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Die
Erfindung betrifft ein medizinisches Instrument nach dem Oberbegriff
des Anspruches 1.
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Solche
Instrumente werden in der Chirurgie vor allem in Form von Scheren
oder Zangen verwendet, bei denen mit dem Handgriff die Schließbewegung
gesteuert wird.
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Solche
Instrumente können
zum Beispiel für laparoskopische
Anwendung ausgebildet sein, wobei sie einen Zangenkopf am distalen
Ende eines langgestreckten Schaftes tragen. Der Betätigungseingriff zwischen
Zangenkopf und Handgriff erfolgt über eine Zugstange.
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Zwischen
den Griffteilen des Handgriffes ist eine Ratschsperre vorgesehen,
die durch eine Feder in Eingriff gehalten wird. Nach Schließen der
Zange hält
die Ratschsperre den Eingriff, so dass die Zange auch ohne weitere
Fingerkraft einen Gegenstand, z.B. eine Nadel, ein Organ oder dergl.
festhält.
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Der
Schwenkhebel kann gegen die Federkraft mit einer Halteeinrichtung
in entsperrter Schwenkstellung gehalten werden, wodurch die Möglichkeit
gegeben ist, mit einer solchen Zange auch ohne Eingriff der Ratschsperre
zu arbeiten.
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Ein
gattungsgemäßes Instrument
ist aus der
DE 93 14
581 U bekannt. Dabei ist die Halteeinrichtung als Sicherungshebel
ausgebildet, der am Betätigungsteil
des Schwenkhebels in sichernden Eingriff bringbar ist.
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Nachteilig
bei dieser Konstruktion ist jedoch die komplizierte Betätigung des
Sicherungshebels, der mit einer eigenen Schwenkbewegung in und außer Eingriff
zu bringen ist, wodurch bei komplizierten Operationen die Aufmerksamkeit
des Operateurs unnötig
beansprucht wird.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein gattungsgemäßes Instrument
zu schaffen, bei dem die Halteeinrichtung zur Sicherung des Schwenkhebels
einfacher zu bedienen ist.
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Diese
Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
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Erfindungsgemäß ist die
Halteeinrichtung zur kraftschlüssigen
Halterung des Schwenkhebels in Sperrstellung ausgebildet. Zusammen
mit der den Schwenkhebel in Sperrstellung drückenden Feder ergibt sich eine
bistabile Lagerung des Schwenklebels. Der Schwenkhebel kann also
durch Fingerbetätigung
seines Be tätigungsteiles
in einer Richtung in die entsperrte Stellung gebracht und kraftschlüssig gesichert
werden. Um ihn wieder in Sperrstellung zu bringen, genügt es, sein
Betätigungsteil
mit dem Finger in die andere Richtung zu drücken, um die kraftschlüssige Verbindung
zu lösen.
Diese Bedienung lässt
sich vom Operateurs intuitiv und ohne Ablenkung bewerkstelligen.
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Vorteilhaft
sind die Merkmale des Anspruches 2 vorgesehen. Bei Betätigung des
Schwenkhebels wird der mit diesem schwenkenden Nocken an einer federnden
Raste vorbei in die eine oder andere Schwenkstellung gebracht, so
dass dieser mit leichtem Druck in die gesperrte oder ungesperrte
Stellung bringbar ist.
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Alternativ
sind die Merkmale des Anspruches 3 vorgesehen. Auf diese Weise wird
der Schwenkhebel in entsperrter Stellung magnetisch am zweiten Griffteil
gehalten. Mit leichtem Fingerdruck kann diese magnetische Halterung
wiederum gelöst
werden. Es ist eine Ausbildung mit Permanentmagneten an beiden Teilen
möglich
oder mit einem Permanentmagneten an einem der Teile, wobei das andere
Teil aus ferromagnetischem Material besteht.
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Vorteilhaft
ist alternativ die Ausbildung nach Anspruch 4 möglich. Hier erfolgt der Kraftschlusseingriff
zwischen dem Schwenkhebel und dem zweiten Griffteil durch Einrasten
eines Formteiles an einem der Teile in eine Federaufnahme an dem
anderen Teil, die den Schwenkhebel in entsperrter Stellung hält und mit
leichtem Druck wieder gelöst
werden kann.
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In
der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise und schematisch dargestellt.
Es zeigen:
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1:
eine chirurgische Zange in einer ersten Ausführungsform,
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2:
einen Ausschnitt aus 1 in einer zweiten Ausführungsform
und
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3:
einen Ausschnitt aus 1 in einer dritten Ausführungsform
der Erfindung.
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1 zeigt
eine chirurgische Zange 1 mit einem langgestreckten Rohrschaft 2,
an dessen distalem Ende ein Zangenkopf 3 befestigt ist,
der beispielsweise auch als Schere ausgebildet sein kann und eine
oder zwei bewegbare Branchen 4 besitzt. Der Zangenkopf 3 wird
mittels einer Zugstange 5 betätigt, die den Rohrschaft 2 durchläuft.
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Die
Zugstange 5 überragt
das proximale Ende des Rohrschaftes 2 und ist mit einem
Kugelgelenk 6 oder dergl. an einem ersten Griffteil 7 gelagert, das
mit einem zweiten Griffteil 8, das den Rohrschaft 2 trägt, einen
Handgriff ausbildet. Die beiden Griffteile 7, 8 sind
mit einem Gelenk 9 aneinander gelagert.
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An
den freien Enden der Griffteile 7 und 8 befinden
sich Fingergriffstücke 10, 11,
die im Ausführungsbeispiel
als Fingerringe ausgebildet sind, wobei das Fingergriffstück 10 für den Daumen
und das Fingergriffstück 11 für den Zeigefinger
des Operateurs vorgesehen ist.
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Durch
Zusammendrücken
der Fingergriffstücke 10, 11 mit
den Fingern einer Hand kann die dargestellte chirurgische Zange 1 bestätigt werden,
wobei je nach gewählter
Kinematik beim Zusammendrücken
der Fingergriffstücke 10, 11 die
Branchen 4 des Zangenkopfes 3 geschlossen oder
geöffnet
werden.
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Am
ersten Griffteil 7 ist, zum zweiten Griffteil 8 hin
ragend, eine konzentrisch zum Gelenk 9 verlaufende erste
Zahnschiene 12 befestigt. Diese bildet eine Ratschsperre
zusammen mit einer zweiten Zahnschiene 13, die als der
eine Arm eines Schwenkhebels 14 ausgebildet ist, welcher
an einer Lagerstelle 15 am zweiten Griffteil 8 schwenkbar
gelagert ist. Mit einer am zweiten Griffteil 8 befestigten Blattfeder 16 wird
der Schwenkhebel 14 in Sperrstellung vorgespannt, in der
die zweite Zahnschiene 13 in Ratscheingriff mit der ersten
Zahnschiene 12 gehalten wird.
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Ein
zweiter Arm des Schwenkhebels 14 ist als Betätigungsteil 17 ausgebildet
und kann, wenn die chirurgische Zange 1 mit dem Daumen
im Fingergriffstück 10 und
dem Zeigefinger im Fingergriffstück 11 gehalten
wird, beispielsweise mit dem Mittelfinger betätigt werden, um den Schwenkhebel 14 in
die in 1 dargestellte entsperrte Stellung zu bringen,
die im dargestellten Ausführungsbeispiel
durch einen Anschlag 18 am Betätigungsteil 17 gegen
das Fingergriffstück 11 gesichert
ist.
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In
der in 1 dargestellten entsperrten Stellung der Ratschsperre 12, 13 kann
die Zange 1 frei betätigt
werden, ohne dass die Ratschsperre dabei stört. Dazu müsste aber das Betätigungsteil 17 ständig gehalten
werden.
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Um
das zu vermeiden, ist eine Halteeinrichtung vorgesehen, die den
Schwenkhebel 14 in der in 1 dargestellten
entsperrten Schwenkstellung halten kann.
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Wie 1 in
einem ersten Ausführungsbeispiel
zeigt, weist die Halteeinrichtung am Schwenkhebel 14 einen
mit diesem schwenkenden Nocken 19 auf, der in der dargestellten
Stellung in Ansicht der 1 links von einer als Kugel
ausgebildeten Raste 20 steht, die mit einer Feder 21 vorgespannt
in einem Schachtteil 22 gelagert ist, welches am zweiten
Griffteil 8 befestigt ist.
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Mit
dem Nocken 19 links von der Raste 20 wird, wie 1 zeigt,
die entsperrte Schwenkstellung des Schwenkhebels 14 gesichert.
Um den Schwenkhebel 14 wieder in Sperrstellung zu bringen,
muss lediglich mit dem Finger der Betätigungsteil 17 des Schwenkhebels 14 vom
Fingergriffstück 11 weg
bewegt werden. Der Nocken 19 läuft unter der federnd nachgebenden
Raste 20 hindurch nach rechts, so dass die Blattfeder 16 die
zweite Zahnschiene 13 wieder in Ratscheingriff mit der
ersten Zahnschiene 12 bringen kann.
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Die 2 und 3 zeigen
in Ausschnitten aus 1 alternative Ausführungsformen
der Halteeinrichtung für
die Ratschsperre unter Verwendung derselben Bezugszeichen, soweit
möglich.
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Gemäß 2 sind
zur Sicherung des Schwenkhebels 14 in der dargestellten
entsperrten Stellung am Betätigungsteil 17 und
am Fingergriffstück 11 je
ein Permanentmagnet 23, 24 befestigt. In der dargestellten
Schwenkstellung des Schwenkhebels 14 stehen die Permanentmagnete 23 und 24 in magnetischem
Eingriff und halten den Schwenkhebel 14 gegen die Kraft
der Blattfeder 16 in entsperrter Stellung. Wird durch Fingerdruck
am Betätigungsteil 17 in
Richtung vom Fingergriffstück 11 weg
der Magneteingriff gelöst,
so schwenkt der Schwenkhebel 14 in die Sperrstellung. Die
Bedienung der in 2 dargestellten Halteeinrichtung
ist genauso wie bei der gemäß 1.
Es ist eine Ausbildung mit Permanentmagneten an beiden Teilen möglich oder
mit einem Permanentmagneten an einem der Teile, wobei das andere
Teil aus ferromagnetischem Material besteht.
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3 zeigt
eine Halteeinrichtung, die ähnlich
wie die der 2 ausgebildet ist. An Stelle
der Magneten 23, 24 ist hier jedoch am Betätigungsteil 17 ein
im Ausführungsfall
kugelförmiges
Formteil 25 befestigt und am Fingergriffstück 11 eine
mit einer Blattfeder geformte Federaufnahme 26. Wird der Schwenkhebel 14 in
Richtung entsperrter Stellung bewegt, also das Betätigungsteil 17 zum
Handgriff 11 hin bewegt, so dringt das Formteil 25 in
die Federaufnahme 26 ein und wird dort mit Federkraft gehalten. Durch
Bewegung des Betätigungsteiles 17 in
Richtung der in 3 dargestellten Sperrstellung
wird unter Überwindung
der Federkraft der Federaufnahme 26 das Formteil 25 gelöst. Auch
bei dieser Ausbildung der Halteeinrichtung 25, 26 ist
die Bedienung wieder dieselbe wie bei den Ausführungsformen der 1 und 2.
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Alternativ
zur Ausführungsform
der 3 kann die Blattfeder 16 etwas verlängert sein
derart, dass sie beim Bewegen des Schwenkhebels 14 in die entsperrte
Stellung mit dem abgewinkelten Ende 16' hinter das Ende 14' des Schwenkhebels 14 einrastet und
diesen in entsperrter Stellung hält.
Zum Sperren wird der Hebel 14 unter leichter Krafteinwirkung
außer
Eingriff der Stellen 16', 14' gebracht. Auch
auf diese Weise kann der Schwenkhebel 14 bistabil sicherbar
sein.
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In
Alternative zur Ausführungsform
der 1 kann die Feder 21, die beispielsweise
auch als Blattfeder ausgebildet sein kann, an ihrem oberen Ende
am Griffteil 8 befestigt sein. Das Schachtteil 22 entfällt. Das
untere Ende der Feder ist an der Stelle des Nockens 19 am
Schwenkhebel 14 befestigt. Auch hierdurch ergibt sich eine
bistabile Lagerung des Schwenkhebels 14, die diesen in
gesperrter oder entsperrter Stellung sicher hält.