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Die
Erfindung betrifft eine Kraftfahrzeugtür, mit einem Türinnenmodul
und einem Türschlossmodul, welche beide an einem Türinnenteil
befestigt sind, wobei das Türinnenmodul einen großflächigen Ausschnitt
im Türinnenteil zumindest teilweise abdeckt, und wobei
wenigstens das Türschlossmodul über ein oder mehrere
elektrische und/oder mechanische Verbindungsmittel an zumindest
ein weiteres Aggregat, z. B. eine Steuereinheit, ein Türgriffteil oder
dergleichen angeschlossen ist.
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Solche
Kraftfahrzeugtüren sind grundsätzlich bekannt,
wozu auf die
DE 195
18 300 A1 verwiesen wird, welche einen Bauteilträger
beschreibt, der sowohl ein zugehöriges Türschloss
bzw. Türschlossmodul als auch andere Funktionselemente
aufnimmt und in eine Ausnehmung eines Türinnenblechs bzw. Türinnenteils
eingesetzt wird. Bei den anderen oder weiteren Funktionselementen
kann es sich um einen Fensterheberantrieb, Lautsprecher, eine Seitenairbageinrichtung
oder dergleichen handeln.
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Bei
einer vergleichbaren Kraftfahrzeugtür nach der
DE 197 47 709 A1 ist
das Türschloss bzw. Türschlossmodul über
einen Schlosshalter an eine Trägerplatte angeschlossen,
welche zur Aufnahme mechanischer und/oder elektrischer Komponenten, wie
z. B. von Fensterhebern, Seitenairbag, Elektronik und elektrischen
Kabeln neben dem Türschloss geeignet ist. Ein obligatorischer
mechanischer Bowdenzug und auch ein zum Türschloss hin
führendes elektrisches Kabel werden durch eine Durchbrechung
im Türinnenmodul bzw. im Schlosshalter zum zugehörigen
Aggregat hin geführt. Bei diesem Aggregat handelt es sich
im Rahmen der
DE 197
47 709 A1 um einen Türinnengriff respektive eine
Steuereinheit.
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Der
Stand der Technik hat sich grundsätzlich bewährt,
wenn es darum geht, die Montage zu vereinfachen. Denn hierzu ist
es praktisch nur noch erforderlich, dass vormontierte Türinnenmodul
in Verbindung mit dem Türschlossmodul am Türinnenteil (meistens
einem Türinnenblech) der Kraftfahrzeugtür innenseitig
zu befestigen. Auf diese Weise werden die zum Türinnenmodul
bzw. Türschlossmodul gehörigen Bauteile unmittelbar
an ihrer richtigen Position im Vergleich zum Türinnenteil
respektive Türinnenblech positioniert und zugleich vom
Türaußenblech beabstandet. Dazu wird üblicherweise
auf einen Träger als gemeinsamen Bestandteil von einerseits
dem Türinnenmodul und andererseits dem Türschlossmodul
zurückgegriffen. Das heißt, auf dem gemeinsamen
Träger sind die gesamten zusätzlichen Elemente
des Türinnenmoduls, wie z. B. Seitenairbag, Fensterheber,
Lautsprecher, elektrische Leitungen etc. ebenso wie das Türschloss
respektive Türschlossmodul montiert.
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Diese
Vorgehensweise ist mit dem grundsätzlichen Nachteil verbunden,
dass das Türinnenmodul und das Türschlossmodul
aufeinander abgestimmt und aneinander angepasst werden müssen, zumindest
was die Auslegung und Ausgestaltung des gemeinsamen Trägers
angeht. Denn die Befestigung des Türschlosses respektive
des Türschlossmoduls auf dem Träger erfordert
die Anbringung von einer oder mehreren Durchbrechungen an dem Träger,
um das oder die Verbindungsmittel zu dem weiteren Aggregat (beispielsweise
dem Türinnengriff/oder einer Steuereinheit) führen
zu können.
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Hier
treten solange keine Probleme auf, wie Türinnenmodul und
Türschlossmodul beispielsweise von ein und demselben Systemhersteller
zur Verfügung gestellt und gemeinsam montiert werden. Zunehmend
werden von der Automobilindustrie jedoch erhöhte Anforderungen
an die Flexibilität gestellt, was dazu führt,
dass das Türinnenmodul und Türschlossmodul von
unterschiedlichen Herstellern stammen oder stammen können
und folgerichtig aneinander angepasst werden müssen. Das
führt zu erhöhtem baulichen und montage technischen
Aufwand und ist kostenträchtig. Hier will die Erfindung
Abhilfe schaffen.
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Der
Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, eine derartige
Kraftfahrzeugtür so weiter zu entwickeln, dass eine konstruktiv
einfache und insbesondere kostengünstige Ausgestaltung
zur Verfügung gestellt wird.
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Zur
Lösung dieser technischen Problemstellung ist eine gattungsgemäße
Kraftfahrzeugtür im Rahmen der Erfindung dadurch gekennzeichnet, dass
zur baulich getrennten Anbringung von einerseits dem Türinnenmodul
und andererseits dem Türschlossmodul am gemeinsamen Türinnenteil
das Türinnenteil wenigstens eine Durchführung
für das elektrische und/oder mechanische Verbindungsmittel aufweist.
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Im
Gegensatz zum Stand der Technik ist erfindungsgemäß die
Durchführung für das wenigistens eine elektrische
und/oder mechanische Verbindungsmittel folglich nicht an einem Träger
respektive dem Türinnenmodul realisiert, sondern vielmehr
am Türinnenteil. Die Durchführung muss demzufolge
bereits bei der Türherstellung Berücksichtigung
finden und in dem Türinnenteil definiert werden, bei welchem
es sich im Allgemeinen um ein Türinnenblech handelt, welches
beispielsweise durch Punktschweißen mit einem zur Karosserieaußenhaut
gehörigen Türaußenblech verbunden wird.
Das ist unschwer möglich, weil sich die fragliche Durchführung
beispielsweise durch Tiefziehen in dem Türinnenteil respektive
Türinnenblech realisieren lässt, wobei dieser
Vorgang ohne Zeitverzögerung in den ohnehin vorgenommenen
Tiefziehvorgang zur Herstellung des Türinnenbleches integriert
werden kann.
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In
vorteilhafter Ausgestaltung ist die fragliche Durchführung
randseitig des Ausschnittes im Türinnenteil angeordnet,
welcher ganz oder teilweise mit Hilfe des Türinnenmoduls
abgedeckt wird. Das Türschlossmodul ist dagegen im Rand bereich
der Kraftfahrzeugtür angeordnet, und zwar randseitig des
Türinnenteils. Da das Türinnenteil den fraglichen Ausschnitt
in der Art eines Rahmens umschließt oder umrahmt, sind
das Türinnenmodul und das Türschlossmodul baulich
und auch funktional voneinander getrennt und verfügen über
jeweils einen eigenen Träger.
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Bei
dem Träger für das Türinnenmodul mag es
sich um eine Befestigungsplatte zur Aufnahme beispielsweise eines
Fensterhebers, insbesondere Seilfensterhebers, von Lautsprechern,
einer Seitenairbageinrichtung etc. handeln. Als Träger
des Türschlossmoduls fungiert zumeist ein ohnehin vorhandener
Schlosskasten, ein Schlossgehäuse oder dergleichen. Jedenfalls
eröffnet die montagetechnische, bauliche und funktionelle
Trennung von einerseits dem Türinnenmodul und andererseits
dem Türschlossmodul die Möglichkeit, beide vorgenannten Module
von unterschiedlichen Herstellern zu beziehen, zu verbauen und selbstverständlich
auch logistisch getrennt zu handhaben. Folglich sind Abstimmungen
zwischen den Modulherstellern nicht erforderlich, bei denen es sich
einerseits um einen Schlossmodulhersteller und andererseits einen
Türmodulhersteller unterschiedlicher Herkunft handeln kann.
Da die Durchführung unschwer und praktisch ohne Mehrkosten
in dem Türinnenteil erfindungsgemäß definiert
wird, erreicht die Erfindung eine einfache und kostengünstige
Ausführung, die sich zudem unkompliziert herstellen und
montieren lässt.
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Es
hat sich bewährt, wenn die Durchführung in einem
Trennbereich zwischen dem vom Türinnenmodul abgetrennten
Ausschnitt und dem den Ausschnitt umrahmenden Türinnenteil
vorgesehen ist. Das heißt, die Durchführung reicht
von einem inneren Bereich des Türinnenteils bis an dessen
Rand und folglich das Türinnenmodul heran. Dabei hat es
sich ergänzend bewährt, wenn die fragliche Durchführung mit
einer Dichtung zum Verschluss einer Öffnung zwischen dem
Türinnenteil und dem Türinnenmodul ausgerüstet
ist. Tatsächlich stellt nämlich die Durchführung
eine Verbindung vom so genannten Nassbereich zwischen dem Träger
respektive der Trägerplatte oder Befestigungsplatte des
Innenmoduls sowie dem Türaußenblech und dem Türinnenbereich
respektive Trockenbereich her, welche mit Hilfe der genannten Dichtung
verschlossen wird.
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Damit
das wenigstens eine elektrische und/oder mechanische Verbindungsmittel
einwandfrei in der Durchführung gehalten und durch diese hindurchgeführt
wird, hat es sich als günstig erwiesen, wenn wenigstens
ein Führungselement für das hierdurch geführte
Verbindungsmittel in die Durchführung eingesetzt wird.
Dieses Führungselement kann grundsätzlich mit
der Dichtung kombiniert werden und als kombiniertes Dichtungs-/Führungselement
ausgeführt werden.
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Um
die Herstellung der Durchführung möglichst kostengünstig
zu gestalten, hat es sich bewährt, die Durchführung
als Ausformung oder Sicke im Türinnenteil auszubilden.
Tatsächlich lässt sich eine solche Ausformung
respektive Sicke – wie bereits beschrieben – durch
Tiefziehen im Türinnenteil respektive Türinnenblech
definieren, wobei dieser Vorgang unschwer in einen ohnehin vorgesehenen Tiefziehherstellungsvorgang
für das Türinnenblech integriert werden kann.
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Des
Weiteren ist es günstig, wenn sich die Durchführung
in Richtung auf das Türaußenblech hin öffnet.
Denn dadurch kann das elektrische und/oder mechanische Verbindungsmittel
unter Berücksichtigung eines relativ großen Radius
vom Türschlossmodul zum angeschlossenen Aggregat geführt
werden. Das ist insofern von Bedeutung als an dieser Stelle beispielsweise
ein Bowdenzug vom Türschlossmodul zum Türinnengriff
geführt wird, welcher am Türaußenblech
befestigt ist. Tatsächlich lassen sich nämlich
solche Bowdenzüge nur mit relativ großen Radien
verlegen, um Funktionsbeeinträchtigungen zu verhindern.
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In
die gleiche Richtung zielt eine vorteilhafte Erfindungsmaßnahme,
nach welcher die Durchführung längserstreckt in
Richtung des Verbindungsmittels verläuft. Außerdem
hat es sich in diesem Zusammenhang als günstig erwiesen,
wenn die Durchführung einen sich in Richtung auf das mit
dem Verbindungsmittel gekoppelte Aggregat hin zunehmenden Querschnitt
aufweist. Darüber hinaus mag die Durchführung
räumlich hohlprismatisch mit dreieckiger Grundfläche
und in Richtung auf das Türschlossmodul realisierter Spitze
ausgebildet sein. Dadurch wird insgesamt eine einfache Herstellung
der Durchführung und zugleich ein ungehinderter Durchtritt
unter Berücksichtigung eines großen Radius für
das Verbindungsmittel zur Verfügung gestellt.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung näher erläutert; es zeigen:
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1 eine
erfindungsgemäße Kraftfahrzeugtür in
einer ausschnittsweisen Innenansicht und
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2 eine
Rückansicht auf den Gegenstand nach 1 im Bereich
der Durchführung.
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In
der 1 ist eine Kraftfahrzeugtür dargestellt,
und zwar ein Blick auf das Innere der Kraftfahrzeugtür
im unteren Randbereich in unmittelbarer Nachbarschaft zu einer B-Säule.
An die B-Säule ist ein Schließbolzen angeschlagen,
welcher mit einem Türschlossmodul 2 in der Kraftfahrzeugtür
unter Definition eines Kraftfahrzeugtürverschlusses in üblicher
Weise wechselwirkt. Neben dem Türschlossmodul 2 nimmt
die Kraftfahrzeugtür im Innern ein Türinnenmodul 1 auf.
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Das
Türinnenmodul 1 setzt sich in seinem grundsätzlichen
Aufbau aus einem Träger respektive einer Trägerplatte 1a und
auf der Trägerplatte 1a angeord neten bzw. befestigten
Funktionselementen 1b zusammen. Als Funktionselement 1b ist
im Rahmen des Ausführungsbeispiels ein Fensterheber, insbesondere
Seilfensterheber, auf der zugehörigen Trägerplatte 1a angebracht.
Daneben kann die Trägerplatte 1a aber auch Lautsprecher,
einen Seitenairbag etc. tragen, wie dies einleitend bereits beschrieben wurde.
Das Türschlossmodul 2 setzt sich seinerseits aus
einem Schlosskasten 2a sowie einem Schlossgehäuse 2b und
darin befindlichen üblichen Funktionseinheiten zusammen.
Dabei kann der Schlosskasten 2a als gleichsam Träger
für das Türschlossmodul 2 fungieren.
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Man
erkennt, dass im Rahmen des Ausführungsbeispiels und erfindungsgemäß sowohl
das Türinnenmodul 1 einerseits als auch das Türschlossmodul 2 andererseits
an einem gemeinsamen Türinnenteil 3 festgelegt
sind, und zwar baulich und funktional voneinander getrennt. Bei
dem Türinnenteil 3 handelt es sich im Ausführungsbeispiel
um ein Türinnenblech, welches mit einem nicht gezeigten
Türaußenblech verbunden ist. Das Türinnenmodul 1 deckt
einen Ausschnitt 4 im Türinnenteil 3 zumindest
teilweise ab. Dazu kann auf übliche Verbindungsmaßnahmen
zwischen dem Türinnenmodul 1 und dem Türinnenteil 3 zurückgegriffen
werden.
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Das
Türschlossmodul 2 ist über mehrere elektrische
Verbindungsmittel 5, 6 mit zwei nicht näher
dargestellten Aggregaten verbunden. Tatsächlich handelt
es sich bei den Verbindungsmitteln 5, 6 um einerseits
einen Bowdenzug 5 und andererseits elektrische Verbindungskabel 6.
Der Bowdenzug 5 ist mit einem am Türaußenblech
angeordneten Türinnengriff mechanisch verbunden, wohingegen
die elektrischen Verbindungskabel 6 eine elektrische Verbindung
mit einer im Kraftfahrzeuginneren oder auch im Innern der Kraftfahrzeugtür
vorhandenen Steuereinheit eingehen.
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Um
die baulich und funktional getrennte Auslegung und Anbringung von
einerseits dem Türinnenmodul 1 und andererseits
dem Türschlossmodul 2 an dem gemeinsamen Türinnenteil 3 zu
realisieren, verfügt das Türinnenteil 3 erfindungsgemäß über
wenigstens eine Durchführung 7 für die
elektrischen und mechanischen Verbindungsmittel 5, 6 im
Beispielfall. Man erkennt, dass die fragliche Durchführung 7 randseitig
des Ausschnittes 4 im Türinnenteil 3 angeordnet
ist. Außerdem findet sich die Durchführung 7 in einem
Trennbereich 8 zwischen dem vom Türinnenmodul 1 abgedeckten
Ausschnitt 4 und dem den Ausschnitt 4 umrahmenden
Türinnenteil 3. Eine nicht ausdrücklich
dargestellte Dichtung mag zum Verschluss einer Öffnung 9 der
Durchführung 7 dienen. Die Öffnung 9 findet
sich zwischen dem Türinnenteil 3 und dem Türinnenmodul 1 bzw.
zwischen Nass- und Trockenraum wie einleitend bereits beschrieben wurde.
Außerdem ist ein lediglich in 1 angedeutetes
Führungselement 10 realisiert, welches in die Durchführung 7 eingesetzt
ist und zur Aufnahme der hierdurch geführten Verbindungsmittel 5, 6 dient.
Das Führungselement 10 kann mit der nicht dargestellten Dichtung
kombiniert werden.
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Anhand
einer vergleichenden Betrachtung der 1 und 2 erkennt
man, dass die Durchführung 7 als Ausformung im
Türinnenteil 3 ausgebildet ist. Die fragliche
Ausformung bzw. Durchführung 7 oder Sicke öffnet
sich in Richtung auf das nicht dargestellte Türaußenblech.
Folgerichtig erscheint die Durchführung bzw. Ausformung 7 in
der 2 mit Blick aus Richtung des Türaußenbleches
hervorkragend. Des Weiteren verläuft die Durchführung 7 längserstreckt
in Richtung des bzw. der Verbindungsmittel 5, 6.
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Schlussendlich
erkennt man, dass die Durchführung 7 bzw. Ausformung
einen sich in Richtung auf das mit dem Verbindungsmittel 5, 6 gekoppelte
Aggregat hin zunehmenden Querschnitt aufweist. Diese Richtung ist
in der 2 mit einem Pfeil R gekennzeichnet. Insgesamt
ist die Durchführung 7 räumlich hohlprismatisch
mit dreieckiger Grundfläche im Bereich der Öffnung 9 und
in Rich tung auf das Türschlossmodul 2 realisierter
Spitze 10 ausgebildet. In Verlängerung dieser
Spitze 10 erkennt man in der 2 noch eine
zum Türaußengriff geführte Betätigungsstange 11,
welche für die vorliegende Erfindung jedoch keine Bedeutung
hat.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 19518300
A1 [0002]
- - DE 19747709 A1 [0003, 0003]