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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine virtuelle Ankleide für beispielsweise
Kleidungsstücke,
Brillen oder Schmuckstücke
oder dergleichen.
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Ein
immer größer werdender
Teil der Vermarktung von Waren enthält auch die Vermarktung über das
Internet. Das gilt auch für
Brillen, Kleidungsstücke
und Schmuckstücke,
d.h. Waren, die von den Kunden angezogen beziehungsweise getragen
werden, und deren Eignung für
einen bestimmten Kunden somit nicht nur von ihrer Qualität, ihrem
Aussehen oder ihren sonstigen Eigenschaften abhängt, sondern zum größten Teil
auch davon, ob sie mit dem Aussehen des Kunden harmonieren. Viele
Kunden schreckt dies vor einem Kauf solcher Waren über das Internet
ab, da sie fürchten,
die entsprechende Ware könne
ihnen nicht stehen und scheuen die Mühen einer eventuellen Rücksendung
der Ware in dem Fall des Nicht-Gefallens.
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Wünschenswert
wäre es
deshalb, den Kunden zu ermöglichen,
sich vor dem Kauf über
das Internet einen Eindruck darüber
zu verschaffen, ob die zu erwartende virtuelle, da nicht greifbare,
Ware ihnen stehen beziehungsweise passen würde oder nicht. Die Vermittlung
dieses Eindruckes sollte ohne großen Zeitverlust einhergehen
und insbesondere ohne viel Aufwand für den Endkunden, und zwar sowohl
im Hinblick auf die zu verwendende Zeit als auch im Hinblick auf
den technischen Aufwand. Umgekehrt sollte der vermittelte Eindruck
dem Kunden eine möglichst
große
Sicherheit geben, korrekt vorhersagen zu können, ob ihnen die Ware nach
Zusendung gefallen wird oder nicht.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht deshalb darin, ein Vorrichtung
für eine
virtuelle Ankleide zu schaf fen, die es ermöglicht, das Aussuchen von virtuellen
Objekten erleichtern.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Vorrichtung gemäß Anspruch 1 gelöst.
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Eine
erfindungsgemäße Vorrichtung
für eine virtuelle
Ankleide umfasst eine Einrichtung zum Empfangen von Informationen über das
Aussehen einer Person, eine Einrichtung zum Empfangen von Informationen über ein
anziehbares Objekt und eine Einrichtung zum Einstellen eines 3D-Modells
der Person in einem Zustand, bei dem der Person das Objekt angezogen
ist, beziehungsweise bei dem die Person das Objekt trägt, auf
Basis der Informationen über das
Aussehen der Person sowie der Informationen über das anziehbare Objekt.
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Gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung werden die Informationen über das
Aussehen der Person aus Photos, d.h. zweidimensionalen Ansichten,
der Person extrahiert. Ein Benutzer der virtuellen Ankleide muss
also lediglich ein oder mehrere Photos von sich bereitstellen, aus denen
dann die Informationen über
das Aussehen gewonnen werden. Beispielsweise werden bestimmte Gesichtsmerkmalswerte
aus einer Vorderansicht und einer Seitenansicht extrahiert, die
dann verwendet werden, um ein parametrisierbares 3D-Modell, das
dem Aussehen der Person entspricht, einzustellen. Eine weitere Möglichkeit
besteht darin, durch Fitten möglicher
Kombinationen von vorbestimmten Kinn-, Nasen, Augen-, Ohren- und/oder
Frisurformen in eine Vorder- und
eine Seitenansicht eine Kombination mit zugehörigen Lageinformationen der
Kombination, d.h. Informationen über
die Lage von Kinn-, Nasen-, Augen-, Ohren- und/oder Frisurform zu
bestimmen, die eine geringste Abweichung zu den Ansichten ergibt
und somit dem Aussehen am nächsten kommt.
Dieses Vorgehen zur Gewinnung der Informationen über das Aussehen einer Person
ermöglicht
einerseits eine relativ genaue Rekonstruktion beziehungsweise Erstellung
des 3D-Modells der
Person und insbesondere des Kopfes der Person, und andererseits
ein relativ müheloses
Bereitstellen der Informationen durch die Person. Das Vorgehen ist insbesondere
aber auch deshalb vorteilhaft, weil den meisten Benutzern Geräte zur Aufnahme
von Photos zur Verfügung
stehen, wie zum Beispiel in Form von Handys oder Digitalkameras.
Ein aufwändiger
Gang zu einem vorbestimmten Ort, an dem ein aufwändiger 3D-Scan erfolgt, wäre in bei
diesen Ausführungsbeispielen
nicht erforderlich.
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Allgemein
ermöglichen
es die Ausführungsbeispiele
der vorliegenden Erfindung, sich ein realistischen Eindruck von
dem Passen oder nicht-Passen des anziehbaren Objektes zu verschaffen,
indem das erzeugte Modell dreidimensionaler Struktur ist.
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Bevorzugte
Ausführungsbeispiele
der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend bezugnehmend auf die
Zeichnungen näher
erläutert.
Es zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung einer Umgebung, in der eine Vorrichtung
für eine
virtuelle Ankleide gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung einsetzbar ist;
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2 ein
Flussdiagramm zur Veranschaulichung des Ablaufes einer virtuellen
Anprobe in der Umgebung von 1 gemäß einem
Ausführungsbeispiel;
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3 schematisch
dargestellte Photos mit einer Vorder- beziehungsweise Seitenansicht;
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4 eine
schematische Bildschirmansicht eines Angebots eines anziehbaren
Objektes gemäß einem
Ausführungsbeispiel;
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5 eine
schematische Bildschirmansicht mit einer Ansicht des 3D-Modells
der Person in angezogenem Zustand.
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1 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
für eine Umgebung,
in der eine Vorrichtung für
eine virtuelle Ankleide gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung einsetzbar ist. Die Umgebung umfasst
ein Netzwerk 10, wie zum Beispiel das Internet, wobei jedoch
auch andere Netzwerke denkbar wären.
An das Netzwerk 10 sind ein Anbieterserver 12,
ein Ankleideserver 14 und ein Computer 16 eines Benutzers
angeschlossen. Der Computer 16 umfasst eine Ausgabevorrichtung,
wie zum Beispiel einen Bildschirm 18, und Eingabevorrichtungen,
wie zum Beispiel eine Tastatur 20 und eine Maus 22.
Ferner ist an den Computer 16 eine Bildaufnahmevorrichtung 24 anschließbar, wie
zum Beispiel eine Web-Cam oder aber eine Digitalkamera. Wie es im Folgenden
allerdings noch erörtert
wird, ist die Anschließbarkeit
einer Bildaufnahmevorrichtung 24 nicht zwingend erforderlich.
Auch der Computer 16 und sein Aufbau sind lediglich exemplarischer
Natur.
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In
dem Beispiel von 1 ist die Vorrichtung zur virtuellen
Ankleide in einem Computerprogramm implementiert, dessen Programmteile
in einem oder mehreren des Computers 16, des Ankleideservers 14 und
des Anbieterservers 12 ausgeführt werden, wie es im Folgenden
bezugnehmend auf 2 näher erläutert wird, das ein Beispiel
für eine
virtuelle Anprobe und die entsprechenden Schritte, die dabei durchgeführt werden,
darstellt. Die Schritte von 2 involvieren
dabei bestimmte Programmteile, die die entsprechende Funktion ausführen, wobei
bei der Beschreibung von 2 gleichzeitig Bezug auf 1 genommen
wird und beschrieben wird, wo die einzelnen Programmteile ausgeführt werden.
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In
einem Schritt 30 werden zunächst Informationen über das
Aussehen des Benutzers empfangen. Der Schritt 30 kann initiiert
werden, indem der Benutzer über
den Computer 16 eine Website des Ankleideservers 14 lädt und sich über dieselbe
bei dem Ankleideserver 14 anmeldet. Der Ankleideserver 14 weist
verwaltet beispielsweise eine Datenbank, die für eine Mehrzahl von Teilnehmern
einen Benutzernamen, gegebenenfalls ein Passwort sowie weitere Informationen
aufweist, die im Folgenden noch erläutert werden. Die Anmeldung
kann eine erstmalige Anmeldung des Benutzers am Ankleideserver 14 sein,
oder ein Einloggen eines Benutzer, der bereits bei dem Ankleideserver 14 angemeldet
ist bzw. für
den sich bereits ein Eintrag in der Datenbank befindet. Dabei kann
es sein, dass der Benutzer über eine
Internetverknüpfung
von der Webseite des Anbieterservers 12 auf die Website
des Ankleideservers 14 für eine erstmalige Anmeldung
oder ein erneutes Einloggen geleitet worden ist.
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Nach
erfolgter Anmeldung beim Ankleideserver 14 übermittelt
der Benutzer über
seinen Computer 16 Informationen über sein Aussehen an den Ankleideserver 14.
Die Informationen über
das Aussehen umfassen beispielsweise die Angabe von Körpermaßen, wie
zum Beispiel eine Körpergröße, ein Köpergewicht,
einen Brustumfang, ein Taillenmaß, einen Hüftumfang, eine Schulterbreite,
eine Armlänge
und/oder eine Beinlänge,
die der Benutzer beispielsweise über
eine Eingabevorrichtung des Computers 16 eingibt, wie zum
Beispiel über
die Tastatur 20.
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Alternativ
oder zusätzlich
kann der Benutzer Informationen über
sein Aussehen in Form von Photos liefern. Gemäß einem Ausführungsbeispiel
erwartet der Ankleideserver 14 beispielsweise die Übermittlung
zumindest einer Vorderansicht des Benutzers. Dabei kann sich die
Vorderansicht auf das Gesicht des Benutzers beschränken. Alternativ
können
die Ansichten den gesamten Körper
des Benutzers umfassen oder einen Teil davon. 3 zeigt schematisch
ein Beispiel 32 eines Photos einer Vorderansicht des Gesichtes
des Benutzers. Der Benutzer erstellt das Photo beispielsweise vermittels
der Bildaufnahmevorrichtung 24. Ist die Bildaufnahmevorrichtung 24 mit
dem Computer 16 anschließbar, so kann der Benutzer
das Photo 32 beispielsweise ohne weitere Umwege über das
Netzwerk 10 an den Ankleideserver 14 übermitteln.
Natürlich
ist es möglich,
dass der Benutzer das Photo zunächst
auf ein Speichermedium, wie zum Beispiel eine Speicherkarte, zwischenspeichert,
in den Computer 16 einspeist und von dort an den Ankleideserver 14 weiterleitet.
Ein einscannen von Hartkopiephotos ist natürlich ebenfalls möglich.
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Alternativ
oder zusätzlich
kann der Ankleideserver 14 den Benutzer dazu auffordern,
ein Photo mit einer Seitenansicht 34 zur Verfügung zu
stellen. Insbesondere ist es möglich,
dass der Ankleideserver 14 zwei verschiedene Seitenansichten
beziehungsweise Profilansichten und die Vorderansicht anfordert
oder sogar Vorder- und Rückansicht
sowie eine oder zwei Seitenansichten.
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Lediglich
vorsichtshalber sei darauf hingewiesen, dass eine Übermittlung
der Informationen über
das Aussehen an den Ankleideserver 14 durch den Benutzer
auch anders möglich
sein kann, wie zum Beispiel per E-Mail oder per Post.
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Nach
dem Schritt 30 befinden sich in dem Ankleideserver 14 die
Informationen über
das Aussehen des Benutzers und stehen damit für die folgenden virtuelle Anproben
zur Verfügung,
vorzugsweise in digitalisierter Form.
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In
einem Schritt 40 werden Informationen über ein anziehbares Objekt
empfangen. Initiiert wird dieser Schritt beispielsweise durch den
Besuch einer Website des Anbieterservers 12 durch den Benutzer mittels
des Rechners 16. Der Anbieterservers 12 stellt
beispielsweise ein Angebot verschiedener anziehbarer Objekte bereit,
die sich der Benutzer über das
Netzwerk 10 anschauen kann. 4 zeigt
beispielsweise eine mögliche
Bildschirmansicht 42 auf dem Bildschirm 18, wonach
der Benutzer exemplarisch gerade auf der Suche nach einer Brille
ist, die in der Bildschirmansicht 42 hier exemplarisch
in einer Raumansicht 44 dargestellt ist.
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Die
Brille 44 als anziehbares Objekt ist natürlich lediglich
eine Beispiel. Andere Beispiele für anziehbare Objekte sind Kleidungsstücke, wie
zum Beispiel Hosen, Röcke,
T-Shirts, Hemden,
Pullover, Jacken, Hüte
oder dergleichen, oder aber auch Schmuckstücke, wie zum Beispiel Ohrringe.
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Auch
die Art der Darstellung des anziehbare Objektes ist in 4 lediglich
exemplarisch und die Darstellung kann natürlich auch zusätzliche
oder alternativ zu einer Raumansicht anderer Ansichten liefern.
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Auf
der Bildschirmansicht 42 können verschiedene Angaben 46 zu
der Brille zu entnehmen sein, wie zum Beispiel Angaben zum Hersteller,
zum Material der Brille sowie zum Preis oder dergleichen. Zusätzlich können verschiedene
durch den Benutzer bedienbare Schaltflächen 48a, 48b und 48c auf
der Bildschirmansicht 42 dem Benutzer die Möglichkeit geben,
wahlweise die Bildschirmansicht 42 zu verlassen, um beispielsweise
zu einer Übersicht
des Warenangebots des Anbieterservers 12 zurückzugelangen,
die Brille 44 zu kaufen oder zu einer virtuelle Anprobe 48b der
Brille fortzuschreiten, wobei der Benutzer eine entsprechende Schaltfläche beispielsweise übe die Maus 22 anwählen kann.
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Wählt der
Benutzer die Schaltfläche 48b zur virtuellen
Anprobe, so gibt der Anbieterserver 12 an den Ankleideserver 14 über das
Netzwerk 10 Informationen über das anziehbare Objekt,
d.h. zum Beispiel die Brille 44, weiter. Diese Informationen
beschreiben das Aussehen des Objektes beispielsweise in Form eines
3D-Modells, inklusive der Textur und Farbe der Oberfläche. Es
ist ferner möglich,
dass der Ankleideserver 14 zur Reduzierung der zu überwindenden
Datenmenge eine reduzierte Beschreibung des Objektes zulässt, wie
zum Beispiel durch Angabe lediglich bestimmter Längen und Farben. In dem Fall eines
T-Shirts beispielsweise übermittelt
der Anbieterserver 12 an den Ankleideserver 14 lediglich
die Größe, Informationen über die
Stoffbeschaffenheit, Informationen über die Farbe des Stoffes,
die Ärmel länge, die
Kragenform oder dergleichen sowie beispielsweise Informationen über die
Lage und das Aussehen eines Aufdrucks oder eines Musters auf dem
Kleidungsstück
sowie die Position und Beschaffenheit von Nähten.
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Auf
den Empfang von Informationen über
ein anziehbares Objekte hin erstellt der Ankleideserver 14 in
einem Schritt 50 ein 3D-Modell der Person in einem Zustand,
bei dem die Person das Objekt trägt, auf
Basis der in den Schritten 30 und 40 empfangenen
Informationen. Dabei erstellt der Ankleideserver 14 beispielsweise
zunächst
einmal ein 3D-Modell
der Person. Dieser vorbereitende Schritt kann entweder jedes Mal
auf den Schritt 40 hin ausgeführt werden oder vorab auf den
Schritt 30 hin einmalig durchgeführt werden.
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Gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung verwendet der Ankleideserver 14 empfangene
Körpermaße des Benutzers,
um ein dreidimensionales parametrisierbares Modell eines Menschen
einzustellen, so dass das enstehende 3D-Modell diesen Körpermaßen entspricht,
wie zum Beispiel im Hinblick auf Größe, Gewicht, Geschlecht usw.,
wie es im Vorhergehenden beschrieben wurde. Empfangene Ansichten
der Person kann der Ankleideserver 14 auswerten, um vorbestimmte
Merkmalswerte aus denselben zu extrahieren und diese Merkmalswerte
dann zur Einstellung von entsprechenden Parametern des parametrisierbaren
3D-Modells zu verwenden. Beispielsweise ergänzt der Ankleideserver 14 auf
diese Weise Körpermaße, die
von dem Benutzer nicht unmittelbar vorgegeben worden sind. Alternativ
extrahiert der Ankleideserver 14 alle Größen aus
den Photos 32 beziehungsweise 34.
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Wiederum
alternativ extrahiert der Ankleideserver 14 beispielsweise
lediglich Gesichtsmerkmalswerte aus den Photos, um auf diese Weise
das Gesicht des parametrisierbaren 3D-Modells einzustellen. Ein solcher Gesichtsmerkmalswert
ist beispielsweise der Pupillenabstand 52, wie er in 3 angezeigt
ist. Alternativ oder zusätzlich
könnte
der Ankleideserver 14 aus der Vorderansicht 32 einen Augenabstand, eine
vertikale Nasenlänge,
eine Mundbreite, eine Gesichtsbreite, eine Kinnbreite, eine vertikale
Ohrenlänge,
einen relativen Lageversatz zwischen Paaren von Kinn, Ohren, Augen
und Augenbrauen, eine Unterlippenaufsichthöhe, eine Oberlippenaufsichthöhe, eine
Haarlänge,
eine Ponylänge,
eine Kinnprofilhöhe
etc. bestimmen und aus der Seitenansicht 34 beispielsweise
Informationen über
die Nasenprofillänge,
die Lippenprofilhöhe,
die Lage der Ohren, die Ausprägung
der Stirn oder des Kinns oder dergleichen. Mit diesen Parameterwerten parametrisiert
dann der Ankleideserver 14 ein entsprechendes parametrisierbares
3D-Modell in Bezug auf das Gesicht und die Haare.
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Alternativ
erzeugt der Ankleideserver 14 das 3D-Modell des Benutzers
aus zur Verfügung
gestellten Photos des Benutzers 32 beziehungsweise 34 durch
Fitten vorbestimmter 3D-Modelle von Prototypen von markanten Teilen
eines menschlichen Gesichtes in die verschiedenen Ansichten 32 beziehungsweise 34.
Dies ist beispielsweise in 3 in der
Seitenansicht 34 exemplarisch für den Prototyp einer Nase 54 und
den Prototyp eines Kinns 56 mit gestrichelten Linien dargestellt.
Auf diese Weise existieren Prototypen für beispielsweise Kinn, Nase,
Augen, Ohren und/oder Frisur. Dabei kann für jedes markante Merkmal wie
Kinn, Nase, Augen, Ohren und/oder Frisur ein parametrisierbarer
Prototyp existieren oder aber mehrere parametrisierbare oder nicht-parametrisierbare
Prototypen, wobei die Parametrisierung, deren relative Lage 58 zueinander und/oder
die Auswahl unter den Prototypen für einer der markanten Merkmale
so gewählt
werden, dass eine geringste Abweichung zu den Photos beziehungsweise
zu dem Aussehen des Benutzers entsteht. Aus diesen Prototypen wird
dann wieder das 3D-Modell erstellt, indem die Übergänge zwischen den einzelnen
Prototypen geeignet überbrückt bzw. geglättet werden.
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Texturinformationen,
wie z.B. über
Farbe der Haut und Haare, können
ebenfalls aus den Photos extrahiert und in das 3D-Modell des Benutzers übertragen
werden, so dass ein authentischer Eindruck entsteht.
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Wie
bereits erwähnt
kann also die Erzeugung des 3D-Modells der Person an sich vorab
oder auf Aufforderung hin durch den Ankleideserver 14 erzeugt
werden. In dem Schritt 50 wird aber jedenfalls das 3D-Modell
der Person in einem Zustand erstellt, bei dem die Person das Objekt
trägt, über die
der Ankleideserver 14 Informationen im Schritt 40 erhalten hat.
Dazu kombiniert der Ankleideserver 14 beispielsweise lediglich
die beiden Modelle, nämlich
das 3D-Modell des
Benutzers sowie das 3D-Modell des anzuziehenden Objektes, indem
derselbe diese Modell an geeigneter Stelle übereinander legt. In dem Fall
von Kleidungsstücken
kann der Ankleideserver 14 dabei Informationen über die
Stoffbeschaffenheit verwenden, um einen eventuellen Faltenwurf des Kleidungsstückes zu
simulieren.
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Das
so erzeugte 3D-Modell leitet der Ankleideserver 14 an den
Computer 16 weiter, an welchem das so erhaltene 3D-Modell in einem Schritt 60 am Bildschirm 18 angezeigt
wird. Ein Beispiel für
eine entsprechende Bildschirmansicht ist in 5 mit 52 dargestellt.
In dieser exemplarischen Bildschirmansicht 52 ist eine
Raumansicht des Gesichtes des Benutzers mit der in 4 ausgewählten Brille
gezeigt. Ein entsprechendes 3D-Werkzeug des Rechners 16 ermöglicht es
dem Benutzer beispielsweise über
eine Eingabevorrichtung, wie zum Beispiel der Maus 22, die
Ansicht 54 des 3D-Modells
zu drehen oder hinein- beziehungsweise heraus zu zoomen.
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Es
können
aber auch weitere (in der Figur nicht dargestellte) Schaltflächen vorgesehen
sein, die es dem Benutzer ermöglichen,
die Darstellung zu verändern.
Eventuell ist es dem Benutzer möglich, Beleuchtungseinstellungen
zu verändern
und verschiedene Hintergründe
einzustellen. Die Hintergründe
kann er beispielsweise unter vorgegebenen Hintergründen auswählen, die
verschiedene semantische Szenen dar stellen, wie z.B. sonniger Urlaubstag
am Strand oder Geschäftsviertelfassaden
usw. Gegebenfalls bewegt sich das dargestellte Modell nach vorbestimmten
Bewegungsabläufen,
unter denen der Benutzer auswählen
kann, wie z.B. Gehen, Rennen, Springen, Gehen mit Regenschirm usw. Durch
solche Möglichkeiten
kann sich der Benutzer insbesondere in dem Fall von Kleidungsstücken eine sehr
realitätsnahe
Vorstellung von einem späteren Aussehen
machen, wenn er das Kleidungsstück
tatsächlich
trägt.
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Obwohl
die Weiterleitung des 3D-Modells direkt an den Benutzer beziehungsweise
den Rechner 16 erfolgen kann, ist es ferner möglich, dass
das 3D-Modell an den Anbieterserver 12 zurückgeleitet wird,
der dann das 3D-Modell wiederum an den Benutzer beziehungsweise
den Rechner 16 weiterleitet. Die Bildschirmansicht 52 kann
Schaltflächen 56a und 56b aufweisen, über die
es dem Benutzer ermöglicht wird,
auf die Betrachtung des 3D-Modells 54 hin das virtuell
anprobierte Objekt zu kaufen 70 oder zu einer vorhergehenden
Web-Seite zurückzukehren,
wie zum Beispiel zu der Seite 42 aus 4.
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Es
kann sein, dass der Ankleideserver 14 pro Weiterleitung
eines 3D-Modells an den Anbieterserver 12 einen Zähler erhöht, der
dazu da ist mitzuprotokollieren, wie viele virtuelle Anproben durch
den Ankleideserver 14 für
den Anbieterserver 12 durchgeführt worden sind, um beispielsweise
intermittierend eine dementsprechende Rechnung gegenüber dem
Anbieterserver 12 zu erstellen. Alternativ kann der Ankleideserver 14 das
Protokollieren benutzerweise durchführen, um die virtuelle Anprobe
dem Benutzer in Rechnung zu stellen.
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Ferner
wird bezugnehmend auf die vorhergehende Beschreibung darauf hingewiesen,
dass die Umgebung von 1, bezugnehmend auf welche eine
Vorrichtung zur virtuelle Ankleide beziehungsweise eine virtuelle
Anprobe beschrieben wurde, lediglich exemplarischer Natur war, und
dass auch ein Fall denkbar ist, bei dem die Schritte 30 bis 60 durch Programmteile
ausgeführt
werden, die in dem Rechner 16 gemeinsam ausgeführt werden.
Zusätzlich
sei darauf hingewiesen, dass eine Implementierung der Funktionsschritte
von 2 nicht auf eine reine Softwareimplementierung
beschränkt
ist, sondern dass dieselben teilweise oder ganz auch in Form- oder Hardware
implementiert sein können.
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Insbesondere
wird darauf hingewiesen, dass abhängig von den Gegebenheiten
die erfindungsgemäße Vorrichtung
nicht nur in Software implementiert sein kann, sondern dass insbesondere
die Implementation auf einem digitalen Speichermedium, insbesondere
einer Diskette oder einer CD mit elektronisch auslesbaren Steuersignalen
erfolgen kann, die so mit einem programmierbaren Computersystem zusammen
wirken könne,
dass das entsprechende Verfahren ausgeführt wird. Allgemein bestehen
die vorliegenden Ausführungsbeispiele,
die im Vorhergehenden beschrieben wurden, somit auch in einem Computerprogrammprodukt
mit auf einem maschinenlesbaren Träger gespeicherten Programmcode zur
Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens,
wenn das Computerprogrammprodukt auf einem Rechner abläuft. In
anderen Worten ausgedrückt
kann die Erfindung somit als ein Computerprogramm mit einem Programmcode
zur Durchführung des
Verfahrens realisiert werden, wenn das Computerprogramm auf einem
Computer beziehungsweise auf mehreren Computern abläuft.