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Die
Erfindung betrifft eine Pressvorrichtung zum Verbinden von zwei
Bandenden.
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Bei
den Bandenden handelt es sich insbesondere um Bandenden von Transportbändern (Fördergurten),
die im so genannten Kaltverfahren miteinander verbunden werden.
Dabei werden die freien Bandenden eines Bandes zueinander ausgerichtet, deren
Oberflächen
im Bereich der Verbindung bearbeitet (ggf. abgelängt, stufenweise Schichten
abgetragen, aufgeraut etc.), mit Vulkanisierungsmaterialien bestrichen,
miteinander verbunden und ggf. nachbearbeitet. Das Verfahren der
Kalt-Vulkanisierung an sich ist bekannt.
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Transportbänder werden
in aller Regel vor Ort, also unmittelbar an ihrem Einsatzort, zu
Endlosbändern
zusammengefügt.
Dies bedingt, dass auch das gesamte Material und Hilfsmittel vor
Ort zum Einsatz kommen. Insoweit besteht eine Anforderung an Materialien
und insbesondere Hilfsmittel, dass diese – neben ihrer Funktionalität – auch möglichst
transportabel sein sollten.
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Nach
der Verbindung der beiden Bandenden an ihren Verbindungsflächen müssen die
Verbindungsflächen
zur Gewährleistung
einer haltbaren Verbindung über
eine gewisse Zeit unter hohem Druck aufeinandergepresst werden.
Hierzu kommt bisher eine manuell betätigte Rollwalze zum Einsatz, die
unter Druck mehrmals über
die Verbindungsstelle gerollt wird.
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Die
bekannte Handrolle hat sich unter Transportgesichtspunkten bewährt. Es
hat sich jedoch in der Praxis gezeigt, dass die Qualität der Verbindungen
schwankend ist. Insbesondere bei dickeren Transportbändern wurden
Qualitätseinbußen festgestellt.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Qualität von im Kaltverfahren hergestellten
Verbindungen zu steigern.
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Zur
Lösung
dieser Aufgabe ist die eingangs genannte Pressvorrichtung erfindungsgemäß gekennzeichnet
durch
- – eine
obere Traverse,
- – eine
untere Traverse, die mit der oberen Traverse einen Pressspalt bildet,
- – Verbindungsmittel
zum lösbaren
Verbinden der oberen Traverse mit der unteren Traverse im Bereich
ihrer seitlichen Enden, und durch
- – mindestens
eine Presseinrichtung, die entweder der oberen, der unteren oder
beiden Traversen zugeordnet ist.
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Die
Erfindung schlägt
einen vollständig
neuen Weg der Druckaufbringung ein. Während es bisher üblich war,
mit einer Handwalze über
die Verbindungsfläche
zu rollen, können
erfindungsgemäß kontinuierliche
und reproduzierbare Bedingungen eingestellt werden.
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Die
erfindungsgemäße Pressvorrichtung
ist leicht genug, jeweils vor Ort eingesetzt zu werden. Dennoch
verfügt
sie über
Kapazitäten,
die einer manuellen Druckaufbringung weit überlegen sind. Neben den kontinuierlichen
und reproduzierbaren Bedingungen ist dies insbesondere die erhöhte Presskraft,
die beispielsweise bis zu 100 N/cm2 oder
höher betragen
kann.
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Zum
Verbinden der beiden Bandenden wird die Pressvorrichtung vor Ort
gebracht. Anschließend wird – vor oder
nach der Präparation
der Verbindungsstellen der beiden Bandenden – die Pressvorrichtung so ausgerichtet,
dass die Verbindungsstelle der Bänder
in dem Pressspalt liegt. Vor Druckaufbringung über die Presseinrichtung werden
die obere und die untere Traverse über die Verbindungsmittel miteinander
verbunden. In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, dass der
Begriff „miteinander verbinden" nicht gezwungenermaßen eine
feste Verbindung der beiden Traversen im Sinne eines festen Anzugs
bedeuten muss. Vielmehr reicht es vorteilhafterweise aus, die beiden
Traversen so miteinander zu verbinden, dass sie bei Aufbringung
der Presskraft gegen ein Auseinanderbewegen gesichert sind. Im Übrigen liegt
es im Rahmen der Erfindung, die Traversen einseitig gelenkig miteinander
zu verbinden und die Verbindungsmittel nur auf der anderen Seite vorzusehen,
wenn auch eine beidseitige Verbindung über die (lösbaren) Verbindungsmittel als
besonders vorteilhaft angesehen wird.
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Über die
Presseinrichtung wird die Presskraft auf die Verbindungsstelle aufgebracht.
Gegebenenfalls wird die erfindungsgemäße Pressvorrichtung aus Gewichtsgründen nicht
die volle Breite der Verbindungsstelle aufweisen. Insoweit wird
vorgeschlagen, nach einer bestimmten Einwirkzeit die Pressvorrichtung
zu lösen
und – vorzugsweise
mit dem bereits gepressten Abschnitt überlappend – versetzt wieder aufzubringen.
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Eine
wesentliche Voraussetzung der Erfindung ist deren Gewicht, so dass
die Pressvorrichtung vorzugsweise von Hand transportiert werden
kann. In diesem Zusammenhang wird in Weiterbildung der Erfindung
vorgeschlagen, dass die obere Traverse und/oder die untere Traverse
aus mehreren Einzelprofilen besteht, die miteinander verbunden sind.
Es hat sich gezeigt, dass eine derartige Konstruktion für einen
Transport ausreichend leicht ist und gleichzeitig die erforderliche
Steifigkeit aufweist, um den erforderlichen Druck aufzubringen.
Die Einzelprofile – beispielsweise
drei nebeneinander angeordnete Profile – werden zweckmäßig aneinandergeschweißt und ggf.
zusätzlich
mit Querstegen gesichert. Auch bestens bewährt hat sich eine Konstruktion,
bei der die Einzelprofile nicht unmittelbar benachbart angeordnet
werden, sondern unter Belassung eines Zwischenraumes über Stege
miteinander verschweißt werden.
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Ebenfalls
im Sinne einer leichten Konstruktion bei guter Steifigkeit ist eine
Ausführungsform
der Erfindung, bei der die Einzelprofile Hohlprofile mit vorzugsweise
einem rechteckigen Querschnitt sind. Bei größeren Breiten von Bändern können auch
Doppelprofile zum Einsatz kommen, die durch aufeinander geschweißte Einzelprofile
gebildet werden.
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Als
Material für
die Traversen kommt jedes Material in Frage. Besonders bevorzugt
ist Aluminium, so sich aufgrund des geringen Gewichts und der guten
Steifigkeit bestens bewährt
hat.
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Die
Verbindungsmittel zur Fixierung der beiden Traversen können vielseitig
gestaltet sein. Vorzugsweise umfassen die Verbindungsmittel jeweils mindestens
eine Mutter und einen Bolzen mit einem Gewinde. Dabei kann der Bolzen
jeweils an einer der Traversen schwenkbar angelenkt sein. Zur Verbindung
wird der Bolzen in Richtung auf die andere Traverse hoch oder -runtergeklappt
und die Mutter unter Fixierung der beiden Traversen angezogen. Wie
bereits zuvor angedeutet, bedarf es keiner besonders festen Verschraubung,
da die erforderliche Presskraft von der Presseinrichtung aufgebracht
wird.
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Alternativ
zu der schwenkbaren Bolzenanordnung kann vorgesehen sein, dass die
Verbindung über
eine herkömmliche
Schraube mit Mutter und ggf. zusätzlichen
Unterlegscheiben hergestellt wird. In jedem Fall können die
Einzelprofile der oberen oder der unteren Traverse (oder beider
Traversen) an ihren seitlichen Enden Aussparungen zur Aufnahme des
jeweiligen Bolzens aufweisen. Bei ausreichender Breite des Hohlprofils
kann die Mutter innerhalb des Hohlprofils angezogen werden. Andere
Lösungen sind
gekennzeichnet durch einen Bolzen mit endseitig gegenläufigen Gewinden,
die in zugehörige
Einsatzklötze
in Gewindeeingriff bringbar sind, wobei die Klötze in die Profile einsetzbar
sind. Der Bolzen weist einen profilierten Betätigungsabschnitt auf, der frei zugänglich zwischen
den Traversen angeordnet ist.
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Zur
Aufbringung der Presskraft wird in wesentlicher Weiterbildung der
Erfindung vorgeschlagen, dass die Presseinrichtung ein Druckkissen
ist. Der besondere Vorteil des Druckkissens besteht in der gleichmäßigen Druckverteilung.
Ferner können bei
geringem Gewicht des Druckkissens erhebliche Kräfte aufgebracht werden.
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Vorzugsweise
ist das Druckkissen an der oberen Traverse angeordnet. Den erforderliche
Anschluss wird man dann auf der Oberseite der oberen Traverse anordnen.
Dadurch ist eine gute Zugänglichkeit
gewährleistet,
die einen unproblematischen Anschluss an das Drucksystem (Luft/Wasser)
gestattet.
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Die
erfindungsgemäße Pressvorrichtung wird
in verschiedensten Umgebungen eingesetzt und ist insoweit – auch durch
häufigen
Transport – einer stärkeren Beanspruchung
ausgesetzt. Die Traversen selbst sind relativ unempfindlich. Zum
Schutz der Anschlüsse
wird vorgeschlagen, dass die Höhe
des Anschlusses niedriger ist als die Traversenhöhe. Dadurch werden die Zuleitung(en)
wirkungsvoll geschützt.
Es wird darauf hingewiesen, dass die Anschlüsse besonders vorteilhaft zwischen
den einzelnen Profilen angeordnet werden können, sofern zwischen den Profilen
ein Abstand vorgesehen ist, wie es zuvor beschrieben wurde.
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Eine
besonders vorteilhafte Ausführungsform
der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Spalt
und der Druckeinrichtung eine Platte angeordnet ist, die vorzugsweise
aus Metall, insbesondere Aluminium, besteht. Die Platte schützt einerseits
die Druckeinrichtung, was insbesondere bei Druckkissen vorteilhaft
ist, andererseits sorgt sie für
eine gleichmäßige Druckaufbringung
auf die Verbindungsstelle. Im Übrigen
sichert sie zusätzlich
die Druckeinrichtung gegen die jeweilige Traverse.
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Vorteilhafterweise
ist die Platte an der zugehörigen
Traverse verschiebbar befestigt. Hierzu kann die Platte Langlöcher aufweisen,
durch die hindurch die Platte an der Traverse gesichert und verschiebbar
gelagert ist.
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Ebenfalls
im Sinne eines gleichmäßigen Anpressdrucks
ist in Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, dass eine Traverse
spaltseitig mit einer elastischen Platte (Dämmmatte), vorzugsweise mit
einer Gummiplatte versehen ist. Die elastische Platte dient als
federnde Unterlage und sorgt dafür,
dass in der Verbindungsstelle überall
ein gleichmäßiger Anpressdruck
oder an allen Stellen ein Mindestdruck anliegt.
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In
der Praxis hat es sich bewährt,
die Stoßstellen
der beiden Bandenden in Bandrichtung schräg anzuordnen. Dadurch können Abrollgeräusche gering
gehalten werden. In Anpassung des schrägen Ansatzes ist vorzugsweise
auch die Gesamtanordnung von oben gesehen schräg und weist insbesondere einen
Winkel von ca. 16° oder
ca. 22° gegenüber der
Bandrichtung auf.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
im Zusammenhang mit der anhängenden
Zeichnung näher
erläutert.
Die Zeichnung zeigt in:
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1 ein
Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Pressvorrichtung
in einer auseinandergezogenen Darstellung; und in
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2 das
Ausführungsbeispiel
gemäß 1 im
Einsatz.
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1 zeigt
eine erfindungsgemäße Pressvorrichtung 1.
Die Pressvorrichtung 1 weist eine obere Traverse 2 und
eine untere Traverse 3 auf, wobei die Traversen aus einzelnen
Hohlprofilen 4 zusammengesetzt sind. Die Hohlprofile sind
miteinander verschweißt
und können
zwischen sich einen Abstand aufweisen.
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Für den Einsatz
der Pressvorrichtung 1 werden die Traversen 2, 3 miteinander
verbunden, damit der Pressdruck aufgebracht werden kann. Hierzu sind
Verbindungsmittel 5 vorgesehen, die im vorliegenden Fall
als Einsatzklötze
ausgebildete Muttern 6 und (in der Figur verdeckte) zugehörige Schrauben umfassen.
Die Schrauben sind bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel mit gegenläufigen Gewinden versehen
und weisen mittig einen profilierten Betätigungsabschnitt auf, über den
die Schraube angezogen werden kann.
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Alternativ
ist vorteilhaft eine herkömmliche Schraube
mit einer Mutter vorgesehen. Im Rahmen der Erfindung liegt es, einen
Gewindezapfen an der einen Traverse – bzw. an einem oder mehreren
Einzelprofilen – anzulenken,
der in Richtung auf die andere Traverse schwenkbar ist, so dass
nach Einschwenkung in die andere Traverse und Anziehen der Mutter(n)
die Traversen zueinander fixiert sind.
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Die
Muttern 6 sind in die einzelnen Profile 4 einsetzbar,
wobei in den Profilen Aussparungen 7 ausgebildet sind,
durch die die Schrauben bzw. Gewindezapfen hindurchgreifen.
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Unterhalb
der oberen Traverse 2 sind zwei Druckkissen 8 angeordnet,
die über
Anschlüsse 9 verfügen. Über die
Anschlüsse 9 werden
die Druckkissen mit Druckmittel (Luft oder Wasser) versorgt.
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Unterhalb
der Druckkissen 8 ist eine Platte 10 angeordnet.
Die Platte 10 sorgt für
eine gleichmäßige Druckaufbringung
und schützt
gleichzeitig die Druckkissen 8 vor etwaigen Beschädigungen.
Die Platte 10 ist über
seitliche Ansätze 11 mit
der oberen Traverse 2 verbunden, und zwar über seitliche
Langlöcher 12,
durch die hindurch Schrauben 13 (siehe 2)
die Platte 10 an der oberen Traverse 2 verschiebbar
sichern. Bei Druckaufbringung bewegt sich die Platte in Richtung
auf die zu verbindenden Bandenden.
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Auf
der unteren Traverse ist eine Dämmmatte 14 aus
einem elastischen Material befestigt.
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2 zeigt
die erfindungsgemäße Pressvorrichtung 1 zusammengebaut
im Einsatz. Hierbei umgreift sie die beiden Enden eines Förderbandes 15, die
miteinander durch Vulkanisation verbunden werden sollen.
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- 1
- Pressvorrichtung
- 2
- Obere
Traverse
- 3
- Untere
Traverse
- 4
- Profil
- 5
- Verbindungsmittel
- 6
- Mutter
- 7
- Aussparung
- 8
- Druckkissen
- 9
- Anschluss
- 10
- Platte
- 11
- Seitlicher
Ansatz
- 12
- Langloch
- 13
- Schrauben
- 14
- Dämmmatte
- 15
- Förderband