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Die
Erfindung betrifft eine Anordnung zur Reinigung eines um eine Fördergut-Abwurftrommel umlaufenden
Fördergurts,
welche Anordnung einen Vibrator zur Erzeugung von mechanischen Schwingungen
umfasst. Mechanische Gurtreiniger mit einer derartigen Anordnung
sind aus der
DE
10 2004 014 084 A1 und aus der
US 2 885 069 A1 bekannt.
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Die
bekannten Gurtreiniger enthalten Abstreifer, die federelastisch
an die Außenseite
eines Fördergurts,
Förderbands
oder einer anderen umlaufenden Transporteinrichtung angepresst werden,
um Anbackungen am Fördergurt
zu entfernen. Auch die Gurtreiniger selbst können verschmutzen, und in den beiden
bekannten Anordnungen sind jeweils Vibratoren vorgesehen, welche
die Gurtreiniger bzw. deren Abstreifer in mechanische Schwingungen
versetzen können,
um diese im Betrieb frei von Schmutzanbackungen zu halten.
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Mechanische
Abstreifer oder andere Gurtreinigungsgeräte wie z.B. Bürsten sind
verschleißanfällig, und
es besteht die Gefahr, dass sie durch stückige Materialien oder Fremdkörper im
Fördergurt,
die am Fördergurt
hängen
geblieben sind, beschädigt werden.
Außerdem
ist es schwierig, einen konstanten Anpressdruck der Abstreifer am
Fördergurt
zu gewährleisten.
Gemäß der oben
genannten
DE 10
2004 014 084 A1 wird der Gurtreiniger daher mittels einer Anzahl
von Sensoren überwacht.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung
zur Reinigung eines Fördergurts
bereitzustellen, welche zuverlässig
arbeitet, verschleißfest
ist, einfach und robust aufgebaut ist und welche auch zur Reinigung
von mit Profil oder Stollen versehenen Fördergurten geeignet ist, die sich
mit herkömmlichen
abrasiven Gurtreinigern nicht oder nur schlecht reinigen lassen.
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Diese
Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Anordnung durch eine Einrichtung
zur Übertragung
der vom Vibrator erzeugten mechanischen Schwingungen auf einen Abschnitt
der Innenseite des Fördergurts
gelöst.
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Der
Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass es besonders vorteilhaft
ist, wenn man den Vibrator, der im Stand der Technik in erster Linie
auf die Abstreifer und allenfalls mittelbar über die elastischen Abstreifer
geringfügig
auf die Außenseite
des Fördergurts
einwirkt, statt dessen möglichst
ungedämpft
auf die Innenseite des Fördergurts
einwirken lässt.
In diesem Fall kann allein die auf den Fördergurt übertragene Vibration die Anbackungen
lösen, so
dass diese vom Fördergurt
herabfallen können. Dieses
Ablösen
wird dadurch unterstützt,
dass die Vibrationsbewegung die Poren des Gurtes öffnet, so das
auch tiefer sitzende Anbackungen wie z.B. Stäube durch die Erregung des
laufenden Fördergurts
abgerüttelt
werden können.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst die Einrichtung zur Übertragung
der vom Vibrator erzeugten mechanischen Schwingungen auf einen Abschnitt
der Innenseite des Fördergurts
mindestens eine an dem Abschnitt der Innenseite des Fördergurts
anliegende Rolle, deren Achse parallel zur Achse der Abwurftrommel
verläuft.
Mit einer solchen Rolle können
die Vibrationen weitgehend verlustfrei auf den Fördergurt übertragen werden, und wenn
die Rolle frei drehbar ist, werden die Vibrationen auch reibungsfrei
auf den Fördergurt übertragen, selbst
wenn die Rolle, wie bevorzugt, mit einem definierten Druck, der
gemäß den Anforderungen
im Anwendungsfall einstellbar ist, an der Innenseite des Abschnitts
des Fördergurts
anliegt, welcher entsprechend straft geführt wird.
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Statt über eine
Rolle kann man die Vibrationen aber auch anders auf den Fördergurt übertragen, beispielsweise über eine
Platte, die vom Vibrator in Schwingungen versetzt wird und über welche
die Innenseite des Fördergurts
mit einem definierten Druck hinweg gleitet. Auch in so einem Fall
ist die vom Fördergurt
zu überwindende
Reibung gering, da die Vibrationen die Gleitbewegung fördern.
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In
der bevorzugten Ausführungsform
mit Rolle erstreckt sich die Rolle vorzugsweise mindestens über die
Breite des Fördergurts,
wobei die Rolle an ihren Enden an Hebeln gelagert ist, die um von
der Rolle beabstandete fixe Drehpunkte schwenkbar sind, so dass
die Rolle in Richtung auf den von ihr beaufschlagten Abschnitt der
Innenseite des Fördergurts
und davon weg schwenkbar ist. In diesem Fall sind die Hebel zweckmäßig durch
eine parallel zur Rolle verlaufende Quertraverse, an der der Vibrator befestigt
ist, miteinander verbunden, und ist der Vibrator vorzugsweise über einen
im Stand der Technik bekannten Schwingrichter zur Linearisierung
der Schwingbewegung des Schwingrichters in eine vertikale Richtung
an der Quertraverse befestigt.
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Eine
solche Rolle kann am Obertrum des Fördergurts anliegen und diesen
in Schwingungen versetzen, um die Verunreinigen am Fördergurt
vor dem Passieren der Fördergut-Abwurftrommel
aufzulockern, so dass sie nach dem Passieren der Abwurftrommel von
selbst in eine Rinne zur Abfuhr der Verunreinigungen fallen. In
der bevorzugten Ausführungsform
liegt jedoch allein oder zusätzlich
eine solche Rolle am Untertrum des Fördergurts an, wobei die Außenseite
des Fördergurts
in dem Abschnitt, der den mechanischen Schwingungen ausgesetzt ist, freiliegt,
so dass die vom Gurt gelösten
Verunreinigungen ungehindert in die Abfuhrrinne fallen können.
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In
anderen Abschnitten des Fördergurts,
in denen er nicht in Schwingungen versetzt wird, beispielsweise
am Umfang der Abwurftrommel, können je
nach Anwendung zusätzlich
herkömmliche
Abstreifer angeordnet werden. So kann man einen Vorabstreifer an
der Abwurftrommel, der grobe Anbackungen am Fördergurt ablöst, mit
einer nachgeschalteten erfindungsgemäßen Anordnung als sekundäres Reinigersystem
zur Feinreinigung eingelagerter Restbestandteile innerhalb der Gurtoberfläche kombinieren.
Solche Kombinationen können
besonders leistungsstark sein, allerdings ist ein ausreichender
Abstand zwischen gleichzeitig aktiven vibrierenden und abrasiven
Reinigern einzuhalten, damit die Vibrations-Gurtreinigung ungestört stattfinden kann.
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Andererseits
eignet sich die Erfindung auch sehr gut für Anwendungen, in denen herkömmliche abrasive
Abstreifer oder Reinigungsbürsten
nicht oder nur wenig wirksam sind, nämlich wenn die Fördergurte
Profilgurte wie z.B. Wellkantengurte, Noppengurte und Fischgrätengurte
oder Stollengurte sind, weil es die Erfindung ermöglicht,
ganz ohne herkömmliche
Abstreifer auszukommen.
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In
diesen und allen anderen Ausführungsformen
wird der Abschnitt der Innenseite des Fördergurts, auf den die mechanischen
Schwingungen übertragen
werden, vorzugsweise in die Nähe
der Fördergut-Abwurftrommel
gelegt. Ist dieser Abschnitt das Untertrum, so können die durch Vibrationen
gelösten
Verunreinigungen zusammen mit den von der Abwurftrommel herabfallenden
groben Verunreinigungen in dieselbe Abfuhrrinne fallen.
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Der
Vibrator ist vorzugsweise ein handelsüblicher Vibrationsmotor mit
eingebauter Unwucht oder ein Magnetvibrator, so dass er kein Gegenlager
benötigt
und zum Beispiel von der Quertraverse getragen werden kann, wobei
er platzsparend zwischen Ober- und Untertrum des Fördergurts
untergebracht ist. Unter Umständen
genügt
bereits das Eigengewicht des Vibrators, um die Vibrationen auf das
Untertrum zu übertragen.
In der Ausführungsform
mit Rolle und Hebeln sind allerdings Torsionsfedern aus Stahl oder
Gummi vorgesehen, welche die Hebel und damit die Rolle mit einem
definierten Druck gegen den Fördergurt
pressen.
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Die
Rolle kann z.B. aus Stahl bestehen und für bessere Haltbarkeit eine
gehärtete
Oberfläche oder
einen hochverschleißfesten
Mantel z.B. aus Polykeramik aufweisen, und wegen der ständigen Stoßbelastungen
der Rolle ist es zweckmäßig, diese
nicht mittels normaler Kugellager zu lagern, sondern zum Beispiel
Pendelrollenlager, Kugelrollenlager oder Kegelrollenlager zu verwenden,
um größere Standzeiten
zu erzielen.
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Die
Erfindung eignet sich besonders bei Fördermaterialien mit hohem Feinanteil
wie z.B. trockenen und staubigen Schüttgütern (z.B. Koks), die sich am
Gurt festsetzten, besonders an älteren
oder beschädigten
Gurten, aber auch bei sehr abrasiven und/oder scharfkantigen Materialien
wie z.B. Glas, auch in Kombination mit feuchten Materialien, wo herkömmliche
Abstreifer nicht effektiv reinigen und am Fördergurt Abrieb erzeugen. Unter
derartigen Bedingungen erzielen auch Reinigungsbürsten nicht die erforderlichen
Ergebnisse, zumal Büsten
einem hohen Verschleiß unterliegen,
oft verkrustieren und meist schwierig zu warten sind.
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Weitere
bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung sind in den abhängigen
Ansprüchen
angegeben.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen beispielhaft näher erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
Seitenansicht eines an einem Fördergurt
angeordneten Vibrationsrollen-Gurtreinigers;
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2 Aufrisse
des Vibrationsrollen-Gurtreinigers von 1 aus drei
zueinander senkrechten Richtungen;
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3 eine
vergrößerte Seitenansicht
des Vibrationsrollen-Gurtreinigers von 1;
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4 eine
weiteres Ausführungsbeispiel
für einen
Vibrationsrollen-Gurtreiniger; und
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5 noch
ein Ausführungsbeispiel
für einen
Vibrationsrollen-Gurtreiniger.
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In 1 läuft ein
Fördergurt 2 um
eine Abwurftrommel 4 um. Die schwarzen Flächen in
der Figur zeigen Fördergut
an, dass vom Fördergurt 2 zur Abwurftrommel 4 gefördert wird.
Am Umfang der Abwurftrommel 4 ist ein herkömmlicher
Vor abstreifer 6 angeordnet, der den größten Teil des Förderguts
vom Fördergurt 2 abstreift,
welches dann in eine nicht gezeigte Abfuhrrinne unterhalb der Abwurftrommel 4 fällt. Das
Untertrum des Fördergurts 2 passiert
dann einen allgemein mit dem Bezugszeichen 8 bezeichneten
Vibrationsrollen-Gurtreiniger zum Ablösen des am Fördergurt 2 haften
gebliebenen restlichen Förderguts.
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Der
Vibrationsrollen-Gurtreiniger 8, der in 2 separat
gezeigt ist, enthält
eine Rolle 10, die sich achsparallel zur Abwurftrommel 4 und
in deren Nähe über die
Breite des Fördergurts 2 erstreckt.
Die Rolle 10 ist frei drehbar zwischen den Enden zweier Hebel 12 gelagert,
die um fixe Drehpunkte 14 schwenkbar sind. Die Hebel 12 erstrecken
auf den beiden Seiten des Untertrums ungefähr parallel zum Fördergurt 2 und
durch nicht gezeigte Torsionsfedern so vorgespannt, dass die Rolle 10 mit
einem definierten Druck an einem Abschnitt der Innenseite des Fördergurts 2 anliegt,
welcher Abschnitt relativ nahe an der Abwurftrommel 4 liegt.
Die Rolle 10 wird durch die Federkraft der Torsionsfedern
nach unten in Richtung auf den von ihr beaufschlagten Abschnitt
der Innenseite des Fördergurts 2 getrieben
und ist gegen die Federkraft nach oben beweglich, wie mit einem geraden
Doppelpfeil angezeigt. Die beiden Hebel 12 sind durch eine
parallel und im Abstand zur Rolle 10 verlaufende Quertraverse 16 (2)
miteinander verbunden. Mitten auf der Quertraverse 16,
zwischen Ober- und Untertrum des Fördergurts 2, ist ein Schwingrichter 18 befestigt,
an dem ein Vibrationsmotor 20 befestigt ist.
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Im
Betrieb erzeugt der Vibrationsmotor 20 horizontale und
vertikale Schwingungen, und der Schwingrichter 18 sorgt
dafür,
dass nur vertikale Schwingungen auf die Quertraverse 16 und über die Hebel 12 auf
die Rolle 10 übertragen
werden. Die Rolle 10 überträgt die Schwingungen
reibungsfrei und verlustarm auf das Untertrum des Fördergurts 2, welcher
somit im Bereich der Rolle 10 stark vibriert und durchgewalkt
wird, wodurch das am Fördergurt 2 haften
gebliebene restliche Fördergut
gelöst
wird und in die Abfuhrrinne unterhalb der Abwurftrommel 4 fällt.
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3 ist
eine vergrößerte Seitenansicht
des Vibrationsrollen-Gurtreinigers 8 von 1,
die ein spezielles Beispiel für
die Erzeugung einer Vorspannung mittels Federn zeigt. In diesem
Beispiel greift an jedem Hebel 12 eine Schraubenfeder 22, an
deren anderes Ende an einer höhenverstellbaren
Basis 24 befestigt ist. Falls die Schraubenfedern 22 so
angebracht sind, dass sie sowohl auf Druck als auch auf Zug belastet
werden können,
so kann der durch das Eigengewicht des Vibrationsrollen-Gurtreinigers 8 gegebene
Basis-Anpressdruck der Rolle 10 durch Verstellen der Basis 24 erhöht oder
erniedrigt werden, je nachdem, welcher Anpressdruck gerade gewünscht ist.
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Statt
der Schraubenfedern 22 kann man auch irgendwelche anderen
Federbauarten als Spannelemente zum Erzeugen elastischer Vorspannungen
verwenden, z.B. Spiralfedern, Blattfedern, Tellerfedern, Luftfedern
etc.
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4 zeigt
eine der Ansicht von 3 entsprechende Ansicht eines
alternativen Ausführungsbeispiels
für einen
Vibrationsrollen-Gurtreiniger, dessen Vibrationsmotor 26 nicht
zwischen Ober- und Untertrum des Fördergurts, sondern unterhalb
des Untertrums angeordnet ist. Da sich der Vibrationsmotor 26 in
einem horizontalen Abstand von der Rolle befindet, wird der Materialabwurf
vom Fördergurt
dadurch nicht behindert.
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5 ist
eine Seitenansicht noch eines alternativen Ausführungsbeispiels für eine Anordnung
zur Reinigung eines um eine Fördergut-Abwurftrommel umlaufenden
Fördergurts,
wobei die Anordnung zwei Vibrationsrollen-Gurtreiniger 28 und 30 umfasst,
die spiegelbildlich angeordnet sind und auf unterschiedliche Stellen
am Fördergurt
einwirken, wodurch die Abrüttelzone
vergrößert wird.
Die Vibrationsmotoren der Vibrationsrollen-Gurtreiniger 28 und 30 können auch
mit unterschiedlicher Unwucht und Schwingweite arbeiten. Oder man
kann z.B. einen Vibrationsmotor für den einen Gurtreiniger 28 und
einen Magnetvibrator für
den anderen Gurtreiniger 30 verwenden.