DE202006020619U1 - Niedrigenergiegebäude - Google Patents
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Abstract
Diffusionsoffener Wandaufbau von Niedrigenergiehäusern, mit dem ohne Dampfbremsen oder Dampfsperren die Kondenswasserbildung in und an Wänden verhindert wird, gekennzeichnet durch die Vorsehung und Verwendung einer warmen Luftschicht zwischen Innenhaus und Außenhaus und aufweisend ein Traggerüst (4), wärmegedämmte diffusionsoffene Wände und Decken des inneren Teils des Innenhauses (2), eine Luftschicht, die durch Nutzung des Treibhauseffektes des Lichtes (3) erwärmt wird, das Traggerüst (4), eine Dachfläche (5) aus transparentem oder herkömmlichem Material und eine Heizung (7), wobei das Traggerüst aus Metall, Silikaten und Holz ist und sowohl das Außenhaus als auch das Innenhaus trägt, wobei sich im Innern des Hauses weder Wasserdampf noch anderes durch die Wand in die wärmegedämmte Schicht des Hauses eindringendes Gas ansammeln kann.
Description
- Technisches Gebiet
- Die technische Lösung gemäß der vorliegenden Erfindung betrifft den Aufbau von Niedrigenergiehäusern ohne Kondenswasserbildung.
- Stand der Technik
- Der Nachteil aller Niedrigenergie- und Passivhäuser ist, dass an der Innenseite eine absolut dichte Dampfsperre oder Dampfbremse eingebracht werden muss. Dieses ist notwendig um zu verhindern, dass der in jedem Haus durch die Atmung seiner Bewohner und sonstiger mit Wasser umgehenden Tätigkeiten produzierte Wasserdampf (= Wassergas) in die Wand gelangen kann, dort zu Tauwasser kondensiert, die Wand beschädigt und das Schimmelwachstum begünstigt. Die Dampfsperre oder Dampfbremse hält den Wasserdampf in dem Raum und erhöht die relative Luftfeuchtigkeit. Die relative Luftfeuchtigkeit, die ein Gemisch aus Luft und trockenem Wasserdampf (= Wassergas) ist, muss auf einem so niedrig Niveau gehalten werden, dass der Wasserdampf nicht an kalten Außenwänden an der Dampfsperre oder an der Dampfbremse kondensieren und Schimmelwachstum verursachen kann, weshalb man den Anteil des Wasserdampfes in der Raumluft durch Lüften vermindern muss.
- Dies kann man durch Öffnen der Fenster tun, verliert aber dadurch Raumwärme. In Niedrigenergiehäusern und Passivhäusern baut man deshalb zur Wärmeenergieeinsparung mechanische Lüftungsanlagen mit oder ohne Wärmerückgewinnung ein. Diese Lüftungsanlagen benötigen elektrische Antriebsenergie, sind teuer und aufwendig zu installieren. Zur Herabsetzung der relativen Luftfeuchtigkeit im Raum und zur Entfernung von gasförmigen Ausdünstungen, Gerüche und Allerge nen müssen diese Lüftungsanlagen ca. 200–300 mal mehr Luft in dem Raum auswechseln, als für die Atmung der Bewohner notwendig ist. Diese viele schmutzige ausgeatmete Luft muss in Luftfiltern gereinigt werden und verursacht im Raum einen staubaufwirbelnden dauernden Luftzug. Werden die Filter nicht laufend sorgfältig gereinigt, besteht die Gefahr dass dort Viren und Bakterien wachsen, die in die Atemluft der Bewohner geblasen werden und zusammen mit dem Staub die Gesundheit der Bewohner gefährden. Außerdem verursachen diese Anlagen Lüftungswärmeverluste die den Wärmeenergieverbrauch der Häuser erhöhen und für ihre ordnungsgemäße Arbeitsweise immer geschlossene Fenster voraussetzen, was das Wohlbefinden der Bewohner negativ beeinflusst.
- Darstellung der Erfindung
- Ziel der Erfindung ist es einen derartigen Aufbau einer Außenwand und einer Decke zu schaffen, der es ermöglicht, den trockenen Wasserdampf (= Wassergas) gemäss dem Fickschen Diffusionsgesetz durch sein natürliches Dampfdruckgefälle und sein Konzentrationsgefälle von innen nach außen durch die Wand aus dem Raum abzuführen, ohne dass der Wasserdampf in der Wand zu Tauwasser kondensieren kann. Dadurch sind jegliche Lüftungsanlagen überflüssig. Erfindungsgemäß kann dies dadurch erreicht werden, dass die Außenhaut des Innenhauses mit der warmen Luftschicht zwischen Innenhaus und Außenhaus soweit erwärmt wird, dass dort immer eine Temperatur oberhalb des Taupunktes des Wasserdampfes herrscht und die Innenwand, beruhend auf den Baustoffen, offener Dampfdiffusion und Wärmedämmmaterialien, ist in der Lage, Wasserdampf durchzulassen, sogar ohne Vorsehung von Dampfbremsen oder Dampfsperren. Alle natürlichen, insbesondere organischen Baustoffe, die eine niedrige Dampfdiffusions dichte und ein großes Wärmespeichervermögen besitzen, eignen sich dafür.
- Die notwendige Temperatur der Luftschicht zwischen Innen- und Außenhaus wird durch Nutzung des Treibhauseffektes des Lichtes erzeugt. Ebenso auch durch die Wärmeverluste des Innenhauses und die unter dem Innenhaus und in den Wänden des Innenhauses und unter dem Außenhaus gespeicherte Wärme. Der aus dem Innenhaus durch die diffusionsoffene Begrenzung des Innenhauses in das von der Außenluft abgeschlossene Außenhaus hindurchtretende Wasserdampf wird wegen seines Gewichts, welches geringer als das Gewicht der Luft ist, vom natürlichen Auftrieb durch die Öffnungen im Dach und in dem Hausgiebel an die Umgebung abgeführt. Gemäß der vorliegenden Erfindung wird die Treibhaus-Wärme durch den Einfall von Tageslicht durch transparente Flächen, die für jedes Bauwerk proportional in verschiedenen Größen erstellt werden. Daher können ohne das Kondenswasser beliebig große und auch mehrstöckige Häuser in jeder beliebigen Form und Außenausführung sogar ohne Dampfbremse oder Dampfsperre errichtet werden. Das Traggerüst aus Metall und Holz trägt sowohl das Inner- als auch das Außenhaus. Die Standfestigkeit kann durch einen diffusionsoffenen wärmegedämmten Wandaufbau aus Mauerwerk oder aus einer Holztafelbauweise bestehen.
- Die Erfindung ist in Zeichnung 1 dargestellt und zeigt ein zweigeschossiges Haus im Querschnitt.
-
- 1
- Außenwand des Außenhauses
- 2
- wärmegedämmte diffusionsoffene Wand und Decke des Innenhauses
- 3
- von dem Treibhauseffekt des Lichtes erwärmte Luftschicht
- 4
- Traggerüst
- 5
- Glasdach
- 6
- Dachfläche, die je nach Wärmebedarf der Luftschicht mit Glas oder einer sonstigen Dacheindeckung versehen wird,
- 7
- Heizung
- Gewerbliche Anwendbarkeit
- Die Bauweise von Behausungen ist in der Bauwirtschaft, in der Industrie und in der Landwirtschaft anwendbar.
Claims (12)
- Diffusionsoffener Wandaufbau von Niedrigenergiehäusern, mit dem ohne Dampfbremsen oder Dampfsperren die Kondenswasserbildung in und an Wänden verhindert wird, gekennzeichnet durch die Vorsehung und Verwendung einer warmen Luftschicht zwischen Innenhaus und Außenhaus und aufweisend ein Traggerüst (
4 ), wärmegedämmte diffusionsoffene Wände und Decken des inneren Teils des Innenhauses (2 ), eine Luftschicht, die durch Nutzung des Treibhauseffektes des Lichtes (3 ) erwärmt wird, das Traggerüst (4 ), eine Dachfläche (5 ) aus transparentem oder herkömmlichem Material und eine Heizung (7 ), wobei das Traggerüst aus Metall, Silikaten und Holz ist und sowohl das Außenhaus als auch das Innenhaus trägt, wobei sich im Innern des Hauses weder Wasserdampf noch anderes durch die Wand in die wärmegedämmte Schicht des Hauses eindringendes Gas ansammeln kann. - Diffusionsoffener Wandaufbau von Niedrigenergiehäusern, mit dem ohne Dampfbremsen oder Dampfsperren die Kondenswasserbildung in und an Wänden verhindert wird, nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch vorhandene Spalte in dem Dach und dem Dachboden für Gas in der Luftschicht zwischen dem Außenhaus (
1 ) und dem Innenhaus (2 ), welches durch die natürlichen Auftrieb durch die nicht-schließbaren Spalten in dem Dach und dem Dachboden an die Umgebung entweicht. - Diffusionsoffener Wandaufbau von Niedrigenergiehäusern, mit dem ohne Dampfbremsen oder Dampfsperren die Kondenswasserbildung in und an Wänden und Decken verhindert wird, nach Ansprüchen 1–2, gekennzeichnet durch die Tatsache, dass die gemäß diesem Aufbau auf gebauten Häuser eine beliebige Größe, Stockwerkszahl und Grundrisse aufweisen können.
- Diffusionsoffener Wandaufbau von Niedrigenergiehäusern, mit dem ohne Dampfbremsen oder Dampfsperren die Kondenswasserbildung in und an Wänden und Decken verhindert wird, nach Ansprüchen 1–3, dadurch gekennzeichnet, dass ein Teil des Daches (
2 ) aus transparentem Material besteht. - Diffusionsoffener Wandaufbau von Niedrigenergiehäusern, mit dem ohne Dampfbremsen oder Dampfsperren die Kondenswasserbildung in und an Wänden und Decken verhindert wird, nach Ansprüchen 1–4, dadurch gekennzeichnet, dass das Dach (
4 ) und die Aussenwandfläche (1 ) je nach Wärmebedarf der Luftschicht (3 ) entweder aus üblichem Dachdeckmaterial oder aus transparentem Material besteht. - Diffusionsoffener Wandaufbau von Niedrigenergiehäusern, mit dem ohne Dampfbremsen oder Dampfsperren die Kondenswasserbildung in und an Wänden und Decken verhindert wird, nach Ansprüchen 1–5, dadurch gekennzeichnet, dass das Traggerüst (
4 ) aus Metall, Holz oder einem mineralischen Material oder einer beliebigen Kombination daraus besteht und statisch sowohl das Innenhaus als auch das Außenhaus trägt. - Diffusionsoffener Wandaufbau von Niedrigenergiehäusern, mit dem ohne Dampfbremsen oder Dampfsperren die Kondenswasserbildung in und an Wänden und Decken verhindert wird, nach Ansprüchen 1–6, dadurch gekennzeichnet, dass das Dach und die Wand des Außenhauses (
1 ) aus beliebigem wasserabweisendem und windwiderstandsfähigem Material besteht. - Diffusionsoffener Wandaufbau von Niedrigenergiehäusern, mit dem ohne Dampfbremsen oder Dampfsperren die Kondenswasserbildung in und an Wänden und Decken verhindert wird, nach Ansprüchen 1–7, dadurch gekennzeichnet, dass die Wand des Innenhauses (
2 ) aus tragfähigem Wärmedämmmaterial besteht, beispielsweise Silikaten, Mauerwerk, Zement und im Wandbereich das Traggerüst (4 ) ersetzt, wobei der erforderliche Spalt für die Luftschicht zwischen dem Innenhaus und dem Außenhaus als Ersatz für das Tragwerk (4 ) dadurch sichergestellt ist, dass die Luftschicht mit der Dachluft und dem Bereich zwischen dem größeren Außenhaus und dem kleineren Innenhaus frei verbunden ist. - Diffusionsoffener Wandaufbau von Niedrigenergiehäusern, mit dem ohne Dampfbremsen oder Dampfsperren die Kondenswasserbildung in und an Wänden und Decken verhindert wird, nach Ansprüchen 1–8, dadurch gekennzeichnet, dass das Außenhaus stets beliebig größer ist als das Innenhaus ist.
- Diffusionsoffener Wandaufbau von Niedrigenergiehäusern, mit dem ohne Dampfbremsen oder Dampfsperren die Kondenswasserbildung in und an Wänden und Decken verhindert wird, nach Ansprüchen 1–9, dadurch gekennzeichnet, dass die Heizung, die an der Innenseite des Hauses angeordnet ist, vorzugsweise für die Verteilung eines Wärmeträgers zum Heizen oder Kühlmittels zum Kühlen verwendet wird.
- Niedrigenergiehaus a. aufweisend ein Innenhaus, ein Außenhaus und einen Zwischenraum zwischen dem Innenhaus und dem Außenhaus mit einer Luftschicht (
3 ), b. wobei das Innenhaus eine Wand und/oder eine Decke (2 ) aufweist, welche wärmegedämmt ist, c. wobei das Außenhaus ein mindestens teilweise transparentes Dach (5 ,6 ) aufweist, so dass die Luftschicht (3 ) durch den Treibhauseffekt des Lichts mittels des transparenten Dachs (5 ,6 ) erwärmt wird und die Wand des Innenhauses erwärmt, dadurch gekennzeichnet, d. dass das Innenhaus Wände (2 ) und/oder Decken aufweist, welche dampfdurchlässig sind und e. dass die Wände des Innenhauses (2 ) ein ausreichendes Wärmespeichervermögen haben, um eine Temperatur innerhalb der inneren Wände oberhalb des Taupunktes des Wasserdampfes zu halten und Kondensation zu verhindern. - Niedrigenergiehaus nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Außenhaus wärmeisoliert und gegenüber der Außenluft abgeschlossen ist.
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