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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Notenpult, gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Notenpulte
existieren in unterschiedlichen Ausführungsformen und Gestaltungen.
Der Notenblattträger
in Form einer Pultplatte, eines faltbaren Rahmens oder dergleichen
wird von einer Standsäule
getragen, die zum Transport teleskopartig zusammenschiebbar sein
kann. Aus statischen und konstruktiven Gründen ist der Notenblattträger gewöhnlich mittig
auf der Standsäule
angebracht.
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Spieler
von Blasinstrumenten halten jedoch gewöhnlich das Ende ihres Instruments
in der Blickrichtung auf die Notenblätter nach vorn unter den Notenblattträger, so
dass es leicht mit der Standsäule kollidieren
kann. Dieses Problem betrifft insbesondere Posaunisten, da der Zug
einer Posaune besonders ausladend ist. Die Handhabung des Instruments
wird beeinträchtigt
und die Konzentration beim Spielen leidet. In Einzelfällen kann
es sogar beim Anprall des empfindlichen Zugs an der Standsäule zu Beschädigungen
kommen.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist daher die Schaffung eines Notenpults,
das auch für
Bläser
oder andere Musiker mit ausladenden Instrumenten problemlos und
behinderungsfrei zu benutzen ist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein
Notenpult mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Erfindungsgemäß ist der
Notenblattträger des
Notenpults in einer Position an der Standsäule zu befestigen, die gegenüber seiner
symmetrischen Mittelposition seitlich versetzt ist. Damit befindet
sich die Standsäule
nicht mehr in der Hauptblickrichtung des Musikers auf seine Notenblätter, und
das Ende seines Instruments kann beim Spiel frei an der Standsäule vorbei
unter den Notenblattträger
ragen. Die Gefahr einer Kollision zwischen Instrument und Standsäule wird
hierdurch erheblich vermindert.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
kann der Notenblattträger
wahlweise in verschiedenen Positionen an der Standsäule befestigt
werden.
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Vorzugsweise
umfaßt
das erfindungsgemäße Notenpult
eine am oberen Ende der Standsäule befestigte
Zwinge und an der Unterseite des Notenblattträgers angebrachte horizontale
Stange, die in der Zwinge gehalten wird und im gelösten Zustand derselben
in der Längsrichtung
der Stange verschiebbar ist.
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Auf
diese Weise kann der seitliche Versatz des Notenblattträgers gegenüber der
Säule stufenlos eingestellt
werden, indem einfach die Zwinge gelöst und die Stange darin verschoben
wird. Durch erneutes Anziehen der Zwinge wird der Notenblattträger auf
der Standsäule
fixiert.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
sind an der Unterseite des Notenblattträgers Steckaufnahmen angebracht,
während
das obere Ende der Standsäule
als Einsteckende ausgebildet ist, das wahlweise in eine der Steckaufnahmen
einsteckbar ist.
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Im
folgenden wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung
anhand der Zeichnung näher
erläutert.
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1 ist
eine Ansicht einer ersten Ausführungsform
des erfindungsgemßen
Notenpults von hinten;
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2 ist
eine Seitenansicht des Notenpults aus 1;
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3 und 4 sind
perspektivische Ansichten von Einzelheiten des Notenpults aus den 1 und 2;
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5 und 6 sind
eine Seitenansicht und eine Rückansicht
der in den 3 und 4 dargestellten
Teile;
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7 ist
eine Ansicht einer weiteren Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Notenpults
von hinten; und
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8 ist
eine Seitenansicht des Notenpults aus 3.
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Das
in 1 dargestellte Notenpult 10 umfaßt eine
senkrechte Standsäule 12,
die an ihrem unteren Ende ein Dreibein als Fuß 14 aufweist. Zum Transport
kann dieser Fuß 14 auf
nicht näher
dargestellte Weise zusammengeklappt und an die Standsäule 12 angelegt
werden. Ferner ist die Säule 12 selbst
teleskopartig zusammenschiebbar. Bezüglich dieser Einzelheiten sind
die Standsäule 12 und
der Fuß 14 wie
bei herkömmlichen
Notenpulten ausgebildet, so dass auf eine nähere Beschreibung an dieser Stelle
verzichtet werden kann.
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Am
oberen Ende der Standsäule 12 ist
eine Pultplatte 16 als Notenblattträger angebracht, auf welcher
die Notenblätter
abzulegen sind. Wie in der Seitenansicht in 2 erkennbar
ist, ist die Pultplatte 16 in einem Winkel von etwa 45° gegenüber der
Horizontalen geneigt und an ihrem unteren Ende 18 L-förmig nach
oben abgekantet, so dass ein Haltesteg 20 gebildet wird,
an welchem die Notenblätter mit
ihrer unteren Kante anliegen und somit nicht herunterrutschen können.
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Auf
das obere Ende der Standsäule 12 ist eine
Steckhülse 22 aufgesteckt,
die durch einen seitlich in die Wand der Steckhülse 22 einschraubbaren Knauf 24 an
der Standsäule 12 festzuklemmen
ist und somit dreh- und zugsicher auf dieser befestigt wird. Die
Steckhülse 22 trägt eine
Zwinge 26 in Form eines horizontalen Rohrstücks, das
durch einen Schlitz in seiner Längsrichtung
aufgetrennt ist und somit einen C-förmigen Querschnitt aufweist.
Die untere Hälfte 28 der
Zwinge 26 ist einstückig,
etwa durch Anschweißen,
an der Steckhülse 22 befestigt, während deren
obere Hälfte 30 gegen
die untere Hälfte 28 mit
Hilfe eines Knaufs 32 von oben her anziehbar ist, durch
welchen sich eine senkrechte Gewindestange 34 drehen läßt, die
in ein nicht dargestelltes Innengewinde in der unteren Zwingenhälfte 28 eingeschraubt
ist. Wird der Knauf 32 gedreht, wird die obere Zwingenhälfte 30 gegen
die untere Zwingenhälfte 28 gepreßt.
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An
der Unterseite der Pultplatte 16 ist eine horizontale Stange 36 angebracht,
die von der Pultplatte 16 beabstandet ist und an ihren
Enden durch flanschartige Abstandsstücke 38 fest mit der
Pultplatte 16 verbunden ist. Die Stange 36 hat
einen kreisförmigen
Querschnitt. Sie liegt zwischen der unteren Hälfte 28 und der oberen
Hälfte 30 der
Zwinge 26 ein und wird durch diese gehalten. Wird die Zwinge 26 mit
Hilfe des Knaufs 32 geringfügig gelöst, läßt sich die Stange 36 in
ihrer Längsrichtung
seitlich mitsamt der Pultplatte 16 verschieben. Auf diese
Weise lassen sich verschiedene Positionen der Pultplatte 16 in Bezug
auf die Standsäule 12 einstellen.
Beispielsweise ist es möglich,
die Pultplatte in eine symmetrische Mittelposition bezüglich der
Standsäule 12 einzustellen,
so dass die beiden Abschnitte der Pultplatte 16, die sich
zu beiden Seiten der Standsäule 12 in horizontaler
Richtung erstrekken, die gleiche Länge aufweisen. Diese Einstellung
entspricht der Position der Pultplatte 16 an herkömmlichen
Notenpulten.
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Erfindungsgemäß ist jedoch
eine Einstellung einer seitlich versetzten Position der Pultplatte 16 gegenüber der
Standsäule 12 möglich, wie
sie in 1 dargestellt ist. Der Abschnitt der Pultplatte 16,
der sich in der Figur nach rechts von der Standsäule 12 aus erstreckt,
ist hierbei erheblich länger
als der gegenüberliegende
linke Abschnitt. Die hierdurch entstehende Schwerpunktsverlagerung
beeinträchtigt die
Stabilität
des Notenpults 10 allenfalls geringfügig und kann zugunsten des
Vorteils vernachlässigt
werden, dass ein dieses Notenpult 10 benutzender Musiker,
der ein nach vorn, d.h. in seiner Blickrichtung auf die Pultplatte 16 ausladendes
Instrument bedient, wie beispielsweise eine Posaune, nicht mehr
durch die Standsäule 12 behindert
wird. Die Gefahr einer Kollision des Zugs der Posaune mit der Standsäule 12 wird
hierdurch erheblich verringert.
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Der
Versatz der Pultplatte 16 gegenüber der Standsäule 12 kann
stufenlos durch Verschieben der horizontalen Stange 36 innerhalb
der gelösten
Zwinge 26 eingestellt werden. Ferner läßt sich auch der Neigungswinkel
der Pultplatte 16 durch Kippen, d.h. durch Drehen der Stange 36 innerhalb
der Zwingenhälften 28, 30 verstellen.
Die Art der Befestigung der Stange 36 innerhalb der Zwinge 26 kann
geringfügig variiert
werden. Insbesondere kann auch die Steckhülse 22 durch einen
auf die Standsäule 12 aufschraubbaren
Kopf ersetzt werden.
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Die
perspektivischen Ansichten in den 3 und 4 zeigen
Einzelheiten der Befestigungseinheit, die aus der Zwinge 26 und
der Steckhülse 22 gebildet
wird, sowie der darin einliegenden Stange 36 mit den flanschartigen
Abstandsstücken 38.
Die Pultplatte 16 sowie die Standsäule 12 sind in dieser
Ansicht der Übersichtlichkeit
halber weggelassen. Deutlich ist zu sehen, wie die untere Hälfte 28 und
die obere Hälfte 30 der
C-förmigen
Zwinge 26 die Stange 36 umgreifen und durch Anziehen
des Knaufs 32 für
sicheren Halt der Stange 36 in der Zwinge 26 sorgen. Außerdem ist
in diesen Ansichten erkennbar, dass die Abstandsstücke 38 an
der Pultplatte 16 durch jeweils zwei Nieten auf einer Seite
befestigt sind. Hierzu sind die Abstandsstücke 38 mit Löchern 39 versehen.
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5 und 6 sind
Ansichten, in denen jeweils der Verlauf der Gewinde der Knaufe 24 und 32 zur
Befestigung innerhalb der Zwinge 26 bzw. der Steckhülse 22 zu
erkennen ist.
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Während die
in den 1 bis 6 dargestellte Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Notenpults 10 in
erster Linie für
starre plattenförmige Notenblattträger 16 geeignet
ist, eignet sich die folgende Ausführungsform in den 7 und 8 auch
zur Verwendung im Zusammenhang mit rahmenförmigen zusammenlegbaren Notenblattträgern, wie
sie an Notenpulten verwendet werden, die reisetauglich sind. 7 zeigt
den oberen Teil eines solchen Notenpults 40, d.h. den zusammenlegbaren rahmenförmigen Notenblattträger 42,
der am oberen Ende einer Standsäule 44 angebracht
ist, deren unterer Teil der Übersichtlichkeit
halber weggelassen ist.
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An
seinen beiden unteren horizontalen Querstreben 46, 48 ist
der Notenblattträger 42 mit
jeweils einer rechten und einer linken Steckaufnahme 50 versehen
sowie auch in seiner Mitte an einer senkrechten Strebe 52,
von welcher aus sich die beiden Querstreben 46, 48 beidseitig
erstrecken. Bei den Steckaufnahmen 50 handelt es sich jeweils
um ein abgewinkeltes Blechstück
mit etwa C-förmigem Querschnitt,
das an seiner Unterseite eine Nut 54 freigibt. In diese
hinterschnittene Nut 54 läßt sich vom unteren Ende der
Steckaufnahme 50 her ein an einem Kopfstück 56 der
Standsäule 44 angebrachtes Profil 57 einschieben,
das beispielsweise einen etwa T-förmigen Querschnitt aufweisen
kann, so dass es sicher in der Nut 54 gehalten wird. Das
Einschieben erfolgt bis zu einer oberen Stirnwand 58 des
Einsteckendes 50, das einen oberen Anschlag bildet. Wie
in 8 zu sehen ist, stehen sowohl die Steckaufnahme 50 als
auch das zum Einschub vorgesehene Profil 57 des Kopfstücks 56 schräg nach oben
abgewinkelt, so dass das Aufschieben der Steckaufnahme 50 durch
Einschieben des Notenblattträgers 42 in
einer Richtung schräg
nach unten erfolgen muß.
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Zur
Sicherung der Steckaufnahme 50 auf dem Kopfstück 56 können geeignete
Organe wie z.B. ein Klemmmechanismus, Rasten oder dergleichen vorgesehen
sein, die in den Figuren nicht dargestellt sind. Ferner können auch
die ineinandergreifenden Profile der Nut 54 und des Kopfstücks 56 anders
ausgebildet sein, als es bei der hier dargestellten Ausführungsform
der Fall ist. Insbesondere kann sich die Nut 54 auch zum
Anschlag 58 hin konisch verjüngen, so dass die Steckaufnahme 50 fest
auf das Profil 57 des Kopfstücks 56 aufgeklemmt
wird. Es ist hierbei möglich,
dass das Blech der Steckaufnahme 50 leicht seitlich elastisch
nach außen
vorgespannt wird. In diesem Rahmen ist eine große Zahl geeigneter Abwandlungen
denkbar, die im Griffbereich des Fachmanns liegen. Es ist ferner
möglich,
wahlweise wie bei der ersten Ausführungsform des Notenpults 10 in den 1 bis 6 das
Kopfstück 56 der
Standsäule 12 auf
diese aufsteckbar oder auf die Standsäule 12 aufschraubbar
zu gestalten.
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Der
Benutzer des Notenpults 50 kann wählen, ob er die in 7 linke
Steckaufnahme 50, die rechte Steckaufnahme 50 oder
die mittlere Steckaufnahme 50 auf das Einsteckprofil 57 des
Kopfstücks 56 aufsteckt.
Wie in 7 dargestellt, ist somit eine Anbringung des Notenblattträgers 42 in
einer seitlich versetzten Position auf der Standsäule 44 möglich. Die
linken und rechten Steckaufnahmen 50 lassen sich zusammen
mit den unteren Querstreben 46, 48 des Notenblattträgers 42 an
die senkrechte Mittelstrebe 52 anklappen, so dass das gesamte
Notenpult 40 gut zusammenlegbar bleibt, wie es auch bei
herkömmlichen
Reisenotenpulten der Fall ist. Die Steckaufnahmen 50 stellen
hierbei kein Hindernis dar. Aufgrund der Zusammensteckbarkeit von
Notenblattträger 42 und
Standsäule 44 kann
nach Wunsch auch eine Trennung zum Transport vorgenommen werden.