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Die Erfindung betrifft einen Handgriff der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art.
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Derartige Handgriffe sind Teil eines chirurgischen Instrumentes, dessen Endeffektor als Zange oder Schere ausgebildet sein kann und am distalen Ende eines zumeist sehr langgestreckten, dünnen Schaftes sitzt. Solche Instrumente sind z. B. als endoskopische oder laparoskopische Schaftzangen einsetzbar. Für diese Anwendungszwecke ist die Demontierbarkeit des Schaftes vom Handgriff vorteilhaft, die die Reinigung und Sterilisierung erleichtert. Allerdings erfolgt die Montage und Demontage vor Ort durch medizinisches, also technisch wenig geschultes Personal, sodass diese Vorgänge so weit wie möglich erleichtert werden müssen.
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Ein Problem bei der Montage des Schaftes am Handgriff ist stets die korrekte Einführung des proximalen Endstückes der Betätigungsstange in die Aufnahme am beweglichen Griffhebel des Handgriffes. Dieser Vorgang gestaltet sich vor allem deswegen schwierig, weil der bewegliche Griffhebel unterschiedliche Stellungen annehmen kann, von denen nur eine für die korrekte Montage gut geeignet ist.
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Die
US 4,084,594 A zeigt einen gattungsgemäßen Handgriff, bei dem der bewegliche Grifhebel von einer den Griff betätigenden Grifffeder in eine Aufnahmestellung bewegt wird, die zum korrekten Einführen des Endstückes geeignet ist. Dadurch gestaltet sich die Montage sehr einfach, da der bewegliche Griffhebel, sobald er losgelassen ist, stets von der Grifffeder in der korrekten Aufnahmestellung gehalten wird. Ein umständliches Ausprobieren der korrekten Stellung bei der Montage entfällt.
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Nachteilig bei dieser bekannten Konstruktion ist allerdings, dass der Griffhebel ständig von der Grifffeder kraftbeaufschlagt wird. Bei der normalen Arbeitsbedienung des Handgriffes von der Hand eines Operateurs wird somit den Betätigungsbewegungen der Finger ständig die Kraft der Grifffeder entgegengesetzt, was auf Dauer zu Ermüdungen und daraus resultierenden Bedienungsfehlern führen kann.
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Außerdem zwingt die Grifffeder den Endeffektor ständig in eine Stellung, die unerwünscht sein kann. Die von der Grifffeder vorgegebene Aufnahmestellung des beweglichen Griffhebels entspricht zumeist einer geöffneten Stellung des Endeffektors. Das erschwert aber die Handhabung des Instrumentes, z. B. beim Einführen durch eine Trokarhülse. Es muss dann zum Einführen am Handgriff angegriffen werden, um gegen die Kraft der Grifffeder den Endeffektor zu schließen.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, einen gattungsgemäßen Handgriff zu schaffen, der eine einfache Montage ermöglicht und bei Handhabung durch den Operateur keine störende Federwirkung aufweist.
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Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Kennzeichnungsteiles des Anspruches 1 gelöst. Weiterbildungen folgen in den abhängigen Ansprüchen.
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Erfindungsgemäß weist der Handgriff eine Deaktivierungseinrichtung auf, die die Kraftbeaufschlagung des Griffhebels durch die Grifffeder dann deaktiviert, wenn die Betätigungsstange am Handgriff montiert ist, das chirurgische Instrument also einsatzbereit ist. Die Grifffeder kann daher vor und während der Montage auf den beweglichen Griffhebel einwirken und diesen zur Montage in der korrekten Aufnahmestellung halten. Anschließend, wenn die Betätigungsstange montiert ist, ist die Grifffeder aber deaktiviert. Während des Arbeitens mit dem Handgriff ist der bewegliche Griffhebel also kraftfrei und kann somit vom Operateur über längere Operationszeiten ermüdungsfrei bedient werden. Dabei wird auch vermieden, dass die Grifffeder eine Zwangsstellung des Endeffektors vorgibt. Mit der Erfindung werden also alle störenden Resultate einer ständig aktiven Grifffeder vermieden.
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Vorteilhaft sind die Merkmale des Anspruches 2 vorgesehen. Dies ermöglicht eine mit einfacher Kinematik aufgebaute mechanische Konstruktion, die bei einem bewegbaren Bewegungselement für zwei sauber definierte Funktionsstellungen sorgt, wobei vorzugsweise gemäß Anspruch 3 die nicht deaktivierende Stellung, also die Stellung für Montage der Betätigungsstange, mit einer auf das Bewegungselement einwirkenden Spannfeder bevorzugt wird.
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Vorzugsweise ist gemäß Anspruch 4 das Bewegungselement am beweglichen Griffhebel gelagert, an dem es für seine Funktionen am Besten untergebracht ist. Dabei ist es vorzugsweise gemäß Anspruch 5 quer zur Betätigungsstange bewegbar gelagert. Dadurch werden unbeabsichtigte Beeinflussungen des Bewegungselementes durch die Bewegung der Betätigungsstange vermieden.
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Gemäß Anspruch 6 erfolgt dabei die Beaufschlagung des Bewegungselementes über eine schräg zur Betätigungsstange angeordnete Fläche.
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Gemäß Anspruch 7 wird das Betätigungselement vorteilhaft bei einer Relativbewegung zwischen der Betätigungsstange und dem beweglichen Griffhebel bewegt, also bei einer Relativbewegung, die ohnehin bei der Montage ausgeführt wird und die vorzugsweise gemäß Anspruch 8 aus einer aus der gelenkigen Lagerung des beweglichen Griffelementes folgenden Schwenkbewegung besteht.
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Gemäß Anspruch 9 ist das Bewegungselement derart gelagert, dass es zunächst mit dem beweglichen Griffhebel bis zur Anlage an die Betätigungsstange bewegt wird und dann gegenüber dem beweglichen Griffhebel bewegt wird. Daraus ergibt sich eine Bewegungskinematik für das Bewegungselement, die gut zur präzisen Steuerung der Deaktivierungseinrichtung geeignet ist.
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Nach Anspruch 10 ist das Bewegungselement vorteilhaft derart angeordnet, dass es beim Einschieben des Endstückes in die Aufnahme von diesem erfasst und dann bewegt wird. Auch dies schafft sehr effektive konstruktive Möglichkeiten zur präzisen Steuerung der Deaktivierungseinrichtung.
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Eine Alternative ist vorteilhaft durch den Anspruch 11 gegeben. Hierbei wird das Bewegungselement nicht durch die Bewegung des beweglichen Griffhebels betätigt, sondern durch die Bewegung des Schaftes gegenüber dem Griffkörper, wenn der Schaft und damit auch die Betätigungsstange montiert werden.
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Das Bewegungselement kann vorteilhaft gemäß Anspruch 12 die Deaktivierung dadurch auslösen, dass es in seiner nicht deaktivierenden Stellung den Anschlag für die Grifffeder bildet und in seiner deaktivierenden Stellung die Grifffeder freigibt, sodass sie kraftlos wird.
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Eine weitere vorteilhafte Möglichkeit besteht gemäß Anspruch 13 darin, dass das Bewegungselement nicht selbst den Anschlag ausbildet, sondern in seiner deaktivierenden Stellung diesen abdeckt.
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Gemäß Anspruch 14 ist vorteilhaft das Bewegungselement dazu ausgebildet, in seiner deaktivierenden Stellung die Grifffeder außer Eingriff mit dem Anschlag zu bringen.
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In den Zeichnungen ist die Erfindung beispielsweise und schematisch dargestellt. Es zeigen:
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1 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Schaftzange in einer ersten Ausführungsform in Stellung mit geöffnetem Maul,
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2 die Zange der 1 mit geschlossenem Maul,
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3 eine vergrößerte Seitenansicht des Handgriffes der Zange der 1 in Stellung gemäß 1,
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4 den Handgriff der 3 in Stellung gemäß 2,
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5 eine Ansicht gemäß 3 in einer zweiten Ausführungsform,
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6 einen Schnitt nach Linie 6-6 in 5,
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7 den Handgriff der 5 in Stellung gemäß 2,
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8 einen Schnitt nach Linie 8-8 in 7,
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9 eine Ansicht gemäß 3 in einer dritten Ausführungsform,
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10 den Handgriff der 9 mit deaktivierter Grifffeder,
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11 einen Schnitt nach Linie 11-11 in 10,
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12 eine Darstellung gemäß 11 in einer vierten Ausführungsform und
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13 eine Ansicht gemäß 3 in einer fünften Ausführungsform.
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Anhand der 1–13 wird die Erfindung in fünf Ausführungsformen eines chirurgisches Instrumentes erläutert.
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Erste Ausführungsform (Fig. 1–Fig. 4):
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1 zeigt in stark schematisierter Darstellung ein chirurgisches Instrument in Form einer Schaftzange 1, im Wesentlichen bestehend aus einem Schaftteil 2 und einem Handgriff 3. Der Schaftteil 2 ist vom Handgriff 3 abnehmbar, z. B. zu Reparatur- oder Austauschzwecken und hauptsächlich auch zu Reinigungs- und Sterilisationszwecken der für chirurgische Zwecke verwendeten Schaftzange 1.
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Der Schaftteil 2 weist einen als Rohr ausgebildeten Schaft 4 auf, sowie eine den Schaft 4 durchlaufende Betätigungsstange 5. Am distalen Ende des Schaftes 4 ist ein Endeffektor in Form eines eine Zange bildenden Maules 6 angeordnet, das durch Längsbewegung der Betätigungsstange 5 gegenüber dem Schaft 4 betätigt wird.
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Der Handgriff 3 weist einen Griffkörper 7 auf, an dem das proximale Ende des Schaftes 4 mit nicht dargestellten Mitteln lösbar gekuppelt ist. Am Griffkörper 7 ist ein fester Griffhebel 8 befestigt, der im Ausführungsbeispiel einstückig mit dem Griffkörper ausgebildet ist. Am Griffkörper 7 ist ferner auf einer Achse 9 ein beweglicher Griffhebel 10 gelagert. Beide Griffhebel 8 und 10 sind im Ausfführungsbeispiel an ihren freien Enden mit den dargestellten Fingerringen versehen und können z. B. von Zeigefinger und Daumen einer Hand des Operateurs betätigt werden.
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Am distalen Ende der Betätigungsstange 5 ist ein Endstück 11 in Form einer Kugel angeordnet, das in einer Aufnahme 12 im beweglichen Griffstück 10 derart einsetzbar ist, dass von diesem in Zug- und Druckrichtung Kraft auf die Betätigungsstange 5 ausübbar ist. Das ist bei der üblichen Konstruktion solcher Kupplungen nur in einer Winkelstellung des beweglichen Griffhebels 10 möglich, der Aufnahmestellung. Das ist die Stellung gemäß 1, bei der die Griffhebel 8 und 10 soweit wie möglich auseinander bewegt sind und die Aufnahme 12 so nah wie möglich am Griffkörper 7 steht. Der bewegliche Griffhebel 10 muss dazu in Richtung des in 1 dargestellten Pfeiles bewegt werden und in der so geschaffenen, in 1 dargestellten Aufnahmestellung während des Einführen des Endstückes 11 gehalten werden.
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1 zeigt, dass in der Aufnahmestellung des beweglichen Griffhebels 1 das Maul der Schaftzange 1 geöffnet ist. 2 zeigt die Schaftzange 1 der 1 in geschlossener Stellung des Maules 6. Dazu ist die Betätigungsstange 5 in proximaler Richtung bewegt und der bewegliche Griffhebel 10 im Uhrzeigersinn um die Achse 9 geschwenkt. Durch Fingerbetätigung der Griffhebel 8 und 10 können beliebige Zwischenstellungen eingenommen werden, um mit der dargestellten Schaftzange 1 zu arbeiten. Durch Abnehmen des kompletten Schaftteiles 2, einschließlich Schaft 4 und Betätigungsstange 5, vom Handgriff 3, kann die Schaftzange 1 zerlegt werden. Dabei wird das Endstück 11 aus der Aufnahme 12 ausgehängt. Bei der Montage wird umgekehrt verfahren, wobei darauf zu achten ist, dass der bewegliche Griffhebel 10 in seiner Schwenkstellung gemäß 1, also der Aufnahmestellung, steht, da nur in dieser das Endstück 11 in die Aufnahme 12 einsetzbar ist.
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Um zur Vereinfachung der Montage die Einhaltung der Aufnahmestellung, also der Stellung des beweglichen Griffhebels 10 gemäß 1, zu sichern, ist am Handgriff 3 eine Grifffeder 13 vorgesehen, die zur zeichnerischen Vereinfachung in den 1 und 2 weggelassen ist, jedoch in 3 zu sehen ist.
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3 zeigt den in 1 dargestellten Handgriff 3 in derselben Schwenkstellung des beweglichen Griffhebels 10, jedoch vergrößert und unter Hinzufügung einiger in 1 zur zeichnerischen Vereinfachung weggelassener Details.
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Wie 3 zeigt, ist die Grifffeder 13 als um die Achse 9 gewickelte Schraubenfeder mit zwei freien Enden 14 und 15 ausgebildet. Davon ist das freie Ende 14 in beiden Richtungen feststehend an einem Paar Halterungen 16 gehalten, die am festen Griffhebel 8 beziehungsweise am Griffkörper 7 befestigt sind. Das andere freie Ende 15 liegt mit dem Druck der Grifffeder 13 gegen einen Anschlag 17, der an einem Ende eines Bewegungselementes 18 ausgebildet ist, das als zweiarmiger Schwenkhebel um eine Achse 19 schwenkbar am beweglichen Griffhebel 10 gelagert ist.
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Die Grifffeder 13 stützt sich einerseits mit den Halterungen 16 am festen Griffhebel 8 ab und andrerseits über den Anschlag 17 am beweglichen Griffhebel 10. Das allerdings nur solange, wie der Anschlag 17 in Eingriff mit dem freien Ende 15 der Grifffeder 13 steht, so wie dies die 3 zeigt.
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Das Bewegungselement 18 kann mit seinem dem Anschlag 17 gegenüber liegenden Eingriffsende 20 in Anlage gegen die Betätigungsstange 5 kommen, wie dies die 4 zeigt. Das passiert dann, wenn der bewegliche Griffhebel 10 aus der in 3 dargestellten Aufnahmestellung heraus im Uhrzeigersinn geschwenkt wird. Nach Überwinden des geringen in 3 dargestellten Spiels zwischen dem Eingriffsende 20 des Bewegungselementes 18 und der Betätigungsstange 5 legt sich das Eingriffsende 20 gegen die Betätigungsstange 5 an und wird sodann bei weiterer Schwenkbewegung des beweglichen Griffhebels 10 seinerseits um die Achse 19 geschwenkt, wie dies die 4 zeigt.
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4 zeigt, dass das Bewegungselement 18, durch Anlage seines Eingriffsendes 20 gegen die Betätigungsstange 5 beim Schwenken des beweglichen Griffhebels 10 im Uhrzeigersinn seinerseits gegenüber dem beweglichen Griffhebel 10 entgegen dem Uhrzeigersinn verschwenkt wird, wie der Vergleich der 3 und 4 zeigt. Dabei gelangt der Anschlag 17 außer Eingriff mit dem freien Ende 15 der Grifffeder 13. Dieses freie Ende 15 steht somit nun, wie 4 zeigt, frei. Die Grifffeder 13 kann nun keine Kraft mehr auf den beweglichen Griffhebel 10 ausüben und dieser ist nun kraftfrei bewegbar.
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Das Bewegungselement 18 der 3 und 4 ist mit einer Spannfeder 21 vorgespannt, die das Bewegungselement 18 in Uhrzeigerrichtung vorspannt. Wenn das Bewegungselement 10 aus der Schwenkstellung der 4 wieder zurück in die in 3 dargestellte Aufnahmestellung geschwenkt wird, so gelangt das Eingriffsende 20 des Bewegungselementes 18 außer Eingriff mit der Betätigungsstange 5. Das Bewegungselement 18 kann nun von der Spannfeder 21 im Uhrzeigersinn geschwenkt werden und kommt wieder in die in 3 dargestellte Position, in der der Anschlag 17 das freie Ende 15 der Grifffeder 13 abstützen kann.
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Auf die in den 3 und 4 dargestellte Weise ist eine Deaktivierungseinrichtung geschaffen, die in der Stellung der 3 nicht deaktivierend wirkt. Die Grifffeder 13 kann in dieser Stellung der Deaktivierungseinrichtung sich einerseits am feststehenden Griffhebel 8 und andererseits am beweglichen Griffhebel 10 abstützen und diese im Sinne einer Verschwenkung des beweglichen Griffhebels 10 entgegen dem Uhrzeigersinn beaufschlagen, so dass der bewegliche Griffhebel 10 in die in 3 gezeigte Stellung gebracht wird, also die Aufnahmestellung, in der das Endstück 11 in Eingriff mit der Aufnahme 12 bringbar ist. Nimmt der Operateur die Zange in die Hand und macht eine erste Probebetätigung, indem er die Griffstücke 8 und 10 aufeinander zu bewegt, so kommt es zu dem beschriebenen Freigeben der Grifffeder 13 durch Anheben des Anschlages 17, gemäß 4. Die Zange kann nun frei von Kräften der Grifffeder 13 betätigt werden.
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Die in den 1–4 dargestellte erste Ausführungsform der Zange hält also mit der Grifffeder 13 den beweglichen Griffhebel 10 in der Aufnahmestellung und zwar auch bei Bewegung des beweglichen Griffhebels 10, solange die Betätigungsstange 5 nicht da ist. Sobald diese da ist, legt sich bei erster Bewegung des beweglichen Griffhebels 10 das Eingriffsende 20 des Bewegungselementes 18 gegen die Betätigungsstange 5. Die dargestellte Deaktivierungseinrichtung bringt nun den Anschlag 17 ausser Eingriff. Die Griffeder 13 ist nun deaktiviert.
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Zweite Ausführungsform (Fig. 5–Fig. 8):
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Die 5–8 zeigen den Handgriff 3 in einer zweiten Ausführungsform. Dabei zeigt die 5 den Handgriff in der Schwenkstellung der 1, also der Aufnahmestellung und die 7 den Handgriff in der Schwenkstellung gemäß 2. 6 und 8 sind jeweils Schnittdarstellungen dazu. Es sind, soweit möglich, die Bezugszeichen der zuvor beschriebenen Ausführungsform verwendet.
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In den 5 und 6 sieht man die Deaktivierungseinrichtung mit dem Bewegungselement 18, das in diesem Fall am freien Ende einer Blattfeder 22 befestigt ist, welche mit ihrem feststehenden Ende mit einem Haltestück 23 am beweglichen Griffhebel 10 befestigt ist. Die Blattfeder 22 ist mit ihrer Blattfläche in einer Ebene quer zur Achse 19 erstreckt. Das Bewegungselement 18 kann folglich, wie dies die 5 und 6 zeigen, durch Verformung der Blattfeder 22 in Richtung quer zur Zeichnungsebene der 5, beziehungsweise gemäß 6, von rechts nach links bewegt werden. Dabei zeigt 6 die Normallage, wenn keine Kraft auf das Bewegungselement 18 einwirkt. Das Bewegungselement 18 ist frei und steht, wie 6 zeigt, etwas über die Fläche des beweglichen Griffhebels 10 hinaus, so dass das freie Ende 15 der Grifffeder 13 an der vorspringenden Ecke des Bewegungselementes 18 in Eingriff gelangt, das somit als Anschlag 17 dient.
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Die 7 und 8 zeigen dasselbe in verschwenkter Stellung des beweglichen Griffelementes 10. Durch die Verschwenkung wurde, wie die 7 und 8 zeigen, das Bewegungselement 18 gegen die Betätigungsstange 5 gedrückt. Dabei kam es, wenn man mit 6 vergleicht, mit einer Schrägfläche 24 in Eingriff mit der Betätigungsstange 5 und wurde durch die Relativbewegung zwischen dem Bewegungselement 18 und der Betätigungsstange 5 seitlich in die Stellung der 8 bewegt. Der Vergleich der 8 und 6 zeigt, dass dadurch das Bewegungselement 18 nach links bewegt wird, so dass es nicht mehr über die Fläche des beweglichen Griffhebels 10 vorsteht
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Damit wird das freie Ende 15 der Grifffeder 13 freigesetzt, wie dies die 7 und 8 zeigen. Als Ergebnis kann nun wiederum der bewegliche Griffhebel 10 frei von Kraftbeaufschlagung durch die Grifffeder 13 bewegt werden. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass in den 6 und 8 zur zeichnerischen Vereinfachung der feststehende Griffhebel 8 weggelassen wurde.
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Dritte Ausführungsform (Fig. 9–Fig. 11):
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Die 9–11 zeigen eine dritte Ausführungsvariante des Handgriffes 3 mit einer dritten Variante der Deaktivierungseinrichtung. Es sind wieder, soweit möglich, dieselben Teile und Bezugszeichen verwendet.
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Die 9 und 10 zeigen den Handgriff 3 in derselben Schwenkstellung des beweglichen Griffhebels 10, nämlich der Aufnahmestellung, also der Stellung gemäß 1. Allerdings zeigt 9 die Betätigungsstange 5, etwas in distaler Richtung zurückgezogen, so dass das Endstück 11 kurz vor dem Eingriff mit der Aufnahme 12 ist. 10 zeigt die endgültig montierte Stellung der Betätigungsstange 5 mit dem Endstück 11 in der Aufnahme 12.
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11 zeigt im Schnitt der Linie 11-11 in 10 die Aufnahme 12 im beweglichen Griffhebel 10 mit dem eingesetzten Endstück 11, das in der üblichen Kugelform ausgebildet ist, und das am distalen Ende der Betätigungsstange 5 sitzt. Im Bereich der Aufnahme 12 ist, wie die 11 zeigt, im beweglichen Griffhebel 10 ein quer erstreckter Schacht 25 ausgebildet, der nach einer Seite offen ist. In ihm ist das Bewegungselement 18 quer verschiebbar gelagert. An dem Bewegungselement 18 ist auch hier wiederum eine Schrägfläche 24 ausgebildet. Wird das Endstück 11 in Richtung der Betätigungsstange 5 in Pfeilrichtung bis in seine in 11 dargestellte Endposition geschoben, so wird das als Querschieber ausgebildete Bewegungselement 18 in Pfeilrichtung aus dem Schacht 25 herausgedrückt.
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Bei der in den 9–11 dargestellten Ausführungsform der Deaktivierungseinrichtung ist der Anschlag 17 am beweglichen Griffhebel, gegen den das freie Ende 15 der Grifffeder 13 drückt, als rampenförmige Erhebung auf der Oberfläche des beweglichen Griffhebels 10 ausgebildet. 9 zeigt, wie das freie Ende 15 der Grifffeder 13 gegen den Anschlag 17 liegt. In 11 ist diese Lage des freien Endes 15 gestrichelt dargestellt. Diese Lage ist nur möglich, wenn das Bewegungselement 18 in den Schacht 25 eingefahren ist und nicht über die Oberfläche des beweglichen Griffhebels 10 vorsteht.
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Ist das Endstück 11 in die Aufnahme 12 eingeführt und dadurch das Bewegungselement 18 aus dem Schacht 25 herausgedrückt, so wird das freie Ende 15 der Grifffeder vom Bewegungselement 18 nach außen gedrückt und kann nun in die in 11 mit ausgezogenen Linien dargestellte Stellung gelangen, die auch in 10 dargestellt ist. Nun stützt sich die Grifffeder 13 nicht mehr am beweglichen Griffelement 10 ab und der Handgriff kann somit kraftfrei betätigt werden. Sie ist von der Deaktivierungseinrichtung deaktiviert.
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Vierte Ausführungsform (Fig. 12):
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12 zeigt eine Ausführungsvariante zu 11. Das freie Ende 15 der Grifffeder 13 liegt hier hinter einem aus der Seitenfläche des beweglichen Griffhebels 10 vorspringenden Anschlag 17, der Teil des als Schieber ausgebildeten Bewegungselementes 18 ist, welches in diesem Falle, ähnlich wie bei der Ausführungsform der 11, quer verschiebbar angeordnet ist und ebenfalls eine Schrägfläche 24 aufweist, die so ausgerichtet ist, dass beim Vorschieben der Betätigungsstange 5 in Pfeilrichtung das Bewegungselement 18 in Pfeilrichtung bewegt wird. Dabei wird der Anschlag 17 bis unter die Seitenfläche des beweglichen Griffhebels 10 zurückgezogen, so dass das freie Ende 15 der Grifffeder freigegeben wird. Es wird also auch mit dieser Ausführungsform der Deaktivierungseinrichtung erreicht, dass bei Bewegung der Betätigungsstange 5 in die Position, in der das Endstück 11 in der Aufnahme 12 steht, der Eingriff der Feder 13 mit dem beweglichen Griffhebel 10 deaktiviert wird.
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Das Bewegungselement 18 der 12 mit seinem Anschlag 17 wird im Ausführungsbeispiel von einer Blattfeder 27 in die aktivierende Stellung gedrückt, in der der Anschlag 17 vorspringt und somit als Anschlag dienen kann. Zur Deaktivierung drückt das Endstück 11 der Betätigungstange 5 in Anlage gegen die Schrägfläche 24 das Bewegungselement 18 gegen die Kraft der Blattfeder 27 nach unten. Die Blattfeder 27 ist an Haltestücken 28 und 29 befestigt, die am beweglichen Griffhebel 10 einerseits und am Bewegungselement 18 andererseits befestigt sind.
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Fünfte Ausführungsform (Fig. 13):
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13 zeigt eine fünfte Ausführungsform der Erfindung in einer Seitenansicht des Handgriffes 3 in Stellung gemäß 1. Die verschwenkte Stellung des beweglichen Griffhebels 10 gemäß 2 ist in der 13 gestrichelt eingezeichnet. Es werden wieder, soweit möglich, dieselben Teile dargestellt und dieselben Bezugszeichen verwendet.
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In 13 ist dargestellt, dass sowohl der Schaft 4 vom Griffkörper 7 entkoppelt ist, als auch das Endstück 11 von der Aufnahme 12. Es ist also eine Stellung dargestellt, in der der Schaft 4 mit der Betätigungsstange 5 und dem Endstück 11 zum Kuppeln am Handgriff 3 angesetzt wird. Dabei wird der Schaft 4 aus der in 13 dargestellten Stellung in proximaler Richtung, also nach rechts, zum Griffkörper 7 hin bewegt. Dabei trifft er mit seiner proximalen Stirnfläche auf das distale Ende des Bewegungsgliedes 18, das in diesem Falle als Stange ausgebildet ist, die in Richtung ihrer Längserstreckung im Griffkörper 7 längsverschiebbar gelagert ist.
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In der in 13 mit ausgezogenen Strichen dargestellten Stellung des Bewegungselementes 18 liegt dieses mit seinem proximalseitigem Ende gegen das freie Ende 15 der Grifffeder 13. Wird nun der Schaft 4 zum Ankuppeln weiter nach proximal bis zum Griffkörper 7 bewegt, so wird dadurch auch das Bewegungselement 18 nach proximal verschoben, wie in 13 gestrichelt dargestellt. Dabei nimmt das Bewegungselement 18 das freie Ende 15 der Feder 13 mit und bringt es in die in 13 gestrichelt dargestellte Stellung. Dabei wird das freie Ende 15 der Grifffeder 13 vom Anschlag 17 am beweglichen Griffhebel 10 wegbewegt. Der bewegliche Griffhebel 10 mit seinem Anschlag 17 kann nun also frei, ohne Krafteingriff der Grifffeder 13, im Uhrzeigersinn bis in die in 13 gestrichelt dargestellte Stellung verschwenkt werden.
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Auch bei der fünften Ausführungsform der Deaktivierungseinrichtung wird also erreicht, dass beim Kuppeln des Endstückes 11 in der Aufnahme 12 des beweglichen Griffhebels 10 durch Verschieben des Bewegungselementes 18 die Grifffeder 13 deaktiviert wird, wobei in dieser Ausführungsform das dadurch erreicht wird, dass das Bewegungselement 18 unmittelbar auf die Feder einwirkt und deren eines freien Ende 15 unter Vorspannung der Feder außer Eingriff drückt.
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Betrachtet man 13, so wird sofort klar, dass die Deaktivierungseinrichtung sofort wieder ausgeschaltet wird, wenn der Schaft 4 abgekoppelt wird. Das freie Ende 15 der Grifffeder 13 drückt dann seinerseits das Bewegungselement 18 zurück, so dass die Feder wieder in Eingriff an den Anschlag 17 kommt.