-
Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abziehen eines
Bodens eines Reitplatzes nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
-
Aus
der
DE 10 2004
019 126 B3 ist eine Vorrichtung zum Glätten bzw.
Abziehen eines Reitplatzbodens bekannt, bei der ein in sich bewegliches,
mit seiner Unterseite linienartig auf einer Deckschicht des Reitplatzbodens
aufliegendes, flächiges Werkzeug mit einer Zugmaschine
geschleppt wird.
-
Die
DE 101 37 802 A1 offenbart
ein Schiebewerkzeug zum Räumen angehäuften Sands
und ein Harkenwerkzeug zum Aufrauen des Reitplatzbodens, welche
ebenfalls an einem Fahrzeug angebracht sind.
-
Die
DE 20 2004 009 107
U1 beschreibt ein Gerät zur Pflege eines Reitplatzbodens,
welches verschwenkbar an ein Zug- oder Tragfahrzeug angekoppelt
ist.
-
Aus
der
DE 20 2004
000 535 U1 ist ein an ein Zug- oder Tragfahrzeug angekoppeltes
Gerät bekannt, welches zur Vermeidung einer übermäßigen Staubentwicklung
mit einer Düsenanordnung zum Bewässern des Reitbodens
versehen ist.
-
Das
Abziehen des Reitplatzbodens unter Verwendung herkömmlicher,
mit Zugmaschinen geschleppter Vorrichtungen, ist zeitaufwändig
und arbeitsintensiv. Zunächst muss eine geeignete Vorrichtung
an eine Zugmaschine angekoppelt werden. Sodann muss die Vorrichtung
mäandrierend auf dem Reitplatzboden entlang geschleppt
werden. Die dabei erforderlichen Wendemanöver erfordern
einiges Geschick. Zum Abziehen des Reitplatzbodens mit herkömmlichen
Vorrichtungen ist geschultes Personal erforderlich.
-
Aufgabe
der Erfindung ist es, die Nachteile des Stands der Technik zu beheben.
Insbesondere soll eine Vorrichtung angegeben werden, mit der schnell
und einfach der Boden eines Reitplatzes abgezogen werden kann. Ferner
soll eine Reithalle mit einer solchen Vorrichtung bereitgestellt
werden.
-
Die
vorliegende Aufgabe wird durch die Merkmale der Ansprüche
1 und 27 gelöst. Zweckmäßige Ausgestaltungen
der Erfindung ergeben sich aus den Merkmalen der Ansprüchen
2 bis 26.
-
Nach
Maßgabe der Erfindung ist eine sich von der einen zur anderen
ersten Grenze erstreckende, den Boden brückenartig überspannende
Abzieheinrichtung vorgesehen, welche entlang der ersten Grenzen
hin und herbewegbar ist. Mit der vorgeschlagenen den gesamten Reitplatz überspannenden
Vorrichtung kann der Boden gleichmäßig und schnell
abgezogen werden. Ein arbeitsintensives Führen eines Zugfahrzeugs
mit einer angekoppelten Abzieheinrichtung entfällt. Mit
der vorgeschlagenen Vorrichtung kann der Boden des Reitplatzes beispielsweise
auch in den Pausen eines Dressurwettkampfs abgezogen bzw. geglättet
werden. Damit können gleichmäßige und
faire Wettkampfbedingungen bereitgestellt werden.
-
Nach
einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die
Abzieheinrichtung auf entlang der ersten Grenzen verlaufender Schienen hin
und her bewegbar. Dadurch kann ein Abweichen der Einrichtung vom
vorgegebenen, gerade verlaufenden Bewegungsweg verhindert werden.
-
Eine
weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass
der Reitplatz nach Art eines Rechtecks ausgebildet ist, dessen lange
Seiten durch die ersten und dessen kurze Seiten durch zweite Grenzen
gebildet sind. In diesem Fall überspannt die Abzieheinrichtung
lediglich die kurzen Seiten des Rechtecks. Die bei der Herstellung
der Abzieheinrichtung anfallenden Herstellungskosten können
damit reduziert werden.
-
Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der
Reitplatz von einer entlang der Grenzen verlaufenden Barriere umgeben.
Sofern der Reitplatz sich im Freien befindet, handelt es sich bei
der Barriere um einen Zaun. Falls der Reitplatz in einer Halle vorgesehen
ist, kann es sich bei der Barriere um eine an den Wänden
der Halle angebrachte Brüstung oder dgl. handeln. Zwischen
dem Boden und entlang zumindest einer der Grenzen der Barriere kann
ein Freiraum zur Aufnahme der Abzieheinrichtung vorgesehen sein.
Ein solcher Freiraum ist bei vielen herkömmlichen Barrieren
ausgebildet. Er eignet sich in hervorragender Weise zur Unterbringung
der Abzieheinrichtung.
-
Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der
Boden von Wänden einer Halle umgeben. Die Barriere ist
dabei an den Wänden angebracht. Das erleichtert die Integration
der Vorrichtung in bestehende Teile des Reitplatzes.
-
Nach
einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist die
Abzieheinrichtung eine Brücke mit zwei endständig
montierten Führungselementen auf. Die Brücke umfasst
zumindest ein Mittelelement. Teile der Brücke mit unterschiedlicher
Funktion können somit unabhängig hergestellt werden
und erst vor Ort zusammengebaut werden.
-
Nach
einer weiteren besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung
sind die Führungselemente auf den Schienen geführt.
Die Schienen können z. B. ein U-Profil aufweisen und entlang
der ersten Grenzen auf dem Boden oder aber auch an dem Zaun einer
Außenanlage bzw. den Wänden einer Halle verlaufen.
Nach dem Auf- bzw. Einlegen der Führungselemente auf bzw.
in die Schienen lässt sich die Abzieheinrichtung auf den
Schienen führen.
-
Eine
vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht eine Schleppeinrichtung
zum Hin- und Herbewegen der Abzieheinrichtung vor. Dabei kann es
sich um ein Ketten- oder Seilsystem handeln, welches im Bereich
der Ecken des Reitplatzes befestigt ist. Die Führungselemente
können jeweils zumindest ein Rad aufweisen, z. B. ein Zahnrad,
Stahlrad, Hartgummirad, Luftrad oder dgl., mit dem sie auf oder
in den Schienen geführt sind. Die Brücke kann
durch die Schleppeinrichtung über den gesamten Reitplatz geschleppt
werden. Die Schleppeinrichtung umfasst zweckmäßigerweise
einen elektrischen Antrieb sowie ein Getriebe.
-
Eine
weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Führungselemente
zum Hin- und Herbewegen der Abzieheinrichtung jeweils mit einem elektrischen
Antrieb versehen sind. Damit können synchron die Räder
der Führungselemente angetrieben werden. Eine Stromzufuhr
für den elektrischen Antrieb kann über ein mitgeführtes
Kabel erfolgen. Es kann aber auch ein Akkumulator in den Führungselementen
aufgenommen sein, welcher außerhalb der Betriebszeiten
der Einrichtung über ein Ladegerät am Rand des
Reitplatzes aufgeladen wird. Es ist aber auch denkbar, dass der
Strom über Stromschienen und Schleifkontakte zugeführt
wird.
-
Nach
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist zumindest ein
Stützrad am Mittelelement vorgesehen, mit dem die Brücke
abgestützt wird. Das Stützrad ist vorteilhafterweise
unter Zwischenschaltung eines hydraulischen oder pneumatischen Federungssystems
an der Brücke angebracht. Es lässt sich damit
sowohl eine bessere Verteilung des Gesamtgewichts der Vorrichtung
als auch ein Niveauausgleich bei Unebenheiten des Bodens erreichen.
-
Nach
einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist an
der Brücke, vorzugsweise am Mittelelement, ein Abziehwerkzeug
zum Abziehen bzw. Glätten des Bodens angebracht. Das Abziehwerkzeug
ermöglicht ein gleichmäßiges Abziehen
und/oder Verdichten des Reitplatzes.
-
Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist an
der Brücke, vorzugsweise am Mittelelement, eine Einrichtung
zum Bewässern des Bodens vorgesehen. Durch die Bewässerung kann
eine Staubentwicklung bei trockenen Reitböden verhindert
werden.
-
Nach
einer weiteren besonders vorteilhaften Ausgestaltung ist an der
Brücke, vorzugsweise am Mittelelement, eine Einrichtung
zum Auflockern des Bodens vorgesehen. Damit können unerwünschte Verdichtungen
im Boden beseitigt werden. Außerdem kann ein aufgelockerter
Boden mit einem besseren Ergebnis glattgezogen werden.
-
Nach
einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung umfasst
das Abziehwerkzeug zumindest eine höhenverstellbare Abziehvorrichtung mit
einem Abziehelement und/oder eine Walze. Durch die Höhenverstellbarkeit
der Abziehvorrichtung lässt sich die Abziehfunktion ein-
und ausschalten. Zudem kann je nach Beanspruchung des Reitplatzes
vorgegeben werden, wie stark der Boden verdichtet werden soll. Unterschiedlich
stark beanspruchte Bereiche des Reitplatzbodens können durch
in der Höhe unterschiedlich verstellte Abziehelemente bearbeitet
werden.
-
Nach
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung umfasst die Einrichtung
zum Bewässern des Bodens einen Wassertank und/oder ein Schlauchsystem
mit Düsen zum Zuführen und Verteilen des Wassers.
Der Wassertank kann außerhalb des Betriebs am Rand des
Reitplatzes befüllt werden. Am Wassertank kann eine Messvorrichtung
zum Messen des Füllstands vorgesehen sein. Der Wassertank
kann bei Bedarf, z. B. automatisch, befüllt werden. Es
ist aber auch möglich, dass das Wasser über einen
entlang der Schiene mitgeführten Schlauch, welcher von
einer Haspel abgerollt wird, zugeführt wird. Eine kontinuierliche
und falls nötig auch längere Bewässerung
des Reitbodens ist dadurch möglich. Eine flächige
und vor allem gleichmäßige Verteilung des Wassers
auf dem Reitplatz ist durch die an der Vorrichtung in Bodennähe
angebrachten Düsen gewährleistet.
-
Nach
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist am Mittelelement
des Weiteren zumindest ein Motor aufgenommen, welcher die Einrichtung zum
Auflockern des Bodens antreibt. Die Einrichtung zum Auflockern des
Bodens umfasst zumindest ein um eine Achse rotierbares Harkenwerkzeug.
Die Einrichtung zum Auflockern des Bodens ist zum Höhenverstellen
mittels einer Hebe- und Senkeinrichtung am Mittelelement angebracht.
Der am Mittelelement vorgesehene Motor erlaubt unabhängig
von der Antriebsgeschwindigkeit der Abzieheinrichtung eine an die
individuellen Bodenbedingungen angepasste Arbeitsgeschwindig keit
des Harkenwerkzeugs. Durch die höhenverstellbare Anbringung
des Werkzeugs lässt sich die gesamte Vorrichtung auch ohne
eine Bearbeitung des Bodens verschieben. Das kann z. B. gewünscht
sein, falls der Boden ausschließlich bewässert
und/oder geglättet oder aber die Abzieheinrichtung an ihre
Ausgangsposition zurückgeführt werden soll.
-
Bei
einer Kombination der erfindungsgemäßen Abzieheinrichtung
mit der Einrichtung zum Auflockern und/oder der Einrichtung zum
Bewässern des Bodens ist es möglich, den Boden
nicht nur abzuziehen, sondern auch gleichzeitig aufzubereiten, d.
h. eine geeignete Bodenfeuchtigkeit und/oder Bodendichte einzustellen.
-
Nach
einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind die
Führungselemente als baugleiche Module ausgeführt.
Zudem kann die Brücke mehrere als baugleiche weitere Module
ausgeführte Mittelelemente umfassen. Damit lassen sich besonders
die Produktionskosten der zu Reparaturzwecken vorteilhafterweise
austauschbaren Module reduzieren. Der modulare Aufbau erleichtert
insgesamt die Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten der Vorrichtung.
An den Mittelelementen können Räder angebracht
sein. Zum Ersatz eines Mittelelements kann es nach der Demontage
von der Brücke weggeschoben und ersetzt werden.
-
Eine
besonders bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht eine Steuervorrichtung
zum automatischen Hin- und Herbewegen der Abzieheinrichtung vor.
Auch können weitere Funktionen, wie das Bewässern,
das Auflockern und das Glätten des Bodens durch eine solche
Steuervorrichtung gesteuert werden. Der Betrieb der erfindungsgemäßen
Vorrichtung kann z. B. durch eine Zeitschaltuhr gestartet werden.
Eine Arbeitskraft zum Bedie nen der Vorrichtung und damit verbundene
Kosten können somit eingespart werden. Damit kann die Nutzungsdauer
des Reitplatzes erhöht werden.
-
Eine
weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass
die Steuervorrichtung, optische, mechanische und/oder elektrische
Sensoren umfasst. Da der Betrieb der Abzieheinrichtung automatisch
und daher auch unbeaufsichtigt erfolgen kann, ist ein Sicherheitssystem
nötig, welches die gesamte Vorrichtung oder auch einzelne
Funktionen dieser im Bedarfsfall anhalten kann. Gründe
können z. B. in Richtung des Reitplatzes geöffnete
Türen, Hindernisse auf dem Boden des Reitplatzes oder dgl. sein.
Das Sicherheitssystem kann eine Lichtschranke umfassen, mit der
z. B. bei einer Unterbrechung des Lichtwegs zwischen der Vorrichtung
und den Begrenzungen des Reitplatzes eine Bewegung der Vorrichtung
gestoppt werden kann. Auch ist es denkbar, in Vorschubrichtung der
Vorrichtung an deren Vorderseite mechanische Drucksensoren zu installieren. Die
Zugangstüren zum Reitplatz können aber auch einen
elektrischen Stromkreis durch deren Öffnung unterbrechen
und somit zum Stoppen der Abzieheinrichtung führen. Bei
einem Stoppen der Vorrichtung wird zweckmäßigerweise
auch die Wasserzufuhr zur Einrichtung zur Bewässerung unterbrochen.
Ferner kann gleichzeitig ein Betrieb der Einrichtung zum Auflockern
des Bodens unterbrochen werden.
-
Nach
weiterer Maßgabe der Erfindung wird eine Reithalle mit
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung vorgeschlagen.
Die erläuterten Komponenten der Vorrichtung lassen sich
besonders einfach in oder an bestehende Teile der Reithalle integrieren.
-
Weitere
Aufgaben und Vorteile der Erfindung werden aus der folgenden Beschreibung
der Erfindung ersichtlich.
-
Ein
Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand
von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
-
1 einen
erfindungsgemäßen Reitplatz umgeben von einer
Halle,
-
2 eine
erfindungsgemäße Abzieheinrichtung in einer Vorderansicht,
-
3 ein
erfindungsgemäßes Mittelelement in einer Vorderansicht,
-
4 das
erfindungsgemäße Mittelelement gemäß 3 in
einer Draufsicht,
-
5 das
erfindungsgemäße Mittelelement gemäß 3 in
einer Querschnittsansicht in Arbeitsposition und
-
6 das
erfindungsgemäße Mittelelement gemäß 5 in
einer Querschnittsansicht in einer Nicht-Arbeitsposition.
-
1 zeigt
einen Boden B eines parallel zueinander verlaufende erste Grenzen
G1 aufweisenden Reitplatzes R, welcher von einer sich entlang zweiter
Grenzen G2 erstreckenden Abzieheinrichtung G überspannt
ist. Entlang der ersten Grenzen G1 verlaufen Schienen S unterhalb
einer Barriere Ba, welche an den Boden B umgebenden Wänden
W angebracht ist. Die Unterseite der Barriere Ba, die Wände
W und der Boden B definieren einen in Richtung des Reitplatzes R
hin offenen Freiraum Fr zur Aufnahme der Abzieheinrichtung G. Die
Wände W können mit einer Decke D eine Halle H
bilden.
-
Die
Schienen S können auf dem Boden B außerhalb des
Reitplatzes R aber auch entlang der Wände W verlaufen.
Die Abzieheinrichtung G ist auf den Schienen S geführt.
Die Schienen S können z. B. nach Art einer Eisenbahnschiene
ausgebildet sein oder ein U-Profil aufweisen. Räder der
Abzieheinrichtung G können dann darauf aufgesetzt oder
darin eingesetzt sein. Die Abzieheinrichtung G kann mittels eigenen
Antriebs- aber auch durch eine Schleppeinrichtung über
den Boden B des Reitplatzes R gefahren oder gezogen werden. Die
Stromzufuhr kann über ein mitgeführtes Kabel,
einen integrierten Akkumulator, welcher über eine Stromzufuhr
am Rand des Reitplatzes R geladen werden kann, über die
Schienen S selbst oder durch einen das Schleppsystem antreibenden
Motor erfolgen. Im Falle des Schleppsystems kann z. B. ein Ketten-
oder Seilsystem an den zweiten Grenzen G2 des Bodens B verankert sein.
Die Abzieheinrichtung G kann derart angetrieben auf Rändern,
wie z. B. Zahnrädern, Stahlrädern, Hartgummirädern,
Lufträdern oder dgl., über den gesamten Reitplatz
R verfahren werden.
-
Die
Schienen S verlaufen unterhalb der an den Wänden W angebrachten
Barrieren Ba und daher außerhalb des im Reitbetrieb beanspruchten Reitplatzes
R. Die Abzieheinrichtung G ist derart dimensioniert, dass sie auch
entlang der zweiten Grenzen G2 unterhalb der Barriere Ba im in Richtung
des Reitplatzes R hin offenen Freiraum Fr Platz findet. Die in Richtung
des Reitplatzes R weisende Vorderseite der Abzieheinrichtung G kann
dabei auch so ausgeführt sein, dass sie den Freiraum Fr
zum Reitplatz hin abschließt. Die Abzieheinrichtung G kann somit
ohne den Reitbetrieb zu beeinträchtigen am Rande des Reitplatzes
R untergebracht werden. Sie ist somit jederzeit betriebsbereit und
kann abends nach Beendigung des Reitbetriebs aber auch in Pausen
zwischen Trainingseinheiten einge setzt werden. Durch die Installation
der Abzieheinrichtung G in einer Reithalle H können die
ohnehin vorhandenen Aufbauten, wie z. B. die Wände W, vorteilhaft
genutzt werden. Eine Steuervorrichtung zum Starten und Stoppen der
Abzieheinrichtung G sowie ein Sicherheitssystem ermöglichen
es dem Reiter z. B. in einer Trainingspause oder am Abend nach Beendigung des
Reitbetriebs die Abzieheinrichtung G selbst zu starten. Falls eine
Tür zum Begehen des Reitplatzes R offen steht oder ein
Gegenstand auf dem Boden B des Reitplatzes R liegt, so wird durch
das optische, mechanische und/oder elektrische Sensoren umfassende
Sicherheitssystem der Betrieb der Abzieheinrichtung G unterbrochen.
-
2 zeigt
eine Abzieheinrichtung G. Sie umfasst eine Brücke Br mit
zwei endständig montierten Führungselementen F.
Die Brücke Br wiederum umfasst drei Mittelelemente M. Die
Brücke Br ist mittels an den Führungselementen
F angebrachten Rädern auf den Schienen S geführt.
Die Führungselemente F und die drei gezeigten Mittelelemente
M lassen sich in einem modularen Aufbau seitlich durch Verbindungselemente
V zusammenfügen. Die Verbindungselemente V können
Schraub-, Klemm-, Schnappverbindungen oder dgl. sein. Führungs-
F und Mittelelemente M lassen sich dann durch Schrauben, Bolzen
oder Klammern verbinden.
-
Bei
einem Reitplatz R in einer Halle H mit den typischen Maßen
20 m × 40 m oder 20 m × 60 m können die
drei Mittelelemente M ein Achsmaß von jeweils 6 m aufweisen
und die Führungselemente F können in einer Breite
z. B. von jeweils 1 m hergestellt werden. Zur Bereitstellung einer
Vorrichtung für anders dimensionierte Reitplätze
R ist es möglich, die Breite der Brücke Br durch
Ein- und Ausbau der Mittelelemente M an die Breite des Reitplatzes
R anzupassen. Sowohl die Führungs elemente F als auch die
Mittelelemente M können neben dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel
auch andere Maße aufweisen. Der modulare Aufbau der Brücke
Br ermöglicht eine besonders einfache Wartung und Instandhaltung.
-
3 zeigt
eine Vorderansicht eines Mittelelements M. Das Mittelelement umfasst
ein Gerüst 1. An der Unterseite des Mittelelements
M sind Abziehelemente 2 zum Glätten des Bodens
B angebracht. Des Weiteren sind Harkenwerkzeuge 3 mit einem Motor 4 rotierbar
um horizontale Achsen am Mittelelement M angebracht. Der Motor 4 ist
etwa in der Mitte des Mittelelements M montiert. Düsen 5 einer
Einrichtung zum Bewässern des Bodens B sind über
die gesamte Breite des Mittelelements M verteilt.
-
4 zeigt
eine Draufsicht auf das Mittelelement M gemäß 3.
Daraus ist ersichtlich, dass die Abziehelemente 2 und Stützräder 6 an
in dem Gerüst 1 aufgenommenen Verbindungsstegen 7 angebracht sein
können.
-
In
der in 5 gezeigten Querschnittansicht eines Mittelelements
M gemäß 3 ist ersichtlich, dass
das Harkenwerkzeug 3 über eine Antriebswelle 8 mit
dem Motor 4 verbunden ist. Eine Hebe- und Senkeinrichtung
umfasst teleskopartig verschiebbare Stangen 9, 10.
Damit kann das Harkenwerkzeug 3, z. B. hydraulisch oder
pneumatisch, angehoben oder abgesenkt werden. Des Weiteren sind
Abziehelemente 2 an den Verbindungsstegen 7 verschiebbar angebracht.
Die Werkzeuge sind unter dem nach unten hin offenen Gerüst 1 untergebracht.
Außerhalb des Gerüsts 1 ist an dem Verbindungssteg 7 ein Stützrad 6 angebracht.
-
6 zeigt
eine Querschnittsansicht des Mittelelements M gemäß 5,
wobei das Harkenwerkzeug 3 mit einer Hebe- und Senkvorrichtung durch
die verschiebbare Stange 9, 10 hochgefahren ist.
-
Das
in den 3 bis 6 gezeigte Mittelelement M kann
auch mit zusätzlichen Stützrädern 6 versehen
sein, so dass das Mittelelement M bei Wartungsarbeiten selbst stehend
aus der Brücke Br entnommen und vom Reitplatz R geschoben
werden kann. Die Stützräder 6 können
derart an den Verbindungsstegen 7 angebracht sein, dass
ein hydraulisches oder pneumatisches Federungssystem bei dem Betrieb
der Abzieheinrichtung G genutzt wird, um Unebenheiten des Bodens
B auszugleichen. Sollte ein Stützrad 6 über
eine Vertiefung, wie einem Schlag- bzw. Trittloch, oder eine Erhöhung
verfahren werden, so wird das Bearbeitungswerkzeug, insbesondere
das Harkenwerkzeug 3 nicht in den Boden B gerammt. Dadurch
kann der Reitplatz R gleichmäßig, schonend bearbeitet
werden. Die Verbindungsstege 7 haben neben der Bereitstellung
einer Halterung der Bearbeitungswerkzeuge auch die Funktion, die
zwei gegenüberliegenden, senkrecht verlaufenden Seitenplatten
des Gerüsts 1 zu verbinden und dieses zu stabilisieren.
-
Die
Abziehelemente 2 zum Glätten des Reitplatzes R
lassen sich durch eine höhenverstellbare Anbringung an
den Verbindungsstegen 7 beliebig in der Höhe verstellen.
Damit kann ein Druck der Abziehelemente 2 auf den Boden
B eingestellt werden. Durch eine unterschiedliche Einstellung einzelner Abziehelemente 2 können
unterschiedlich stark beanspruchte Bereiche des Reitplatzes R mit
einem unterschiedlichen Druck bearbeitet werden.
-
Das
rotierbare Harkenwerkzeug 3 kann durch den Antrieb über
den Motor 4 in beliebiger Geschwindigkeit betrieben werden.
Dadurch können unterschiedlich stark beanspruchte Stellen
des Reitplatzes R unterschiedlich stark aufgelockert werden. Die in 3 und 4 gezeigten
Harkenwerkzeuge 3 können mit einer unterschiedlichen
Geschwindigkeit rotiert werden. Das Harkenwerkzeug 3 kann
zum Tausch gegen andere Auflockerungswerkzeuge und dgl. aus dem
Mittelelement M entnommen werden. Anstelle der Harkenwerkzeuge 3 kann
z. B. auch zusätzlich ein Schiebewerkzeug zum Räumen
und Umverteilen angehäuften Sands am Mittelelement M angebracht
werden.
-
Zur
Bewässerung des Reitplatzes R kann neben den Düsen 5 auch
ein Wassertank im Mittelelement M aufgenommen sein. Am Rand des
Reitplatzes R kann eine Vorrichtung zum automatischen Befüllen
des Wassertanks vorgesehen sein. Alternativ kann aber auch ein mit
der Abzieheinrichtung G entlang der Schienen S mitgeführter
Schlauch von einer Haspel abgerollt werden und für einen
kontinuierlichen Wassernachschub sorgen.
-
Die
Abzieheinrichtung G ist mit einer Höhe von etwa 40 cm und
einer Breite von etwa 35 cm der hier beschriebenen Ausgestaltung
relativ klein bemessen und findet daher unterhalb der Barriere im Freiraum
Fr Platz. Um Verletzungen von Pferd und Reiter zu verhindern ist
es möglich, die in Richtung des Reitplatzes R weisende
Seite der Abzieheinrichtung G, der zumeist als schräge
Bande ausgeführten Barriere Ba anzupassen. Es kann eine
die Barriere fortsetzende Verkleidung vorgesehen sein, welche ebenso
wie die Bande schräg verläuft und aus Holz hergestellt
ist.
-
In
Pausen zwischen Trainingseinheiten oder auch am Abend nach Beendigung
des Reitbetriebs kann die Abzieheinrichtung G ma nuell, z. B. von
einem Reiter oder dem Hausmeister, oder auch automatisch, z. B.
durch eine Zeitschaltuhr, gestartet werden.
-
Im
Betrieb fährt die Abzieheinrichtung G aus dem Freiraum
F heraus und über den gesamten Reitplatz R hinweg bis zur
gegenüberliegenden Begrenzungsseite. Dabei wird der Boden
B über die Düsen 5 flächig bewässert
und das Harkenwerkzeug 3 aufgelockert. Die Abziehelemente 2 sorgen
für das gleichmäßige Glätten
des Bodens B. Wenn die Abzieheinrichtung G an der gegenüberliegenden
Seite angekommen ist, wird automatisch das Harkenwerkzeug 3,
wie in der in 6 gezeigt ist, in eine Nicht-Arbeitsposition
hochgefahren. Anschließend wird die Abzieheinrichtung G
wieder an ihre Ausgangsposition in den Freiraum F zurückgefahren.
Die Steuervorrichtung sorgt dafür, dass die Abzieheinrichtung
G angehalten wird, falls Türen zum Reitplatz R hin geöffnet
sind oder Hindernisse auf dem Boden B liegen gelassen worden sind.
-
- 1
- Gerüst
- 2
- Abziehelemente
- 3
- Harkenwerkzeug
- 4
- Motor
- 5
- Düsen
- 6
- Stützrad
- 7
- Verbindungssteg
- 8
- Antriebswelle
- 9
- verschiebbare
Stange
- 10
- Stange
- B
- Boden
- Ba
- Barriere
- Br
- Brücke
- D
- Decke
- F
- Führungselement
- Fr
- Freiraum
- G
- Abzieheinrichtung
- G1
- erste
Grenzen
- G2
- zweite
Grenzen
- H
- Halle
- M
- Mittelelement
- R
- Reitplatz
- S
- Schiene
- V
- Verbindungselement
- W
- Wand
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 102004019126
B3 [0002]
- - DE 10137802 A1 [0003]
- - DE 202004009107 U1 [0004]
- - DE 202004000535 U1 [0005]