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Technisches Gebiet
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Die
Erfindung geht aus von einer Hochdruckentladungslampe gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1. Derartige Hochdruckentladungslampen sind
mit keramischem Entladungsgefäß ausgestattet.
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Stand der Technik
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Die
EP 1 211 714 offenbart eine
Hochdruckentladungslampe, bei der ein Elektrodensystem in die Kapillare
eines keramischen Entladungsgefäßes eingesetzt
ist. Hier ist zur Vermeidung einer Variation der Farbtemperatur
die Kapillare so gestaltet, dass sie einstückig mit dem
Entladungsgefäß ausgeführt ist und einen
definierten Krümmungsradius an der Kante zwischen Kapillare
und Innenvolumen besitzt. Eine derartige Konstruktion ist jedoch
relativ aufwendig und verringert die Variation der Farbtemperatur nicht
in ausreichendem Maße.
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Aus
der
EP 587238 ist eine
dreiteilige Durchführung bekannt, mit einem Mittelteil
mit verringertem Durchmesser. Es ist ein W-Stift, dessen Länge
etwa einem Drittel der Kapillarlänge entspricht. Das Glaslot
erstreckt sich über die gesamte Länge des Mittelteils.
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Darstellung der Erfindung
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verarmen der Füllung
im Entladungsgefäß zu verhindern und die Stabilität
der Farbtemperatur über die Lebensdauer bei einer Hochdruckentladungslampe
zu verbessern.
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Diese
Aufgabe wird gelöst durch die kennzeichnenden Merkmale
des Anspruchs 1.
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Besonders
vorteilhafte Ausgestaltungen, finden sich in den abhängigen
Ansprüchen.
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Grundsätzlich
stellt sich das Problem, dass die Kapillare nicht vom Entladungsgefäß abgetrennt ist.
Die Füllung im Entladungsgefäß kann sich
in die Freiräume zwischen Elektrodensystem und Innenwand
der Kapillare zurückziehen, dem sog. Totvolumen. Die Folge
ist dann einerseits ein Verarmen der Füllung und andererseits
eine Art Destillationseffekt, der die Füllung im Entladungsvolumen
verändert. Dies führt zu eine Instabilität
und Veränderung der Farbtemperatur während des
Betriebs und über die Lebensdauer. Üblicherweise
versucht man daher das Totvolumen von vornherein so gut wie möglich
zu minimieren oder zu verdrängen. Besonders kritisch ist die
Streuung der Farbtemperatur bei Verwendung von Cer-haltigen Füllungen.
Die Einengung der Farbtemperaturstreuung ist aber auch bei Füllungen
mit anderen Metallhalogeniden wie Holmium, Dypsrosium oder Thulium
wünschenswert.
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6 zeigt
die übliche Streuung der Farbtemperatur als Funktion der
Betriebsdauer.
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Eine
bevorzugte Füllung für die neue technische Lehre
ist eine Mischung aus Jodiden des Natriums, Calciums, Thalliums
und von Cer. Übliche Bemessungen liegen bei einen Anteil
von 50 bis 70 Mol.-% des NaJ, etwa 25 bis 35 Mol.-% CaJ2 und 1 bis
5 Mol.-% TlJ sowie 1 bis 5 Mol.-% Ce2J3.
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Letzteres
Halogenid hat als grüngebende Komponente sehr starken Einfluss
auf Farbtemperatur und Lumen-Maintenance. Da es sich nur in geringer
Menge im Entladungsgefäß befindet, ist die Lage des
Cer-Halogenids im Entladungsgefäß von entscheidender
Bedeutung. Eine direkte Konsequenz ist, dass durch Umkondensieren
des flüssigen Cerjodid-Anteils große Streuungen
der Farbtemperatur auftreten können. Das Umkondensieren
als solches lässt sich nie vermeiden, da jeder Brenner
einen gewissen Temperaturgradienten aufweist. Der stärkste Gradient
tritt beim Übergang in die Kapillare auf.
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In
diesem Bereich verdampft und kondensiert ständig die Füllung
bzw. einzelne Teile davon. Besonders in vertikaler Brennlage, mit
dem Sockel nach oben zeigend, vereinigen sich bei bisheriger Bauweise
des Brenners die kondensierten Tröpfchen der Füllung
und fließen in die Kapillare bis zum Mo-Gewickel. Dort
werden sie in das Gewickel eingesogen. Der Grund ist, dass das Gewickel
heißer und damit die Benetzung besser ist an der Innenwand
der Kapillare. Daneben spielen auch Kapillarkräfte eine Rolle,
die im Innern der Wendel aufgrund der kleinen Hohlräume
größer sind als an der Kapillaren-Innenwand. Dadurch
setzt ein Heat-Pipe-Effekt ein, wobei die kondensierte Füllung
wieder in den heißen Teil zurückwandert, dort
wieder verdampft und wieder im Elektrodenrückraum kondensiert.
Dann beginnt der Kreislauf von neuem. Versucht man andererseits
das Mo-Gewickel zu vermeiden, wird die Abdichtung am Ende der Kapillare
schnell undicht.
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Der
Dampfdruck des Cerjodids hängt stark von der Temperatur
ab. Er ist im heißen Elektrodenrückraum wesentlich
größer als im kalten Totraum der Kapillare. Da
der Dampfdruck des Cerjodids und damit die Menge der verdampften
Substanz einen sehr großen Einfluss auf die Farbtemperatur
hat, hat auch der zeitliche Verlauf des eben geschilderten Kreisprozesses
auf Basis eines Heat-Pipe-Effekts einen großen Einfluss
auf die Farbtemperatur. Bei diesen Füllungen ist es so,
dass aufgrund der Grün-Emission des Cerjodids die Farbtemperatur
ansteigt, wenn mehr Füllung im heißen Teil ist.
Im kalten Teil sinkt der Dampfdruck und die Grün-Emission
und damit die Farbtemperatur sinkt auch. Diesen zeitlichen Verlauf über
500 Std. kann man in 6 sehen. Die dargestellten "Spikes"
sind zu ignorieren, da es sich hier nur um kurzzeitig jeweils beim
Einschalten der Lampe auftretende Effekte handelt. Die Farbtemperatur
variiert etwa in einem Bereich zwischen 3100 K und 2800 K, also über
einen Bereich von 300 K.
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Diese
Streuung der Farbtemperatur bezieht sich auf eine Lampe mit konventioneller
Abdichtung. Diese verwendet gemäß 5 eine
Durchführung 26 mit einem Mo-Stift 27 und
einem aufgeschobenem Mo-Gewickel 28 als erstem Teil. Das
Ende 29 der Durchführung ist aus Niobdraht gefertigt.
Der Spalt entlang des Mo-Gewickels beträgt etwa 60 μm.
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Erfindungsgemäß wird
jetzt ein Durchführungssystem verwendet, das aus drei Teilen
zusammengesetzt ist. Dabei besteht der frontseitige, zur Entladung
zeigende Teil aus einem Stift aus Mo oder überwiegend aus
Mo, beispielsweise eine Legierung mit 50% Mo-Anteil und weiteren
Anteilen ausgewählt aus der Gruppe Rhodium, Iridium und
Rhenium allein oder in Kombination. Die Länge L1 be trägt
etwa 50 bis 70% des in der Kapillare befindlichen Teils der Durchführung
mit Gesamtlänge LG. Als Mittelteil der Durchführung
wird ein System aus Kernstift und Mo-Gewickel verwendet, wobei auch
hier der Kernstift überwiegend oder allein aus Mo besteht.
Die Länge des Mittelteils beträgt etwa 15 bis
30% der Gesamtlänge LG. Endseitig schließt sich
daran ein Stift aus Niob an, wie an sich bekannt. Seine Tiefe in
der Kapillare entspricht etwa 20 bis 30% von LG. Dabei ist wichtig,
dass die Spaltbreite des ersten Teils relativ klein ist und maximal
30 μm beträgt. Die Spaltbreite des Mittelteils
kann relativ groß gewählt werden, sie liegt bei
40 bis 80 μm. Die Spaltbreite des Niobstifts sollte wieder
enger gewählt werden, sie liegt bei 25 bis 45 μm.
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Ein
konventionelles Glaslot erstreckt sich vom äußeren
Rand der Kapillare nach innen. Es sollte den Niobstift vollständig
bedecken. Eine sichere Abdichtung lässt sich erzielen,
wenn das Lot sich über eine Länge von etwa 3 bis
4 Windungen am Mo-Gewickel erstreckt. Eine typische Einschmelzlänge
hier ist 1 mm.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Im
Folgenden soll die Erfindung anhand mehrerer Ausführungsbeispiele
näher erläutert werden. Die Figuren zeigen:
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1 eine
Metallhalogenidlampe schematisch;
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2 eine
neuartige Ausführungsform des Endbereichs;
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3 die
Schwankung der Farbtemperatur bei neuartigen Lampen;
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4 ein
weiteres Ausführungsbeispiel des Endbereichs;
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5 die
Schwankung der Farbtemperatur bei konventionellen Lampen;
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6 ein
Detail des Endbereichs bei konventionellen Lampen.
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Bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung
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Ein
Ausführungsbeispiel einer Metallhalogenid-Hochdruckentladungslampe 1 zeigt 1.
Sie hat ein keramisches Entladungsgefäß 2,
das zweiseitig verschlossen ist. Es ist längsgestreckt
und hat zwei Enden 3 mit Abdichtungen. Im Innern des Entladungsgefäßes
sitzen zwei Elektroden 4 einander gegenüber. Die
Abdichtungen sind als Kapillaren 5 ausgeführt,
in denen ein Durchführung 6 mittels Glaslot 19 abgedichtet
ist. Aus der Kapillare 5 ragt jeweils das Ende der Durchführung 6,
die entladungsseitig mit der zugeordneten Elektrode 4 in
bekannter Weise verbunden ist, hervor. Diese ist über eine
Stromzuführung 7 und eine Quetschung 8 mit
Folie 9 mit einem Sockelkontakt 10, verbunden.
Der Kontakt 10 sitzt am Ende eines das Entladungsgefäß umgebenden
Außenkolbens 11.
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In 2 ist
der Endbereich im Detail für eine 70 W Lampe gezeigt. Die
Kapillare 5 ist hier integral an das Entladungsvolumen
angesetzt. Die Kapillare hat einen Innendurchmesser DKI von 800 μm,
der so gewählt ist, dass das Elektrodensystem gerade hineinpasst.
Die Durchführung 6 ist aus drei Teilen zusammengesetzt.
Das erste frontseitig zur Elektrode 4 zeigende Teil 15 ist
ein Mo-Stift mit einem Durchmesser D1 von 770 μm. Er hat
eine Länge L1 von 7 mm. Frontseitig ist daran der Schaft
der Elektrode 4 befestigt. Nach außen hin schließt
sich an den Stift 15 ein System aus Mo-Kernstift 16 und
darauf aufgeschobenem Mo-Gewickel 17 an, dessen Außendurchmesser
D2 680 μm beträgt, bei einer Länge von
L2 = 2,5 mm. Daran schließt sich ein Niobstift 18 an
mit einem Durchmesser von 730 μm. Seine Eintauchtiefe L3
in die Kapillare beträgt 2,6 mm. Im allgemeinen sollten
L2 und L3 etwa gleich groß sein und zusammen etwa 30 bis
50% der Länge LG des gesamten in der Kapillare befindlichen
Teils der Durchführung ausmachen.
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Das
Glaslot 19 ist außen am Ende der Kapillare angebracht
und erstreckt sich nach innen etwa soweit, dass es den gesamten
eingetauchten Teil des Niobstifts 18 und einen kleinen
Teil des Mo-Gewendels 17 abdeckt. Bevorzugt deckt es etwa
3 bis 4 Windungen des Gewendels 17 bei einer typischen axialen
Länge von 1 mm ab.
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Der
Spalt hin zur Kapillare im Bereich des ersten Teils 15 der
Durchführung ist klein genug um das Hineinlaufen der Füllung
in die Kapillare zu verhindern. Er hat eine Spaltbreite von typisch
15 μm. Diese ist auch klein genug um den Heat-Pipe-Effekt zu
unterbinden. Es kommt sehr schnell zu einem Gleichgewicht. Andererseits
verhindert die kurze Abdichtstrecke des Glaslots auf dem Mo-Gewickel, dass
Risse im Glaslot zu einem Leck führen können.
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3 zeigt
die Farbtemperaturschwankung einer derartigen Lampe. Die Farbtemperatur
Tn verändert sich jetzt nur noch in einem Bereich von etwa 100
K. Auch hier sind wieder die Spikes zu ignorieren. 3 zeigt
die Verhältnisse bei zwei unterschiedlich gewählten
Füllungen mit einer Farbtemperatur von 2660 bzw. 2700 K.
Dabei schwankt die Farbtemperatur der Füllung (1)
etwa zwischen 2660 und 2770 K, während die der Füllung
(2) zwischen etwa 2550 und 2630 K streut.
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4 zeigt
schließlich eine besonders bevorzugte Ausführungsform
der Durchführung 6, bei der am Ende des ersten
Teils 15 in der Nähe des zweiten Teils 16 eine
schmale Wärmestaunut 25 umläuft. Typisch
ist eine Einkerbtiefe der Nut 25 in der Größenordnung
von 50 bis 100 μm. Damit wird der Wärmefluss entlang
des massiven ersten Teils verringert und somit die Belastung der
Glaslot-basierten Abdichtung reduziert. Bevorzugt sollte die Nut
im hinteren Drittel des Mo-Stifts 15 angeordnet sein.
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Als
Glaslot eignet sich ein bekanntes Glaslot, siehe beispielsweise
WO 2005/124823 .
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Als
Füllung für das Entladungsgefäß eignet sich
jede bekannte Metallhalogenidfüllung. Das System ist jedoch
besonders für Füllsysteme geeignet, die ein Halogenid
des Cer enthalten. Beispielsweise kann eine Füllung verwendet
werden wie in
WO9825294 ,
US6525476 ,
WO9928946 .
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Statt
Niob kann auch ein anderes niobähnliches Material wie in
EP 587238 aufgeführt
verwendet werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - EP 1211714 [0002]
- - EP 587238 [0003, 0031]
- - WO 2005/124823 [0029]
- - WO 9825294 [0030]
- - US 6525476 [0030]
- - WO 9928946 [0030]