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1 Befestigungselement für Kabel
an Laststangen im Theater
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Bei
der vorliegenden Erfindung handelt es sich um einen Greifhaken,
der vorwiegend in Theaterhäusern
seine Anwendung finden wird. Er soll dazu dienen bestimmte Kabel
mit den Laststangen zu verbinden.
Die Kabel, für
die der Haken zur Anwendung kommt befinden sich auf Federkabeltrommeln auf dem Schnürboden. Sie sollen von oben heruntergelassen und mit der Laststange
verbunden werden.
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Bei
der Planung von bühnentechnischen Einrichtungen
für die
Obermaschinerie werden oftmals flexibel positionierbare Federkabeltrommeln
auf dem Schnürboden
vorgesehen. Die Kabel dienen der Strom- und Datenzuführung zu
den Laststangen. Dadurch können
elektrische Geräte,
die an den Laststangen aufgehängt
sind, versorgt werden.
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2 Darstellung des Problems
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Momentan
stellt sich die Befestigung des Kabels an der Laststange noch als
Schwierigkeit dar, da die Laststangen in ihrer obersten Position
1–2 m
unter dem Schnürboden
hängen
und deshalb mit der Rand nicht zu erreichen sind.
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Der
Abstand zwischen dem Schnürboden und
den Laststangen besteht aus folgenden Gründen:
Erstens muss bei
Versagen des Betriebsendschalters im ungünstigsten Fall mit einem Nachlauf
der Laststange von 1,1 m gerechnet werden. Zweitens ist die Schnürbodenkonstruktion
selbst etwa 0,2 m hoch und drittens gibt es zwischen der Laststange
und dem Drahtseil einige notwendige Anschlagmittel, die mit einer
Länge von
0,6 m angenommen werden. Diese Anschlagmittel dürfen nicht höher als
bis zur Unterkante des Schnürbodens
gezogen werden, da sie in den schmalen Schlitzen hängen bleiben
könnten.
Insgesamt ergibt das einen Abstand von 1–2 m, der zwischen der Oberfläche des
Schnürbodens
und der Laststange besteht. Dieser Abstand macht es unmöglich, die
Laststange mit der Hand zu erreichen, um das Kabel zu befestigen.
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Die
Verbindung der Kabel mit den Laststangen kann zur Zeit nur durch
behelfsmäßige, improvisierte
und zum Teil auch gefährliche
Vorgehensweisen erfolgen:
Jeannot Bessière, ein Lichtdesigner, der
am Schauspielhaus Düsseldorf
arbeitet, beschreibt zwei Vorgehensweisen, die momentan angewendet
werden. Bei der ersten wird die Laststange auf Bühnenniveau heruntergelassen.
Es wird ein etwa 2 m langes Stahlseil an der Laststange befestigt
und an der Laststangenaufhängung
hochgebunden. Die Laststange wird bis zur obersten Position hochgezogen.
Das befestigte Stahlseil ragt dann durch den Schnürboden hindurch. Nun
kann das Kabel von der Federkabeltrommel mit Hilfe eines Kabelstrumpfes und eines Schnellverbindungsgliedes mit dem Stahlseil verbunden werden
und wird so beim Absenken der Laststange mit heruntergezogen. Die
Laststange wird wieder auf Bühnenniveau heruntergelassen,
um das Kabel an der Laststange zu sichern und den Stecker des Kabels
in eine an der Laststange befestigte Verteilerbox einzustecken.
Die Laststange muss bei dieser Methode zweimal abgesenkt werden.
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Die
zweite Methode besteht darin, dass eine Person vom Schnürboden aus
die Kabeltrommel so weit abrollt, dass eine andere Person, die sich
auf der Bühne
befindet, das Kabel mit der Laststange verbinden und den Stecker
einstecken kann. Dazu muss die Laststange nur einmal abgesenkt werden,
es werden aber zwei Personen benötigt.
Das Lösen
des Kabels ist bei dieser Methode nur von der Bühne aus zu bewerkstelligen.
Dabei ist es schon vorgekommen, dass das Kabel unkontrolliert hochgeschnellt
und der Stecker an der Unterseite des Schnürbodens zerschellt ist.
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Beide
Methoden sind kompliziert und zeitaufwendig. Sie erfordern das Zurücklegen
unnötiger Wege
im Theater oder ein unnötiges
Verfahren der Zugstangen. Beides kann das Unfallrisiko am Arbeitsplatz
erhöhen.
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Das
hier vorgestellte Befestigungselement ist für alle gängigen Laststangenquerschnitte
anwendbar, obwohl diese sehr unterschiedlich beschaffen sind. Es
gibt die Laststangen z.B. als hohle Rundprofile mit Durchmessern
zwischen 48,3 mm und 80 mm. In einigen Häusern sind die Laststangen
als Leitertraversen ausgeführt.
In diesem Fall kann der obere Holm einen rechteckigen Querschnitt
haben. Im Staatstheater Darmstadt beispielsweise misst er 40 mm × 80 mm.
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3 Lösung
des Problems
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Der
Greifhaken, der hier vorgestellt wird, ist dafür konzipiert, die Verbindung
zwischen den Kabeln und den Laststangen schnell, einfach und sicher herzustellen.
Es muss möglich
sein, den Haken vom Schnürboden
aus zu bedienen. Außerdem
soll der Haken zusammen mit einem Kabelstrumpf die Zugentlastung
der Steckerverbindung realisieren. Die Ausführung der Erfindung wird anhand
der 1 bis 3 erläutert. Es zeigen:
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die 1 den
geschlossenen Greifhaken,
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die 2 den
offenen Greifhaken und
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die 3 den
Bedienhebel für
den Bowdenzug
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Die
Bedienung ist sehr einfach. Der Greifhaken muss anfangs einmalig
mit einem Kabelstrumpf am Ende des Kabels, etwas oberhalb des Steckers, montiert
werden. Auch der Bowdenzug (1), mit dem der Haken bedient
wird, wird am Kabel befestigt. Er muss so lang sein, dass sich der
Bedienhebel auch dann oberhalb
des Schnürbodens
befindet, wenn der Haken um 1–2
m zur Laststange herunter gelassen wurde. So kann die Verriegelung
der Greifarme aus der Entfernung gelöst und festgesetzt werden.
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Im
Folgenden werden die 1 und 2 erläutert. Die
Greifarme (2) des Hakens sind so geformt, dass sie, sofern
sie entriegelt sind, durch den Druck der Laststange (3)
von außen
und von innen sehr leicht öffnen.
Wenn der Greifhaken also von oben auf die Laststange heruntergelassen
wird, legen sich die beiden Greifarme selbstätig um die Zugstange. Die Funktionsfähigkeit
wurde durch den Bau eines Modells der Greifarme geprüft. Wenn
der Haken die Laststange umschließt, wird er verriegelt. Zum
Lösen muss
er nur entriegelt und hochgezogen werden.
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In
verriegeltem Zustand ist das Gelenk durch einen eckigen Stift (4),
der in die Kerben (5) der Greifarme hineinragt, blockiert.
Der Stift wird in einem U-Profil (6) geführt, das
zwischen den Gehäusehälften (7)
befestigt ist. Er wird von einer Feder (8) nach unten gedrückt. Mit
dem Bowdenzug kann der Stift angehoben und so die Greifarme auf
der Drehachse (9) freigegeben werden.
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Am
Gehäuse
des Hakens sind zwei Ösen (10)
zur Befestigung des Kabelstrumpfes angebracht. Die Schrauben (11),
die diese Ösen
fixieren, dienen gleichzeitig dazu, das Gehäuse zusammenzuhalten.
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Die
Greifarme haben dort, wo sie unten zusammenstoßen jeweils eine Aufdopplung
(12), damit sie beim Schließen nicht aneinander vorbei
schwingen. Dies ist wichtig, damit die Verriegelungskerbe, die sich
oben an den Greifarmen befindet, beim Verriegeln exakt positioniert
ist. Außerdem
wirkt die Aufdopplung als Gewicht und unterstützt so das Schließen.
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Die
Hebelvorrichtung des Bowdenzugs, die auf 3 dargestellt
ist, muss beim Hoch- und Herunterfahren der Laststange durch den
Schlitz im Schnürboden
hindurch. Sie ist so geformt, dass sie nicht an den Rändern des
Schlitzes hängenbleibt. Nach
Möglichkeit
soll sie nicht tiefer als 1 cm sein.
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Der
Hebel wird mit Schellen oder Kabelbindern (13) am Kabel
befestigt. Der Bowdenzug wird in geeigneten Abständen mit Hilfe von Kabelbindern oder Ähnlichem
am Kabel fixiert.
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Die
Funktion lässt
sich folgendermaßen
beschreiben. Der Bedienhebel (14) ist durch eine Stange
(15) an ein Verbindungsstück (16) gekoppelt,
das wiederum mit dem Bowdenzug (1) verbunden ist. Das Verbindungsstück ist in
einer Schiene (17) geführt,
damit der Bowdenzug nicht schräg
gezogen wird, wenn der Bedienhebel nach oben geklappt wird.
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Mit
einem drehbar gelagerten Riegel (18) kann der Bedienhebel
gegen unbeabsichtigtes Öffnen
gesichert werden.