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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Armierungssystem, insbesondere zur
Ausbildung einer Flächenheizung/Flächenkühlung,
wobei wenigstens eine Grundplatte vorgesehen ist, die eine Unterseite aufweist
und an deren Oberseite sich Halterungen anschließen, die
einstückig aus der Grundplatte herausgeformt und zum Fixieren
eines rohr- oder schlauchartigen Heiz-/Kühlelementes vorgesehen sind.
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Als
Estrich wird bei einem Fußbodenaufbau die letzte Schicht
unter dem Fußbodenbelag, z. B. Teppichboden oder Parkett,
bezeichnet. Er liefert somit den technisch erforderlichen Untergrund
für den eigentlichen Bodenbelag.
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Um
die Stabilität und Belastbarkeit des verwendeten Estrichs
und damit des gesamten Fußbodenaufbaus zu erhöhen,
ist es aus dem Stand der Technik bekannt, Estrichmatten einzusetzen.
Diese bekannten Estrichmatten haben den Nachteil, dass zwar eine
Rissbildung der Estriche oder das Weiterreißen entstandener
Risse weitgehend verhindert wird, aber eine Erhöhung der
Biegezugfestigkeit kaum stattfindet, da die Matten meist undefiniert
im Estrich platziert werden. Auch die bekannten Systemplatten von
herkömmlichen Fußbodenheizungen, welche meist
aus Kunststoffen bestehen, erzielen keine wesentliche Stabilisierung
der Estriche und müssen zur Erreichung der nötigen
Biegezugfestigkeiten mit einer ca. 5,0 cm starken Estrichschicht über
den Rohren bedeckt werden (z. B.
DE 197 27 922 C2 ).
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Dies
hat zur Folge, dass solche Konstruktionen wegen ihrer starken Aufbauhöhe
und des daraus resultierenden hohen Gewichtes eine äußerst
stabile und tragfähige Unterkonstruktion benötigen
und meist nicht auf bestehenden Deckenkonstruktionen (z. B. Holzbalkendecken)
ohne statische Verbesserung verlegt werden können. Die
Höhe von mehr als 5,0 cm ist ebenso nachteilig, da die
vorhandenen Türöffnungen durch diese zusätzliche
Aufbauhöhe vergrößert oder die Türen
stark beschnitten werden und die Anschlüsse zu bestehenden/verbleibenden Böden
und Treppen aufwendig hergestellt werden müssen. In jedem
Fall verbleibt aber ein erheblicher Absatz/Höhenunterschied.
Aufgrund von statischen Gegebenheiten und durch vorgegebene Höhen
ist in vorhandener Bausubstanz somit das nachträgliche Einbringen
von Estrichen nur mit massiven Eingriffen in die Bausubstanz oder
in geringen Bauhöhen möglich. Dies wird momentan
durch hocharmierte Estriche (Glas- Metall- oder Textilfasern) versucht
zu erreichen, welche sehr kostenintensiv sind.
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Es
gibt außerdem Konstruktionen (
DE 19822405C1 ,
DE 198 47 262 A1 ),
mit denen zwar eine Estricharmierung erzielt wird, aber das Verlegen der
Rohre oder die Verbindung der Platten nur sehr aufwendig zu realisieren
sind. Auch sind die Platten selbst sehr aufwendig in der Gestaltung
und nur sehr kostenintensiv zu fertigen und/oder zu verarbeiten. Eine
Verwendung dieser Konstruktionen als Wand- oder Flächenheizung
oder -kühlung bietet sich aufgrund des sehr hohen Verlegeaufwandes
nicht an.
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Auch
bei den Halterungen für die Heiz- oder Kühlrohre
sind im Stand der Technik verschiedenste Lösungen im Einsatz.
So finden beispielsweise Halterungen Verwendung, die auf die Platte
aufgeklebt, aufgeschweißt oder aufgeschraubt werden, wofür
ein großer Arbeitsaufwand erforderlich ist.
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Auch
Wand- oder Flächenheizungen werden durch das Aufbringen
von Halterungen auf das Mauerwerk realisiert. Die Halterungen bestehen
meist aus Kunststoff und verbessern somit den Wärme-, Kälteübergang
auf das Mauer-, Decken-, Wand- oder Fußbodenmaterial nicht.
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Dagegen
ist ebenfalls aus
DE
198 47 262 A1 bekannt, Haltestege paarweise aus der Stahlblechplatte
zu drücken. Diese Haltestege liegen sich in einem Abstand
gegenüber, so, dass ein Heizrohr zwischen die Haltestege
eines Paares einlegbar ist und die Haltestege über das
Heizrohr überstehen. Bei dieser Montageplatte sind die
Halterungen nicht mehr getrennte Elemente, sondern werden einstückig
aus der Stahlblechplatte herausgedrückt oder -gestanzt.
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Dabei
liegen die ausgestanzten und gebogenen Haltestege innerhalb der
Ausstanzung und weisen in ihrem unteren Bereich einen sich an das
dazwischen liegende Heizrohr anlegenden langen Schenkel und in ihrem
oberen Bereich einen nach außen verlaufenden kurzen Schenkel
auf. Dabei ist der lange Schenkel vertikal oder nach innen in Richtung
zur Ausstanzung – zum Heizrohr geneigt – angeordnet.
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Die
nach außen gebogenen kurzen Schenkel bilden dabei eine
Stützfläche für die auf den Boden aufzulegende
weitere Platte.
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Bei
dieser bekannten Montageplatte stellen die Halterungen nicht mehr
getrennte Elemente dar, sondern werden einstückig aus der
Stahlblechplatte herausgedrückt oder -gestanzt. Nachteilig
an diesen bekannten Halterungen ist, dass sie bei Belastung, z. B.
durch Begehen oder Befahren des Fußbodens, aufgrund ihrer
konstruktiven Ausbildung leicht verformt werden können,
wodurch eine weitere Verarbeitung erschwert oder unmöglich
wird.
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Die
Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Armierungssystem, insbesondere
zur Ausbildung einer Flächenheizung/Flächenkühlung
zu schaffen, welches bei einfacher und kostengünstiger
Fertigung eine minimale Aufbauhöhe aufweist und eine leichte, aber
tragfähige Konstruktion darstellt.
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Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale des ersten Schutzanspruchs gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Das
erfindungsgemäße Armierungssystem dient insbesondere
zur Ausbildung einer Flächenheizung/Flächenkühlung,
und weist wenigstens eine Grundplatte auf, die eine Unterseite besitzt
und an deren Oberseite sich Halterungen anschließen, die einstückig
aus der Grundplatte herausgeformt und zum Fixieren von Heiz- oder
Kühlelementen vorgesehen sind, wobei die Halterungen als Befestigungselement
für das Heiz- oder Kühlelement und/oder als Verbindungselement
zwischen den Grundplatten und/oder als Verbindungselement zwischen
Grundplatte und einer sich an die Grundplatte anschließende
Oberplatte und/oder als Distanzelement zwischen Grundplatte und
Oberplatte ausgebildet sind.
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Dabei
werden die Biegelaschen einer Grundplatte vorzugsweise so gestaltet,
dass sie in Öffnungen oder Durchbrüche einer sich
flächenmäßig anschließenden
Grundplatte und/oder darüber angeordneten Oberplatte eingreifbar
sind.
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Bevorzugt
ist jede Halterung in Form nur einer Biegelasche ausgebildet und
bezogen auf eine durch die Ausstanzung oder Ausformung der Biegelasche
in der Grundplatte gebildete Öffnung, zumindest teilweise
aus dem Bereich der Öffnung nach außen gebogen.
Je Befestigungsposition und/oder Verbindung ist bevorzugt nur eine
einzige Biegelasche vorgesehen. Die Biegelaschen sind dabei so gebogen,
dass das Heiz- oder Kühlelement mit diesen fixierbar ist.
Das Heiz- oder Kühlelement wird dabei zwischen jeweils
eine Biegelasche und die Grundplatte geklemmt und/oder in Längserstreckung
des Rohres bzw. Schlauches hintereinander angeordneten Biegelaschen
geklemmt bzw. gespannt.
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Dazu
sind die Biegelaschen vorzugsweise in Richtung des zu befestigenden
Heiz- oder Kühlelementes gebogen. Die Biegelaschen sind
an ihrem freien Ende parallel zur oder in Richtung der Grundplatte
oder in Bezug auf die Oberseite der Grundplatte nach oben weg weisend
gebogen. Die beim Herausdrücken der Biegelasche in der
Grundplatte entstandene Öffnung liegt dabei bevorzugt auf
der „Rückseite" der Biegelasche.
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Die
Abmessungen der Biegelasche sind selbstverständlich in
Abhängigkeit vom Durchmesser des Heiz- oder Kühlelementes
variabel gestaltbar, wie auch das Raster und die Plattengröße.
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Die
Biegelaschen bestehen bevorzugt aus einem sich an die Öffnung
anschließenden ersten Schenkel und einem sich an den ersten
Schenkel anschließenden von der Öffnung aus gesehen,
nach außen oder nach innen gebogenen zweiten Schenkel.
Der erste Schenkel ist in Bezug auf die Grundplatte im Wesentlichen
vorzugsweise rechtwinklig ausgerichtet, wobei die Länge
dieses ersten Schenkels insbesondere größer als
der halbe Durchmesser des Heiz- oder Kühlelementes sein
sollte.
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Der
zweite Schenkel ist im Wesentlichen parallel zur Grundplatte gebogen
und dazu geeignet, das Heiz- oder Kühlelement bzw. den
-schlauch zumindest teilweise zu überdecken.
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Alternativ
ist es möglich, die Biegelasche aus mehr als zwei Schenkeln
oder auch mit einem radienförmigen Verlauf zu biegen.
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Dann
kann ein unterer, in Bezug auf die am Boden liegende Grundplatte
vertikaler, in etwa bis zur Hälfte des Heiz- oder Kühlelementes
reichender erster Schenkel, einen leicht in Richtung des Heiz- und Kühlelementes
geneigter zweiter Schenkel sowie ein in Richtung zur Grundplatte
gebogener dritter Schenkel vorgesehen sein. Die Kantung der Schenkel
zueinander kann in einem Winkel von im Wesentlichen 90° oder
in einem spitzen oder stumpfen Winkel gebogen sein.
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In
den Kehlen der Kantung (in den Biegeradien) und/oder in den Schenkeln
der Biegelasche können eine oder mehrere Versteifungen
vorgesehen sein, die bevorzugt eingeformt/eingeprägt sind. Dadurch
wird eine hohe Festigkeit der Kantung/bzw. Biegelasche erzielt,
so dass diese sich auch bei größeren Belastungen
nicht unerwünscht verbiegen.
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Die
Länge der Schenkel ist variabel gestaltbar und dem Durchmesser
des Rohrs bzw. dem einzustellenden Abstand zwischen Grundplatte
und Oberplatte anpassbar.
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Sowohl
die Grundplatte als auch die Oberplatte weisen Aussparungen für
den Eingriff einer Biegelasche auf, wobei die Höhe der
Biegelaschen als Distanzelement den Abstand zwischen Grundplatte
und Oberplatte festlegt.
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Die
Grundplatte und die Oberplatte bestehen vorzugsweise aus Metallblech.
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Es
ist möglich, die Oberplatte baugleich zur Grundplatte auszubilden.
In diesem Fall weisen die an der Oberplatte ausgebildeten Biegelaschen
bevorzugt in Richtung zur Grundplatte.
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Die Öffnungen
der Biegelaschen sind insbesondere rasterartig angeordnet.
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Das
Armierungssystem ist zumindest teilweise mit einem mineralisch aushärtbaren
Gemisch ausfüllbar und mit einer Gebäudefläche
verbindbar, wobei es zur Stabilisierung bzw. Armierung des mineralisch
aushärtbaren Gemisches dient. Das Gemisch kann z. B. Estrich
(für Fußbodenheizungen), Putz oder mineralischer
Füllstoff sein.
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Die Öffnungen
gewährleisten dabei ein Durchfließen/Durchtreten
des Gemisches. Zusätzlich können Grundplatte und/oder
Oberplatte weitere Durchbrüche aufweisen, die ein Durchfließen/Durchtreten
des Gemisches gewährleisten und bevorzugt ebenfalls rasterartig
angeordnet sind.
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Die
Biegelaschen verankern sich in dem aushärtenden Gemisch
und tragen dadurch zu einer weiteren Versteifung bei.
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Die
Gesamthöhe des Armierungssystems kann durch Variieren der
Abmessungen der Biegelaschen an unterschiedliche Durchmesser der
Heiz- oder Kühlelemente oder in Bezug auf einen einzustellenden
Abstand zwischen Grund- und Oberplatte angepasst werden.
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Die
Systemhöhe ist somit durch einfaches Variieren der Laschenhöhe
auf jeden Rohrdurchmesser anpassbar. Auch sind Rohre mit einem geringeren
Durchmesser als die Laschenhöhe in den Platten verlegbar,
da durch die Eigensteifigkeit der Rohre, diese sich in den Laschen
fixieren.
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Das
Armierungssystem ist sowohl als Einzelteil als auch im Zusammenbau
einsetzbar. Dabei können die Biegelaschen einer Grundplatte
in Öffnungen oder Durchbrüche einer sich flächenmäßig anschließenden
Grundplatte und/oder darüber angeordneten Oberplatte eingreifbar
sein. Durch zusätzliches Verbiegen der Biegelaschen kann
die Verbindung der Grundplatten untereinander oder zwischen einem
Grundelement und der Oberplatte zusätzlich gesichert werden.
Das Armierungssystem ist an einem Boden oder an einer Wand oder
einer Decke befestigbar und bildet dann eine Fußboden-,
Wand- oder Deckenheizung.
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In
diesem Fall weist die Unterseite der Grundplatte in Richtung Boden,
zur Wand oder zur Decke.
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Es
ist weiterhin möglich, das Armierungssystem als eine Wand
oder einen Boden oder eine Decke auszubilden. In diesem Fall kann
eine Grundplatte oder auch zwei mit ihren Unterseiten aneinander anliegende
Grundplatten sowie daran befestigte Heiz-/Kühlelemente
(mit oder ohne Oberplatten) in einen Trockenbau bzw. in Trockenbauplatten
eingebunden werden. Die Tragfähigkeit kann durch zusätzliche
Armierungen und die Verwendung des Gemisches sowie die Veränderung
der Gesamthöhe dem jeweiligen Anwendungsfall angepasst
werden.
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Das
erfindungsgemäße Armierungssystem kann auf einfache
Weise auf Fußböden sowie an Wänden oder
Decken befestigt werden.
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Es
ist möglich, eine Armierung der Füllstoffe und
wenn mit Rohren bestückt, auch eine Temperierung dieser
Konstruktionen zu erzielen. Ebenso kann man diese Bleche als bloße
Halterung für Heiz- oder Kühlelemente in Hohlraumkonstruktionen
oder anderen Temperierungsflächen verwenden.
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Das
Einlegen der Heiz- oder Kühlelemente erfolgt vor dem eventuellen
Aufbringen der Oberplatte.
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Diese
Oberplatte weist dann Aussparungen auf, durch die die Biegelaschen
der Grundplatte herausragen können, so dass eine Verkrallung
mit der Oberplatte erzielt werden kann. Es können auch
zusätzliche Verkrallelemente vorgesehen werden, die sich
im Gemisch/Estrich verankern können.
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Durch
Verformung der Biegelaschen kann die Verbindung der Oberplatte zur
Grundplatte gegen versehentliches Lösen gesichert werden.
Die Öffnungen bzw. Durchbrüche in der Oberplatte
und der Grundplatte ermöglichen das Durchlaufen/Durchdringen
der Estriche, Putze, mineralischen Füllstoffe oder sonstiger
zu armierenden Werkstoffe.
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Durch
die vorzugsweise Verwendung von Stahl für das, der Erfindung
zugrunde liegende Armierungssystem wird der Wärme-, Kälteübergang, -transport
auf den zu armierenden Werkstoff und somit in der Folge auf die
Umgebung deutlich verbessert. Aufgrund der geringeren Überdeckung
der Heizrohre mit Estrichen, Putzen, mineralischen Füllstoffen
oder sonstigen zu armierenden Werkstoffen wird eine deutlich effizientere
und schnellere Leistungsabgabe erzielt.
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Durch
das Verfüllen der Plattenflächen mit fließfähigen
oder plastischen, später erhärtenden Füllstoffen,
wird durch das Erhärten, eine unlösbare Verbindung
der Platten untereinander geschaffen.
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Die
Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen
und zugehörigen Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
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1:
eine Draufsicht einer Grundplatte 1
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2:
eine Einzelheit E gem. 1
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3:
einen Schnitt A-A nach 2
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4:
eine Ausführung einer Biegelasche
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5:
eine Draufsicht von drei miteinander verbundenen Grundplatten
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6:
Draufsicht einer Grundplatte 1 mit einem schlauchartigen,
durch die Biegelaschen 3 fixiertem Heiz-/Kühlelement 5,
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7:
Einzelheit F gem. 6.
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Das
erfindungsgemäße Armierungssystem weist im hier
beschriebenen Ausführungsbeispiel eine Grundplatte 1 mit
einer Unterseite 1a und einer Oberseite 1b auf,
auf die eine Oberplatte 2 aufbringbar ist.
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An
dieser Stelle sei vermerkt, dass die Anzahl und Abmessung der Grundplatten 1 und
der Oberplatten 2 beliebig wählbar ist und von
der Größe des vorhandenen Bauraumes abhängt.
Es ist möglich, nur ein einziges Armierungssystem als Heiz- oder
Kühlement in Räumen oder als Fußbodenheizung
einzusetzen. In besonderen Fällen können aber auch
nur eine oder mehrere Grundplatten 1 (ohne entsprechende
Oberplatten 2) Verwendung finden.
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Auf
der Grundplatte 1 sind Biegelaschen 3 und hier
runde Durchbrüche 4 sowie eckige Öffnungen 1.1 rasterförmig
angeordnet. Die Durchbrüche 4 und eckigen Öffnungen 1.1 dienen
als Durchläufe für z. B. Estrich, Putz, mineralischen
Füllstoff oder sonstigen zu armierenden Werkstoff, der
damit auf den Boden unterhalb der Grundplatte 1 fließen
bzw. durchtreten kann. Dadurch können eventuell vorhandene
Unebenheiten des Bodens beseitigt werden. Auch die Oberplatte 2 besitzt
derartige Durchbrüche (hier nicht näher dargestellt),
durch welche der Estrich auf die sich darunter befindende Grundplatte 1 fließen
kann.
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Die
Grundplatte 1 und die Oberplatte 2 bestehen vorzugsweise
aus Metallblech. Die Biegelaschen 3 sind einstückig
aus dem Material der Grundplatte 1 herausgeformt, z. B.
herausgedrückt oder herausgestanzt und über die
Oberseite 1b nach oben in Richtung des zu befestigenden
Heiz- oder Kühlelementes 5 bzw. in Richtung der
zu verbindenden Grundplatte 1 oder Oberplatte 2 gebogen.
Die beim Herausdrücken der Biegelasche 3 auf der
Grundplatte 1 entstandene Öffnung 1.1 befindet
sich dadurch auf der „Rückseite" der Biegelasche 3,
d. h. die Biegelasche wird soweit nach außen gebogen, dass
sie sich zumindest teilweise außerhalb der Öffnung 1.1 über
dem Plattenmaterial befindet. Dabei dienen diese Biegelaschen 3 nicht
nur als Halterung für die Heiz- oder Kühlelemente 5,
sondern können auch Verbindungselemente für die
Verbindung der Grundplatten 1 untereinander (5)
oder der Grundplatte 1 mit der Oberplatte 2 (3)
sein. Die Biegelaschen 3 weisen in einer Ausführungsform
gem. 4 einen ersten, zu der Grundplatte 1 vorzugsweise
rechtwinklig gebogenen ersten Schenkel 3.1 und einen zweiten,
zu der Grundplatte 1 parallel verlaufenden zweiten Schenkel 3.2 auf.
Der im Bezug auf die am Boden liegende Grundplatte 1 vertikale
erste Schenkel 3.1 ist hier etwas höher als der
Durchmesser d des Heiz- oder Kühlelementes 5,
während der mit einer Kantung K von etwa 90° zum
ersten Schenkel 3.1 gebogene zweite Schenkel 3.2 das
Heiz- oder Kühlelement 5 idealerweise bis zur
reichlichen Hälfte dessen Durchmessers d überragt,
so dass das Heiz-/Kühlelement 5 zwischen dem zweiten
Schenkel 3.2 und der Oberseite 1b der Grundplatte 1 fixiert
ist. Zur Erzielung einer hohen Festigkeit kann in den Kehlen (Radien)
der Kantungen K jeweils eine Versteifung V vorgesehen werden. Sowohl
die Abmessungen der Biegelasche 3 insgesamt, als auch die
Längen der einzelnen Schenkel sind variabel gestaltbar,
in Abhängigkeit von der Größe des Durchmessers
d des zu befestigenden Heiz- oder Kühlelementes 5.
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In
einer anderen Ausführungsform wurde gem. 3 über
der Grundplatte 1 eine Oberplatte 2 aufgelegt.
Dazwischen befindet sich das Heiz-/Kühlelement 5.
Die rechts dargestellte Biegelasche 3 ragt durch einen
Durchbruch 4 der Oberplatte 2 und weist im Bezug
auf die am Boden liegende Unterplatte einen vertikalen ersten Schenkel 3.1 und
einen horizontalen zweiten Schenkel 3.2 auf. Die in 3 links dargestellte
Biegelasche 3 wurde nach außen gebogen. Dadurch
wird diese hier nachträglich nach außen gebogene
Biegelasche 3 aus einem ersten, unteren vertikalen Schenkel 3.1,
der in etwa bis zur Hälfte des Heiz- oder Kühlelementes 5 reicht,
einem leicht in Richtung des Rohres 5 geneigten zweiten Schenkel 3.2 sowie
einem in Richtung zur Oberplatte 2 gebogenen dritten Schenkel 3.3 gebildet.
Dadurch fixiert der durch den Durchbruch ragende dritte Schenkel 3.3 dieser
Biegelasche die Oberplatte 2.
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Die
Biegelaschen 3 können auch als Distanzstück
zwischen Grundplatte 1 und Oberplatte 2 dienen.
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In
den Randbereichen der Grundplatten 1 und in den Oberplatten 2 sind,
wie aus 1, 2 und 5 ersichtlich,
weitere Aussparungen 6 vorgesehen, durch die die Biegelaschen 3 angrenzender
Grundplatten 1 hindurch greifen können. Dazu überlappen
sich gem. 5 die Grundplatten 1 in
ihrem Randbereich und werden zueinander lagefixiert.
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In 6 ist
die Draufsicht einer Grundplatte 1 mit einem schlauchartigen,
durch die Biegelaschen 3 fixiertem Heiz-/Kühlelement 5,
dargestellt. Das Heiz-/Kühlelement 5 wird meanderartig
auf der Grundplatte 1 mit den Biegelaschen 3 befestigt.
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Wie
aus 6 ersichtlich ist, werden bevorzugt jeweils vier
Biegelaschen 3 um 90° versetzt zueinander an den
Positionen a, b, c, d so angeordnet, dass jeweils von zwei sich
an den Positionen a und c, sowie an den Positionen b und d gegenüberliegenden
Biegelaschen 3 deren „Klemmschenkel" in Form des
zweiten Schenkels voneinander weg weisen. Jeweils vier Biegelaschen 3 bilden
somit ein „Rasterelement" R, welches an einigen Positionen
mit einer gestrichelten Linie hervorgehoben ist. In Plattenlängsrichtung
(X-Richtung) der Grundplatte 1 als auch quer dazu (Y-Richtung)
wechseln sich immer ein Rasterelement R (aus vier Biegelaschen 3)
und ein Durchbruch 4 ab. Dabei liegt sowohl in X- als auch
in Y-Richtung der Mittelpunkt M4 der Durchbrüche 4 im
Mittelpunkt MR der Rasterelemente R.
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In
den Umlenkradien des Heiz-/Kühlelementes 5 erfolgt
dabei dessen Fixierung gem. der in 7 dargestellten
Einzelheit F an drei Biegelaschen 3. in den Positionen
a, b, d.
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Ansonsten
wird das Heiz-/Kühlelement 5 zwischen zwei in
X-Richtung nebeneinander und in Y-Richtung übereinander
liegenden Rasterelementen R, an deren in den Positionen b und d
liegenden Biegelaschen 3 fixiert/geklemmt.
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Nachdem
die Heiz/Kühlelemente 5 verlegt wurden, wird z.
B. Estrich aufgefüllt, der durch die Öffnungen 1.1 und
die Durchbrüche 4 auf den Boden fließt,
wodurch Bodenunebenheiten ausgeglichen werden, und er bedeckt die
Grundplatte bzw. Grund- und Oberplatte. Die Biegelaschen 3 verkrallen
sich im Estrich und stellen so mit dem Estrich eine mechanische,
formschlüssige Verbindung her.
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Die
Grundplatte und wenn verwendet, auch die Oberplatte bilden dabei
eine Armierung des Estrichs, der dadurch hohen Biegebeanspruchungen standhalten
kann.
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Das
hier dargestellte Armierungssystem ist insbesondere für
einen Einsatz zur Armierung/Aussteifung/Stabilisierung von Estrich
vorgesehen.
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Es
ist an Stelle von Estrich, aber auch die Verwendung von Putzen,
mineralischen Füllstoffen oder sonstigen zu armierenden
Werkstoffen möglich, wobei diese sowohl in unbeheiztem
Zustand Verwendung finden können, als auch zum Verlegen
einer Fußbodenheizung, -kühlung/Wandheizung, -kühlung oder
sonstige Flächenheizung, -kühlung eingesetzt werden
können.
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Auch
ist eine bloße Verwendung als Trägerplatten ohne
Füllstoffe in oben beschriebenen Anwendungen für
die Befestigung von Heiz- oder Kühlelementen möglich.
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Die
Platten werden vorzugsweise aus Metallblech gefertigt und besitzen
Raster mit Aussparungen, Auswölbungen und einzelnen Biegelaschen, welche
die Verbindungselemente der Platten untereinander sowie die der
ggf. auflegbaren Oberplatte darstellen und die die Rohrbefestigung
bilden. Auch sind diese Biegelaschen die wesentlichen Elemente, um
eine mechanische, formschlüssige Verbindung zum Estrich
zu schaffen. Die Verwendung von Metallblech hat auch den Vorteil,
dass diese den Wärme- oder Kälteübergang
auf den zu armierenden Werkstoff und deren Verteilung verbessern.
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Die
Gestaltung der Platten und der Rasterelemente soll so gewählt
werden, dass eine einfache Fertigung möglich wird und so
wenig wie möglich Spezialwerkzeuge und Maschinen für
die Herstellung und weitere Verarbeitung nötig sind.
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Der
Abstand (Zwischenraum/Höhe) der Grundplatte zur Oberplatte
des Armierungssystems soll so gewählt werden, dass auch
Rohre mit einem Außendurchmesser größer
10 mm verwendet werden können. Die Biegelaschen sind in
der Höhe und in der Ausladung entsprechend des zu verwendenden
Rohrdurchmessers variabel, auch die Breite kann angepasst werden.
Die Systemhöhe ist somit durch einfaches Variieren der
Laschenhöhe auf jeden Rohrdurchmesser anpassbar. Auch sind
Rohre mit einem geringeren Durchmesser als die Laschenhöhe in
den Platten verlegbar, da durch die Eigensteifigkeit der Rohre,
diese sich in den Laschen fixieren. Die Kantungen sollen vorzugsweise
90° betragen und bei Bedarf in den Kehlen eine Versteifung
aufweisen. Wodurch eine hohe Festigkeit der Kantung erzielt wird.
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Das
Einlegen der Rohre erfolgt vor dem eventuellen Aufbringen der Oberplatte.
Diese Oberplatte weist Aussparungen auf, durch die die Biegelaschen
der Grundplatte herausragen können und eine Verkrallung
mit der Oberplatte erzielt werden kann. Durch Verformung der Biegelaschen
kann die Verbindung zur Grundplatte gegen versehentliches Lösen gesichert
werden. Weitere Öffnungen in der Oberplatte ermöglichen
das Durchlaufen/Durchdringen der Estriche, Putze, mineralischen
Füllstoffe oder sonstigen zu armierenden Werkstoffe.
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Durch
die vorzugsweise Verwendung von Stahl für die der Erfindung
zu Grunde liegenden Armierungssysteme bzw. für die Grundplatte
und die Oberplatte wird der Wärme-, Kälteübergang
-transport auf den zu armierenden Werkstoff und somit in der Folge
auf die Umgebung deutlich verbessert. Auf Grund der geringeren Überdeckung
der Heizrohre mit Estrichen, Putzen, mineralischen Füllstoffen
oder sonstigen zu armierenden Werkstoffen wird eine deutlich effizientere
und schnellere Leistungsabgabe erzielt.
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Durch
das Verfüllen der Plattenflächen mit fließfähigen
oder plastischen, später erhärtenden Füllstoffen,
wird durch das Erhärten eine unlösbare Verbindung
der Platten untereinander geschaffen.
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Das
Armierungssystem kann auf einfache Weise auch an Wänden
oder Decken befestigt werden und somit eine Armierung der Füllstoffe
und wenn mit Rohren bestückt, auch eine Temperierung dieser
Konstruktionen erreicht werden. Auch ist es möglich, diese
Bleche als bloße Halterung für Heiz- oder Kühlelemente
in Hohlraumkonstruktionen (z. B. Trockenbau) oder anderen Temperierungsflächen
zu verwenden.
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Mit
dem erfindungsgemäßen Armierungssystem kann die
Aufbauhöhe der Estriche, Putze, mineralischen Füllstoffe
oder sonstigen zu armierenden Werkstoffe, bei gleichzeitiger Beibehaltung
oder sogar Verbesserung der Biegezugfestigkeit minimiert und somit
eine leichtere, tragfähigere Konstruktion geschaffen werden,
welche ohne zusätzliche statische oder konstruktive Eingriffe
in die vorhandene Bausubstanz integriert werden kann.
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Bei
Verwendung einer Grundplatte und einer Oberplatte erfolgt das Einlegen
der Rohre vor dem Aufbringen der Oberplatte.
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Das
erfindungsgemäße Armierungssystem zur Bildung
einer Flächenheizung bzw. Flächenkühlung
gewährleistet die Armierung/Aussteifung/Stabilisierung
von unbeheizten Estrichen, Putzen, mineralischen Füllstoffen
oder sonstigen zu armierenden Werkstoffen und ist zum Verlegen auf
Fußböden oder zum Anbringen an Wänden
oder Decken geeignet.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 19727922
C2 [0003]
- - DE 19822405 C1 [0005]
- - DE 19847262 A1 [0005, 0008]