DE2020062C3 - Flammenschranke zum Verhindern des Flammenaustritts aus Explosions-Entlastungsventilen - Google Patents
Flammenschranke zum Verhindern des Flammenaustritts aus Explosions-EntlastungsventilenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Flammenschranke zum Verhindern des Flammenaustritts aus Explosions- jo
Entlastungsventilen für geschlossene Räume, insbesondere für den Kurbelkasten von Verbrennungsmotoren,
mit in den durch das Entlastungsventil hindurchführenden Gasweg eingebauten wellenförmig gebogenen
Blechstreifen, die quer zur Durchströmungsrichtung des js
Gases übereinander angeordnet sind, wobei die Wellentäler eines Blechstreifens auf den Wellenbergen
des benachbarten Blechstreifens aufliegen.
Solche Flammenschranken sind schon bekannt. Sie bestehen aus einem Gebilde mit einer Vielzahl kleiner
Durchtrittsöffnungen, die entweder außerhalb oder innerhalb des zu schützenden Raumes in den durch das
Entlastungsventil führenden Gasweg eingebaut sind. Eine bekannte Ausführung verwendet Drahtnetze oder
aus Drahtgeflecht hergestellte Körbe, die gasdurchläs- 4-,
sig sind und eine verhältnismäßig große Oberfläche besitzen. Beim Durchtritt von Explosionsgasen durch
ein solches Netzwerk werden diese durch Wärmeabgabe an das Netzwerk abgekühlt und wird so das
Austreten von Flammen hinter dem Netzwerk verhindert. Das Netzwerk muß verhältnismäßig engmaschig
und in mehreren Lagen hintereinander angeordnet werden, damit eine genügend große Oberfläche für die
Wärmeaufnahme entsteht. Diese Flammenschranken haben daher den erheblichen Nachteil, daß sie den
Durchgangswiderstand des Entlastungsventils wesentlich vergrößern, wodurch eine genügend rasche
Druckentlastung meist nicht gesichert ist.
Aus der FR-PS 3 93 022 ist weiterhin eine Flammenschranke bekannt, die aus wellenförmig gebogenen wi
Blechstreifen besteht, die unter Freilassung von zwischen den Wellen gebildeten Durchgangskanälen
übereinander angeordnet sind. Um zn verhindern, dap>
sich die einander gleich ausgebildeten Welien benach
barter Blechstreifen formschlüssig ineinander legen und .,, so die Durchgangskanäle verschließen, sind zwischen
die gewellten Blechstreifen jeweils ebene Blechstreifen eingelegt. Diese ebenen Blechstreifen stellen jedoch
einen zusätzlichen Aufwand dar und engen den freien Durchgangsquerschnitt durch die Flammenschranke
unnötig ein. Bei einer Anordnung der Blechstreifen so, daß jeweils die Wellentäler eines Blechstreifens auf den
Wellenbergen des darunter angeordneten Blechstreifens aufliegen, sind eigene Befestigungsmittel erforderlich,
weiche die gewellten Blechstreifen in dieser Lage halten. Diese eigenen Befestigungsmittel sind aufwendig
und erfordern zusätzlichen Raum, der nicht immer vorhanden ist.
Eine ähnlich ausgebildete Flammenschranke mit scheibenförmigen gewellten Blechstreifen ist aus der
DE-PS 5 27 687 bekannt Auch dort sind zwischen den gewellten Blechstreifen ebene Blechstreifen eingelegt,
um die gewellten Blechstreifen im richtigen Abstand voneinander zu halten. Die ungefähr in radialer
Richtung verlaufenden Wellen sind dort Y-förmig ausgebildet, besitzen iiber im wesentlichen die gleiche
Form, so daß die übereinanderliegenden Blechstreifen mit den Wellen formschlüssig ineinander eingreifen
können.
Für die Sicherung der Ein- und Ausgußöffnungen von Behältern ist aus der DE-PS 2 41925 ferner ein
Siebeinsatz bekannt, bei dem ein schraubenlinienförmig gewundener Metallstreifen um ein zylindrisches Siebrohr
herum angeordnet ist. Über die ganze Länge des Metallstreifens angebrachte Vorsprünge verhindern,
daß sich die einzelnen Windungen fest aufeinander legen und so den Durchgang sperren. Diese Vorsprünge
bestehen aus Ausbeulungen o. dgl. und müssen über die Länge des Metallstreifens so verteilt sein, daß die
Vorsprünge benachbarter Windungen gegeneinander versetzt sind. Dies ist aber nur schwer zu erreichen und
erfordert jedenfalls einen beträchtlichen Herstellungsaufwand. Außerdem ist die Fertigung der Vorsprünge,
Ausbeulungen o. dgl. mit zusätzlichen Kosten verbunden.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Flammenschranke der eingangs angeführten Bauart so zu verbessern, daß
sie einfach und auch in größeren Serien wirtschaftlich herstellbar ist, einen kleinen Durchgangswiderstand
aufweist und eine ausreichend große Wärmeaufnahmefähigkei'. besitzt.
Die erfindungsgemäße Flammenschranke ist dadurch gekennzeichnet, daß die Blechstreifen mit unregelmäßigen
Wellen unterschiedlicher Höhe und Breite versehen und aus einem durchgehenden Band gebildet sind, das
um eine zu seiner Ebene senkrecht stehende Achse schraubenlinienförmig gewunden ist. Durch diese
unregelmäßig gewellte Ausbildung des durchgehenden Bandes wird erreicht, daß die einzelnen Windungen des
Bandes ohne Verwendung eigener Abstandshalter im richtigen Abstand voneinander festgelegt sind, weil
zumindest ein Teil der Wellentäler einer Windung auf den Wellenbergen der darunter vorgesehenen Windung
aufliegt. Es bleiben also immer ausreichende Durchtrittsöffnungen frei, durch welche die Explosionsgase
weitgehend ungehindert abströmen können. Die Blechstreifen wirken hierbei wie Kühlrippen und
bewirken eine Abkühlung der Explosionsgase, so daß der Austritt von Flammen verhindert wird. Die
unregelmäßigen Wellen können zugleich mit der schrsubcnlinienförmigen Ausbildung des durchgehenden
Bandes in einem Arbeitsgang hergestellt werden und erleichtern die schraubenlinienförmige Verfn-mung
des Bandes.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung erstrecken sich die Welien vom Innenrand der
Blechstreifen ausgehend höchstens über deren halbe Breite. Die an den Außenrand anschließende Hälfte der
Blechstreifen bleibt hierbei ungewellt und wirkt ähnlich wie Kühlrippen im Sinne einer Verbesserung der
Wärmeaufnahmefähigkeit der Flammenschranke. Aufgrund der verkürzten Länge der Durchgangskanäle ist
auch der Durchgangswiderstand verringert.
Wenn nach einem weiteren Merkmal der Erfindung die Höhe der Wellen vom Innenrand der Blechstreifen
radial nach außen kontinuierlich abnimmt, berühren sich in
die übereinanderliegenden Blechstreifen nur an ihrem gewellten Innenrand. Von dieser engsten Stelle
ausgehend erweitern sich die zwischen den Wellen gebildeten Durchgangskanäle radial nach außen in
Strömungsrichtung der Explosionsgase. Durch die hierbei entstehende diffusorartige Wirkung dehnen sich
die Explosionsgase noch innerhalb der Flammenschranke zusätzlich aus und werden hierbei weiter abgekühlt,
so daß der Flammenschutz noch verbessert wird.
In der Zeichnung ist die Erfindung an Hand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 einen axialen Mittelschnitt durch ein Explosions-Entlastungsventil
mit der erfindungsgemäßen Flammenschranke,
F i g. 2 einen vergrößerten Ausschnitt der Flammenschranke im Axialschnitt,
F i g. 3 eine Seitenansicht der Flammenschranke und
Fig.4 den Grundriß der Flammenschranke nach F ig. 3.
Bei dem in Fig. 1 dargestellten Explosions-Entla- 3C
stungsventil handelt es sich um eine vor allem für Schiffsmaschinen geeignete Ausführung, welche in die
Kurbelkastenwand eingebaut wird, um beim Auftreten von Explosionen eine Beschädigung des Kurbelkastens
zu vermeiden. Das Ventil besteht aus einem ringförmigen Ventilsitz 1, der mittels Schrauben 2 an einer
Öffnung der Kurbelkastenwand 3 außen befestigt ist. Mit dem Ventilsitz 1 arbeitet eine Verschlußplatte 4
zusammen, die durch eine ungefähr kegelförmig gewickelte Schraubendruckfeder 5 belastet ist. Außerdem
sind in den Ventilsitz 1 konzentrisch um die Verschlußplatte 4 herum Stehbolzen 6 eingeschraubt,
die einen als Abdeckblech ausgebildeten Fänger 7 im Abstand vom Ventilsitz 1 halten und zugleich zur
seitlichen Führung der Verschlußplatte 4 dienen. Am Fänger 7 ist die Schraubendruckfeder 5 abgestützt. Ein
in eine Nut des Ventilsitzes 1 eingelegter Dichtring 8 gewährleistet einen dichten Abschluß des Entlastungsventils in der geschlossenen Stellung der Verschlußplatte
4.
Das Entlastungsventil ist mit einer Flammenschranke 9 versehen, die in den durch die Öffnung des Ventilsitzes
1 hindurchführenden Gasweg eingebaut ist. Im Ausführungsbeispiel ist die Flammenschranke 9 an der
Außenseite des Entlastungsventils konzentrisch um die Stehbolzen 6 herum angeordnet. Sie besteht aus
übereinandergeschichteten Blechstreifen 10, die über einen Teil ihrer Breite gewellt ausgebildet und zwischen
dem Ventilsitz 1 und dem Fänger 7 lose eingespannt sind. w)
Wie aus F i g. 2 ersichtlich ist, gehen die Wellen 1!
vom Innenrand der Blechstreifen 10 aus und erstrecken sich etwa über die halbe Breite derselben. Die Höhe der
Wellen 11 nimmt vom Innenrand der Blechstreifen 10 radial nach außen kontinuierlich ab, wobei die ,,
außenliegende Hälfte der Blechstreifen 10 fast eben ist.
Ferner sind die einzelnen Wellen 11. u.zw. sowohl die in
Umfangsrichtung aufeinanderfolgenden Wellen eines
Blechstreifens 10 als auch die Wellen verschiedener Blechstreifen 10, unregelmäßig ausgebildet, wobei sie
verschiedene Höhe und Breite aufweisen. Die Wellen 11
der übereinanderliegenden Blechstreifen !0 können dadurch nicht zahnradartig ineinandergreifen, sondern
liegen derart aufeinander, daß die Blechstreifen 10 in ihrem außenliegenden, ebenen Teil in einer kühlrippenartigen
Anordnung im Abstand voneinander gehalten werden und im gewellten innenliegenden Teil zwischen
den Wellen 11 Durchtrittsöffnungen 12 mit verschiedener Größe und verschiedener Form entstehen. Soferne
sich die einzelnen Wellen U der übereinandergeschichteten Blechstreifen 10 überhaupt berühren, was in der
Regel nur bei den größten Wellen der Fall ist, liegen jeweils die Wellentäler eines Blechstreifens 10 auf den
Wellenbergen des darunter angeordneten Blechstreifens 10 auf.
Gemäß Fig.3 sind die Blechstreifen 10 aus einem durchgehenden Band 13 gebildet, das um eine senkrecht
zu seiner Ebene verlaufende Achse schraubenlinienförmig gewunden ist Wie F i g. 4 zeigt, ist das schraubenlinienförmig
gewundene Band 13 von seinem Innenrand ausgehend mit Wellen 11 versehen. Die Schraubenwindungen
des Bandes 13 bilden dabei die übereinanderliegenden Blechstreifen 10, die durch die Wellen 11 im
Abstand voneinander gehalten sind und zwischen den Wellen 11 Durchtrittsöffnungen 12 für die Explosionsgase
freilassen.
Die Wirkungsweise des beschriebenen Explosions-Entlastungsventils ist folgende: Wenn im Kurbelkasten,
in dessen Wand 3 des Entlastungsventil eingebaut ist, eine Gasexplosion auftritt, wird zufolge der dabei
entstehenden plötzlichen Druckerhöhung die Verschlußplatte 4 vom Ventilsitz 1 gegen die Kraft der
Feder 5 schlagartig abgehoben und bis an den Fänger 7 bewegt. Die Durchgangsöffnung des Ventilsitzes 1 wird
dadurch freigegeben, so daß die Explosionsgase durch den Ventilsitz 1 und durch die Flammenschranke 9 nach
außen abströmen können, wodurch im Kurbelkasten eine rasche Druckentlastung auftritt. Die Flammenschranke
9 bewirkt dabei eine Löschung der Flamme und verhindert ein Austreten derselben durch das
Entlastungsventil nach außen.
Die durch den offenen Ventilsitz 1 austretenden heißen Explosionsgase gelangen durch die Durchtrittsöffnungen
12 hindurch zwischen die Blechstreiren 10 und strömen diesen entlang radial nach außen. Da die
Blechstreifen 10 eine verhältnismäßig große Oberfläche aufweisen und wie Kühlrippen wirken, besitzen sie eine
entsprechend große Wärmeaufnahmefähigkeit und bewirken eine rasche Abkühlung der ihnen entlangströmenden
Gase. Vorteilhaft bestehen die Blechstreifen 10 aus einem gut wärmeleitenden Material, insbesondere
aus Aluminium. Da sich der für die Durchströmung zur Verfügung stehende Strömungsquerschnitt vom Innenrand
der Blechstreifen 10 radial nach außen kontinuierlich erweitert, können sich die heißen Gase anschließend
an die Durchtrittsöffnungen 12 zwischen den Blechstreifen 10 ausdehnen, wodurch ihre Temperatur
weiter verringert wird. Beim Austritt an der Außenseite der Fiammenschranke 9 sind die Gase daher soweit
abgekühlt, daß weder eine Zündung möglich ist noch eine sonstige Gefahr für den Raum außerhalb des
Entlastungsventil besteht. Insbesondere werden in der
Nähe des Entlastungsventils sich aufhaltende oder daran vorbeigehende Personen weder durch austretende
Flammen noch durch heiße Explosionsgase oder öldämpfe gefährde!.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Flammenschranke zum Verhindern des Flammenaustritts
aus Explosions-Entlaslungsventilen für geschlossene Räume, insbesondere für den Kurbel- ί
kasten vor Verbrennungsmotoren, mit in den durch das Entlastungsventil hindurchführenden Gasweg
eingebauten wellenförmig gebogenen Blechstreifen, die quer zur Durchströmrichtung des Gases
übereinander angeordnet sind, wobei die Wellentäler eines Blechstreifens auf den Wellenbergen des
benachbarten Blechstreifens aufliegen, dadurch gekennzeichnet, daß die Blechstreifen (10)
mit unregelmäßigen Wellen (11) unterschiedlicher Höhe und Breite versehen und aus einem durchge- i-i
henden Band (13) gebildet sind, das um eine zu seiner Ebene senkrecht stehende Achse schraubenlinienförmig
gewunden ist.
2. Flammenschranke nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wellen (11) vom Innenrand
der Blechstreifen (10) ausgehend sich höchstens über deren halbe Breite erstrecken.
3. Flammenschranke nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhe der Wellen
(11) vom Innenrand der Blechstreifen (10) radial nach außen kontinuierlich abnimmt.
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