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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine ballistische Schutzweste und
eine Schutzkleidung damit.
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Ballistische
Schutzwesten dienen dem Schutz der sie tragenden Personen gegen
ballistische Bedrohungen, wie beispielsweise Weichkerngeschosse
oder sogar Hartkerngeschosse. Sie werden zum Beispiel bei Einsatzkräften von
Polizei und Bundesgrenzschutz und auch im militärischen Bereich eingesetzt.
Sie bestehen üblicherweise
aus einer Außenhülle mit
einer oder mehreren Taschen und in die Taschen eingeschobenen ballistischen
Einlagen. Je nach gewünschtem
Anwendungsgebiet werden die Schutzwesten mit entsprechenden ballistischen
Einlagen unterschiedlicher Schutzklassen ausgestattet.
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Bei
ballistischen Schutzwesten unterscheidet man ferner zwischen Unterzieh-Schutzwesten, die
unter einer Oberbekleidung für
den Betrachter verdeckt getragen werden, und Überzieh-Schutzwesten, die außen für den Betrachter
sichtbar getragen werden. Insbesondere für Unterzieh-Schutzwesten ist
dabei der Tragekomfort ein wesentliches Kriterium.
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Neben
dem Schutz des Oberkörpers
durch ein Vorderteil und ein Rückenteil
wird vermehrt auch der Schutz des Unterleibs sowie des Oberarms
gefordert. Im Bereich des Unterleibschutzes sind bereits verschiedene
Ausführungsformen
bekannt, bei denen ein separates Unterleibschutzelement lösbar am
unteren Ende des Vorderteils der Schutzweste angebracht werden kann
(siehe z.B.
DE 200
17 238 U1 ) oder ein Unterleibschutzelement integral mit
einem vorderen Oberkörperschutz
ausgebildet ist (siehe z.B.
EP
1 719 068 A1 ).
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Im
Bereich des Oberarmschutzes ist es bisher nur bekannt, separate
Oberarmschutzelemente an einem Oberkörperschutz anzubringen, wie
dies zum Beispiel in der
DE
87 14 599 U1 offenbart ist. Es stellt sich hierbei das
Problem, dass sich an den Verbindungsstellen zwischen zwei Schutzelementen entweder
eine Lücke
des ballistischen Schutzes oder eine die Bewegungsfreiheit einschränkende Materialaufdopplung
entsteht. Außerdem
gestaltet sich das Anlegen solcher separaten Protektoren für den Benutzer
je nach Ausführungsform
unterschiedlich kompliziert. Aus diesem Grund wurde im Fall des
Unterleibschutzes bereits ein solcher entwickelt, der integral mit
dem vorderen Oberkörperschutz
ausgebildet ist, wie in der oben genannten
EP 1 719 968 A1 beschrieben.
Dieses Konzept der integral ausgebildeten Schutzelemente lässt sich
aber nicht ohne weiteres auf den Oberarmschutz erweitern, da dies
unweigerlich zu einer starken Einschränkung der Bewegungsfreiheit
der die Schutzweste tragenden Person führen würde.
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Es
ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine ballistische
Schutzweste zu schaffen, die einerseits einen lückenlosen ballistischen Schutz einschließlich des
Oberarmbereichs und gleichzeitig eine ausreichende Bewegungsfreiheit
der die Schutzweste tragenden Person gewährleistet.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch eine ballistische Schutzweste mit den Merkmalen des Anspruchs
1. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung
sind Gegenstand der abhängigen
Ansprüche.
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Die
ballistische Schutzweste der Erfindung enthält eine an den Körper einer
die ballistische Schutzweste tragenden Person anlegbare Außenhülle, die
einen Schulterbereich und einen Oberarmbereich aufweist, die integral
miteinander verbunden sind und eine gemeinsame Tasche aufweisen,
sowie eine einstückig
ausgebildete ballistische Einlage, die in die Tasche der Außenhülle eingesteckt
ist und sich im Wesentlichen über
den gesamten Bereich dieser Tasche erstreckt.
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Es
wird also eine eigene ballistische Schutzweste für den Schulter- und Oberarmbereich
vorgeschlagen, die von einer Person einfach angelegt und getragen
werden kann. Diese Schutzweste ist optimal an die Bedürfnisse
für einen
Oberarmschutz (lückenloser
ballistischer Schutz für
Schulter und Oberarm, Bewegungsfreiheit des Benutzers, einfaches Anlegen)
angepasst. Die ballistische Schutzweste wird in vorteilhafter Weise
in Kombination mit einer zweiten Schutzweste für den Ober körperschutz getragen. Durch
die separate Ausbildung der beiden Schutzwesten wird eine weitestgehende
Bewegungsfreiheit mit größtmöglichen
Bewegungsradien am Schultergelenk für die die Schutzkleidung tragende
Person gewährleistet.
Die beiden Schutzwesten werden vorzugsweise natürlich so ausgebildet, dass sich
ihre jeweiligen ballistischen Einlagen beim Tragen etwas überlappen,
um einen lückenlosen
ballistischen Schutz für
den Benutzer zu schaffen. Der Schulterbereich umfasst dabei insbesondere
den oben liegenden Schulterhöhen-
und -eckgelenkbereich, den vorne liegenden Schlüsselbeinbereich und den hinten
liegenden Schulterblattbereich. Die ballistische Schutzweste der
Erfindung ist grundsätzlich sowohl
als Unterzieh-Schutzweste als auch als Überzieh-Schutzweste realisierbar.
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Der
Erfindungsgegenstand unterscheidet sich deutlich von den bisher
bekannten separaten Schutzelementen für den Oberarmbereich, die nicht im
Sinne einer eigenen Schutzweste einzeln zu tragen waren, sondern
nur an eine bestehende Schutzweste mit Oberkörperschutz angebracht werden konnten,
sodass sich je nach Ausführungsform
starke Einschränkungen
in der Bewegungsfreiheit oder Lücken
im ballistischen Schutz ergaben. Außerdem sind die herkömmlichen
separaten (und meist starren) Protektoren für den Oberarmschutz für den Benutzer
wesentlich komplizierter und aufwändiger anzulegen als die erfindungsgemäße Schutzweste.
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Vorzugsweise
weist die Schutzweste sowohl für
den linken Arm als auch für
den rechten Arm der sie tragenden Person eine Außenhülle mit Tasche und ballistischer
Einlage auf und die beiden Außenhüllen sind über ein
Zwischenstück
integral miteinander verbunden, das die Schulterbereiche der Außenhüllen über den
Rückenbereich
der die Schutzweste tragenden Person verbindet. Dieses Zwischenstück ist zum
angenehmeren Tragen der Schutzweste bevorzugt elastisch ausgebildet.
Außerdem
weisen die Außenhülle für den linken
Arm und die Außenhülle für den rechten
Arm bevorzugt jeweils ein Verbindungsstück auf, welche über den
Brustbereich der die Schutzweste tragenden Person miteinander (vorzugsweise
lösbar)
verbindbar sind. Auch diese Verbindungsstücke am Brustbereich können zum
Erhöhen
des Tragekomforts elastisch und/oder individuell einstellbar ausgebildet
sein.
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In
einer Ausgestaltung der Erfindung weist der Oberarmbereich der Außenhülle zwei
freie Endabschnitte quer zur Längsrichtung
des Oberarms einer die Schutzweste tragenden Person auf, die an der
Innenseite des Oberarms einer die Schutzweste tragenden Person über ein
weiteres Verbindungsstück
verbindbar sind. Durch diese Konstruktion wird auch ein Schutz der
Innenseite des Oberarms erzielt, wo eine lebenswichtige Arterie
verläuft.
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Die
Verbindungsstücke
zwischen den beiden Außenhüllen bzw.
für die
freien Enden des Oberarmbereichs weisen zum Beispiel einen Klettverschluss, einen
Riemen, eine Druckknopfverbindung oder dergleichen auf.
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In
einer Ausgestaltung der Erfindung kann die ballistische Schutzweste
ferner mit einem ballistischen Ellenbogenschutz und/oder einem ballistischen
Unterarmschutz kombiniert sein, die sich an den Oberarmbereich der
Außenhülle der
Schutzweste anschließen,
sodass ein umfassender Schutz für den
gesamten Arm der die Schutzweste tragenden Person geschaffen ist.
Ellenbogenschutz bzw. Unterarmschutz sind vorzugsweise lösbar mit
der Außenhülle der
Schutzweste verbunden.
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In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist die ballistische
Schutzweste ferner einen ballistischen Hals- und/oder Nackenschutz
auf, der vorzugsweise lösbar
mit der Schutzweste verbunden ist.
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Die
oben beschriebene ballistische Schutzweste der Erfindung ist, wie
bereits oben erwähnt,
in vorteilhafter Weise Bestandteil einer ballistischen Schutzkleidung,
die neben dieser ersten ballistischen Schutzweste für den Schulter-
und den Oberarmbereich auch eine zweite ballistische Schutzweste
für den
Oberkörperbereich
umfasst, wobei vorzugsweise die ballistischen Einlagen der ersten
Schutzweste und die ballistischen Einlagen der zweiten Schutzweste
einander etwas überlappen,
wenn die beiden Schutzwesten gleichzeitig von einer Person getragen werden.
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Als
zweite Schutzweste für
den Oberkörperbereich
können
grundsätzlich
alle bekannten Arten von derartigen Schutzwesten benutzt werden.
Insbesondere kann die zweite ballistische Schutzweste einen vorderen
Oberkörperschutz
und einen hinteren Oberkörperschutz
aufweisen und/oder einen vorderen Oberkörperschutz und einen Unterleibschutz,
der sich an den vorderen Oberkörperschutz
anschließt, aufweisen.
Im Fall von Schutzwesten mit Unterleibschutz kann die die zweite
ballistische Schutzweste weiter einen Oberschenkelschutz aufweisen,
der sich an den Unterleibschutz anschließt, und der Unterleibschutz
kann vorzugsweise integral mit dem vorderen Oberkörperschutz
ausgebildet sein oder alternativ lösbar mit dem vorderen Oberkörperschutz
verbunden sein.
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Die
ballistische Schutzkleidung mit der ersten ballistischen Schutzweste
der Erfindung für
den Schulter- und den Oberarmschutz und einer zweiten ballistischen
Schutzweste für
den Oberkörper
und ggf. auch den Beinschutz bietet dem Benutzer einen umfassenden
Schutz gegen ballistische Bedrohungen und gewährleistet dennoch eine für den Einsatz erforderliche
bzw. ausreichende Bewegungsfreiheit. Im Rahmen der Erfindung sind
sowohl Unterzieh- als auch Überzieh-Schutzkleidungen
möglich.
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Obige
sowie weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden aus der
nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten, nichteinschränkenden
Ausführungsbeispiels
unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen besser verständlich.
Darin zeigen:
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1 eine
schematische Rückansicht
einer eine ballistische Schutzweste gemäß der Erfindung tragenden Person;
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2 eine
schematische Vorderansicht der eine ballistische Schutzweste gemäß der Erfindung tragenden
Person;
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3 eine
schematische Darstellung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels einer ballistischen
Schutzweste von 1 und 2;
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4 eine
schematische Rückansicht
einer eine ballistische Schutzkleidung gemäß der Erfindung tragenden Person;
und
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5 eine
schematische Vorderansicht der eine ballistische Schutzkleidung
gemäß der Erfindung
tragenden Person.
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Die
vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand einer Unterzieh-Schutzweste
bzw. Schutzkleidung erläutert.
Es ist aber zu beachten, dass die Erfindung ebenso bei einer Überzieh-Schutzweste anwendbar
ist. Da die erfindungsgemäße Schutzkleidung
einen erhöhten
Tragekomfort gewährleistet,
ist ihre Anwendung bei Unterzieh-Schutzwesten besonders vorteilhaft.
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Bezug
nehmend zuerst auf 1 bis 3 wird nun
der Aufbau einer ballistischen Schutzweste gemäß einem derzeit bevorzugten
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung im Detail beschrieben. 1 und 2 zeigen
dabei die Schutzweste in einem Zustand, wenn sie von einer Person
getragen wird, 3 zeigt die entsprechende Abwicklungsdarstellung
der Schutzweste.
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Die
ballistische Schutzweste 12 umfasst einen Schulter- und
Oberarmschutz für
den rechten Arm und einen Schulter- und Oberarmschutz für den linken
Arm des Benutzers 10. Jeder Schulter- und Oberarmschutz
weist eine im Allgemeinen flexible Außenhülle 14 zum Beispiel
aus Stoff auf. Diese Außenhülle 14 besitzt
einen Schulterbereich 16a-c, der einen oben liegenden Schulterhöhen- und
Schultereckgelenkbereich 16a, einen hinten liegenden Schulterblattbereich 16b und
einen vorne liegenden Schlüsselbeinbereich 16c umfasst,
sowie einen Oberarmbereich 18, wie in 1 bis 3 veranschaulicht.
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Die
beiden Außenhüllen 14 für den rechten und
den linken Arm sind über
ein Zwischenstück 24 fest
miteinander verbunden, sodass eine einteilige Schutzweste 12 gebildet
ist. Das Zwischenstück 24 erstreckt
sich über
den Rückenbereich
der die Schutzweste tragenden Person 10, wenn sie angelegt
ist. Zum Erhöhen
des Tragekomforts ist das Zwischenstück 24 vorzugsweise
elastisch ausgebildet, d.h. aus einem elastischen Material gefertigt.
Alternativ können
die beiden Außenhüllen 14 über den
Rückenbereich
auch mit individuell einstellbaren Riemen oder Gurten miteinander
verbunden sein, sodass die ballistische Schutzweste 12 an
die Größe des Benutzers 10 angepasst
werden können.
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Ferner
sind die beiden Außenhüllen 14 für den linken
und den rechten Arm jeweils mit einem Verbindungsstück 28a, 28b ausgebildet, über welche die
beiden Außenhüllen 14 nach
dem Anlegen der Schutzweste 12 über den Brustbereich der die Schutzweste
tragenden Person 10 lösbar
miteinander verbunden werden können.
Diese Verbindungsstücke 28a, 28b sind
zum besseren Tragekomfort ebenfalls vorzugsweise elastisch ausgebildet und/oder
individuell einstellbar. Zur lösbaren
Verbindung weisen die Verbindungsstücke 28a, 28b zum Beispiel
einen Klettverschluss (wie in 1 bis 3 angedeutet),
einen Riemen, eine Druckknopfverbindung oder dergleichen auf. Die
beiden Verbindungsstücke 28a, 28b müssen natürlich nicht
unbedingt symmetrisch zueinander ausgebildet sein, wie in diesem
Ausführungsbeispiel,
beispielsweise kann auch ein großes Verbindungsstück an der
einen Außenhülle bis
auf den Rand der anderen Außenhülle reichen.
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Wie
am besten in 3 zu erkennen, hat der Oberarmbereich 18 der
Außenhülle 14 jeweils
zwei freie Enden 30a, 30b, die sich quer zur Längsrichtung des
Arms der die Schutzweste tragenden Person 10 erstrecken.
Diese beiden freien Enden 30a, 30b werden an der
Innenseite des Oberarms des Benutzers 10 zusammengeführt und über ein
weiteres Verbindungsstück 32 lösbar miteinander
verbunden. Auch dieses Verbindungsstück weist zum Beispiel einen Klettverschluss
(wie in 1 bis 3 angedeutet), einen
Riemen, eine Druckknopfverbindung oder dergleichen auf. Über die
so verbundenen freien Enden 30a, 30b des Oberarmbereichs 18 wird
auch die Innenseite des Oberarms des Benutzers 10 geschützt, wo
eine lebenswichtige Arterie verläuft.
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In
einer alternativen Ausführungsform
kann der Oberarmbereich 18 auch asymmetrisch ausgebildet
sein und zum Beispiel nur ein freies Ende besitzen, das um die Innenseite
des Oberarms des Benutzers 10 geschlungen und mit der anderen
Seite des Oberarmbereichs 18 verbunden wird.
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Der
als ballistische Schutzweste 12 ausgebildete Schulter-
und Oberarmschutz kann vom Benutzer einfach wie eine Weste angezogen
und fixiert werden. Die so kon struierte ballistische Schutzweste bietet
außerdem
einen hohen Tragekomfort und eine größtmögliche Bewegungsfreiheit für den Benutzer.
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Der
Schulterbereich 16a-c und der Oberarmbereich 18 (einschließlich seiner
freien Enden 30a, 30b) der beiden Außenhüllen 14 sind
jeweils mit einer gemeinsamen Tasche 26 (gestrichelte Linie
in 3) versehen, die sich im Wesentlichen über den gesamten
Bereich der Außenhülle 14 erstreckt.
In diese Taschen 26 ist jeweils eine einstückig ausgebildete
ballistische Einlage (nicht dargestellt) einsetzbar, die sich im
Wesentlichen über
den gesamten Bereich der Tasche 26 erstreckt. Zum Einsetzen
der Einlagen in die Taschen 26 sind diese jeweils mit einer
Zugangsöffnung 20 versehen,
die zum Beispiel mittels Reißverschluss,
Klettverschluss oder Druckknöpfen
verschließbar
ist.
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Die
in die Taschen 26 der Außenhüllen 14 einzusetzenden
ballistischen Einlagen sind üblicherweise
aus einem Lagenpaket bestehend aus einer Vielzahl von Lagen aufgebaut,
deren Anzahl und Art an die geforderte Schutzklasse angepasst werden kann.
In den verschiedenen Bereichen 16a-c, 18 der Außenhülle 14 können wahlweise
auch unterschiedliche Anzahlen von Lagen verwendet werden, wobei aber
wenigstens einige der Lagen einstückig über den gesamten Bereich der
ballistischen Einlage verlaufen müssen, um einen lückenlosen
ballistischen Schutz zu gewährleisten.
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Weiter
ist es üblich,
das Lagenpaket in eine Schutzhülle
einzupacken, um die ballistische Einlage vor Umwelteinflüssen wie
insbesondere UV-Strahlung und Feuchtigkeit zu schützen.
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Die
einzelnen Lagen bestehen jeweils aus einem geschosshemmenden Material,
beispielsweise einem geschosshemmenden Fasermaterial (Gewebe oder
Fasergelege). Derzeit werden, je nach gewünschter Festigkeit der Garne,
vorzugsweise eine Faser aus aromatischem Polyamid, d.h. kurz Aramid (zum
Beispiel Kevlar® von
DuPont), eine ultrahochmolekulare Polyethylen (UHMPWE, HPPE) – Faser (zum
Beispiel Dyneema® von DSM Dyneema B.V. Niederlande,
oder Spectra® von
Honeywell) oder eine isotropische kristalline Polymer (PBO) – Faser (zum
Beispiel Zylon® von
Toyobo Co., Ltd. Japan) eingesetzt. Diese Lagen aus geschosshemmendem Fasermaterial
werden im Fall eines Gewebes bevorzugt versteppt oder im Fall eines
Fasergeleges zum Beispiel zwischen zwei Folien fixiert.
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Des
Weiteren können
die Lagen des Lagenpakets der ballistischen Einlage wahlweise unterschiedliche
Titer (Feinheitsgrade des Garns) aufweisen, um die Schutzklassen
individuell einstellen zu können.
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Auf
die Beschreibung weiterer Einzelheiten des Aufbaus und der Herstellung
der ballistischen Einlagen für
die Schutzweste wird an dieser Stelle verzichtet, da diese dem Fachmann
hinlänglich
bekannt sind und die Erfindung nicht auf spezielle Arten von ballistischen
Einlagen beschränkt
ist.
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In
dem Ausführungsbeispiel
von 1 bis 3 umfassen die Außenhüllen 14 der
Schutzweste 12 jeweils nur einen Schulterbereich 16a-c
und einen Oberarmbereich 18. Die vorliegende Erfindung ist
aber nicht auf diese Ausführungsform
beschränkt.
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Zum
Beispiel kann sich an den Oberarmbereich 18 der Außenhülle 14 noch
ein ballistischer Ellenbogenschutz anschließen, der vorzugsweise lösbar mit
dem Oberarmbereich 18 verbunden ist. In Weiterbildung dieser
Ausführungsform
kann sich an diesen Ellenbogenschutz ferner ein ballistischer Unterarmschutz
anschließen,
der sich zum Beispiel bis zum Handgelenk erstreckt und der ebenfalls
vorzugsweise lösbar
mit dem Ellenbogenschutz verbunden ist.
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Alternativ
kann die Schutzweste 12 auch nur einen zusätzlichen
ballistischen Unterarmschutz aufweisen, der sich über einen
elastischen Ellenbogenbereich an den Oberarmbereich 18 der
Außenhülle 14 anschließt.
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Weiter
ist es möglich,
dass die Schutzweste 12 zusätzlich einen ballistischen
Hals- und/oder Nackenschutz
aufweist, der vorzugsweise lösbar
mit der übrigen
Schutzweste 12 verbunden ist.
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Anhand
der 4 und 5 wird nun eine ballistische
Schutzkleidung beschrieben, die als einen wesentlichen Bestandteil
eine oben beschriebene ballistische Schutzweste 12 für den Schulter-
und den Oberarmbereich umfasst.
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Wie
dargestellt, enthält
die ballistische Schutzkleidung eine erste ballistische Schutzweste 12 mit
einem Schulter- und Oberarmschutz, wie sie oben ausführlich erläutert worden
ist, sowie eine zweite ballistische Schutzweste 34 mit
einem Oberkörperschutz.
Die zweite Schutzweste 34 wird im Allgemeinen über der
ersten Schutzweste 12 getragen und die ballistischen Einlagen
der ersten Schutzweste 12 und die ballistischen Einlagen
der zweiten Schutzweste 34 überlappen einander etwas, wenn die
beiden Schutzwesten 12, 34 gleichzeitig von einer
Person 10 getragen werden. Auf diese Weise entsteht auch
im Übergangsbereich
zwischen Oberkörper
und Schulter ein lückenloser
ballistischer Schutz.
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Durch
das Verwenden von zwei separaten Schutzwesten 12 und 34 ergibt
sich eine größtmögliche Bewegungsfreiheit
für den
Benutzer 10 mit großen
Bewegungsradien im Bereich des Schultergelenks. Bei einer einteiligen
Schutzweste wäre
dies nicht in diesem Maße
zu erreichen. Außerdem
kann durch die Überlappung
der beiden Schutzwesten 12, 34 ein lückenloser
ballistischer Schutz für
die die Schutzkleidung tragende Person 10 gesichert werden.
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In
der in 4 und 5 dargestellten Ausführungsform
weist die zweite ballistische Schutzweste 34 einen vorderen
Oberkörperschutz 36 und einen
hinteren Oberkörperschutz 38 auf
und an den vorderen Oberkörperschutz
schließt
sich ein Unterleibschutz 40 an. Dieser Unterleibschutz 40 ist
vorzugsweise integral mit dem vorderen Oberkörperschutz 36 ausgebildet,
kann aber wahlweise auch als separate Komponente lösbar mit
dem vorderen Oberkörperschutz 36 verbunden
sein. Obwohl nicht dargestellt, kann die zweite ballistische Schutzweste 34 ferner
einen Oberschenkelschutz aufweisen, der sich an den Unterleibschutz 40 anschließt.
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Die
so aufgebaute zweite ballistische Schutzweste
34 entspricht
einer Schutzweste, wie sie zum Beispiel in der
EP 1 719 968 A1 ausführlich beschrieben
ist. Es wird daher vollinhaltlich auf die
EP 1 719 968 A1 Bezug genommen
und auf weitere Erläuterungen
diesbezüglich
verzichtet.
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Die
vorliegende Erfindung ist aber selbstverständlich nicht auf eine derartige
zweite Schutzweste beschränkt.
Die erfindungsgemäße erste
Schutzweste 12 kann grundsätzlich mit beliebigen zweiten Schutzwesten 34 für den Oberkörperbereich
kombiniert werden. Außerdem
sind als zweite Schutzwesten 34 wie im Fall der ersten
Schutzwesten 12 sowohl Unterzieh-Schutzwesten (wie in 4 und 5 dargestellt)
als auch Überzieh-Schutzwesten
einsetzbar.