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Die
Erfindung betrifft einen Handgriff der im Oberbegriff des Anspruchs
1 genannten Art und eine Ringeinlage für diesen nach dem Oberbegriff
des Anspruches 2.
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Handgriffe
mit Fingerring finden an unterschiedlichen chirurgischen Instrumenten
verwendung, wie z.B. an Zangen und Scheren, insbesondere in Ausbildung
für endoskopische
Zwecke mit langgestrecktem Schaft, sowie an anderen Instrumenten, wie
z.B. urologischen Resektoskopen. Die Fingerringe dienen insbesondere
zur Aufnahme des Daumens. Häufig
sind auch an beiden Griffstücken
des Handgriffes Fingerringe vorgesehen, z.B. für den Daumen und den Zeigefinger.
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Fingerringe
für diese
Zwecke mit auswechselbarer Ringeinlage sind von der Anmelderin unter der
Bezeichnung HiQ+S Handgriffe für
laparoskopische Zangen bekannt. Die Ringeinsätze bestehen aus hochelastischem
Silikon und dienen vor allem der Sicherung eines rutschsicheren
Griffes. Sie werden passend zu einer Fingerringgröße in einer
bestimmten zugehörigen
Form und Größe angeboten.
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Aus
der
DE 4429812 A1 ist
das Problem bekannt, dass die Hände
und die Finger der Chirurgen, insbesondere die Daumen, stark unterschiedliche Größe aufweisen.
Ein bestimmter Fingerring ist für
einen Chirurgen mit sehr schlankem Daumen zu weit und für einen
Chirurgen mit sehr dickem Daumen zu eng. Daher ist in dieser Schrift
vorgesehen, Daumenringe in unterschiedlicher Größe auswechselbar vorzuhalten.
Das führt
jedoch zu einer komplizierten und teuren Konstruktion des Griffstückes, an
dem eine Befestigungsvorrichtung für abnehmbare Daumenringe erforderlich
ist.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, Handgriffe auf
einfache und unkomplizierte Weise unterschiedlichen Fingergrößen anpaßbar zu
machen.
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Diese
Aufgabe wird mit Merkmalen des kennzeichnenden Teiles des Anspruches
1 bzw. des Anspruches 2 gelöst.
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Erfindungsgemäß weist
ein Fingerring mehrere Ringeinlagen unterschiedlicher Ausbildung
auf, die austauschbar an diesem angebracht werden können. Durch
Auswahl einer zu einem Finger passenden Ringeinlage kann der Fingerring
bzw. der Handgriff an unterschiedliche Fingergrößen angepasst werden. Es kann
somit eine individuelle Anpassung an die Hand eines Chirurgen sehr
einfach und kostengünstig
vorgenommen werden. Damit kann ohne komplizierten Wechsel des Fingerringes,
nur durch einfaches Austauschen der Ringeinlage, der Fingerring
an Finger, beispielsweise Daumen, unterschiedlicher Dicke angepaßt werden,
oder z.B. von Daumenbetätigung
auf Zeigefingerbetätigung
umgerüstet
werden.
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Vorteilhaft
sind die Ringeinlagen gemäß Anspruch
3 in ihren Innendurchmessern angepasst, womit unterschiedlich dicke
Finger berücksichtigt
werden können.
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Vorteilhaft
gemäß Anspruch
4 ist die Ringeinlage in der Elastizität des Materials an individuelle Bedürfnisse
des Operateurs angepasst, der es z.B. mit empfindlichen Finger lieber
angenehm weich anfasst oder lieber präziser hart.
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Vorteilhaft
ist gemäß Anspruch
5 die Oberflächenrauhigkeit
angepasst. Damit können
z.B. unterschiedliche Hauteigenschaften berücksichtigt werden, wie z.B.
rauhe, trockene Haut oder glatte, feuchte Haut (Schweißfinger),
um stets sicheren Griff zu gewährleisten.
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Vorteilhaft
wird gemäß Anspruch
6 die Exzentrizität
der inneren Öffnung
gegenüber
dem Außenumfang
der Ringeinlage angepasst. Durch eine exzentrische Ausbildung der
inneren Öffnung
kann der Abstand des in der inneren Öffnung sitzenden Fingers gegenüber einem
zweiten Griffstück
des Handgriffes verändert
werden, um für
unterschiedlich große
Hände bzw.
unterschiedliche Fingerlängen
die Griffweite entsprechend anzupassen.
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Gemäß Anspruch
7 wird vorteilhaft die Kreis- bzw. Ovalform der inneren Öffnung angepasst,
um diese Öffnung
der individuell unterschiedlichen Querschnittsform von Fingern anzupassen.
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Vorteilhaft
gemäß Anspruch
8 sind Markierungen bzw. Beschriftungen auf den Ringeinlagen individuell
angepasst. Damit können
Instrumente durch Austausch der Ringeinlage für bestimmte Verwendungszwecke
gekennzeichnet oder z.B. durch den Aufdruck "Dr. Meyer" einem Operateur individuell zugeordnet
werden.
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In
der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise und schematisch dargestellt.
Es zeigen:
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1 eine
Seitenansicht einer laparoskopischen Zange mit Handgriff und zwei
Fingerringen gleicher Größe mit unterschiedlichen
Ringeinlagen,
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2 u. 3 Schnitte
durch die beiden Fingerringe der 1 mit den
unterschiedlichen Ringeinlagen und
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4–6 Ringeinlagen
unterschiedlicher Ausbildung.
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1 zeigt
als Beispiel eines chirurgischen Instrumentes eine laparoskopische
Zange 1 mit einem Zangenmaul 2, das am distalen
Ende eines langgestreckten Schaftes 3 angeordnet ist, durch welchen
eine das Maul 2 betätigende
Zugstange 4 verläuft.
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Der
Schaft 3 ist an seinem proximalen Ende an einem Hauptkörper 5 der
Zange 1 befestigt, durch welchen die Zugstange 4 verläuft.
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Am
Hauptkörper 5 ist
ein feststehendes Griffstück 6 befestigt,
an dem mit einem Gelenk 7 ein bewegliches Griffstück 8 gelagert
ist, an dessen oberem Ende mit einem Gelenk 9 das proximale
Ende der Zugstange 4 angreift.
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Am
freien Ende des festen Griffstückes 6 ist ein
Fingerring 10 befestigt und am freien Ende des beweglichen
Griffstückes 8 ein
Fingerring 11. Im Ausführungsbeispiel
sind die beiden Fingerringe 10 und 11 mit identischen
Abmessungen ausgebildet.
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Im
Fingerring 10 und im Fingerring 11 sind jeweils
radial innen, um den Fingerring umlaufend, eine Ringeinlage 12 beziehungsweise 13,
angeordnet, die wie die Schnittdarstellungen der 2 und 3 zeigen,
auswechselbar, im Ausführungsbeispiel
mit einer Außennut
jeweils auf einem Innenflansch 14, an den Fingerringen 10 beziehungsweise 11 formschlüssig angreifen.
Die Ringeinsätze 12, 13 bestehen
aus elastischem Material und lassen sich leicht auswechseln.
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Die
Ringeinsätze 12 und 13 weisen
jeweils auf ihren radial außen
liegenden Seiten mit der Nut identische Durchmesser auf, besitzen
jedoch unterschiedliche Innendurchmesser. Der Innendurchmesser,
also die innere Öffnung
der Ringeinlage 12 ist kleiner als bei der Ringeinlage 13.
Damit ist bei gleichen Durchmessern der Fingerringe 10 und 11 durch die
unterschiedlichen Innendurchmesser der Ringeinlagen 12 und 13 der
Fingerring 11 mit seiner größeren Öffnung der Ringeinlage 13 für den dickeren Daumen
angepaßt,
während
der Fingerring 10 mit seiner engeren Ringeinlage 12 für den dünneren Zeigefinger
angepaßt
ist.
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Ist
die in den Figuren dargestellte Ringeinlage 13 für einen
sehr schlanken Daumen zu weit, so wird die Ringeinlage 13 gegen
eine Ringeinlage etwas kleinerer Öffnung aus einem vorgehaltenen
Set unterschiedlicher Ringeinlagen ausgetauscht. Ebenso kann die
Ringeinlage 12 für
einen Chirurgen mit sehr dickem Zeigefinger gegen eine Ringeinlage
etwas größeren Innendurchmessers
ausgetauscht werden.
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Die
vorliegende Erfindung kann auch bei Geräten mit nur einem Fingerring,
nämlich
einem Daumenring, wie z.B. bei urologischen Resektoskopen, in gleicher
Weise zur Anpassung an unterschiedliche Daumendurchmesser verwendet
werden. Auch kann der in 1 dargestellte Handgriff z.B.
nur einen für den
Daumen vorgesehenen Fingerring 11 aufweisen, während das
feste Griffstück 6 anstelle
des Daumenringes 10 eine gerade verlaufende Fingeranlage
für mehrere
Finger aufweist.
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Die
dargestellten Ringeinlagen 12 und 13 bestehen
vorteilhaft aus elastischem Material, was das Auswechseln erleichtert
und weisen insbesondere sehr griffsichere Oberflächeneigenschaften auf, wozu
insbesondere Silikonmaterial geeignet ist. Zur Anpassung an unterschiedliche
Bedürfnisse
können die
Ringeinlagen gegen solche anderer Elastizität oder Rutschfestigkeit ausgetauscht
werden.
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Im
dargestellten Ausführungsbeispiel
sind die Ringeinlagen 12, 13 jeweils mit einer
Außennut versehen,
zum Formschlußangriff
auf einen Innenflansch 10a, 11a des Fingerringes 10, 11.
Die Befestigung der Ringeinlagen 12, 13 an den
Fingerringen 10, 11 kann auch auf anderer Weise
vorgenommen werden, z.B. können
die Ringeinlagen mit einem Außenflansch
und die Fingerringe mit einer Nut versehen sein. Sie können auch
verdrehsicher montierbar ausgebildet sein.
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Zu
einem chirurgischen Instrument mit Fingerringen, wie der in 1 dargestellten
laparoskopischen Zange 1 gehört ein Set von Ringeinlage,
die zur individuellen Anpassung der Fingerringe ausgetauscht werden
können.
Damit können
unterschiedliche Anpassungen der unverändert bleibenden Fingerringe
an individuelle Fingerbedürfnisse
vorgenommen werden.
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In 1 ist
dargestellt, dass in den identischen Fingerringen 10 und 11 Fingerringe 12 und 13 unterschiedlichen
Innendurchmessers, also mit unterschiedlicher Größer der inneren Öffnung eingesetzt
werden können,
um die Fingerringe an unterschiedlich dicke Finger anpassen zu können.
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Eine
weitere Möglichkeit
zeigt die 4 mit einer Ringeinlage 14,
die dieselben Außenabmessungen
aufweist, wie die Ringeinlage 12 der 1 und
bei der die Öffnung 14a von
derselben Größe ist, wie
die Öffnung 12a der
Ringeinlage 12. Die Öffnung 14a der
Ringeinlage 14 ist jedoch exzentrisch angeordnet, wie die 4 zeigt.
Wird die Ringeinlage 14 anstelle der Ringeinlage 12 in
den Fingerring 10 der 4 eingesetzt,
so liegt die Öffnung 14a in
größerem Abstand
zum Fingerring 11. Hierdurch kann die Ergonomie des Handgriffes
verbessert werden, da durch Vergrößerung der Griffweite eine
Anpassung an eine größere Hand
vorgenommen werden kann.
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Die
Ringeinlage 14 kann in den Fingerring 10 der 1 auch
um 180° gedrehter
Position eingesetzt werden, so dass sich die Griffweite zwischen den
Fingerringen 10 und 11 verringert.
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5 zeigt
eine weitere Ringeinlage 15, die im Wesentliche der Ringeinlage 12 der 1 entspricht,
jedoch auf der Innenseite mit Noppen 16 versehen ist. Auch
dadurch kann die Größe der freien
inneren Öffnung
der Ringeinlage an eine Fingergröße angepasst
werden. Außerdem
ergibt sich hiermit eine Aufrauhung, die für bestimmte Finger, wie z.B. Finger
mit sehr glatter Haut besser geeignet ist. Die Rauhigkeit der Oberfläche der
Ringeinlage kann auch auf andere Weise individuell angepasst werden und
je nach Bedürfnis
sehr glatt oder leicht aufgerauht sein.
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In
einer in 6 dargestellten weiteren Variante
kann z.B. die Öffnung 16a einer
Ringeinlage 16 oval ausgebildet sein, um auf diese Weise
eine Anpassung an z.B. ovale Fingerquerschnitte vorzunehmen.
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Die
austauschbaren Ringeinlagen können sich
z.B. auch durch Markierungen unterscheiden. In 1 ist
bei der Ringeinlage 12 eine Markierung 12b in
Form des Buchstabens "M" vorgesehen. In 4 ist
auf der Ringeinlage 14 statt dessen eine Markierung 14b in
Form des Buchstabens "X" vorgesehen. Mit
solchen Markierungen lassen sich die austauschbaren Ringeinlagen
unterscheiden und es können z.B.
Zuordnungen des auf diese Weise gekennzeichneten Instrumentes zu
bestimmten Operationstypen oder zu einem bestimmten Operateur, zu
dessen individuellen Fingerabmessungen die Ringeinlagen passen,
gekennzeichnet werden.