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Die
Erfindung betrifft einen Gärspund.
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Ein
Gärspund
sitzt im Spundloch eines Gärgefäßes. Die
Aufgabe eines Gärspundes
ist, das Gärgut
während
der Gärung
von schädlichen
Keimen, Insekten (z.B. Essigfliegen) und Mikroben (z.B. wilden Hefen)
mittels einer sogenannten Sperrflüssigkeit zu schützen sowie
das entstehende CO2 ins Freie entweichen
zu lassen. Außerdem
soll ein Gärspund
sichtbar machen, ob eine Gärung
im Gange ist bzw. wie weit die Gärung
gediehen ist. Gärspunde weisen
gewöhnlich
an ihrer Unterseite einen Einschlussstutzen auf, der in einen elastischen
Stopfen, beispielsweise aus Gummi oder Plastik, eingesteckt werden
kann. Der Gummistopfen kann seinerseits in eine Gärspundöffnung eines
Gärbehälters eingesteckt
werden, so dass der Innenraum des Gärbehälters über den Anschlussstutzen und
den Stopfen mit dem Gärspund
verbunden ist. Ferner ist es bekannt, in einem Rohr zwischen dem
Innenraum des Gärbehälters und
dem Gärspund
einen Durchflusssensor anzuordnen, durch welchen eine während eines
Gärvorgangs
entstehende Gasmenge detektiert werden kann. Auch ist es bekannt,
die Temperatur des austretenden Gases zu messen, um aus der Durchflussmenge
und aus der Gastemperatur Rückschlüsse auf
den Verlauf eines Gärvorgangs
zu ziehen und gegebenenfalls steuernd in den Gärvorgang einzugreifen bzw.
diesen zu unterbrechen.
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Nachteilig
bei bekannten Gärspunden
ist, dass während
der Gärung
der ganze Most-/Getränkeschutz,
d.h. die Sperrflüssigkeit,
vom ausströmenden
CO2 mitgerissen wird und dass der Gärspund den öfter entstehenden,
aus dem Gärgefäß entweichenden
schädlichen
Gärschaum
nicht zurückhalten kann.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Gärspund zum Verbinden eines
Gärspunds
mit einer Gärspundöffnung eines
Gärbehälters bereitzustellen,
in welcher Sensorvorrichtungen sicher vor störenden Einflüssen durch
austretenden Gärschaum
angeordnet werden können
und in welcher ein Austreten von Gärschaum wirkungsvoll vermieden
wird. Insbesondere soll verhindert werden, dass die (gesamte) schützende Sperrflüssigkeit
vom entstandenen CO2 mitgerissen werden
kann und dass Gärschaum
aus dem Gärbehälter austreten
bzw. in den Gärspund
gelangen kann.
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Zur
Lösung
dieser Aufgabe wird vorgeschlagen, den Gärspund mit einem Gärschaumbremsmittel
zum Verhindern des Eindringens von Gärschaum in einen Bereich oberhalb
des Gärschaumbremsmittels
auszustatten. Dadurch wird der Bereich oberhalb des Gärschaumbremsmittels
wirkungsvoll frei von Gärschaum
gehalten, so dass Durchfluss- bzw. Temperatursensorvorrichtungen
dort angeordnet werden können
und in ihren Messergebnissen unbeeinflusst von störendem Gärschaum
bleiben. Ferner kann vermieden werden, dass Gärschaum in die Sperrflüssigkeit
oder durch den Gärspund
hinaus in einen den Gärbehälter umgebenden
Außenraum
tritt, so dass keine schädlichen
Bakterien, Fremdhefen oder Insekten durch den ausgetretenen Gärschaum
einen Nährboden
finden und bei abklingender Gärung
zum Gargut gelangen und zu einer Störung des Gärprozesses bzw. zu einer geruchlichen
und geschmacklichen Verschlechterung des Gärguts führen können.
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Der
erfindungsgemäße Gärspund ermöglicht,
dass das Volumen der Gärbehälter voll
genützt werden
kann und verhindert, dass die schützende Sperrflüssigkeit
vor Gärende
vom CO2 mitgerissen wird, und dass schädlicher
Gärschaum
aus dem Spundloch austritt.
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Als
Gärspund
soll in diesem Zusammenhang allgemein ein Gärspund bezeichnet werden, durch welchen
ein Gasvolumen im Inneren des Gärbehälters derart
mit der Umgebungsluft verbunden ist, dass zwar bei einem Überdruck
im Gasvolumen des Gärbehälters Gas
nach außen
entweichen kann, von außen
jedoch keine Luft in das Innere des Gärbehälters dringen kann. In solchen
Gärspunden
ist besonders vorteilhaft das Gasvolumen im Innern des Gärbehälters über ein
Flüssigkeitsvolumen
mit der Umgebungsluft verbunden, und zwar derart, dass bei einem Überdruck
im Gärbehälter Gasblasen
von Gärgas,
insbesondere aus Kohlendioxid, durch das Flüssigkeitsvolumen aufsteigen
können.
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In
einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist
der Gärspund
einen doppelzylindrischen Hauptkörper
mit einer äußeren und
einer inneren Wandung auf. Auf dem Hauptkörper befindet sich ein vertikal
beweglicher, gegebenenfalls um ein horizontales Scharnier kippbarer,
auf der Oberseite geschlossener Spunddeckel, dessen Zylinderwandung
in den Zwischenraum zwischen der inneren Wandung und der äußeren Wandung
des Hauptkörpers
eingreift und deren Durchmesser etwa den Mittelwert der Durchmesser
der beiden Wandungen des Hauptkörpers
entspricht. Der Zwischenraum zwischen den beiden Wandungen des Hauptkörpers ist
in Betrieb mit einer Sperrflüssigkeit
gefüllt,
deren Pegel höher
liegt als der untere Rand der Zylinderwandung.
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Nach
einer Weiterbildung der Erfindung umfasst der Gärspund ein Rohr zum Verbinden
des Gärspunds
mit einem Innenraum des Gärbehälters. Durch
das Rohr kann einerseits Raum für
Sensoranordnungen geschaffen werden und andererseits kann das Gärschaumbremsmittel
in den Bereich eines Pegels des Gärguts gebracht werden, so dass der
Gärschaum
ohne weiteres in einen Bereich neben dem Gärschaumbremsmittel und innerhalb
des Steigraums des Gärbehälters ausweichen
kann.
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Ferner
wird vorgeschlagen, dass das Gärschaumbremsmittel
als Sieb oder Gitter ausgebildet ist. Dadurch kann ein Eindringen
von Gärschaum
in einen Bereich oberhalb des Gärschaumbremsmittels in
einer konstruktiv sehr einfachen und kostengünstigen Weise verhindert werden.
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Nach
einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das
Gärschaumbremsmittel lösbar mit
dem Rohr verbunden. Dadurch kann das Gärschaumbremsmittel bei Bedarf
ausgewechselt werden, beispielsweise zur Anpassung an eine Art des
Gärguts,
und das Gärschaumbremsmittel
kann zum Reinigen einfach entfernt werden. Nach einer weiteren Ausgestaltung
der Erfindung ist das Gärschaumbremsmittel
werkzeugfrei mit dem Rohr verbunden bzw. werkzeugfrei von dem Rohr
lösbar,
so dass das Lösen
des Gärschaumbremsmittels
zum Austausch oder zur Reinigung besonders einfach und umkompliziert
erfolgen kann.
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Dabei
kann eine robuste und verschmutzungsresistente Verbindung zwischen
dem Gärschaumbremsmittel
und dem Rohr erreicht werden, wenn dieses kraftschlüssig mit
dem Rohr verbunden ist. Ist das Gärschaumbremsmittel an einer
Innenfläche
des Rohrs befestigt, kann vorteilhaft eine zylinderför mige Außenfläche des
Rohrs beibehalten werden, so dass das Einstecken des Rohrs in die
Gärspundöffnung des
Gärbehälters durch
ein ansonsten radial vorspringendes das Gärschaumbremsmittel nicht gestört werden
kann.
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Die
kraftschlüssige
Verbindung des Gärschaumbremsmittels
mit dem Rohr und die Befestigung des Gärschaumbremsmittels an der
Innenfläche
des Rohrs kann konstruktiv besonders einfach dadurch erreicht werden,
dass das Gärschaumbremsmittel
in einer Nut an der Innenfläche
des Rohrs eingreift.
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Dabei
kann die Befestigung spielfrei ausgestaltet werden, wenn das Gärschaumbremsmittel elastisch
in der Nut an der Innenfläche
des Rohrs eingespannt ist.
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Eine
vorteilhafte Nähe
des Gärschaumbremsmittels
zu einer Oberfläche
des in dem Gärbehälter enthaltenen
Gärguts
ist erreichbar, wenn das Gärschaumbremsmittel
an einem unteren Ende des Rohrs angeordnet ist.
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Wenn
das Rohr dazu vorgesehen ist, durch eine Steckverbindung mit einem
Anschlussstutzen des Gärspunds
verbunden zu sein, ist eine Montage besonders einfach und eine Längenanpassung
des Rohrs ohne eine Veränderung
der Verbindung ohne weiteres möglich.
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Eine
Abdichtung zwischen dem Rohr und den Anschlussstutzen ist weniger
kritisch, wenn der Gärspund
einen unterhalb des Stopfens angeordneten Dichtungsring zum Aufstecken
des Rohrs umfasst. Im Falle eines Versagens des Dichtungsrings bleibt
der Gärbehälter dann
durch den Stopfen weiterhin nach außen abgedichtet.
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Umfasst
der Gärspund
ein Dichtungsmittel zum Abdichten der Steckverbindung zwischen dem Anschlussstutzen
des Gärspunds
und dem Rohr, kann ein Austreten von Gärschaum oder anderen Verunreinigungen
in diesem Bereich wirkungsvoll verhindert werden.
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Dabei
kann ein separates Dichtungsmittel vorteilhaft entfallen, wenn das
Dichtungsmittel einstückig
mit einem Stopfen zum Einstecken in die Gärspundöffnung des Gärbehälters ausgebildet
ist.
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Umfasst
der Stopfen an seinem unteren Ende ein Stutzen zum Aufstecken des
Rohrs, kann der als Dichtungsmittel wirkende Stopfen vorteilhaft eine
Haltefunktion für
das Rohr und gleichzeitig eine Haltefunktion für den Gärspund übernehmen.
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Wenn
das Rohr dazu vorgesehen ist, in den Steigraum des Gärbehälters zu
ragen, kann in dem Steigraum vorteilhaft Raum zur Ausbreitung des durch
das Gärschaumbremsmittel
gebremsten bzw. zurückgehaltenen
oder vernichteten Gärschaums bleiben.
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Eine
weitere Funktionsintegration ist erreichbar, wenn das Gärschaumbremsmittel
zum Aufnehmen eines Thermometers vorgesehen ist. Dieser kann dann
vorteilhaft sehr nahe an dem Gärgut
angeordnet sein und dadurch zuverlässig die Temperatur des aus
dem Gärgut
austretenden Gases messen.
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Umfasst
der Gärspund
zudem wenigstens eine oberhalb des Gärschaumbremsmittels angeordnete
Messeinrichtung zur Durchflussmessung von Gärgas, kommen die Vorteile des
Gärschaumbremsmittels
besonders zum Tragen, da Messfehler der Messeinrichtung, die durch
eindringenden Gärschaum
bedingt sein können,
wirkungsvoll vermieden werden können.
Die Mes seinrichtung ist in einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung
Teil eines automatischen Gärsystems
zum Steuern bzw. Regeln eines Gärvorgangs
in dem Gärbehälter, welches
aus den Daten der Messeinrichtung und gegebenenfalls eines Thermometers
Informationen über
den Fortschritt des Gärvorgangs
gewinnt und diesen gegebenenfalls durch Kühlung, Erwärmung oder Druckerzeugung steuert
bzw. abbricht, wenn der Gärvorgang beendet
ist.
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Weitere
Vorteile ergeben sich aus der folgenden Figurenbeschreibung. Die
Figuren zeigen Ausführungsbeispiele
der Erfindung. Die Figuren, die Beschreibung und die Ansprüche enthalten
zahlreiche Merkmale in Kombination, die der Fachmann auch einzeln
betrachten und zu sinnvollen weiteren Kombinationen zusammenfassen
wird.
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Zwischen
Gärschaumbremsmittel
und Gärspundaustrittsöffnung kann
eine Sensorvorrichtung eingebaut sein.
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Dabei
zeigen:
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1 einen
Gärspund
in der Gärspundöffnung eines
Gärbehälters;
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2 den
Gärspund
aus 1 mit einem Gärschaumbremsmittel;
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3 einen
Gärspund
mit einem Gärschaumbremsmittel
nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung;
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4 den
Gärspund
aus 3 mit einer alternativen Ausgestaltung des Gärschaumbremsmittels;
und
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5 ein
automatisches Gärsystem
mit mehreren erfindungsgemäßen Gärspunden
und einem PC.
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Die 1 zeigt
einen Gärbehälter 10,
auf dessen Oberseite ein Gärspund 12 mit
einer Gärspundöffnung 14 des
Gärbehälters 10 befestigt
ist. Der Gärspund
umfasst eine Rohrleitung 16 mit einer Messeinrichtung 18 zur
Durchflussmessung von Gärgas,
wobei die Rohrleitung 16 einerseits in den Gärspund 12 einmündet und
andererseits in einen Innendurchmesser eines Stopfens 20 aus
Gummi, Kunststoff, Silikon oder dergleichen eingesteckt ist, der
seinerseits in die Gärspundöffnung 14 eingesteckt
ist.
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Zum
Anbringen des Gärspunds 12 weist
die Gärspundöffnung 14 des
Gärbehälters 10 ein
Außengewinde
auf, welches an aufzuschraubende Überwurfmuttern angepasst ist,
durch welche wiederum der Stopfen 20 und der in dem Stopfen
fixierte Gärspund 12 befestigt
wird. Dabei sind insbesondere Überwurfmuttern
aus Kunststoff von Vorteil, welche einfach aufzubohren sind.
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Seitlich
an dem Gärbehälter 10 ist
ein Füllstandsmesser 22 angeordnet,
der über
einen Dreiwegehahn 24 mit dem Inneren des Behälters in
Fluidverbindung stehendes bzw. bringbares vertikales transparentes
Rohr 26 aufweist und in dessen oberem Bereich ein Füllstandssensor 28 im
Bereich einer gewünschten
Füllstandshöhe angeordnet
ist. Die Behältergröße des Gärbehälters 10 wird
so gewählt bzw.
der Behälter
so gefüllt,
dass er nur bis maximal etwa 90 % gefüllt ist, so dass Spielraum
für eine
Volumenausdehnung des Gärguts
und Aufnahme von Gärschaum
bleibt.
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Der
Gärspund 12 weist
einen doppelzylindrischen Hauptkörper 30 mit
einer äußeren und
einer inneren Wandung 32, 34 auf, wie dies detailliert
in 2 dargestellt ist. Auf dem Hauptkörper 30 befindet
sich ein vertikal beweglicher, um ein horizontales Scharnier schwenkbarer,
zylindrischer, auf der Oberseite geschlossener Spunddeckel 36,
dessen Zylinderwandung 38 in den Zwischenraum zwischen
der inneren und der äußeren Wandung 32, 34 des
Hauptkörpers 30 ragt,
und deren Durchmesser etwa den Mittelwert des Durchmessers der beiden
Wandungen 32, 34 des Hauptkörpers 30 entspricht.
Der in einem Inneren bzw. einem Gasvolumen des Gärbehälters 10 herrschende
Druck wirkt unmittelbar auf die geschlossene Decke 60 des
Spunddeckels 36, so dass dieser bei einem Überdruck
im Inneren des Gärbehälters 10 angehoben
wird, bis ein unterer Rand in der Zylinderwandung 38 des
Spunddeckels 36, der bei Normaldruck in eine zwischen den
beiden Wandungen 32, 34 des Hauptkörpers 30 eingefüllte Sperrflüssigkeit 40 eintaucht, über den
Pegel dieser Sperrflüssigkeit 40 hinaus
verschoben wird, so dass Gas aus dem Innenraum des Gärbehälters 10 entweichen
kann. Dies führt
bei einem regulären
Gärvorgang
zu einer periodischen Auf- und Abbewegung des Spunddeckels 36,
wobei jeweils eine Gasblase entweicht.
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Um
das Mitreißen
und Austreten der Sperrflüssigkeit
aus dem Gärspund 12 durch
das durch die Sperrflüssigkeit 40 hindurchtretende
Gärgas
zu verhindern, sind Sperrflüssigkeits-Bremsen 62 in
Form horizontal gerichteter unterbrochener Innenwände im oberen
Bereich des doppelzylindrischen Hautkörpers 30 des Gärspundgefäßes 12 derart
angeordnet, dass die bei der Gasentweichung mitgerissene Sperrflüssigkeit
zurückgehalten
wird und in den Gärspund 12 zurückfließt. Während in
den dargestellten Ausführungsbeispielen
die Flüssigkeitsbremse 62 fest
an den der Sperrflüssigkeit 40 zugewandten
Seiten der Wände 32, 34 befestigt
sind, kann die Flüssigkeitsbremse
auch als mit auf dem oberen Rand einer der Wände eingehängten Haken ausgebildeten Ring über die
Sperrflüssigkeit
gehalten sein. Die ringförmige
Flüssigkeitsbremse 62 kann
an ihrem Innenumfang eine kreisförmige
Lochreihe aufweisen.
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Der
Gärspund 12 kann
optional mit Mitteln 42 zum Erfassen einer Oszillationsfrequenz
des Spunddeckels 36 ausgestattet sein, so dass der Gärvorgang
elektronisch überwacht
werden kann.
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Die
Rohrleitung 16 ist an mehreren Stellen rechtwinklig gebogen
und umfasst zwei im montierten Zustand horizontal verlaufende Abschnitte 44, 46.
An dem oberen Abschnitt 44 der beiden Abschnitte 44, 46 ist
die Messeinrichtung 18 zur Durchflussmessung von Gärgas angeordnet,
die beispielsweise derart ausgestaltet sein kann, dass in der Flussrichtung
hintereinander angeordnet zwei Sensoren liegen, zwischen den ein
Heizer vorgesehen ist. Der Messeinrichtung 18 ist eine
hier nicht dargestellte Elektronik zugeordnet, die von den beiden
Sensoren Spannungssignale abnimmt. Wenn ein Durchfluss durch die
Rohrleitung 16 erfolgt, so ist die Spannungsdifferenz zwischen
den beiden Sensoren aufgrund der durch den Heizer bewirkten unterschiedlichen
Temperatur von der Durchflussgeschwindigkeit und damit der Durchflussmenge
abhängig
und zu diesem proportional.
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Die
Rohrleitung 16 ist auf einem ersten, unmittelbar an den
Gärspund 12 bzw.
an dessen Hauptkörper 30 angeformten
Anschlussstutzen 48 aufgesteckt und bildet daher eine Verlängerung
dieses Anschlussstutzens 48 bzw. einen zweiten Anschlussstutzen
des Gärspunds 12.
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Unterhalb
des Stopfens 20, an seiner dem Innenraum des Gärbehälters 10 zugewandten
Seite, ist ein Dichtungsring 50 auf ein sich bis unter
ein unteres Ende des Stopfens 20 erstreckendes Ende der Rohrleitung 16 aufgesteckt.
Auf den Dichtungsring 50, der eine Steckverbindung zwischen
der Rohrleitung 16 und einem Rohr 52 einer Gärschaumbremse vermittelt,
ist das Rohr 52 aufgesteckt, während die Rohrleitung 16 in
ein Innenloch des Stopfens 20 eingesteckt ist.
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Der
Stopfen 20 vermittelt eine Verbindung der Rohrleitung 16 bzw.
dem verlängerten
Anschlussstutzen des Gärspunds 12 und
der Gärspundöffnung 14 des
Gärbehälters 10.
Der Stopfen 20 ist aus elastischem Gummi, Kunststoff, Silikon oder
dergleichen ausgebildet, hält
die Rohrleitung 16 und indirekt auch das Rohr 52 kraftschlüssig und dichtet
gleichzeitig die Verbindung zwischen der Rohrleitung 16 und
dem Gärbehälter 10 ab.
Ein eigentliches Gärschaumbremsmittel 54 der
Gärschaumbremse
ist als Sieb ausgebildet und kraftschlüssig lösbar mit dem Rohr 52 der
Gärschaumbremse
verbunden. Dazu greift das Gärschaumbremsmittel 54 in
eine Nut 56 an der Innenfläche des Rohrs 52 ein,
die als Vertiefung in das Rohr 52 eingearbeitet ist.
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In
einem alternativen Ausführungsbeispiel
ist die Nut 56 an der Innenfläche des Rohrs 52 durch zwei
ringförmige
Ausformungen an der zylindrischen Innenfläche des Rohrs 52 begrenzt,
die an die Innenfläche
des Rohrs 52 angespritzt sein können oder mit der Innenfläche des
Rohrs 52 verklebt sein können.
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Zum
Befestigen des als Sieb ausgebildeten Gärschaumbremsmittels 54 wird
dieses, das aus elastischem Kunststoff ausgebildet ist, leicht zusammengedrückt und
in den Innenraum des Rohrs 52 eingeschoben, bis es in der
Nut 56 einrastet. Zum Erhöhen der Elastizität kann das
Gärschaumbremsmittel 54 hier
nicht dargestellte Kerben an seinem Außenumfang aufweisen.
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Das
Rohr 52 der Gärschaumbremse
ragt weit in den Steigraum des Gärbehälters 10 hinein (1),
so dass das Gärschaumbremsmittel 54 bei vorgegebenen
bzw. maximalen Füllstand
des Gärbehälters 10 so
nahe wie möglich
an der Oberfläche des
Gärguts
angeordnet ist, wobei ein gewisser Spielraum wegen der Volumenausdehnung
des Gärguts
berücksichtigt
werden muss.
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Die
Nut 56 bzw. das Gärschaumbremsmittel 54 sind
nahe an einem unteren Ende des Rohrs 52 angeordnet und
das Gärschaumbremsmittel 54 bzw. die
Gärschaumbremse
umfasst hier nicht explizit dargestellte Mittel zum Aufnehmen eines
Thermometers. Das Mittel kann beispielsweise als Schraubloch oder
als Rastmittel ausgebildet sein. Ferner kann in dem Rohr 52 eine
Sensorleitung zum Abgreifen von Spannungssignalen des Thermometers
angeordnet sein.
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Nach
einer alternativen, hier nicht dargestellten Ausführungsform
der Erfindung ist der Dichtungsring 50, der ein Dichtungsmittel
zum Abdichten der Steckverbindung zwischen dem Anschlussstutzen 48 des
Gärspunds 12 bzw.
der Rohrleitung 16 und dem Rohr 52 bildet, unmittelbar
einstückig
an den Stopfen 20 angeformt, der dann gewissermaßen an seinem unteren
Ende einen Stutzen zum Aufstecken des Rohrs 52 umfasst.
An den Stutzen ist die gesamte, das Rohr 52 und das Gärschaumbremsmittel 54 umfassende
Gärschaumbremse
kraftschlüssig
gehalten, so dass der Stopfen 20 eine lösbare, kraftschlüssige Verbindung
zwischen dem Gärschaumbremsmittel 54 und
der Rohrleitung 16 bzw. dem Anschlussstutzen 48 des
Gärspunds 12 erzeugt.
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Der
Gärspund 12 ist
jedenfalls derart über das
Rohr 52 mit dem Innenraum bzw. Steigraum des Gärbehälters 10 verbunden,
dass das aus dem Innenraum zum Gärspund 12 vordringende Gärgas durch
das Gärschaumbremsmittel 54 und
das Rohr 52 der Gärschaumbremse
fließen
muss. Gärschaumblasen,
die das als Sieb ausgebildete Gärschaumbremsmittel 54 berühren, zerplatzen
an dem Gärschaumbremsmittel 54 und
werden dadurch am Eindringen in einen Bereich des Rohrs 52 bzw.
der Rohrleitung 16 oberhalb des Gärschaumbremsmittels 54 gehindert,
so dass insbesondere das Thermometer und die Messeinrichtung 18 zur
Durchflussmessung von Gärgas
sowie gegebenenfalls weitere Sensorvorrichtungen frei von Gärschaum
bleiben.
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Die 3 zeigt
eine weitere Ausgestaltung der Erfindung, wobei gleiche oder gleich
wirkende Merkmale mit den gleichen Bezugszeichen versehen sind.
Die Beschreibung beschränkt
sich im Wesentlichen auf Unterschiede zu dem in den 1 und 2 dargestellten
Ausführungsbeispiel,
wobei im Hinblick auf gleich bleibende Merkmale auf die Beschreibung
zu dem in den 1 und 2 dargestellten
Ausführungsbeispiel
verwiesen wird.
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Im
Gegensatz zu dem in 1 und 2 dargestellten
Ausführungsbeispiel
ist nach der alternativen Ausgestaltung der Erfindung keine Rohrleitung 16 zwischen
einem an den Gärspund 12 angeformten,
ersten Anschlussstutzen 48 und einer Gärspundöffnung 14 des Gärbehälters 10 vorgesehen, so
dass der erste und einzige Anschlussstutzen 48 des Gärspunds 12 unmittelbar
in den Stopfen 20 eingesteckt ist, der dadurch eine Verbindung
zwischen dem Gärspund 12 und
dem Gärbehälter 10 abdichtet, während eine
Verbindung zwischen dem Gärspund 12 und
der Gärschaumbremse
durch einen Dichtungsring 50 vermittelt und abgedichtet
wird.
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Entsprechend
umfasst der Gärspund
nach der 3 auch keine Messeinrichtung 18 zur
Durchflussmessung von Gärgas
zwischen dem Gärbehälter 10 und
dem Gärspund 12,
so dass das während des
Gärvorgangs
erzeugte Gasvolumen nur aus den Bewegungen eines Spunddeckels 36 des
Gärspunds 12 ermittelt
werden kann.
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Das
Gärschaumbremsmittel 54 ist,
wie auch in dem in den 1 bis 2 dargestellten
Ausführungsbeispiel
konvex nach unten gewölbt,
so dass Gärschaum,
der im Steigraum des Gärbehälters 10 aufsteigt,
seitlich neben dem Gärschaumbremsmittel 54 vorbeigedrängt werden
kann, und sich nicht in der Gärschaumbremse
staut.
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Eine
Nut 56 zum Verbinden des Gärschaumbremsmittels 54 mit
einem Rohr 52 der Gärschaumbremse
ist als Vertiefung in die Innenfläche des Rohrs 52 eingeformt.
An einem oberen, über
den Dichtungsring 50 mit dem Anschlussstutzen 48 verbundenen
Ende des Rohrs 52 hat dieses eine vollständig zylindrische
Form, so dass eine Längenanpassung
des Rohrs 52 durch Abschneiden eines oberen Rohrstücks einfach
möglich
ist, ohne dazu die von dem Dichtungsring 50 und der Nut 56 gebildeten Verbindungsmittel
modifizieren zu müssen.
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Die 4 zeigt
grundsätzlich
den in 3 dargestellten Gärspund, wobei jedoch das Gärschaumbremsmittel 54 durch
ein zylinderförmiges Lochblech
aus Edelstahl gebildet ist, welches an Stelle des Rohres 52 in 3 angeordnet
ist. Das im Wesentlichen mantelförmige
Lochblech (das auch als Konusmantel geformt sein kann) weist eine
Vielzahl – insbesondere
regelmäßig – über seine
gesamte Mantelfläche
verteilter Durchbrüche
auf, deren Durchmesser bevorzugt jeweils in einem Bereich von 1
bis 3 mm liegt, so dass ein Zerplatzen der Gärschaumblasen und ein Aufhalten
des Gärschaums während des
Eindringens in die Durchbrüche
gewährleistet
ist. Die untere Endfläche
des zylinderförmigen
Lochblechs ist flüssigkeitsdicht
verschlossen und weist bevorzugt ebenfalls Durchbrüche auf.
Die obere Endfläche
ist offen ausgebildet und weist ähnlich
dem Rohr 52 der in 3 gezeigten
Ausführungsform
eine Steckverbindung mit dem Anschlussstutzen 48 durch
einen dazwischen angeordneten Dichtungsring 50 auf. Das
zylinderförmige
Lochblech besteht bevorzugt aus einem lebensmittelechten, rostfreien
Material, insbesondere Chromnickelstahl.
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Eine
derartige Ausbildung des Gärschaumbremsmittels 54 mit
einer effektiven Vergrößerung der
Wirkoberfläche
ist insbesondere im Falle einer Anwendung in grösseren Gärbehältern 10 vorteilhaft, in
welchen grössere
Gärschaummengen
erzeugt werden. Dabei ist erforderlich, dass das Gärschaumbremsmittel 54 vollständig in
Innenraum des Gärbehälters 10 hineinragt,
ohne jedoch mit dem Gärgut selbst
in Kontakt zu treten.
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Eine
weitere Verbesserung Gärschaumbremswirkung
kann dadurch erreicht werden, dass die Oberfläche des Gärschaumbremsmittels 54 an der
Innenseite und/oder Aussenseite mit einer Beschichtung aus flüssigkeitsabweisenden
Material versehen ist, beispielsweise durch eine Teflonbeschichtung
oder mittels Besprühen
mit einem flüssigkeitsabweisenden
Nanospray, wie es ebenso zur Abweisung von Schmutz- bzw. Regentropen
an Autoscheiben verwendet wird. Dadurch wird schon ein Auftreffen
bzw. Anhaften von Gärschaum
auf dem Gärschaumbremsmittels 54 wirkungsvoll
reduziert. Weiterhin wird ein Abweisen bereits eingedrungenen Gärschaums
erreicht, welcher somit gegen unten abfließt.
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Ein
erfindungsgemäßes Gärschaumbremsmittel 54 weist
beispielsweise einen Durchmesser von 35 mm auf, um an allgemein übliche Gärspundöffnungen 14 von
Gärbehältern 10 angepasst
zu sein, welche beispielsweise einem Durchmesser von 40 mm oder
50 mm entsprechen können.
Die Länge eines
in 4 gezeigten Gärschaumbremsmittels 54 kann
beispielsweise 240 mm betragen.
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In
der oben angegebenen Figurenbeschreibung sind Bezeichnungen wie "oben" und "unten" jeweils auf die
Betriebskonfiguration des Gärspundes bzw.
des Gärbehälters 10 bezogen
und entsprechen der Gegenrichtung bzw. der Richtung der Gravitationskraft.
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Die 5 zeigt
ein Anwendungsbeispiel des erfindungsgemäßen Gärspundes in einem automatischen
Gärsystem
mit mehreren gleichzeitig betreibbaren Gärbehältern 10, in welchem
die Sensorsignale der Messeinrichtung 18 bzw. die Sensorsignale
der nahe dem Gärgut
angeordneten Thermometer über einen
Multiplexer 56 von einer Recheneinheit 58 ausgelesen
werden, die steuernd in einen Gärvorgang
in den Gärbehältern 10 eingreifen
kann und gegebenenfalls einen Gärvorgang
unterbrechen bzw. eine Temperatur oder einen Druck auf einen vorgegebenen
Wert regeln kann. Die Vorteile des erfindungsgemäßen Gärspundes kommen insbesondere
in solchen automatischen Gärsystemen
zum Tragen, da hier Gärschaum,
der in den Bereich von Sensoranordnungen vordringt, zu fehlerhaften
Messergebnissen oder zum Totalausfall der Sensoren führen kann, so
dass schließlich
die Gefahr besteht, dass der Gärvorgang
fehlerhaft gesteuert wird.
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- 10
- Gärbehälter
- 12
- Gärspund
- 14
- Gärspundöffnung
- 16
- Rohrleitung
- 18
- Messeinrichtung
- 20
- Stopfen
- 22
- Füllstandsmesser
- 24
- Dreiwegehahn
- 26
- Rohr
- 28
- Füllstandssensor
- 30
- Hauptkörper
- 32
- Wandung
- 34
- Wandung
- 36
- Spunddeckel
- 38
- Decke
- 40
- Sperrflüssigkeit
- 42
- Mittel
- 44
- Abschnitt
- 46
- Abschnitt
- 48
- Anschlussstutzen
- 50
- Dichtungsring
- 52
- Rohr
- 54
- Gärschaumbremsmittel
- 56
- Multiplexer
- 58
- Recheneinheit
- 60
- Deckel
- 62
- Sperrflüssigkeits-Sperre