DE202006021129U1 - Skibindung - Google Patents
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Abstract
Skibindung, welche für den alpinen Skilauf wie auch zum Tourengehen geeignet ist, mit einer im vorderen Bereich um eine quer zur Skilängsrichtung liegende Achse (6; 27) nach oben schwenkbar angeordneten Platte (5), auf welcher die vordere Sohlenhalteranordnung (2) und der hintere Fersenhalter (3) zur Halterung eines Skischuhes oder Tourenschuhes befestigt sind, welche Platte (5) in ihrem hinteren Bereich über wenigstens ein Riegelelement (9; 28) am auf dem Ski angebrachten Widerlager festlegbar ist, wobei das oder die Riegelelemente vor oder im Bereich des hinteren Sohlenhalters (3) angeordnet ist oder sind, dadurch gekennzeichnet, dass der vorderen Sohlenhalteranordnung (2) eine höhenverstellbare Abstützanordnung (31) für den Vorderbereich der Schuhsohle zugeordnet ist.
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf eine Skibindung nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
- Bei einer aus der
DE 26 60 145 C2 bekannten Skibindung dieser Art ist die zum Tourengehen geeignete Platte in ihrem hinteren Bereich durch zwei seitlich angeordnete Riegelelemente gegenüber zwei am Ski befestigten Haltebügel verriegelt. Um die Platte für die Tourenposition freizugeben, müssen diese Riegelelemente verschoben oder verschwenkt werden. - Vorteilhaft bei dieser Anordnung von Riegelelementen ist, dass diese innerhalb des Bindungsbereiches, also zwischen dem vorderen Sohlenhalter und dem hinteren Fersenhalter positioniert sind. Gegenüber den üblichen Riegelelementen von Tourenplatten, die hinter dem Fersenhalter am Ski fixierbar sind, ergibt sich eine geringere Verspannung des Skis und eine bessere Kraftübertragung beim Skifahren. Nachteilig bei der bekannten Ausführungsform ist jedoch, dass die Platte relativ steif ausgebildet werden muss, um beim alpinen Skifahren ausreichend Festigkeit auszuweisen und um zu verhindern, dass die Platte insbesondere beim Kanten der Ski im vorderen Bereich kippt. Dies führt zu einer geringen Kippsteifigkeit, die vor allem beim alpinen Skifahren notwendig ist.
- Bis zum heutigen Zeitpunkt gibt es daher entweder spezielle Tourenbindungen, mit spezifischen Eigenschaften für das Tourengehen und nachteiligen Auswirkungen für das Abfahren, oder es gibt Alpinskibindungen, die die spezifischen Eigenschaften für den alpinen Skilauf aufweisen aber keine Toureneigenschaften haben.
- Neuerdings wird vermehrt eine neue Skitechnik angewandt, die unter dem Begriff „Freeriding” bekannt ist. In der Regel wird dabei ein breiterer Ski als herkömmlich verwendet, um auch abseits der Piste im Tiefschnee fahren zu können. Trotzdem wird großer Wert auf ein stabiles Verhalten beim Abfahren, insb. eine große Kippsteifigkeit gelegt. Um auch zu Stellen abseits der Piste zu gelangen, ist zudem eine Toureneigenschaft gewünscht, d. h. eine Möglichkeit, durch Aufschwenken des Skischuhes eine Gehmöglichkeit zu erlauben, was in der Regel eine mit schwenkenden Platte voraussetzt.
- Die wünschenswerten, spezifischen Eigenschaften einer solchen Skibindung sind zueinander konträr, so dass es hierfür noch kein zufriedenstellendes Beispiel im Stand der Technik gibt.
- Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Skibindung zu schaffen, welche neben guten Toureneigenschaften auch uneingeschränkte Möglichkeiten des Abfahrtlaufes bietet, ohne dass die Kippsteifigkeit der Skibindung beeinträchtigt wird. Trotzdem soll die Skibindung nicht wesentlich schwerer als eine herkömmliche Skibindung sein, d. h. die mitschwenkende Platte soll entweder biegsam sein und/oder aus einem leichten Werkstoff bestehen können.
- Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.
- Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
- Die Erfindung beruht also auf dem allgemeinen Gedanken, dass durch das das weitere Riegelelement im vorderen Bereich der Skibindung, insb. im Ballenbereich des Skischuhes die Platte wie eine herkömmliche Alpinskibindung am Ski fixiert und versteift wird, d. h. die Platte wird im verriegelten Zustand am Vorder- und am Hinterende sowie dazwischen mehrfach an skifesten Teilen verankert.
- Schutz wird nicht nur für die nachfolgend angegebenen oder zeichnerisch dargestellten Merkmale beansprucht, sondern auch für prinzipiell beliebige Kombinationen der angegebenen oder dargestellten Merkmale.
- Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Zeichnung noch näher erläutert. Dabei zeigen
-
1 eine Seitenansicht einer ersten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Skibindung, -
2 eine Draufsicht auf das Ausführungsbeispiel gemäß1 , -
3 eine Seitenansicht eines zweiten Ausführungsbeispieles in verriegelter Stellung, -
4 eine Seitenansicht gemäß3 in entriegelter Stellung, -
5 eine Explosionsdarstellung einer besonders bevorzugten Ausführungsform, -
6 einen vertikalen Mittellängsschnitt dieser Ausführungsform, -
7 eine perspektivische Darstellung dieser Ausführungsform, -
8 eine Seitenansicht dieser Ausführungsform, -
9 eine perspektivische Darstellung einer Variante dieser Ausführungsform (mit vorne angeordnetem Hebel24 ), -
10 eine Seitenansicht dieser Variante und -
11 einen vertikalen Mittellängsschnitt dieser Variante. - Die in
1 dargestellte Skibindung1 besitzt einen vorderen Sohlenhalter2 und einen Fersenhalter3 , welche eine Sohle4 eines herkömmlichen alpinen Skischuhs oder eines Tourenskischuhs auf einer Platte5 halten. Die Auslösefunktion, die Mechanik und Einstellbarkeit dieses vorderen Sohlenhalters2 und des Fersenhalters3 sind grundsätzlich bekannt und werden deshalb hier nicht näher beschrieben. - Die Platte
5 ist, wie an sich bekannt, um eine vordere Achse6 nach oben schwenkbar. In diesem Fall ist diese Achse6 unterhalb des vorderen Sohlenhalters2 quer zur Skilängsrichtung an einem skifesten Lagerteil7 angeordnet. Um diese Schwenkbarkeit der Platte5 zu erreichen, muss das hintere Ende der Platte5 in Pfeilrichtung „T” frei nach oben beweglich sein, d. h. aus einer verriegelten Stellung in eine entriegelte Stellung positionierbar sein. - Die erfindungsgemäße Skibindung
1 weist daher in dem in1 dargestellten Ausführungsbeispiel vordere Riegelelemente8 und hintere Riegelelemente9 auf, welche unterhalb der Platte5 angeordnet sind. Die Riegelelemente bestehen aus einem am Ski angeordneten Hebelmechanismus10 , welcher zwei Koppeln11 ,11' aufweist, die an ihrem einen Ende an einer Drehscheibe12 und an ihrem anderen an Riegelstiften13 ,13' fixiert sind. - Vorzugsweise ist das vordere Riegelelement
8 unterhalb des Ballenbereiches der Schuhsohle und das hintere Riegelelement9 unterhalb des Fersenbereiches angeordnet, um eine gute Kraftübertragung auf den Ski zu ermöglichen. Diese Anordnung hat den weiteren Vorteil, dass sich die Riegelelemente innerhalb des Bindungsbereiches bzw. des Bereiches der Schuhsohle und nicht außerhalb befinden, sodass die natürliche Skidurchbiegung praktisch nicht negativ beeinflusst wird. - An der Platte
5 sind nun Ausnehmungen14 ,14' in Lagerelementen15 ,15' vorgesehen, in welche die Riegelstifte13 ,13' zur Verriegelung der Platte5 am Ski eingreifen. Anstelle von zwei Ausnehmungen und Riegelstiften, wie in1 dargestellt, kann natürlich auch nur eine Ausnehmung und jeweils1 Riegelstift vorgesehen sein. Auch kann der Riegelstift eine andere Form aufweisen, als in dem Ausführungsbeispiel gezeigt ist. - Um die Platte
5 für das Tourengehen zu entriegeln, muss lediglich die Drehscheibe12 in Drehrichtung „A” (siehe2 ) verdreht werden. Dabei werden die an der Drehscheibe12 fixierten Koppeln11 ,11' mit verdreht und somit die Riegelstifte13 ,13' synchron aus den Ausnehmungen14 ,14' herausgeschoben. Danach sind die Riegelelemente8 und9 entriegelt und die Platte5 kann gemeinsam mit dem Schuh in Pfeilrichtung „T” zum Tourengehen verschwenkt werden. Um die Platte5 für den alpinen Abfahrtslauf wieder zu verriegeln, muss in entgegen gesetzter Reihenfolge wie zuvor beschrieben vorgegangen werden. Um die Drescheibe12 problemlos betätigen zu können, weist diese eine nicht näher dargestellte Handhabe auf, welche seitlich von der Skibindung abstehen kann. Selbstverständlich sind auch andere Bedienungsmittel möglich, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. - In den
3 und4 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel dargestellt, bei welchem die Skibindung1 ebenfalls vordere8 und hintere Riegelelemente9 aufweist. Im Gegensatz zu dem zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel wird hier jedoch die gesamte Platte5 aus den skifesten Lager15 ,15' bzw. deren Ausnehmungen16 ,16' in Skilängsrichtung (siehe Pfeil „B”) verschoben. Dabei werden die unterhalb der Platte befestigten Riegelstege17 ,17' aus der in3 dargestellten verriegelten Position für den Abfahrtslauf in die in4 dargestellte entriegelte Position für den Tourenskilauf verschoben, so dass auch hier ein Verschwenken der Platte nach oben möglich ist. - Um die Riegelstege
17 ,17' und damit auch die Platte5 in Pfeilrichtung „B” und umgekehrt verschieben zu können, ist ein nicht näher dargestellter Hebelmechanismus vorgesehen, der wie beim Ausführungsbeispiel gemäß1 aus einem Kurbelgetriebe aber auch aus jedem anderen Verstellmechanismus gebildet sein kann. Es ist darüber hinaus bei diesem Ausführungsbeispiel auch möglich, auch nur ein Riegelelement vorzusehen, z. B. im mittleren Bereich der Platte. - Es wird darauf hingewiesen, dass die vorliegende Erfindung nicht auf die beschriebene und dargestellte Ausführungsform beschränkt ist, sondern dass dem Fachmann ersichtliche Abwandlungen mit umfasst sein sollen.
- Anhand der
5 bis11 wird nachfolgend eine besonders bevorzugte Ausführungsform beschrieben, bei welcher weitestgehend von den anhand der3 und4 dargestellten Konstruktionsprinzipien Gebrauch gemacht wird. - Auf dem Ski
20 sind mit Schrauben19 in Skilängsrichtung hintereinander zwei flexible Basisplatten21 und22 (in5 nicht dargestellt) befestigt, welche so ausgebildet sind, dass sie Flexbewegungen des Skis20 keinen nennenswerten Widerstand entgegensetzen. An diesen Basisplatten21 und22 sind Führungsschienen21' und22' angeformt, die beispielsweise als Winkelprofile mit jeweils einem an die zugehörige Basisplatte21 bzw.22 angeformten Vertikalschenkel sowie einem am oberen Rand des Vertikalschenkels angeformten Horizontalschenkel bestehen, wobei diese Horizontalschenkel in voneinander abgewandte Richtungen nach auswärts weisen können. An den Führungsschienen der in Skilängsrichtung vorderen Basisplatte21 ist das Lagerteil7 längsverschiebbar geführt. Dazu besitzt das Lagerteil7 im wesentlichen komplementär zu den Führungsschienen geformte Führungselemente23 , die die vorgenannten Horizontalschenkel der Führungsschienen um- und untergreifen, so dass das Lagerteil7 auf der vorderen Basisplatte21 durch Formschluss mit den Führungsschienen in Quer- und Vertikalrichtung praktisch spielfrei festgehalten wird. - Das Lagerteil
7 lässt sich mittels eines Handhebels24 zwischen einer in Skilängsrichtung vorderen und einer in Skilängsrichtung hinteren Endlage verschieben, wenn der Handhebel von seiner einen auf der Skioberseite aufliegenden Lage in die andere auf der Skioberseite aufliegende Lage umgeklappt wird. Der Handhebel24 ist an auf der vorderen Basisplatte21 oder auf der Skioberseite fest angeordneten Lagerböcken um eine zur Skiquerachse parallele Achse schwenkgelagert und bildet zusammen mit einer Blattfeder25 , deren eines Ende mit dem Lagerteil7 fest verbunden ist und deren anderes Ende mittels einer Querachse26 am Handhebel24 angelenkt ist, ein kniehebelartiges Aggregat. Die Blattfeder25 ist mit einer gewissen Vorspannung ausgebildet, derart, dass das mit dem Handhebel24 gelenkig verbundene Blattfederende den Handhebel24 jeweils in auf die Skioberseite aufgelegte Lage zu spannen sucht, wobei sich das von der Blattfeder25 und dem Handhebel24 gebildete Kniehebelaggregat in einer Totpunkt- oder Ubertotpunktlage befindet, wenn der Handhebel24 in der einen oder anderen Richtung auf die Skioberseite aufgelegt ist. Dementsprechend wird das Lagerteil7 je nach der vom Handhebel24 eingenommenen, auf der Skioberseite aufliegenden Endlage unverrückbar in der in Skilängsrichtung vorderen oder hinteren Position festgehalten. - Am Lagerteil
7 ist die Standplatte5 um die Querachse27 schwenkbar angeordnet. Dabei wird die Standplatte5 auf der Skioberseite praktisch unbeweglich festgehalten, wenn das Lagerteil7 bei auf die Skioberseite aufgelegter Standplatte5 aus seiner in Skilängsrichtung hinteren Endlage in die in Skilängsrichtung vordere Endlage verschoben wird. - Bei dieser Vorwärtsverschiebung der auf die Skioberseite aufgelegten Standplatte
5 wirken an der Unterseite der Standplatte5 angeordnete Führungselemente28 , die ähnlich geformt sind wie die Führungselemente23 des Lagerteils7 , riegelnd mit den Horizontalstegen der Führungsschienen21' auf der vorderen Basisplatte21 und gleichartigen Führungsschienen22' auf der Basisplatte22 zusammen. Wird die Standplatte5 in der in Skilängsrichtung hinteren Lage des Lagerteils7 auf die Skioberseite aufgesetzt, nehmen die nahe des vorderen Endes der Standplatte5 angeordneten Führungselemente28 eine Lage hinter den in Skilängsrichtung hinteren Enden der Führungsschienen21' der vorderen Basisplatte21 ein, während die weiter hinten angeordneten Führungselemente28 der Standplatte5 jeweils eine Lage an entsprechenden Aussparungen der Horizontalschenkel der Führungsschienen22' der hinteren Basisplatte22 einnehmen. Wenn jetzt das Lagerteil7 in Skilängsrichtung nach vorne verschoben wird, indem der Handhebel24 aus seiner einen auf der Skioberseite aufliegenden Lage um etwa 180° in seine andere auf der Skioberseite aufliegende Lage umgeklappt wird, so werden die Führungselemente28 jeweils in eine Lage verschoben, in der sie die Horizontalstege der Führungsschienen21' und22' der Basisplatten21 und22 um- und untergreifen, so dass die Standplatte5 an den Basisplatten21 und22 in Quer- und Vertikalrichtung spielfrei festgehalten wird, in Skilängsrichtung jedoch verschiebbar bleibt. Diese Verschiebbarkeit in Skilängsrichtung ist bei Flexbewegungen des Skis von Bedeutung. Da die Standplatte5 einen mehr oder weniger großen Vertikalabstand von der neutralen Biegezone des Skis aufweist, treten bei Flexbewegungen des Skis zwangsläufig Relativverschiebungen in Skilängsrichtung zwischen der Standplatte5 und den Basisplatten21 und22 auf, wobei insbesondere die Relativbewegungen zwischen der hinteren Basisplatte22 und der Standplatte5 relativ groß sind, weil der Bereich der hinteren Basisplatte22 einen relativ großen Abstand vom Lagerteil7 aufweist, welches von der Blattfeder25 und dem auf der Skioberseite aufliegenden Handhebel24 praktisch unbeweglich festgehalten wird. - Sobald also das Lagerteil
7 mittels des Handhebels24 in seine in Skilängsrichtung hintere Lage verstellt worden ist, nimmt die Standplatte5 ihren um die Querachse27 relativ zum Ski20 aufwärts schwenkbaren, d. h. von der Skioberseite abhebbaren Zustand ein, wie er beim Tourengehen erwünscht ist. Nach Abheben der Standplatte5 von der Skioberseite kann ein Stützbügel29 aus der in6 dargestellten Nichtgebrauchslage durch Schwenkung im Uhrzeigersinn um etwa 90° oder 180° im Uhrzeigersinn in eine erste oder zweite verrastbare Gebrauchslage geschwenkt werden. In der ersten Gebrauchslage wird das fersenseitige Ende der Standplatte5 in einem durch die Länge der langen Schenkel29' des Stützbügels29 vorgegebenen Abstand von der Oberseite der hinteren Basisplatte abgestützt. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn beim Tourengehen Steigungen mit großer Steilheit überwunden werden sollen. In der zweiten Gebrauchslage, d. h. warm der Stützbügel29 aus der Nichtgebrauchslage der6 im Uhrzeigersinn um 180° verschwenkt worden ist, wird das fersenseitige Ende der Standplatte gegenüber der Oberseite der hinteren Basisplatte22 bzw. der Skioberseite in einem durch die Länge der kurzen Schenkel29'' des Stützbügels29 vorgegebenen Abstand abgestützt. Diese Einstellung wird gewählt, wenn beim Tourengehen vergleichsweise flache Steigungen überwunden werden sollen. - Da beim Tourengehen, d. h. bei relativ zum Ski
20 aufschwenkbarer Standplatte5 das Lagerteil7 seine in Skilängsrichtung hintere Lage einnimmt, ist ohne weiteres gewährleistet, dass der Schwerpunkt des Skis20 in Skilängsrichtung vor der Querachse27 , um die die Standplatte5 am Lagerteil7 schwenkt, liegt und die Skispitze immer nach abwärts zu sinken sucht, wenn der Skifahrer den Fuß und damit den jeweiligen Ski anhebt. Die genannte Schwerpunktlage des Skis ist insbesondere bei Spitzkehren oder ähnlichen Manövern vorteilhaft. - Gegebenenfalls können auf der Oberseite der hinteren Basisplatte
22 Vertiefungen angeordnet sein, in die der Stützbügel29 beim Aufsetzen auf die Basisplatte22 einsenkbar ist. Dadurch erhält die mit dem Stützbügel29 auf die Basisplatte22 aufgesetzte Standplatte5 eine erhöhte Stabilität in Skiquerrichtung. - Die vordere Sohlenhalteranordnung
2 wird zusammen mit der Standplatte5 durch die Querachse27 am Lagerteil7 befestigt, wobei durch einen Formschluss zwischen dem Gehäuse der Sohlenhalteranordnung2 und dem Vorderende der Standplatte5 eine relativ zur Standplatte5 stationäre Halterung des Gehäuses der vorderen Sohlenhalteranordnung2 gewährleistet wird. Wenn ein Skischuh in die Skibindung1 eingesetzt ist, wird das vordere Sohlenende des Skischuhs von den Sohlenhaltern30 der vorderen Sohlenhalteranordnung2 festgehalten, wobei die Sohlenhalter30 das vordere Sohlenende seitlich und von oben um- bzw. übergreifen. Skischuhe für den Abfahrtslauf haben genormte Dicken, so dass durch entsprechende Anpassung der Form der Sohlenhalter30 ohne weiteres eine vertikal spielfreie Halterung gewährleistet werden kann. Anders sind die Verhältnisse bei Tourenskischuhen. Dort können die Sohlendicken im Vergleich zu Schuhen für den Abfahrtslauf sehr unterschiedlich ausfallen. Deshalb ist die vordere Sohlenhalteranordnung2 mit einer in Vertikalrichtung verstellbaren Abstützanordnung31 kombiniert. Diese besitzt einen Schlitten32 , der mit seitlichen Führungselementen33 an seitlichen Führungsstegen34 der Standplatte5 verschiebbar geführt ist. Die Führungsstege34 sind schräg zur Ebene der Standplatte5 angeordnet, so dass der Schlitten32 bei Längsverschiebung in Richtung der Führungsstege34 relativ zur Standplatte5 auch in Vertikalrichtung verstellt wird Die Lage des Schlittens32 an den Führungsstegen34 ist mittels einer Stellschraube35 einstellbar, deren Kopf am Lagerteil7 axial und radial gelagert ist, und deren Gewindeabschnitt in eine Mutter36 eingedreht ist, die am Schlitten32 radial und axial mit Taumelbeweglichkeit gehaltert ist. - Auf der Oberseite des Schlittens
32 ist eine in Querrichtung verschiebbare Schieberplatte37 angeordnet, die durch eine Schraubendruckfeder38 in eine Mittellage gespannt wird. Vorzugsweise ist die Schieberplatte37 am Schlitten32 auf einer Bogenbahn geführt, deren Zentrum in den Absatzbereich des Skischuhs fällt. Durch entsprechende Auswahl der Materialien lässt sich ohne weiteres gewährleisten, dass die Schieberplatte37 auf dem Schlitten32 leichtgängig verschiebbar ist. Damit wird das Vorderende der Skischuhsohle relativ zur vorderen Sohlenhalteranordnung2 auch dann mit leichtgängiger Beweglichkeit in Querrichtung abgestützt, wie es für eine gute Auslösefunktion der vorderen Sohlenhalteranordnung2 erwünscht ist. Diese leichtgängige Verschiebbarkeit ist auch dann gewährleistet, wenn die Unterseite der Schuhsohle ein rutschhemmendes Gummiprofil aufweisen sollte. - Die gemäß
5 mit einer Skibremsanordnung kombinierte Fersenhalteranordnung3 ist auf der Standplatte5 in Längsrichtung verschiebbar angeordnet. Dazu sind an der Standplatte5 seitliche Führungsstege39 angeordnet, die formschlüssig mit Führungselementen40 zusammenwirken, d. h. die Fersenhalteranordnung3 wird an den Führungsstegen39 in Vertikal- und Seitwärtsrichtung spielfrei festgehalten. Die Halterung der Fersenhalteranordnung3 in Längsrichtung der Standplatte5 erfolgt mittels einer Stellschraube41 , die innerhalb eines Gehäuseteiles der Fersenhalteranordnung3 drehgelagert ist und von einer Anschubfeder42 gegen einen gehäusefesten Anschlag43 gespannt wird. Die Stellschraube41 besitzt einen schneckenartigen Außengewindeabschnitt, dessen Gewindesteg in Querschlitze eines Verzahnungsbandes44 eingreift, welches auf der Oberseite der Standplatte5 unterhalb des in den Führungsstegen39 verschiebbaren Gehäuses der Fersenhalteranordnung3 unverschiebbar angeordnet ist. Dazu greift das Verzahnungsband44 mit abgewinkelten Enden in entsprechende Ausnehmungen auf der Oberseite der Standplatte5 . Durch Drehverstellung der Stellschraube41 wird die Stellschraube41 zusammen mit der Fersenhalteranordnung3 am Verzahnungsband44 und damit in Längsrichtung der Standplatte5 verschoben. Dementsprechend kann die Fersenhalteranordnung3 in Anpassung an die jeweilige Länge der Skischuhsohle positioniert werden. Dabei bleibt die Fersenhalteranordnung3 relativ zur Stellschraube41 gegen die Spannkraft der als Schraubendruckfeder ausgebildeten Anschubfeder42 verschiebbar, so dass die Skischuhsohle in Sohlenlängsrichtung spielfrei eingespannt werden kann, derart, dass die Anschubfeder42 den fersenseitigen Sohlenhalter45 in grundsätzlich bekannter Weise federnd in Anlage am hinteren Sohlenende hält. - Wie insbesondere den
7 und8 einerseits und den9 und10 andererseits entnommen werden kann, kann der Handhebel24 in Skilängsrichtung vor oder hinter dem Lagerteil7 angeordnet sein. Bei Anordnung hinter dem Lagerteil7 muss in der Standplatte5 eine entsprechende Aussparung46 vorhanden sein, um den Handhebel24 auf der Skioberseite bzw. auf der Oberseite der vorderen Basisplatte21 schwenkverstellbar unterbringen zu können. - ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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- Zitierte Patentliteratur
-
- DE 2660145 C2 [0002]
Claims (22)
- Skibindung, welche für den alpinen Skilauf wie auch zum Tourengehen geeignet ist, mit einer im vorderen Bereich um eine quer zur Skilängsrichtung liegende Achse (
6 ;27 ) nach oben schwenkbar angeordneten Platte (5 ), auf welcher die vordere Sohlenhalteranordnung (2 ) und der hintere Fersenhalter (3 ) zur Halterung eines Skischuhes oder Tourenschuhes befestigt sind, welche Platte (5 ) in ihrem hinteren Bereich über wenigstens ein Riegelelement (9 ;28 ) am auf dem Ski angebrachten Widerlager festlegbar ist, wobei das oder die Riegelelemente vor oder im Bereich des hinteren Sohlenhalters (3 ) angeordnet ist oder sind, dadurch gekennzeichnet, dass der vorderen Sohlenhalteranordnung (2 ) eine höhenverstellbare Abstützanordnung (31 ) für den Vorderbereich der Schuhsohle zugeordnet ist. - Skibindung nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstützanordnung (
31 ) einen Schlitten (32 ) aufweist, der mit seitlichen Führungselementen (33 ) an seitlichen Führungsstegen (34 ) der Platte (5 ) verschiebbar geführt ist. - Skibindung nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsstege (
34 ) schräg zur Ebene der Platte (5 ) angeordnet sind, so dass der Schlitten (32 ) bei Längsverschiebung in Richtung der Führungsstege (34 ) relativ zur Platte (5 ) auch in Vertikalrichtung verstellt wird. - Skibindung nach einem der Ansprüche 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Lage des Schlittens (
32 ) an den Führungsstegen (34 ) mittels einer Stellschraube (35 ) einstellbar ist, deren Kopf an einem Lagerteil (7 ) axial und radial gelagert ist, und deren Gewindeabschnitt in eine Mutter (36 ) eingedreht ist, die am Schlitten (32 ) radial und axial mit Taumelbeweglichkeit gehaltert ist. - Skibindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstützanordnung (
31 ) eine in Querrichtung leichtgängig verschiebbare Aufstandsfläche (37 ) für die Schuhsohle besitzt. - Skibindung nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufstandsfläche (
37 ) auf einer Bogenbahn geführt ist, deren Zentrum in den Absatzbereich des Skischuhs fällt. - Skibindung nach einen der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass die Platte (
5 ) um eine Querachse (27 ) schwenkbar an einem Lagerteil (7 ) angelenkt ist, welches mit einem Hebelmechanismus zwischen einer vorderen und einer hinteren Endlage in Skilängsrichtung verstellbar ist, und dass plattenseitige Führungselemente (28 ) bei Vorwärtsverschiebung des Lagerteils und auf die Skioberseite niedergeschwenkter Platte (5 ) in Riegeleingriff mit Abschnitten von skifesten Führungsschienen (21' ;22' ) gelangen, so dass die Platte (5 ) in Quer- und Vertikalrichtung mehrfach skifest verriegelt ist. - Skibindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass am Lagerteil (
7 ) als Teil eines Kniehebelaggregates ein Ende einer im wesentlichen in Horizontalrichtung erstreckten Blattfeder (25 ) befestigt ist, deren anderes Ende gegen die Skioberseite gespannt und mit einem um eine skifeste Querachse schwenkbaren Hebel (24 ) gelenkig verbunden ist, der seinerseits zwischen seinen auf der Skioberseite aufliegenden Endlagen schwenkverstellbar ist. - Skibindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass unter der Platte (
5 ) ein Stützbügel (29 ) um eine Querachse schwenkbar gelagert ist, welcher aus einer Nichtgebrauchslage, in der der Stützbügel (29 ) an der Unterseite der Platte (5 ) anliegt und mit seinem freien Ende das hintere Ende der Platte (5 ) überragt, in zumindest eine Gebrauchslage schwenkbar ist, in der der Stützbügel (29 ) von der Unterseite der Platte (5 ) im wesentlichen senkrecht absteht, so dass die Platte (5 ) in entsprechend hochgeschwenkter Lage auf dem Ski (20 ) abstützbar ist. - Skibindung nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der Stützbügel (
29 ) in eine weitere Gebrauchslage schwenkbar ist, in der der Stützbügel an der Unterseite der Platte (5 ) anliegt und mit seinem freien Ende in Richtung des Vorderendes der Platte (5 ) weist, wobei eine am freien Ende des Stützbügels (29 ) angeordnete Abwinklung (29'' ) im wesentlichen senkrecht von der Unterseite der Platte (5 ) absteht, so dass die Platte (5 ) in entsprechend hochgeschwenkter Lage auf dem Ski (20 ) abstützbar ist. - Skibindung nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der in der ersteren Gebrauchslage stützwirksame Schenkel (
29' ) des Stützbügels (29 ) größenordnungsmäßig etwa die dreifache Länge der Abwinklung (29'' ) hat. - Skibindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich zu dem oder den hinteren Riegelelementen (
9 ;28 ) wenigstens ein Riegelelement (8 ;28 ) im vorderen Bereich der Platte (5 ) angeordnet ist. - Skibindung nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Riegelelement (
8 ;28 ) im vorderen Bereich der Platte (5 ) hinter oder unter der vorderen Sohlenhalteranordnung (2 ) angeordnet ist. - Skibindung nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass das vordere Riegelelement (
8 ) unterhalb des Ballenbereiches des Skischuhes und das hintere Riegelelement (9 ) unterhalb des Fersenbereiches des Skischuhes angeordnet ist. - Skibindung nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die vorderen und hinteren Riegelelemente (
8 ,9 ) aus Verriegelungsstiften (13 ,13' ) oder Verriegelungsstegen (17 ,17' ) bestehen, welche in Ausnehmungen (14 ,14' ) oder (16 ,16' ) von Lagerelementen (15 ,15' ) eingreifen. - Skibindung nach einem der Ansprüche 12 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die vorderen und hinteren Riegelelemente (
8 ;9 ;28 ) unterhalb der Platte (5 ) angeordnet sind oder die Platte (5 ) seitlich umgreifen. - Skibindung nach einem der Ansprüche 12 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die vorderen und hinteren Riegelelemente (
8 ,9 ) gemeinsam über einen Hebelmechanismus (10 ;24 ,25 ) von der verriegelten Stellung in die entriegelte Stellung gebracht werden und umgekehrt. - Skibindung nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass über den Hebelmechanismus (
10 ;24 ,25 ) die vorderen und hinteren Riegelelemente (8 ;9 ;28 ) synchron betätigt werden. - Skibindung nach einem der Ansprüche 17 und 18, dadurch gekennzeichnet, dass der Hebelmechanismus (
10 ) unterhalb der Platte (5 ) angeordnet ist und einen Betätigungshebel aufweist, welcher zur Betätigung seitlich von der Skibindung (1 ) absteht. - Skibindung nach einem der Ansprüche 12 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass der Hebelmechanismus (
10 ) aus einem Kurbelgetriebe besteht. - Skibindung nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der Hebelmechanismus (
10 ) aus an einer Drehscheibe (12 ) angeordneten Koppeln (11 ,11' ) besteht. - Skibindung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass der Hebelmechanismus (
10 ;24 ,25 ) nach Art eines Kniehebelgetriebes ausgebildet ist.
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