
vorgesehen. Hierdurch wird erreicht, dass Verunreinigungen, die
unter Umständen
auf dem Kunstrasenplatz aufliegen, nicht in das wiederzuverwendende
Füllgut
eingemischt werden, sondern frühzeitig
hiervon wieder separiert werden.
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Die
erfindungsgemäße fahrbare
Vorrichtung ist entweder eine selbstfahrende Vorrichtung, bei welcher
dann zum Beispiel die Bedienperson mit der Vorrichtung mitfährt, also
die Vorrichtung einen eigenen Fahrersitz aufweist oder aber die
erfindungsgemäße Vorrichtung
ist als geschleppte Vorrichtung realisiert. Sie wird dann zum Beispiel
durch eine entsprechende Kupplung an eine Zugmaschine, zum Beispiel
einem Traktor oder ähnlichem
angeschlossen.
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In
der einzigen Zeichnung ist die Erfindung schematisch in einer Ansicht
gezeigt.
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Die
Vorrichtung 1 ist in dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel
als selbstfahrende Vorrichtung realisiert. Sie besitzt eine Mehrzahl
von Rädern 11 tragende
Achsen 12.
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Die
Vorwärtsfahrtrichtung
ist mit dem Pfeil 3 angegeben. Nach der Vorderachse 12a schließt sich in
diesem Ausführungsbeispiel
die Füllgutfördereinheit 4 an.
Die Füllgutfördereinheit 4 besteht
hierbei aus einem Träger 43,
der auf dem Fahrzeuggestell der Vorrichtung 1 höhenverstellbar
(angedeutet durch den Doppelpfeil 42) gelagert ist. Der
Träger 43 besitzt
seinerseits zwei drehbare Walzen 41, die an dem unteren
Ende des Trägers 43 angeordnet
sind. Die in Fahrtrichtung vordere Walze 41a rotiert dabei in
Uhrzeigerrichtung, die in Fahrtrichtung hintere, zweite Walze 41 in
entgegengesetzter Richtung.
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Der
Träger 43 nimmt
den Rotationsantrieb für
die Walzen 41 auf. Dieser Antrieb ist von dem Fahrantrieb
der Vorrichtung 1 getrennt. An den Walzen 41 stehen
beinahe tangential mehrere, in dem hier ausgeführten Beispiel jeweils vier
Zinken 40 ab. Der Radius des Flugkreises dieser Zinken
ist ungefähr
doppelt so groß wie
der Radius der Walze 41. Die Zinken 40 sind am äußeren Ende
in radialer Richtung abgewinkelt.
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Durch
die Höhenverstellbarkeit
des Trägers 43 (Doppelpfeil 42)
gegenüber
der Vorrichtung 1 ist die Tiefe des vorstehenden Endes
der Zinken 40 und damit auch die Lage des Flugkreises einstellbar.
Damit ist auch die Einwirktiefe der Zinken 40 in den Kunstrasen,
aus welchem die Vorrichtung 1 verfahrbar ist, variierbar.
Normalerweise ist die Anordnung so getroffen, dass die Zinken 40 nach
unten vorstehen und durch die rotierende Bewegung der Walze 41 regelmäßig durch
die Halme des Kunstrasens durchkämmen.
Dabei erreicht das untere Ende der Zinken 40 problemlos
auch das in den Kunstrasen eingestreute Füllgut und fördert dieses in einer schaufelnden
Bewegung aus dem unteren Bereich, dem Florbereich, nahe dem Trägergewebe
oder dem Rücken
des Kunstrasen, in den oberen Bereich, also in den mittleren Halmbereich
bis in den Bereich des freien Endes der Halme beziehungsweise auf
den Kunstrasen selber. Diese Bereiche zählen ebenfalls zu dem oberen
Bereich des Kunstrasens.
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Es
ist klar, dass durch die Höheneinstellbarkeit
der Füllgutfördereinheit 4 (Doppelpfeil 42)
natürlich
auch die Eingriffstiefe der Zinken 40 in die in den Kunstrasen
eingestreute Füllgutschicht
variierbar ist.
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Auf
der Walze 41 befinden sich dabei eine Vielzahl von Zinken 40,
die zum Beispiel schraubenförmig
versetzt zueinander angeordnet sind. Die Rotationsgeschwindigkeit
der Walzen ist so hoch gewählt,
dass die Umfangsgeschwindigkeit der Zinken beim Eingriff in den
Kunstrasen deutlich höher
ist oder sehr viel größer ist
als die Fahrgeschwindigkeit der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1.
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Die
Rotationsrichtung der Walzen 41, 41a ist dabei
so gewählt,
dass der Kunstrasen, der unterhalb der Vorrichtung 1 liegt
(hier nicht gezeigt), gestrafft wird. Dies ist durch die beiden
entgegengerichteten Pfeile 44, 44a gezeigt. Die
Pfeile 44, 44a sind die Kraftrichtungen, die in
dem Kunstrasen herrschen, aufgrund der durch den Kunstrasen durchkämmenden
Zinken der jeweiligen Walzen 41, 41a. Sie entsprechen
Bewegungskomponenten der rotierenden Zinken. Dabei ist die Anordnung
so gewählt,
dass die in Fahrtrichtung vordere Walze 41a (hier links)
eine derartige Drehbewegung ausführt,
das die Zinken, die den Kunstrasen durchkämmen, eine Bewegungskomponente
in Fahrtrichtung aufweisen.
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Die
hintere, zweite Walze 41 besitzt eine hierzu entgegengesetzte
Drehrichtung, hieraus resultiert aufgrund des Widerstandes der Zinken 40 in dem
Kunstrasen die Kraftkomponenten 44a beziehungsweise 44.
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Geschickterweise
wird gerade in dem Bereich, in welchem durch die beiden Walzen 41, 41a der
Kunstrasen straffgezogen wird, ein Abstützrad 10 (also zwischen
den beiden Walzen 41, 41a) angeordnet und drückt zusätzlich den
Kunstrasen auf seine Un terlage. Dadurch wird erreicht, dass zu dem
Zeitpunkt, an welchem die Abtragvorrichtung 2 den hochgeförderten
Bereich erreicht, der Rasen wieder möglichst eben und flach, also
nicht wellig oder stockend ausgerichtet ist.
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Auch
die Abtragvorrichtung 2 ist höhenverstellbar. Dies ist durch
den Doppelpfeil 21 angedeutet. Die Höhenverstellbarkeit kann dabei
in gleicher Weise, also gemeinsam mit der Höhenverstellbarkeit 42 der
Füllgutfördereinheit
oder getrennt hiervon, realisiert sein.
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Die
Abtragvorrichtung 2 in dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel
ist als Bürstenwalze 20 realisiert,
auf einer Welle 22 sind Bürsten angeordent. Die Rotationsrichtung
der Bürste
ist auch wieder in Uhrzeigerrichtung (siehe Pfeil 23).
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Die
eingesetzten Borsten an der Bürstenwalze 20 sind
größer als
der Durchmesser der Welle 22. Durch die Bürstenwalze 20 wird
das aufgelockerte, in den oberen Bereich des Kunstrasens transportierte Füllgut abgekehrt
und zunächst
zu einer Förderrinne 52 transportiert,
in welcher eine Förderwalze 50 das Füllgut in
eine Fußbereich
eines Förderturmes
mit einer Förderschnecke 51 fördert. Mit
der Förderschnecke 51 wird
das Füllgut
hochgehoben und zum Beispiel in einen Auffangbehälter, der neben der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 mitfährt, abtransportiert.
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Der
Antrieb der Förderwalze 50 ist
gegebenenfalls ausschaltbar, wodurch mit der Förderrinne 52 ein kleiner
Pufferspeicher besteht, um zum Beispiel das Fahrzeug mit dem vollen
Auffangbehälter gegen
ein Fahrzeug mit einem leeren Auffangbehälter austauschen zu können. Förderwalze 50,
Förderschnecke 51 und
Förderrinne 52 sind
Teile der Fördervorrichtung 5.
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Die
jetzt mit der Anmeldung und später
eingereichten Ansprüche
sind Versuche zur Formulierung ohne Präjudiz für die Erzielung weitergehenden Schutzes.
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Sollte
sich hier bei näherer
Prüfung,
insbesondere auch des einschlägigen
Standes der Technik, ergeben, daß das eine oder andere Merkmal
für das
Ziel der Erfindung zwar günstig,
nicht aber entscheidend wichtig ist, so wird selbstverständlich schon
jetzt eine Formulierung angestrebt, die ein solches Merkmal, insbesondere
im Hauptanspruch, nicht mehr aufweist.
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Die
in den abhängigen
Ansprüchen
angeführten
Rückbeziehungen
weisen auf die weitere Ausbildung des Gegenstandes des Hauptanspruches
durch die Merkmale des jeweiligen Unteranspruches hin. Jedoch sind
diese nicht als ein Verzicht auf die Erzielung eines selbständigen,
gegenständlichen
Schutzes für
die Merkmale der rückbezogenen Unteransprüche zu verstehen.
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Merkmale,
die bislang nur in der Beschreibung offenbart wurden, können im
Laufe des Verfahrens als von erfindungswesentlicher Bedeutung, zum Beispiel
zur Abgrenzung vom Stand der Technik beansprucht werden.
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Merkmale,
die nur in der Beschreibung offenbart wurden, oder auch Einzelmerkmale
aus Ansprüchen,
die eine Mehrzahl von Merkmalen umfassen, können jederzeit zur Abgrenzung
vom Stande der Technik in den ersten Anspruch übernommen werden, und zwar
auch dann, wenn solche Merkmale im Zusammenhang mit anderen Merkmalen
erwähnt wurden
beziehungsweise im Zusammenhang mit anderen Merkmalen besonders
günstige
Ergebnisse erreichen.