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Die
Erfindung betrifft eine Dosierpumpe und einen Hygienespender zum
Einsatz im medizinischen Bereich, beispielsweise zur Abgabe von
Seifen und von Desinfektionsmitteln.
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Aus
dem Stand der Technik sind Dosierpumpen für Hygienespender bekannt. Derartige
Dosierpumpen basieren auf einem flexiblen Schlauchstück, das
eingangs- und ausgangsseitig mit einem Ventil verschlossen ist.
Das Schlauchstück
wird mittels eines Stempels gegen eine Anlagefläche für das Schlauchstück gedrückt, wodurch
innerhalb des Schlauchstücks
ein Überdruck
entsteht. Die Verbindung zwischen Schlauchstück und Ventilen ist im Stand
der Technik geklebt.
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Nachteilig
hieran ist, dass insbesondere der Einsatz von Desinfektionsmitteln
im Dauergebrauch die Klebeverbindung angreift und die Dosierpumpe undicht
wird. Die Lebensdauer einer entsprechenden Dosierpumpe ist daher
gering und die Dosierpumpe muss aus Sicherheits- und Hygienegründen frühzeitig
ausgetauscht werden.
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Weiterhin
sind im Stand der Technik Dosierspender bekannt, bei denen vorgenannte
Pumpen an speziell auf den jeweiligen Dosierspender angepasste Flaschen
verwendet werden müssen.
Das gewünschte
Desinfektions- bzw. Reinigungsmittel muss in jene Flaschen umgefüllt werden.
Anschließend wird
die Pumpe wieder an der Flasche befestigt. Nachteilig hieran ist,
dass aufgrund der zumindest in Deutschland geltenden Hygienevorschriften
die Flaschen sterilisiert werden müssen, bevor sie wieder eingesetzt
werden dürfen.
Dies macht die Handhabung umständlich
und aufwendig.
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Aufgabe
der Erfindung ist es damit, eine Dosierpumpe sowie einen Hygienespender
anzugeben, die die Nachteile des Standes der Technik überwinden
und die einerseits eine lange Haltbarkeit mit einer einfachen und
möglichst
flexiblen Handhabbarkeit verbinden.
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Die
Aufgabe wird gelöst
durch eine Dosierpumpe nach dem Schutzanspruch 1 sowie durch einen
Hygienespender nach dem nebengeordneten Schutzanspruch 6.
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Eine
erfindungsgemäße Dosierpumpe
nach dem Schutzanspruch 1 weist ein flexibles Schlauchstück mit je
einem daran befestigten eingangsseitigen Ventil und ausgangsseitigen
Ventil auf, wobei das Schlauchstück über einen
jeweiligen Abschnitt des Eingangs- und des Ausgangsventils gestülpt ist und
mittels einer Metallschelle gegen die Anlageflächen der Ventile verpresst
ist. Dadurch wird eine kraftschlüssige
Verbindung zwischen Schlauchstück und
dem jeweiligen Ventil hergestellt, die unempfindlich gegen das zu
dosierende Medium ist. Weiterhin werden alle geltenden Hygienevorschriften
erfüllt.
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Eine
vorteilhafte Weiterbildung sieht vor, dass das Schlauchstück aus Silikon
gefertigt ist. Das Silikon weist vorzugsweise eine Shore-Härte zwischen
30 und 100, vorzugsweise 60 Shore auf. Damit ist das Schlauchstück flexibel
genug, um von einer Dosierpumpe betätigt zu werden.
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Als
bevorzugtes Material für
die Schellen hat sich V2A erwiesen, das sich gut verpressen lässt und das
unempfindlich gegen die zu dosierenden Medien ist und weiterhin
gut sterilisierbar ist.
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Bevorzugt
sind die Anlageflächen
als ein oder mehrere, die Ventile umlaufende Wulste ausgebildet.
Dadurch lässt
sich der Druch der Schellen auf den Schlauch erhöhen und eine Verbesserung der Dichtheit
erzielen.
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In
bevorzugter Ausgestaltung weist das Eingangsventil eine Anlagefläche als
Widerlager für
eine Überwurfmutter
oder dergleichen auf. Die Überwurfmutter,
welche bevorzugt ein Innengewinde aufweist, dient zur Aufnahme eines
ein Außengewinde
aufweisenden Adapterstücks,
welches ein an wenigstens eine Desinfektions- oder Reinigungsmittelflasche
angepassten Anschluss aufweist. Damit ist die Schlauchpumpe an nahezu
beliebige Desinfektionsmittelbehälter
anschließbar.
Das Desinfektionsmittel muss somit nicht mehr in spezielle Behälter umgefüllt werden.
Dies vereinfacht die Handhabung im täglichen Betrieb besonders.
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Ein
weiterer unabhängiger
Gedanke der Erfindung betrifft einen Hygienespender, welcher eine zuvor
beschriebene Dosierpumpe aufweist. Der Hygienespender weist ein
Gehäuse
zur Aufnahme eines Desinfektions- oder Reinigungsmittelbehältnisses
sowie eine zuvor beschriebene Dosierpumpe auf. Weiterhin ist eine
Motoreinheit zur Betätigung der
Pumpe vorgesehen.
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Der
Pumpenbereich weist vorteilhafterweise zumindest eine Anlagefläche für den Schlauchkörper sowie
einen Stempel auf, wobei der Stempel gegen den Schlauchkörper betätigbar ist.
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Weiterhin
ist bevorzugt ein Auslassbereich zur Entnahme des zu dosierenden
Mediums vorgesehen.
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Vorteilhafterweise
ist der Stempel linear geführt.
Ein derartiger Stempel lässt
sich besonders leicht herstellen. Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung
sieht vor, dass der Stempel austauschbar gestaltet ist. Dadurch
lassen sich Stempel verschiedener Größen einsetzen, um die Dosiermenge
einstellen zu können.
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Eine
weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass
die Betätigungsvorrichtung berührungslos,
insbesondere mittels Infrarotsensoren arbeitet. Dadurch lässt sich
die Kontamination des Dosierspenders verhindern.
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Weitere
Ziele, Varteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden
Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines
Ausführungsbeispieles
anhand der Zeichnung. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten
Merkmale für
sich oder in beliebiger sinnvoller Kombination den Gegenstand der
vorliegenden Erfindung, auch unabhängig von ihrer Zusammenfassung
in den Ansprüchen
oder deren Rückbeziehung.
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Es
zeigen:
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1 eine
schematische dreidimensionale Ansicht eines aufgeklappten erfindungsgemäßen Dosierspenders;
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2 eine
schematische dreidimensionale Darstellung einer Innenseite eines
Deckels eines erfindungsgemäßen Dosierspenders;
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3 einen
schematischen Querschnitt durch einen erfindungsgemäßen Dosierspender;
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4 eine
Vergrößerung des
Pumpenabschnitts des Dosierspenders mit betätigter Pumpe sowie
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5 einen
schematischen Längsschnitt durch
eine erfindungsgemäße Dosierpumpe.
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1 zeigt
eine schematische perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Dosierspenders 2.
Der Dosierspender 2 weist ein zweiteiliges Gehäuse, aufweisend
einen zur Wandmontage vorgesehenen Abschnitt 4 sowie einen
Deckel 6 auf, die über
ein Scharnier klappbar miteinander verbunden sind.
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An
dem Wandabschnitt 4 ist im unteren Bereich eine Motoreinheit 10 abnehmbar
gehalten. In der Motoreinheit 10 ist eine Vertiefung 14 vorgesehen,
um eine erfindungsgemäße Dosierpumpe 16, wie
sie im Detail in 5 dargestellt ist, aufzunehmen.
Das Funktionsprinzip wird in den 3 und 4 erläutert werden.
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Oberhalb
der Motoreinheit 10 ist eine Flasche 18 gehalten.
Die Flasche 18 beinhaltet das zu dosierende Medium, beispielsweise
ein Desinfektionsmittel oder ein Reinigungsmittel. Zur besseren
Fixierung ist ein Bügel 20 vorgesehen.
Zur Verbindung der Dosierpumpe 16 mit der Flasche 18 ist
ein Adapterstück 22 vorgesehen,
das auf das Außengewinde der
jeweiligen Flasche angepasst ist.
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Der
Dosierspender 2 wird mittels eines Infrarotsensors 24,
welcher auf der Unterseite der Motoreinheit 10 angeordnet
ist, betätigt.
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2 zeigt
eine perspektivische schematische Darstellung der Innenseite des
Deckels 6. An einer Vorderwand 6.1 des Deckels 6 ist
ein Druckstück 30 vorgesehen,
welches in einer Geschlossen-Stellung des Deckels direkt vor dem
Schlauch der Dosierpumpe 16 positioniert ist. Auf der Unterseite
des Deckels 6 ist eine Ausnehmung 32 vorgesehen, durch
die der Infrarotsensor 24 Signale von außen aufnehmen
kann. Weiterhin ist ein Fenster 34 vorgesehen, durch das
ein Etikett der Flasche 18 erkennbar ist, um festzustellen
welches Medium sich gerade in dem Dosierspender 2 befindet.
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3 zeigt
einen Querschnitt durch einen erfindungsgemäßen Dosierspender 2 in
schematischer Darstellung.
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Wandseitig
bezüglich
der Dosierpumpe 16 ist ein Motor 38 mit einem
Stempel 40 angeordnet. Der Stempel 40 ist auf
die Dosierpumpe 16 zu und von ihr weg bewegbar.
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Mittels
des Infrarotsensors 24 wird der Motor 38 aktiviert
und der Stempel 40 betätigt.
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4 zeigt
den Bereich der Dosierpumpe 16 und des Stempels 40 in
einer vergrößerten schematischen
Darstellung.
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Die
Schlauchpumpe 16 weist ein eingangsseitiges Ventil 50 und
ein ausgangsseitiges Ventil 52 sowie ein dazwischen liegendes
flexibles Schlauchstück 54 auf.
Durch Betätigen
des Stempels 40 in Richtung des Schlauchs 54 wird
dieser gegen das Druckstück 30 komprimiert.
Die sich in dem Schlauchstück 54 befindliche
Flüssigkeit übt einen Überdruck
auf einen nicht dargestellten Ventilkörper des auslassseitigen Ventils 52 aus,
wodurch dieser Ventilkörper
den Medienfluss freigibt. Durch die Größe des Stempels 40 und
dessen Hub lassen sich unterschiedliche Dosiermengen des zu dosierenden Mediums
einstellen.
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An
dem eingangsseitigen Ventil 50 ist eine Überwurfmutter 60 vorgesehen,
die ein Widerlager an dem Einlassventil 50 findet.
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Wie
in 5 detaillierter dargestellt ist, weist die Überwurfmutter 60 ein
Innengewinde 74 auf, in das ein Adapterstück 62 mit
einem passenden Außengewinde 76 einschraubbar
ist. Das Adapterstück 62 wiederum
weist ein zu der Flasche 18 passendes Gegenstück auf,
beispielsweise ein passendes Innengewinde, das auf ein Außengewinde
der Flasche 18 aufschraubbar ist. Gegebenenfalls können Dichtmittel 78 zur
Verbesserung der Dichtheit des Adapterstücks 62 vorgesehen
sein.
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Das
auslassseitige Ventil 52 weist einen Auslass 64 auf
sowie einen Rücksprung 65,
mit dem das auslassseitige Ventil 52 eingeklemmt werden
kann.
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5 zeigt
eine erfindungsgemäße Schlauchpumpe 16 in
einem Querschnitt.
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Erfindungsgemäß ist dabei
vorgesehen, dass die Verbindung zwischen dem Schlauch 54 und den
Ventilen 50 und/oder 52, im vorliegenden Ausführungsbeispiel
in beiden, mittels zweier Metallschellen 64 und 66 vorgenommen
wird. Die Schlauchschellen 64, 66 sind aus V2A-Stahl.
Die Ventile 50, 52 weisen umlaufende Wulste 68, 70 auf, durch
die der Druck der Schellen 64, 66 auf den Schlauch 54 erhöht wird,
sodass eine weitere Erhöhung
der Dichtheit erreicht wird.
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Am
einlassseitigen Ventil 50 ist ein Vorsprung 72 vorgesehen,
an dem die Überwurfmutter 60 gehalten
ist.
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Die
Darstellung des Aufbaus der Ventile 50, 52 ist
nur beispielhaft, auch andere Ventilarten, zum Beispiel mit anderen
Ventilkörpern,
sind geeignet.
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- 2
- Dosierspender
- 4
- Wand-(Abschnitt)
- 6
- Deckel
- 6.1
- Vorderwand
- 10
- Motoreinheit
- 14
- Vertiefung
- 16
- Dosierpumpe
- 18
- Flasche
- 20
- Bügel
- 22
- Adapterstück
- 24
- Infrarotsensor
- 30
- Druckstück
- 32
- Ausnehmung
- 34
- Fenster
- 38
- Motor
- 40
- Stempel
- 50
- einlassseitiges
Ventil
- 52
- auslassseitiges
Ventil
- 54
- Schlauchstück
- 60
- Überwurfmutter
- 62
- Adapterstück
- 64
- Auslass
- 66
- Rücksprung
- 67,
68
- Metallschellen
- 69,
70
- Wulste
- 74
- Innengewinde
- 76
- Außengewinde
- 78
- Dichtmittel