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Die Erfindung betrifft einen Transporteur eines Resektoskopes gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Resektoskope der gattungsgemäßen Art werden hauptsächlich für endoskopische Anwendungen in der Urologie und Gynäkologie eingesetzt und dort vorzugsweise für die Behandlung im Bereich der Blase oder der Prostata. Das Einsatzgebiet dieser Instrumente ist jedoch nicht auf diese Bereiche eingeschränkt, sondern umfasst vielmehr die Behandlung sämtlicher Organe, vorzugsweise des menschlichen Unterleibes.
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Resektoskope mit Transporteuren der gattungsgemäßen Art bilden die Standardkonstruktion im Stand der Technik. Zur Behandlung der erkrankten Organe wird das Resektoskop, welches üblicherweise einen langgestreckten Schaft aufweist, durch eine Öffnung in den Körper des Patienten eingeführt. In diesem Schaftrohr sind verschiedene medizinische Werkzeuge zur Behandlung und/oder Untersuchung des Patienten anordbar. So kann etwa bei einem Resektoskop für die Hochfrequenzchirurgie eine mit hochfrequentem Wechselstrom beaufschlagbare Elektrode an dem distalen Ende eines Elektrodenträgers in das Schaftrohr eingeführt werden. Für am Patienten durchzuführende Behandlungen, wie beispielsweise das Schneiden von erkranktem Gewebe, ist der Elektrodenträger mit der Elektrode relativ zum Schaftrohr verschiebbar an dem Resektoskop angeordnet. Die Elektrode bzw. das Werkzeug ist an dem distalen Ende des Schaftrohres positioniert.
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Der Elektrodenträger ist des Weiteren mit seinem proximalen Ende an den Transporteur gekoppelt, von dem er entlang der Schaftachse verschoben werden kann, um die Schneidbewegung auszuführen. Der Transporteur ist üblicherweise lösbar mit dem Schaftrohr befestigt. Er weist einen längsbewegbar gelagerten Schlitten auf, an dem der Elektrodenträger zur gemeinsamen Längsbewegung gekoppelt ist.
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Die Betätigung bzw. der Längsverschub des Transporteurs erfolgt üblicherweise durch einen Operateur. Dazu erfasst dieser zum Einen einen Griff oder eine Fingereinheit und zum Anderen einen Griffteil an einen feststehenden Endkörper des Schaftes. Dabei erfolgt nach dem Stand der Technik die Bewegung des Transporteurs gegen die Federkraft einer Feder, die beim gattungsgemäßen Transporteur üblicherweise als Blattfeder oder als Schenkelfeder ausgebildet ist. Diese Feder ist mit einem Ende am Schlitten und mit dem anderen Ende an dem Endkörper des Schaftrohres befestigt. Die Art der Federn bzw. die Art der Betätigung dieses Federmechanismus richtet sich danach, ob es sich bei dem Transporteur um einen aktiven oder einen passiven Transporteur handelt. Während die Feder bei einem aktiven Transporteur vorzugsweise als Druckfeder ausgebildet ist, kann sie bei einem passiven Transporteur vorzugsweise als Zugfeder ausgebildet sein.
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Üblicherweise erfolgt das Schneiden der Elektrode durch eine rückziehende Bewegung des Transporteurs. Beim aktiven Transporteur wird dazu die Elektrode gegen die Federkraft der Feder zurückgezogen (in proximaler Richtung). Beim passiven Transporteur hingegen wird die Elektrode zunächst entgegen der Federkraft vorgeschoben, um dann bei der durch die Entlastung der Feder hervorgerufene Rückbewegung zu schneiden. Diese Rückstellfeder ist bei dem gattungsgemäßen Stand der Technik vorzugsweise als Blattfeder oder Schenkelfeder ausgebildet.
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Bei den hier beschriebenen Transporteuren besteht ein wichtiger Aspekt darin, dass die Komponenten, insbesondere die Federn, einfach und gründlich reinigbar und gleichzeitig kostengünstig sind. Zur Vermeidung von ungewollter Keimbildung ist es zwingend erforderlich, dass alle Komponenten der Instrumente nach einem chirurgischen Eingriff sorgfältig von jeglichen keimbildenden Rückständen befreit werden. In der Regel werden solche Instrumente sterilisiert. Für einige Bereiche in denen sich Verunreinigungen sammeln können hingegen kommt lediglich eine mechanische, das heißt beispielsweise abbürstende, Reinigung in Frage. Dazu müssen spezielle Reinigungswerkzeuge verwendet werden, was zeit- und kostenintensiv ist. Grade für die Feder bzw. eine Federeinheit, die an einer exponierten Stellung an dem Transporteur gelagert wird, ist eine gründliche Reinigung notwendig, jedoch auch sehr arbeitsintensiv und somit zeitaufwendig. Durch beispielsweise eine Verkapselung der Federeinheit würde zwar der Reinigungsaufwand verringert werden, allerdings stiegen hierdurch auch die Kosten für eine derartige Federeinheit.
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Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Transporteur zu schaffen, der günstig in seiner Herstellung ist sowie eine einfache, aber effektive und zeitsparende Reinigung erlaubt.
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Ein Transporteur zur Lösung dieser Aufgabe weist die Merkmale des Anspruchs 1 auf. Demnach ist es vorgesehen, dass eine Federeinheit einen ersten Schenkel und einen zweiten Schenkel aufweist, wobei mindestens einer der Schenkel mit einer Federzunge einstückig ausgebildet ist. Durch diese reduzierte Bauweise, die sich auf die wesentlichen Elemente beschränkt, nämlich zwei Schenkel als Federhebel sowie mindestens eine Federzungen, die als federndes Element dient, gestaltet sich die Federeinheit bzw. der Transporteur als besonders kostengünstig in der Herstellung sowie einfach, schnell und somit effektiv reinigbar. Insbesondere dadurch, dass sich keine unnötigen Totvolumina in der Federeinheit ausbilden, kann die Reinigung nach einer Operation schnell und gleichzeitig gründlich erfolgen. Für ein verbessertes Kraft-Weg-Verhältnis kann nicht nur die mindestens eine Federzunge als federndes Element dienen, sondern auch die als Hebel ausgebildeten Schenkel. Somit können die beiden Schenkel nicht nur als Hebel der Federeinheit wirken, sondern auch in Zusammenwirkung mit der mindestens einen Federzunge als federnde Elemente. Hierdurch wird die Federcharakteristik der Federeinheit verbessert bzw. optimiert.
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Bevorzugt kann es die vorliegende Erfindung weiter vorsehen, dass der erste Schenkel und der zweite Schenkel zu der Federeinheit zusammengefasst, insbesondere zusammengeschweißt, geklebt oder dergleichen, sind, so dass diese einen spitzen Winkel einschließen. Die beiden Schenkel sind dabei jeweils mit einem Ihrer Enden zusammengefügt. Durch die Wahl des Winkels kann die Federcharakteristik voreingestellt werden bzw. die Federeinheit an die Dimensionierung des Transporteurs angepasst werden.
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Alternativ ist es durch die Erfindung vorgesehen, dass die Federeinheit aus einem einzigen Werkstück herstellbar ist und das Werkstück so zu den zwei, vorzugsweise formgleichen, Schenkeln gebogen ist, dass diese einen spitzen Winkel einschließen. Erfindungsgemäß wird somit aus einem anfänglich langgestreckten, insbesondere plattenartigen, Werkstück, durch Verformung oder Verbiegung entlang einer Querachse die erfindungsgemäße Federeinheit hergestellt, wobei die beiden Schenkel aufeinander zugebogen werden, so dass sie durch einen Scheitelbereich mit jeweils einem Ende einstückig verbunden sind. Dadurch, dass die Federeinheit somit aus einem einzigen Werkstück herstellbar ist, fallen die Herstellungskosten bzw. die Materialkosten sehr gering aus.
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Des Weiteren kann es die vorliegende Erfindung vorsehen, dass die zusammenliegenden Enden der Schenkel eine Drehachse definieren, insbesondere das die zusammenliegenden Enden der Schenkel eine Aufweitung ausbilden, die eine Drehachse definiert, um welche die Schenkel verschwenkbar sind und die Schenkel jeweils mit den anderen Enden beweglich am Schlitten bzw. am Endkörper angeordnet sind. Dabei kann es vorgesehen sein, dass die freien Enden der Schenkel derart geformt bzw. umgebördelt oder eine geeignete Aufnahme aufweisen, dass sie mit Haltemitteln an dem Schlitten bzw. dem Endkörper befestigbar sind. Bei diesen Haltemitteln kann es sich beispielsweise um Stifte, Schrauben oder dergleichen handeln, die eine drehende Verbindung mit den freien Enden der Schenkel zulassen. Somit bilden die beiden Schenkel zwischen dem Schlitten und dem Endkörper ein Dreieck mit einem spitzen Winkel, wobei der Winkel einer Verbindungslinie des Schlittens und des Endkörpers gegenüberliegt. Durch Betätigung der Griffeinheit bzw. bei Benutzung des Transporteurs wird die Federeinheit derart zusammenbewegt, dass sich der Winkel verkleinert. Bei dem folgenden Betätigungsschritt des Transporteurs vergrößert sich der Winkel durch die rückstellende Federkraft wieder in seine ursprüngliche Lage.
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Weiter kann es die vorliegende Erfindung vorsehen, dass in die gemeinsame Aufweitung der beiden Schenkel ein Stift, Schrauben oder dergleichen einbringbar sind. Der Stift kann dazu dienen, eine stabile Drehachse zu schaffen, auch wenn die Kraft, die auf die Schenkel wirkt, groß ist.
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Bevorzugt kann es die vorliegende Erfindung weiter vorsehen, dass die mindestens eine Federzunge einstückig mit jeweils einem der Schenkel ausgebildet ist, insbesondere dass eine Kontur der mindestens einen Federzunge kurvenartig ausgebildet ist und eine Seite der Federzunge einstückig mit jeweils einem der Schenkel verbunden ist. Somit bildet die Federzunge einen integralen Bestandteil des entsprechenden Schenkels. Es ist vorgesehen, dass die Form der mindestens einen Federzunge laschen- bzw. zungenartig ausgebildet ist und keine scharfen Ecken aufweist. Es ist jedoch auch denkbar, dass die Zunge rechteckig geformt ist. Die Federzungen sind fest und unlösbar, einstückig mit den Schenkeln verbunden. Dadurch kann auf jegliche Verbindungsmittel oder sonstige Bauelemente verzichtet werden.
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Erfindungsgemäß kann es vorgesehen sein, dass die mindestens eine Federzunge jeweils aus einem Schenkel herausgeformt und aus der Ebene der Schenkel, insbesondere zur Bildung einer Blattfeder, in den Bereich des durch die Schenkel gebildeten spitzen Winkels hineingebogen ist und mit dem gegenüberliegenden Schenkel in Kontakt tritt. Somit ist für die Herstellung der Federeinheit zunächst die Federzunge in das plattenartige Werkstück zu stanzen. Die Herstellung der Federeinheit reduziert sich somit auf einige wenige Schritte, wodurch die Kosten sehr gering ausfallen. Durch die Art, Größe sowie Anordnung der Federzunge lässt sich die Federcharakteristik der Federeinheit einstellen bzw. an die Anforderungen des entsprechenden Transporteurs anpassen.
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Außerdem kann es vorgesehen sein, dass aus jedem der Schenkel eine Federzunge herausgebildet ist und die Federzungen des ersten und des zweiten Schenkels sich berühren, insbesondere dass konvexe Abschnitte der Federzungen sich gegenüberliegen und berühren. Durch die Art, Größe sowie Anordnung der Federzungen an den beiden Schenkeln lässt sich die Federcharakteristik der Federeinheit einstellen bzw. an die Anforderungen des entsprechenden Transporteurs anpassen. Die Federzungen sind derart in den Bereich zwischen den Schenkeln hineinzubiegen, dass sie wie Blattfedern wirken und sich durch ihre gegenseitige Berührung unterstützen bzw. in ihrer Federkraft verstärken. Für eine starke Federwirkung kann es vorgesehen sein, dass die konvexen Abschnitte einen geringen Krümmungsradius aufweisen. Dementsprechend sind die konvexen Abschnitte für eine weniger starke Federkraft mit einem größeren Krümmungsradius auszustatten.
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Über die Wahl der Form bzw. die Konvexität der Federzunge bzw. der Federzungen, lässt sich ebenfalls die Federcharakteristik der Federeinheit einstellen. Darüber hinaus kann es vorgesehen sein, dass sich die beiden Federzungen in einer Grundstellung, das heißt ungespannten Stellung, nicht berühren, so dass auch zwischen den beiden Federzungen bzw. die Berührungspunkte der Federzungen leicht gereinigt werden können.
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Weiter kann es vorgesehen sein, dass die freien Enden der Federzungen miteinander koppelbar sind, insbesondere Koppelelemente aufweisen, mit denen die Federzungen miteinander verbindbar sind. Durch diese Koppelung der Federzungen kann die Federeinheit als Zugfeder ausgebildet sein und somit auch für passive Transporteure anwendbar sein. Dabei kann es vorgesehen sein, dass diese Koppelung fest mit den freien Enden der Federzungen verbunden sind oder lösbar, so dass zwischen verschiedenen Betriebsmodi des Transporteurs gewechselt werden kann. Dadurch erlangt der Einsatz der Federeinheiten eine große Flexibilität und ist nicht auf eine Art von Transporteuren eingeschränkt.
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Ein weiteres Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung kann es vorsehen, dass die Drehachsen der Enden der Schenkel am Schlitten und am Endkörper eine Längsachse des Schaftrohres kreuzen. Dadurch, dass die Drehachsen der Enden der Schenkel und somit die Punkte an denen die Federkraft der Federeinheit ansetzt in der gleichen Ebene liegt wie das Schaftrohr, auf dem der Schlitten beweglich gelagert ist, wird die Ausbildung von Querkräften, die zu einer Verkantung des Schlittens aus dem Schaftrohr führen könnten, unterbunden. Durch diese vorteilhafte Positionierung, kann eine gleichmäßige und ruhige Relativbewegung des Schlittens auf dem Schaftrohr hergestellt werden.
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Erfindungsgemäß kann es vorgesehen sein, dass das Werkstück ein Präzisionsteil und/oder Biegeteil ist, welches aus Metall, insbesondere Federstahl oder Kunststoff herstellbar ist. Insbesondere die Verwendung von Federstahl gestaltet sich als besonders vorteilhaft, da hier die relative Anordnung der Schenkel zueinander sowie die Ausbildung der Federzunge nach der Herstellung in ihrer ursprünglichen Position verbleiben bzw. nach Auslenkung aus dieser, wieder in ihre Grundstellung zurückkehren. Des Weiteren kann es vorgesehen sein, dass die Federeinheit als Spritzgussteil aus einem Kunststoff einstückig herstellbar ist. Hierbei besteht der Vorteil darin, dass kein Werkstück mehr zu biegen ist, sondern die gesamte Federeinheit einstückig durch eine Form hergestellt wird.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigen:
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1 eine schematische Abbildung eines erfindungsgemäßen Transporteurs,
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2 eine Ausschnittsvergrößerung des in 1 dargestellten Transporteurs,
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3 ein weiteres Ausführungsbeispiel des in 2 dargestellten Transporteurs,
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4 eine schematische Draufsicht auf eine Federeinheit,
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5 eine schematische Draufsicht auf ein weiteres Ausführungsbeispiel einer, und Federeinheit
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6 eine schematische Draufsicht auf ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Federeinheit.
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Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Transporteurs 10 ist stark schematisiert durch die 1 dargestellt. Üblicherweise weisen die hier beschriebenen Transporteure 10 ein langgestrecktes Schaftrohr 11 auf, wobei am proximalen Ende des Transporteurs ein Optikrohr mit einer Optikeinheit 12 in das Schaftrohr 11 hineingesteckt wird. Das Optikrohr der Optikeinheit 12 durchläuft das gesamte Schaftrohr von dem proximalen Ende des Transporteurs 10 zum distalen Ende, so dass die Optikeinheit 12 an dem distalen Ende aus dem Schaftrohr 11 herausragt. Durch die Optikeinheit 12, die beispielsweise ein Okular oder eine Kameraeinheit aufweist, wird es einer operierenden Person möglich, den Operationsbereich am distalen Ende des Transporteurs 10 einzusehen. Das distale Ende der Optikeinheit 12 ist hier schräg ausgebildet, so dass eine abgewinkelte Blickrichtung auf eine schräg zur Längsachse des Schaftrohres 11 vor dem distalen Ende des Transporteurs 10 liegenden Bereich ermöglicht ist.
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Das in der 1 dargestellte Ausführungsbeispiel des Transporteurs ist exemplarisch mit einem Arbeitsinstrument 13 ausgestattet. Das Arbeitsinstrument 13 ist mit einem langgestrecktem Werkzeugschaft in ein an dem Schaftrohr 11 befestigten Führungsrohr 14 eingesteckt. Der Werkzeugschaft des Arbeitsinstrumentes 13 ist in dem Führungsrohr 14 längsverschiebbar gelagert. In seinem proximalen Endbereich ist das Arbeitsinstrument 13 bewegungsgekoppelt an einem Schlitten 15 befestigbar. Da der Schlitten 15 entlang des Schaftrohres 11 beweglich gelagert ist, wird bei einer Längsverschiebung des Schlittens 15 auf dem Schaftrohr 11 des Arbeitsinstrumentes 13 ebenfalls entlang des Schaftrohres 11 zwangsgeführt. Dabei wird das distale Ende des Arbeitsinstrumentes 13 in axiale Richtung des Transporteurs 10 verschoben. Somit kann das Arbeitsinstrument 13 unter Beobachtung des Operateurs durch die Optikeinheit 12 der zu behandelnde Bereich entsprechend bearbeitet werden.
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Während der Operation wird über dem Transporteur 10 ein nicht dargestellter, rohrartiger, äußerer Schaft über das distale Ende des Transporteurs geschoben und mit einem Kupplungsstück an einem Hauptkörper 16 befestigt, während der Elektrodenträger 17 des Arbeitsinstrumentes 13 beweglich durch den Hauptkörper 16 geführt wird, ist das Schaftrohr 11 fest mit dem Hauptkörper 16 verbunden.
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Am proximalen Ende des Transporteurs 10 ist diesem ein Endkörper 18 ortsfest und vorzugsweise drehfest an dem Schaftrohr 11 angeordnet. Über eine Federeinheit 19 ist der Endkörper 18 mit dem längsverschiebbar an dem Schaftrohr 11 gelagerten Schlitten 15 verbunden. Die Federeinheit 19 hält den Schlitten 15 in Bezug auf den Endkörper 18 in einer federvorgespannten Ruhelage.
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Bei dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel des Transporteurs 10 ist dieses als aktives Instrument ausgebildet. Bei einem aktiven Transporteur 10 ist das distale Ende des Arbeitsinstrumentes 13 in einer Ausgangsstellung in distaler Richtung axial ausgefahren und gegen die von der Federeinheit 19 aufgebrachte Federkraft mittels Handbetätigung einer Griffeinheit 21 in eine zweite Stellung in proximale Richtung bewegbar. Bei der Betätigung des Transporteurs 10 in die erste Stellung wird das Arbeitsinstrument 13 somit in proximale Richtung bewegt, wobei gleichzeitig das zu behandelnde Gewebe beispielsweise geschnitten wird. Das kann beispielsweise durch Anlegen einer Hochfrequenzspannung an eine dem Arbeitsinstrument zugeordneten Schneidschlinge 20 erfolgen. Bei der Bewegung des Transporteurs 10 in die zweite Stellung wird das Arbeitsinstrument 13 durch Entspannung der Federeinheit 19 wieder in die Ausgangsstellung in distale Richtung zurückgeführt. Bei einem passiven Transporteur erfolgt die soeben beschriebene Folge von Abläufen genau entgegengesetzt.
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Zum Betätigen des Transporteurs 10 weist diese eine Griffeinheit 21 auf, mit einem als Daumenring ausgebildeten ersten Griffteil 22 und einem, vorliegend als Fingeranlage ausgebildeten, zweiten Griffteil 23. Der erste Griffteil 22 ist gegenüber dem Schaftrohr 11 axial unverschiebbar an dem Transporteur 10 angeordnet. Insbesondere kann wie dargestellt vorgesehen sein, dass der erste Griffteil 22 an dem Endkörper 18 gelagert ist. Der zweite Griffteil 23 ist mit dem Schlitten 15 bewegungsgekoppelt an dem Transporteur 10 angeordnet. Bei der Betätigung der Griffeinheit 21 werden die Griffteile 22 und 23 relativ zueinander entgegen der von der Federeinheit 19 erzeugte Federkraft bewegt. Dabei wird der Schlitten 15 mitsamt des Arbeitsinstrumentes 13 an dem Schaftrohr 11 längs verschoben.
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In der 2 ist eine Ausschnittsvergrößerung des proximalen Teils des Transporteurs 10 dargestellt. Hier sei insbesondere das Augenmerk auf die Federeinheit 19 gerichtet. Die Federeinheit 19 weist einen ersten Schenkel 24 und einen zweiten Schenkel 25 auf, die über einen Scheitelbereich 26 miteinander verbunden sind. Dieser Scheitelbereich 26 kann wie bei dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel als eine rohrartige Aufweitung 27 ausgebildet sein und als Drehachse der Schenkel 24, 25 dienen. Alternativ ist jedoch auch denkbar, dass der Scheitelbereich 26 bzw. die Aufweitung 27 andersartig ausgebildet ist.
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Die beiden Schenkel 24, 25 sind mit ihren freien Enden 28, 29, die beispielsweise als Haken oder Ösen ausgebildet sein können, an Befestigungsmittel 30, 31, welche an dem Schlitten 15 respektive an dem Endkörper 18 angeordnet sind, beweglich verbunden.
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Bei dem in 2 dargestellten Ausführungsbeispiel der Federeinheit 19 weist der Schenkel 25 eine Federzunge 33 auf. Die Federzunge 33 ist als Blattfedern ausgebildet und erstreckt sich in den durch die beiden Schenkel 24, 25 aufgespannten Raum. Den gegenüberliegenden Schenkel 24 berührt die Federzunge 33 mindestens zeitweise punktuell oder flächig. Beim Zusammenbewegen der Schenkel 24, 25 wird die Federzunge 33 entgegen Ihrer Ruhelage gespannt, so dass sich eine Rückstellkraft entwickelt, welche die Schenkel 24, 25 wieder in ihre Ausgangslage zwingen will. Durch die Form der Federzunge 33 lässt sich die Rückstellkraft bzw. die Federcharakteristik einstellen.
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Bei dem in 3 dargestellten Ausführungsbeispiel der Federeinheit 19 weisen die Schenkel 24, 25 jeweils als federnde Elemente eine Federzunge 32, 33 auf. Diese Federzungen 32, 33 sind bei dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel als Blattfedern ausgebildet, wobei die Federzungen 32, 33 sich in den durch die beiden Schenkel 24, 25 aufgespannten Raum erstrecken und sich mindestens zeitweise punktuell oder flächig berühren.
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In den 4 bis 6 sind weitere Ausführungsbeispiele einer Federeinheit 19 bzw. einer Federzunge 32, 35, 36 dargestellt. Ist denkbar, dass derartige Federzungen 32, 35, 36 in nur einem oder in beiden Schenkeln 24, 25 vorgesehen sind.
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Die beiden Schenkel 24, 25 können aus einem länglichen, plattenartigen Werkstück hergestellt werden, indem das Werkstück um den späteren Scheitelbereich 26 verbogen wird, so dass sich zwei gleiche Hälften als Schenkel ausbilden. Alternativ werden die beiden Schenkel 24, 25 als Einzelteile zusammengesetzt. Es ist jedoch auch denkbar, dass die beiden Hälften nicht identisch bzw. deckungsgleich sind, sondern eine andere Form aufweisen. In jedem Schenkel 24, 25 kann eine Federzunge 32, 33 eingestanzt sein, die bei den hier dargestellten Ausführungsbeispielen mit einer Seite einstückig mit den Schenkeln 24, 25 verbunden bleiben. Die Kontur der Federzungen 32, 33, 35, 36 kann, wie hier dargestellt, laschen- oder zungenartig oder rechteckig sein. Laschen- oder zungenartig Zungen haben sich als besonders vorteilhaft erwiesen, da diese keine scharfen Ecken aufweisen.
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Zur Bildung der Blattfedern werden die Federzungen 32, 33, 35, 36 aus der Ebene der oder des Schenkels 24, 25 herausgebogen, so dass ein leicht gebogenes Federelement ausgebildet wird. Die Federzungen 32, 33, 35, 36 werden derart aus der Ebene der Schenkel 24, 25 herausgeformt, dass sie in den Bereich des spitzen Winkels hineinragen (2, 3).
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Bei der Betätigung des Transporteurs 10 durch einen Operateur ergreift dieser das erste Griffteil 22 sowie das zweite Griffteil 23 und drückt diese entgegen der Federkraft der Federeinheit 19 zusammen. Dabei wird die Federzunge 32, 33, 35, 36 bzw. werden die beiden Federzungen 32, 33 der Schenkel 24, 25 aufeinander zubewegt, so dass sich durch ihre federnden Eigenschaften eine Rückstellkraft aufbaut, die sich zumindest über einen bestimmten Verschubbereich linear verhält. Durch dieses Zusammendrücken der Federeinheit 19 wird das Arbeitsinstrument 19 in proximale Richtung durch das zu behandelnde Gewebe bewegt. Gleichermaßen ist es jedoch auch vorgesehen, dass die vorliegende Erfindung für einen passiven Transporteur eingesetzt wird.
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Bei jedem Bewegungs-/Schnittvorgang muss der Operateur das Arbeitsinstrument 13 durch Betätigung der Griffteile 22, 23 in eine Ausgangsstellung zurück bewegen. Bedingt durch die Federkraft der beiden Federzungen 32, 33 werden die Griffteile 22, 23 wieder auseinander bewegt, wodurch auch der Schlitten 15 und somit auch das Arbeitsinstrument 13 zurück auf seine ursprüngliche Position auf dem Schaftrohr 11 verschoben wird.
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Durch die hier dargestellte Bauweise der Federeinheit 19 werden durch Zusammenwirken der Schenkel 24, 25 und der Federzungen 32, 33 Hebel- und Federfunktion in ein einziges, einstückiges Bauteil integriert. Die beiden zusammenwirkenden Federzungen 32, 33 in Kombination mit den beiden Schenkeln 24, 25 schaffen ein besonders vorteilhaftes Kraft-Weg-Verhältnis. Gleichzeitig gestaltet sich aufgrund der einfachen und einstückigen Bauweise der Federeinheit 19 die Reinigung als besonders einfach und somit zeitsparend, wobei des Weiteren darauf hingewiesen werden soll, dass die hier beanspruchte Bauform der Federeinheit 19 mit minimalem Baumaterial und wenig Herstellungsschritten auskommt.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Transporteur
- 11
- Schaftrohr
- 12
- Optikeinheit
- 13
- Antriebsinstrument
- 14
- Führungsrohr
- 15
- Schlitten
- 16
- Hauptrohr
- 17
- Elektrodenteil
- 18
- Endkörper
- 19
- Federeinheit
- 20
- Schneidschlinge
- 21
- Griffeinheit
- 22
- erstes Griffteil
- 23
- zweites Griffteil
- 24
- erster Schenkel
- 25
- zweiter Schenkel
- 26
- Scheitelbereich
- 27
- Aufweitung
- 28
- hinteres Ende
- 29
- freies Ende
- 30
- Befestigungsmittel
- 31
- Befestigungsmittel
- 32
- Federzunge
- 33
- Federzunge
- 34
- Stift
- 35
- Federzunge
- 36
- Federzunge