DE102009050053A1 - Schlauchpumpe und Fluidspender mit einer solchen - Google Patents
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Abstract
Bei einer Schlauchpumpe (10) zur Verwendung in einem Fluidspender für flüssige oder cremige Präparate, insbesondere Seifen oder Desinfektionsmittel, mit Schlauchbett (12), Pumpschlauch (20) und drehbarem Lagerkopf (14) für Quetschteile (16), lässt sich der Austausch des Pumpschlauches (20) dadurch erheblich vereinfachen, dass Lagerkopf (14) und Schlauchbett (12) zwischen einer Arbeitsposition, in welcher der Pumpschlauch (20) mit den Quetschteilen (16) zusammenarbeitet, und einer Freigabeposition, in welcher der Kraftschluss zwischen Quetschteilen, Pumpschlauch und Schlauchbett aufgehoben ist, relativ zueinander bewegen lassen.
Description
- Schlauchpumpen sind Verdrängerpumpen, bei denen das zu fördernde Medium durch äußere mechanische Verformung eines Schlauches durch diesen hindurchgedrückt wird. Die äußere mechanische Verformung wird in der Regel dadurch erzielt, dass bewegte Quetschteile (z. B. Rollen oder Gleitschuhe) den Schlauch gegen ein Schlauchbett drücken und lokal abklemmen. Durch Bewegung der Quetschteile (und damit der Abklemmstelle) längs des Schlauches wird das Fördergut im Schlauch vorangetrieben.
- Je nach Bewegungsform der Quetschteile unterscheidet man zwischen Linear- und Rotationsschlauchpumpen.
- Aufgrund ihres einfachen Aufbaus ohne Ventile, einer gleichmäßigen und schonenden Förderung auch von empfindlichem Fördergut, der Möglichkeiten, Medien mit Feststoffpartikeln zu fördern sowie auch kleine Fördermengen genau zu dosieren und schließlich aufgrund ihres minimalen Wartungsaufwandes finden Schlauchpumpen breit gestreute Anwendungen vom Laborbereich bis zur Bauindustrie.
- Da Schlauchpumpen ferner einen vollständig geschlossenen Aufbau mit glatten Flächen aufweisen und leicht sterilisierbar sind, gibt es auch zahlreiche Anwendungen in der Medizin.
- Schlauchpumpen könnten sich an sich sehr gut dafür eignen, mit wechselnden Fluiden verwendet zu werden, da der Pumpschlauch, das eigentliche Fördermittel, ein preiswertes Teil ist und bei Wechsel des Fluids einfach getauscht werden kann, um zu vermeiden, dass in der Schlauchpumpe verbleibende Reste das neu abzugebende Fluid verunreinigen.
- Oft beeinträchtigen auch lange in einer Pumpe stehende Fluide deren Funktion. Auch aus diesem Grunde ist es vorteilhaft, wenn das eigentliche Fördermittel einer Pumpe ein preiswertes Teil ist und einfach ausgetauscht werden kann.
- Bei den bekannten Schlauchpumpen ist das Austauschen des Pumpschlauches mit einigen mechanischen Eingriffen verbunden.
- Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, eine Schlauchpumpe zu schaffen, die sich insbesondere zur Verwendung in einem Fluidspender eignet, bei welcher ein Austausch des Pumpschlauches einfacher erfolgen kann.
- Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß gelöst durch eine Schlauchpumpe mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
- Durch die konstruktiv vorgesehene Möglichkeit, das Schlauchbett einerseits und die mechanisch beweglichen Teile der Pumpe, insbesondere den Quetschteil-Lagerkopf, andererseits, so weit relativ zueinander zu bewegen, dass in einer Freigabeposition ein nahezu freier Durchgang für den Pumpschlauch entsteht, entfällt die Notwendigkeit, bei jedem Schlauchwechsel die Pumpe ganz zu öffnen.
- Erst dadurch wird eine vom Aufwand her vertretbare Möglichkeit geschaffen, den Pumpschlauch regelmäßig bei einem Fluidwechsel oder vorbeugend vor Auftreten von Schäden zu wechseln, sowie insbesondere – bei Verwendung in einem Fluidspender – beim Austausch eines Vorratsbehälters für das Fluid regelmäßig gleichzeitig auch den Pumpschlauch auszutauschen.
- Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
- Durch die Bewegung der Quetschteile längs des Schlauches (auf dessen Außenseite) erfährt der Schlauch eine Zugkraft, die vom Einlassende weg gerichtet ist. Es werden deshalb Mittel vorgesehen sein, den Schlauch einlassseitig gegen diese Zugkraft fest zu halten. Diese sind nach Anspruch 2 lösbar sein, damit der Pumpschlauch leicht ausgetauscht werden kann.
- Besonders einfach gestaltet sich diese Befestigung dann, wenn der Pumpschlauch nach Anspruch 3 an der Verschlusskappe eines Vorratsbehälters selbst oder an einem Schlauchadapter lösbar oder integral befestigt ist. In diesem Fall sind innerhalb der Pumpe keine weiteren Befestigungsmittel mehr erforderlich.
- Die Relativbewegung zwischen Schlauchbett einerseits und den bewegten Teilen der Pumpe andererseits lässt sich in vorteilhafter Weise nach Anspruch 4 dadurch erreichen, dass die beweglichen Teile der Schlauchpumpe, insbesondere ein die Quetschteile lagernder Lagerkopf und eine auf letzteren arbeitender Antrieb, auf einem Träger befestigt sind, welcher zwischen einer Arbeitsposition und einer Freigabeposition bewegbar ist.
- Ein Exzenterantrieb nach Anspruch 5 schafft eine vorteilhafte Möglichkeit, den Träger mit Quetschteil-Lagerkopf und Pumpenantrieb zwischen Arbeitsposition und Freigabeposition zu bewegen.
- Eine einfache Möglichkeit, den Träger mit dem die Quetschteile tragenden Quetschteil-Lagerkopf und Antrieb zwischen Arbeitsposition und Freigabeposition zu bewegen, ist eine lineare Verschiebbarkeit nach Anspruch 6.
- Anspruch 7 beschreibt als Alternative die Möglichkeit, den Träger mit Quetschteil-Lagerkopf und Antrieb zwischen Arbeitsposition und Freigabeposition zu schwenken.
- Statt der Verwendung eines beweglichen Trägers für Quetschteil-Lagerkopf und Pumpenantrieb kann es vorteilhaft sein, nach Anspruch 8 das Schlauchbett zwischen einer Arbeitsposition und einer Freigabeposition zu bewegen.
- Eine einfache Möglichkeit, das Schlauchbett zwischen Arbeitsposition und Freigabeposition zu bewegen, ist eine lineare Verschiebbarkeit nach Anspruch 9.
- Alternativ kann es von Vorteil sein, das Schlauchbett nach Anspruch 10 zwischen einer Arbeitsposition und einer Freigabeposition zu schwenken.
- Anspruch 11 beschreibt einen Fluidspender für flüssige oder cremige Präparate, insbesondere Seifen oder Desinfektionsmittel, der dadurch besonders vorteilhaft gestaltet werden kann, dass eine Schlauchpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche verwendet wird, und dass ein Pumpschlauch zur Entnahme des Fluides mechanisch mit dem Vorratsbehälter verbunden ist und mit dessen Innerem kommuniziert, so dass beim Austausch des ersten Vorratsbehälters gegen einen zweiten der Pumpschlauch zusammen mit dem Vorratsbehälter mit geringem Aufwand austauschbar ist.
- Nachstehend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigen:
-
1 einen Schnitt durch eine Schlauchpumpe mit linearer Verschiebbarkeit eines Quetschteil-Lagerkopfes und eines Antriebes für diesen in einer Arbeitsstellung; -
2 die Schlauchpumpe nach1 in einer Schlauch-Freigabestellung; -
3 eine Schlauchpumpe mit wegschwenkbarem Schlauchbett in Schlauch-Freigabestellung; -
4 einen Flüssigkeitsspender mit Schlauchpumpe mit linearer Verschiebbarkeit von Quetschteil-Lagerkopf und Antrieb in seiner Arbeitsstellung; und -
5 einen Austauschbehälter für Fluid mit Pumpschlauch, für den Flüssigkeitsspender von4 . - In
1 ist mit10 insgesamt eine Schlauchpumpe bezeichnet. Diese umfasst ein Schlauchbett12 , einen Quetschteil-Lagerkopf14 mit Quetschrollen16 , einen Antrieb18 sowie einen Pumpschlauch20 . - Der Pumpschlauch
20 ist mit Befestigungsmitteln22 in Längsrichtung festgelegt und fluidisch verbunden zu denen eine Schlauchklemme24 und ein Adapter26 gehören. Letzterer ist nicht notwendigerweise Bestandteil der Pumpe10 , sondern kann beispielsweise Teil der Verschlusskappe eines Vorratsbehälters28 für Flüssigkeit sein oder an dessen Ausguss befestigt, insbesondere angespritzt sein. - Antrieb
18 und Quetschteil-Lagerkopf14 sind auf einem Träger30 befestigt, der horizontal zwischen einer in1 gezeigten Arbeitsstellung und einer in2 gezeigten Freigabestellung verschoben werden kann (Pfeil32 ). - In der Arbeitsstellung klemmt jeweils mindestens eine Quetschrolle
16 des Quetschteil-Lagerkopfs14 den Pumpschlauch20 so gegen das Schlauchbett12 , dass der Pumpschlauch20 komplett abgeklemmt ist. Durch Drehung des Quetschteil-Lagerkopfs14 wird dann Flüssigkeit von der Eingangsseite34 zur Ausgangsseite36 des Pumpschlauches20 gefördert. -
3 zeigt als Alternative zu dieser linearen Horizontalbewegung von Quetschteil-Lagerkopf14 und Antrieb18 der Pumpe eine Schlauchpumpe10 , in welcher das Schlauchbett12 aus einer Arbeitsstellung in eine Freigabestellung verschwenkt ist. - Gleiche Teile der Pumpe wie in den
1 und2 sind jeweils mit demselben Bezugszeichen versehen. Wie zu erkennen ist, entsteht auch bei einem derartigen Wegschwenken des Schlauchbettes genügend freier Raum zwischen Quetschrollen16 und Schlauchbett12 , so dass der Pumpschlauch20 leicht ausgetauscht werden kann. -
4 zeigt einen Flüssigkeitsspender mit einer Schlauchpumpe10 ähnlich1 und2 , in welcher Quetschteil-Lagerkopf14 und Antrieb18 auf einem Träger30 befestigt sind, welcher mit Hilfe eines Exzenterantriebs38 mit einem Rändelrad40 horizontal zwischen einer (in4 gezeigten) Arbeitsstellung und einer Freigabestellung verschoben werden kann. Ferner zeigt4 einen zum Flüssigkeitsspender gehörigen Vorratsbehälter28 mit Flüssigkeit, an welchem der Pumpschlauch20 lösbar befestigt ist. Der Vorratsbehälter28 ist auf ein Tragteil42 aufgesetzt. - In
5 ist ein austauschbarer Vorratsbehälter28 mit Pumpschlauch20 gezeigt. - Zum Austausch des Vorratsbehälters
28 wird zunächst mittels Rändelrad40 und Exzenterantrieb38 der Träger30 aus der Arbeitsstellung in die Freigabestellung verschoben. Sodann kann der Vorratsbehälter28 zusammen mit dem Pumpschlauch20 vom Tragteil abgehoben werden. - Anschließend wird ein bereits mit dem Pumpschlauch
20 versehener Austauschbehälter28 auf Tragteil42 aufgesetzt, wobei der Pumpschlauch20 einfach durch den freien Raum zwischen Quetschteil-Lagerkopf14 und Schlauchbett12 eingefädelt werden kann. - Abschließend wird wiederum mit Hilfe des Rändelrades
40 und Exzenterantrieb38 der Träger30 für Quetschteil-Lagerkopf14 und Antrieb18 der Pumpe in die Arbeitsstellung verschoben, worauf der Flüssigkeitsspender wieder einsatzbereit ist.
Claims (11)
- Schlauchpumpe (
10 ) zur Verwendung in einem Fluidspender für flüssige oder cremige Präparate, insbesondere Seifen oder Desinfektionsmittel, mit mindestens einem beweglichen Kopf (14 ), der Quetschteile (16 ) trägt, mit einem auf den Kopf (14 ) arbeitenden Antrieb (18 ) sowie mit mindestens einem Pumpschlauch (20 ), der mit den Quetschteilen (16 ) zusammenarbeitet und auf einem Schlauchbett (12 ) angeordnet ist, welches längs der Bahn der Quetschteile (14 ) verläuft, dadurch gekennzeichnet, dass der Kopf (14 ) und das Schlauchbett (12 ) zwischen einer Arbeitsposition, in welcher der Pumpschlauch (20 ) mit den Quetschteilen (16 ) zusammenarbeitet, und einer Freigabeposition, in welcher der Kraftschluss zwischen Quetschteilen (16 ), Pumpschlauch (20 ) und Schlauchbett (12 ) aufgehoben ist, relativ zueinander bewegbar sind. - Schlauchpumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass lösbare Mittel (
22 ) vorgesehen sind, um das eingangsseitige Ende des Pumpschlauches (20 ) in Längsrichtung festzuhalten. - Schlauchpumpe nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungsmittel (
22 ) für den Pumpschlauch (20 ) durch eine Verschlusskappe eines Vorratsbehälters (28 ) für Fluid oder durch einen Schlauchadapter (26 ) mit Schlauchklemme (24 ) gebildet sind. - Schlauchpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Kopf (
14 ) und der Antrieb (18 ) der Schlauchpumpe (10 ) an einem Träger (30 ) befestigt sind, welcher zwischen einer Arbeitsposition und einer Freigabeposition bewegbar ist. - Schlauchpumpe nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich net, dass der Träger (
30 ) mit Kopf (14 ) und Antrieb (18 ) zwischen Arbeitsposition und Freigabeposition durch einen Exzenterantrieb (38 ) bewegbar ist. - Schlauchpumpe nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger (
30 ) mit Kopf (14 ) und Antrieb (18 ) zwischen Arbeitsposition und Freigabeposition verschiebbar ist. - Schlauchpumpe nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger (
30 ) mit Kopf (14 ) und Antrieb (18 ) zwischen Arbeitsposition und Freigabeposition verschwenkbar ist. - Schlauchpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Schlauchbett (
12 ) zwischen einer Arbeitsposition und einer Freigabeposition bewegbar ist. - Schlauchpumpe nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Schlauchbett (
12 ) zwischen Arbeitsposition und Freigabeposition linear verschiebbar ist. - Schlauchpumpe nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Schlauchbett (
12 ) zwischen Arbeitsposition und Freigabeposition verschwenkbar ist. - Fluidspender für flüssige oder cremige Präparate, insbesondere Seifen oder Desinfektionsmittel, mit einer Schlauchpumpe (
10 ) zum Austrag des Fluides nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, mit einem Vorratsbehälter (28 ) für Fluid und mit einem Tragteil (42 ), auf welches der Vorratsbehälter (28 ) lösbar aufsetzbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass ein Pumpschlauch (20 ) zur Entnahme des Fluides mechanisch mit dem Vorratsbehälter (28 ) verbunden ist und mit dessen Innerem kommuniziert, so dass beim Austausch des ersten Vorratsbehälters (28 ) gegen einen zweiten Vorratsbehälter (128 ) mit Pumpschlauch (120 ) der Pumpschlauch zusammen mit dem Vorratsbehälter ausgetauscht wird.
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2009
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