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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Zaumzeug für ein Pferd, mit einem Genickstück, welches beim
Pferd im Nacken hinter den Ohren quer über den Kopf verläuft.
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STAND DER TECHNIK
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Zaumzeuge
zum Führen
und Lenken von Pferden sind seit Langem bekannt. Insbesondere sind
verschiedene Arten von Zaumzeugen, wie Stirnbandzaum oder Einohrzaum
aus unterschiedlichen Materialien, wie Leder, synthetischen Stoffen
und dergleichen, bekannt. Die verschiedenen Zaumzeuge weisen unterschiedliche
Eigenschaften hinsichtlich der Führ- und Lenkbarkeit
der Pferde als auch der Bequemlichkeit für die Pferde auf.
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OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
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AUFGABE DER ERFINDUNG
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Es
ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Zaumzeug für Pferde
und insbesondere ein Stirnzaumzeug bzw. Trensenzaumzeug zu schaffen, welches
einen besonders pfleglichen Umgang mit den Pferden ermöglicht und
insbesondere den Tragekomfort für
die Pferde bei gleichzeitig gegebener Lenk- und Führbarkeit
erhöht.
Darüber
hinaus soll das Zaumzeug auch einfach herstellbar und strapazierfähig sein.
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TECHNISCHE LÖSUNG
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Diese
Aufgabe wird durch das erfindungsgemäße Zaumzeug gemäß dreier
Aspekte gelöst,
die Gegenstand der Ansprüche
1, 3 und 10 sind. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der
abhängigen
Ansprüche.
Zum Einen wird ein Zaumzeug bereitgestellt, welches ein Genickstück umfasst,
das beim Pferd im Nacken hinter den Ohren quer über den Kopf verläuft und
mindestens zweilagig, vorzugsweise mehrlagig in einer Riemenlage
und einer Polsterlage ausgebildet ist. Durch die Polsterung wird
der empfindliche Nackenbereich des Pferdekopfes geschont.
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Im
besonders beanspruchten Bereich des Nackens kann das Genickstück so ausgebildet
sein, dass die Riemenlage zumindest in dem stark beanspruchten Bereich
direkt an der Oberseite des Nackens schmäler als die Polsterlage ausgebildet
ist, so dass die Breite des Genickstücks zwar insgesamt konstant
ist, aber die Ränder
der Riemenlage, die den Druck auf den Nacken des Pferdes ausüben, durch
die überstehende
Polsterlage abgedeckt sind. Auf diese Weise lassen sich insbesondere
der Randdruck und ein entsprechendes Scheuern der Ränder im
Nacken des Pferdes vermeiden. Entsprechend kann die Riemenlage im
mittleren Bereich des Genickstücks
verjüngt
sein.
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Nach
einem weiteren Aspekt wird der Kehlriemen, der von dem Genickstück aus an
der Unterseite des Halses und am Backenknochen des Pferdes um die
Kehle verläuft,
schräg
zur Genickstücklängsachse
vorgesehen, so dass es nicht wie bei den Genickstücken des
Standes der Technik zu einem Verdrehen des Kehlriemens kommt. Vielmehr
liegt der Kehlriemen anatomisch richtig am Hals des Pferdes an.
Auch dadurch kann der Tragekomfort für das Pferd stark erhöht werden.
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Der
Kehlriemen oder entsprechende Kehlriementeile bzw. Anschlussstücke für den Kehlriemen oder
Kehlriementeile können
unter einem Winkel von 30° bis
70°, vorzugsweise
40° bis
60° zur
Längsachse
des Genickstücks
angeordnet sein. Dies ist eine Anordnung, die für die Mehrzahl der Pferde einen
geeigneten Verlauf des Kehlriemens ermöglicht.
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Anders
als im Stand der Technik, wo der Kehlriemen oder entsprechende Kehlriementeile meist
einstückig
mit dem Genickstück
ausgebildet sind, kann der Kehlriemen des erfindungsgemäßen Zaumzeugs
als separater Gurt bzw. Riemen oder als separate Gurt- bzw. Riementeile
ausgebildet sein.
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Der
Kehlriemen oder die Kehlriementeile können fest oder lösbar an
dem Genickstück
vorgesehen sein. Eine lösbare
Anordnung ermöglicht
den variablen Einsatz des Kehlriemens, während eine feste Anordnung
den Sitz des Zaumzeugs aufgrund des Fehlens weiterer Verbindungsteile
verbessert.
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Entsprechend
der festen oder lösbaren
Anordnung des Kehlriemens oder der Kehlriementeile an dem Genickstück kann
der Kehlriemen bzw. die Kehlriementeile oder Anschlussstücke hierfür am Genickstück angenäht oder
mit einer Schlaufe und/oder Schnalle verbunden sein.
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Vorzugsweise
sind der Kehlriemen, die Kehlriementeile oder Anschlussstücke hierfür in den
Anschlussbereichen des Genickstücks
vorgesehen, die das Genickstück
beidseits des Nackens begrenzen. An dem Anschlussbereich können entsprechende Backenstücke oder
Anschlussstücke
für Backenstücke vorgesehen
sein.
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Vorzugsweise
erstreckt sich auch die Polsterlage zwischen den beiden Anschlussbereichen, wobei
die Riemenlage und die Polsterlage in den Anschlussbereichen die
gleiche Breite aufweisen können.
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Nach
einer bevorzugten Ausführungsform werden
die Enden des Kehlriemens oder der Kehlriementeile bzw. Anschlussstücke hierfür zwischen
der Polsterlage und der Riemenlage in den Anschlussbereichen eingenäht.
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Nach
einem dritten Aspekt sind die Anschlussstücke (Jochbeinriemen) eines
mit dem Genickstück
verbundenen Nasenbandes in dem Bereich, in dem sie mit dem Nasenbandriemen
verbunden sind, verstärkt,
insbesondere verbreitert ausgebildet. Außerdem können sie auch zwischen einer Polsterlage
und einer Riemenlage eingenäht
sein.
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Das
Zaumzeug kann überwiegend
aus Leder gefertigt sein, wobei die einzelnen Riemen oder Gurte über Metallschnallen
oder -schlaufen und entsprechende Lochreihen variable miteinander
verbindbar sind.
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KURZBESCHREIBUNG DER FIGUREN
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Weitere
Vorteile, Kennzeichen und Merkmale der vorliegenden Erfindung werden
bei der nachfolgenden detaillierten Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
anhand der beigefügten
Zeichnungen deutlich. Die Zeichnungen zeigen hierbei in rein schematischer
Weise in
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1 eine
Seitenansicht eines Pferdekopfs mit einem erfindungsgemäßen Zaumzeug;
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2 eine
Draufsicht auf das Genickstück des
Zaumzeugs aus 1;
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3 eine
Draufsicht auf das Nasenband des Zaumzeugs aus 1;
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4 eine
Draufsicht auf ein Backenteilstück
des Zaumzeugs aus 1 und in
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5 eine
Draufsicht auf das Stirnband des Zaumzeugs aus 1.
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Das
erfindungsgemäße Zaumzeug 1,
welches als Ausführungsbeispiel
in 1 in einer Seitendarstellung an dem Kopf eines
Pferdes dargestellt ist, umfasst ein Genickstück 2, welches auf
jeder Seite des Pferdekopfes zwei Backenanschlussstücke 6 und 7 bzw. 17 und 18 (siehe 2)
aufweist. Am Genickstück
ist ferner ein Kehlriemen 5 vorgesehen sowie ein Stirnband 10.
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An
den Backenanschlussstücken 6, 7 ist
einerseits ein Nasenband 9 sowie andererseits über ein
Backenteilstück 25 ein
Ring 12 zur Anordnung einer Trense 8 bzw. eines
Zügels 13 vorgesehen.
Zwischen Trense 8, welche sich im Maul des Pferdes befindet,
und dem Nasenband 9 ist zudem ein Sperrriemen 11 vorgesehen.
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Wie
sich aus den weiteren 2 bis 5 mit Einzeldarstellungen
der entsprechenden Komponenten des Zaumzeugs 1 ergibt,
ist das Nasenband 9, welches an einem Ende eine Lochreihe
und am gegenüberliegenden
Ende eine Metallschnalle aufweist, um zu einem Ring verbunden zu
werden, mit den Nasenbandanschlussstücken (auch als Jochbeinriemen
bezeichnet) 21 und 22, die ebenfalls jeweils eine
Metallschnalle aufweisen und auch als Stößel bezeichnet werden, mit
den Backenanschlussstücken 6 und 18 des
Genickstücks
verbunden, um zusammen das entsprechende Backenstück zu bilden.
Die Anschlussstücke 21 und 22 des
Nasenbandes sind fest an dem Nasenbandriemen angenäht und sind
im Befestigungsbereich verbreitert, um eine Abtrennung bei Krafteinwirkung
zu vermeiden. Zusammen mit dem gelochten Riemen der Anschlussstücke 6 und 18 des
Genickstücks 2,
die auch als Stupfe bezeichnet werden, bilden die Jochbeinriemen
in der Länge
variable Backenstücke,
die sich seitlich entlang des Kopfes des Pferdes erstrecken. Die
Anschlussstücke 6 und 18 des
Genickstücks müssen hierbei
jeweils mit den Schnallen an den Enden der Anschlussstücke 21 und 22 des
Nasenbandes 9 verbunden werden, um die Verbindung zwischen
Genickstück 2 und
Nasenband 9 herzustellen.
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Der
an dem Nasenband 9 parallel verschieblich in einer Hülse bzw.
Schlaufe angeordnete Sperrriemen 11 weist an seinen Enden
ebenfalls eine Schnalle und eine Lochreihe auf, so dass der Sperrriemen 11 selbst
zu einem Ring geschlossen werden kann, welcher um das Maul des Pferdes
läuft.
Das Gebissstück,
die sog. Trense 8, ist mit dem Ring 12 verbunden,
welcher auch die Enden der Zügel 13 beidseits
des Pferdekopfes aufnimmt. Die beiden Ringe 12, die die
Enden der Zügel 13 und
die Enden der Trense 8 aufnehmen und seitlich an beiden
Seiten des Pferdekopfes vorgesehen sind, sind über Backenteilstücke 25 gemäß der 4 mit
den Anschlussstücken 7 und 17 des
Genickstücks
verbunden, um so das entsprechende Backenstück der 1 zu bilden.
Zu diesem Zweck weist das Backenteilstück 25 eine Schlaufe 26 auf,
durch die hindurch der Ring geführt
ist.
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Zur
Verbindung des Backenteilstücks 25 mit dem
jeweiligen Anschlussstück 7 bzw. 17 des
Genickstücks 2 ist
an dem Backenteilstück 25 an
einem Ende eine Schnalle 27 vorgesehen, die wiederum mit der
Lochreihe der Anschlussstücke 7 bzw. 17 zusammenwirkt,
um eine variable Verbindung zu bilden. Auf diese Weise ist die Länge dieses
zweiten Backenstücks 7, 25 genauso
wie das erste Backenstück 6, 21 in
der Länge
verstellbar.
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In 5 ist
das Stirnband 10 dargestellt, welches an seinen Enden Schlaufen 23 und 24 aufweist, durch
die hindurch die Anschlussstücke 6 und 7 bzw. 17 und 18 des
Genickstücks 2 hindurch
geführt
werden, um darin verschieblich aufgenommen zu sein. Außerdem weist
das Stirnband eine Polsterung 28 unter dem Riemen und seitlich
von dem Riemen vorstehend auf.
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Wie
sich insbesondere aus den 1 und 2 ergibt,
sind die beiden Kehlriementeile 15 und 16, die
durch die Verbindung ihrer beiden freien Enden über die dort vorgesehene Schnalle
und entsprechende Lochreihe den Kehlriemen 5 bilden, schräg zur Längsachse
des Genickstücks 2 angeordnet,
wobei die Längsachse
durch den Schlitz zwischen den benachbarten Anschlussstücken 6 und 7 bzw. 17 und 18 gegeben
ist. Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind
die Kehlriementeile 15 und 16 unter einem Winkel
von 45 bis 50° zur
Genickstücklängsachse
angeordnet.
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Bei
dem gezeigten Ausführungsbeispiel
sind die Kehlriementeile 15 und 16 fest mit dem
Genickstück
verbunden. Die Verbindung ist durch Vernähen zwischen zwei Lagen des
Genickstücks 2 mit
den Enden der Kehlriementeile 15 und 16 dazwischen
gegeben. In dem mittleren Bereich zwischen dem Anschlussbereich 19 und
dem Anschlussbereich 20 des Genickstücks 2 ist das Genickstück zumindest
zweilagig mit einer Riemenlage 3 und einer Polsterlage 4 ausgebildet.
Die Polsterlage 4 ist an der dem Pferd zugewandten Seite
des Genickstücks
vorgesehen und ist durch weiches Polstermaterial gebildet. Die Polsterlage 4 kann
beispielsweise durch eine Art flachgedrückten Lederschlauch gebildet
sein, wobei in dem Schlauch weiches Polstermaterial vorgesehen sein
kann. Die Polsterlage 4 erstreckt sich von dem Anschlussbereich 19 bis
zu dem Anschlussbereich 20 und ist mit der darüber liegenden
Riemenlage 3 vernäht.
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In
der Draufsicht der 2 ist die Polsterlage 4 in
einem mittleren Bereich, der aus Gründen der vereinfachten Darstellung
in 2 verkürzt
dargestellt ist, teilweise zu sehen, da die Riemenlage 3 in diesem
Bereich verjüngt
ist und eine geringere Breite aufweist. Da jedoch die Polsterlage 4 annähernd die gleiche
Breite aufweist wie die Riemenlage 3 im Bereich der Anschlussbereiche 19 und 20,
bleibt die Breite des Genickstücks 2 auch
im mittleren Bereich zwischen den Anschlussbereichen 19 und 20 konstant.
Trotz konstanter Breite kann jedoch durch die Verringerung der Breite
der Riemenlage 3 ein Einschneiden der Ränder der Riemenlage 3 in
das Genick des Pferdes vermieden werden. Durch das Anordnen der
Polsterlage 4 zwischen den Anschlussbereichen 19 und 20 und
das gleichzeitige Einnähen der
Enden der Kehlriementeile 15 und 16 zwischen der
Riemenlage 3 und der Polsterlage 4 ist auch eine einfache
Herstellung gegeben.
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Der
Kehlriemen 5 kann sowohl als zweiteiliger Kehlriemen 5 mit
den Kehlriementeilen 15 und 16 ausgebildet sein,
wie er in 2 dargestellt ist, oder als
einziger geschlossener Kehlriemen 5. Insbesondere wenn
die Anordnung des Kehlriemens 5, nicht wie bei dem gezeigten
Ausführungsbeispiel
der 2 unlösbar
und fest ist, sondern lösbar,
beispielsweise durch eine Schlaufenanordnung oder dergleichen, kann
der Kehlriemen 5 auch als einziges Teil vorgesehen sein.
Darüber
hinaus ist es auch möglich,
feste Anschlussstücke
für den
Kehlriemen 5 an dem Genickstück 2 vorzusehen und
so den Kehlriemen mehrteilig auszubilden.
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Durch
die variable Anordnung der Backenteilstücke 25 bzw. des Nasenbandes 9 mit
dem Trensenband 11 an den Anschlussstücken 6 und 7 bzw. 17 und 18 des
Genickstückes
ist eine einfache Anpassung des Zaumzeugs an die Größe des Kopfes des
Pferdes möglich.
Insgesamt ergibt sich somit durch die Polsterung des Genickstücks sowie
die zusätzliche
Polsterung des Nasenbandes 9 (siehe 29 in 3)
und des Stirnbandes 10 sowie die schräge Anordnung des Kehlriemens 5 an
dem Genickstück 2 ein
für das
Pferd äußerst angenehmes
Zaumzeug.
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Obwohl
die vorliegende Erfindung anhand der beigefügten Zeichnungen detailliert
im Bezug auf ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel beschrieben worden
ist, ist für
den Fachmann klar ersichtlich, dass Abänderungen insbesondere im Hinblick
auf die unterschiedliche Kombination einzelner Merkmale oder das
Weglassen einzelner Merkmale möglich
sind, ohne dass der Schutzbereich der beigefügten Schutzansprüche verlassen
wird.