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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Textilbahn, insbesondere als Basis
für Papiermaschinenbespannungen,
wobei die Textilbahn Längsfäden und
sich quer dazu erstreckende Querfäden aufweist und in Querrichtung
gesehen wenigstens teilweise aus mehreren, aneinanderliegenden Teilbahnen
zusammengesetzt ist, welche gerade Bahnränder aufweisen, die miteinander
verbunden sind, und wobei die Teilbahnen an ihren Bahnrändern überstehende Querfadenabschnitte
aufweisen und sich dort längs der
Bahnräder
jeweils wenigstens ein Füllfaden
erstreckt.
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Textilbahnen
der vorgenannten Art werden in erster Linie zum Transport von Papierbahnen
durch eine Papiermaschine verwendet. Sie sind in Breitenrichtung
bzw. Querrichtung gesehen aus Teilbahnen aufgebaut, deren Breite
wesentlich geringer ist als die Endbreite der Textilbahn. Die Teilbahnen
erstrecken sich im wesentlichen in Längsrichtung der Textilbahn
und sind dadurch gebildet, dass ein oder mehrere Teilbahnenstreifen
in Längsrichtung
der Textilbahn sowie wendelförmig
quer dazu fortschreitend gewic kelt worden sind (vgl.
GB 975 750 A ;
EP 0 464 258 A1 ;
US 5,360,656 A ;
EP 1 209 283 A1 ).
Die Teilbahnen können
aus Längs-
und Querfäden
aufgebaut sein, beispielsweise in Form eines Gewebes oder Fadengeleges.
Sie können
aber auch einen Träger
bilden, auf den ein Faservlies ein- oder beidseitig aufgenadelt ist, so
dass die Textilbahn einen Filz bildet. Solche Filze sind insbesondere
für die
Führung der
Papierbahn in der Pressenpartie eine Papiermaschine geeignet.
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Bei
den vorbekannten Textilbahnen werden die einzelnen Teilbahnen mit
ihren Bahnrändern
nebeneinanderliegend aufgewickelt. Um eine hinreichende Querstabilität zu erhalten,
werden die Bahnränder
miteinander verbunden. Es sind verschiedene Verbindungsarten bekannt,
unter ihnen auch das Vernähen
der Bahnränder
(vgl.
GB 975 750 A ;
US 5,360,656 A ;
EP 1 209 283 A1 ).
Nachteilig bei diesen bekannten Lösungen ist es, dass der Aufbau
der Textilbahn im Verbindungsbereich erheblich von den übrigen Bereichen
abweicht, so dass beispielsweise die Durchlässigkeit der Textilbahn im
Bereich der Bahnränder
verändert
ist.
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Zur
Vermeidung dieses Nachteils ist in der
EP 0 947 623 A1 vorgeschlagen,
die Querfäden
der Teilbahnen an den Bahnrändern überstehen
zu lassen und die Teilbahnen so aneinanderzulegen, dass sich die
Querfadenabschnitte überlappen.
In dem Bereich der Überlappung
wird auf die Querfadenabschnitte ein Füllfaden aufgelegt und mit den
Querfadenabschnitten verschweißt.
Hierdurch entsteht eine gegenseitige Verbindung der beiden Bahnränder. Die Überlappung
der Bahnränder
geschieht dabei in der Weise, dass der freie Abstand des Füllfadens
zu den benachbarten Längsfäden mit
dem der Längsfäden untereinander übereinstimmt,
so dass die Längsfadendichte über die
Breite der Textilbahn auch im Bereich der Bahnränder konstant ist.
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Bei
der vorbekannten Textilbahn nach der
EP 0 947 623 A1 ist es von Nachteil, dass
die Querfadendichte im Überlappungsbereich
der Querfadenabschnitte doppelt so groß ist wie in den übrigen Bereichen
der Textilbahn mit der Folge, dass die Permeabilität in diesem
Bereich geringer ist und es deshalb zu entsprechenden Markierungen
auf der Papierbahn kommt. Zwar besteht die Möglichkeit, nur jeden zweiten
Querfaden überstehen
zu lassen; die Herstellung solcher Teilbahnen wäre jedoch außerordentlich
aufwendig.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Textilbahn der eingangs
genannten Art so zu gestalten, dass die Verbindung der Teilbahnen
einfach herstellbar ist und gleichwohl keine oder nur unwesentliche
Unstetigkeiten im Bereich der Bahnränder erzeugt werden.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass sich die nebeneinanderliegenden Bahnränder, in Sonderheit die Querfadenabschnitte selbst,
auf Stoß gegenüberstehen
und dort der zumindest eine Füllfaden
lose eingelegt ist und dass die Teilbahnen über Nähfäden derart miteinander vernäht sind,
dass die Füllfäden jeweils
beidseitig von dem Nähfaden
bzw. den Nähfäden eingeschlossen sind.
Grundgedanke der Erfindung ist es also, den Füllfäden nicht die Doppelfunktion
des Ausfüllens
der Lücke
zwischen den benachbarten Längsfäden einerseits
und der Verbindung der Querfadenabschnitte andererseits zu geben,
sondern diese Funktion aufzuteilen, indem den Füllfäden allein eine Füllfunktion
zugewiesen wird und die Verbindung der Teilbahnen durch Vernähen erfolgt,
und zwar in der Weise, dass der zumindest eine lose eingelegte Füllfaden durch
die Nähfäden eingeschlossen
wird. Auf diese Weise ist es nicht mehr erforderlich, die Querfadenabschnitte
sich überlappen
zu lassen. Erfindungsgemäß stehen
die Bahnränder
bzw. die Querfadenabschnitte nunmehr auf Stoß gegenüber. Es kommt nicht zu einer
Erhöhung
der Querfadendichte, und auch die Längsfadendichte kann durch entsprechende
Dimensionierung der überstehenden
Querfadenabschnitte so eingestellt werden, dass die Längsfadendichte
auch im Bereich der Bahnränder
unverändert
ist. Die zusätzlich
eingebrachten Nähfäden stören angesichts
der ansonsten gegebenen Uniformität kaum, so dass die Eigenschaften
der Textilbahn auch im Bereich der Nähfäden praktisch unverändert bleiben.
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Statt
eines einzigen Füllfadens
zwischen zwei Bahnrändern
können
dort auch mehrere, in diesem Falle vorzugsweise zwei Füllfäden neben-
oder übereinander
liegend vorgesehen sein. Für
das Vernähen
kommen alle Sticharten in Frage, die den Füllfäden bzw. die Füllfäden einschließen und
die Bahnränder
miteinander verbinden.
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In
weiterer Ausbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Füllfäden identisch
mit den Längsfäden sind,
d.h. den gleichen Durchmesser haben und aus demselben Material gefertigt
sind. Dies trägt zur
Uniformität
der Textilbahn und damit zur Vermeidung von Markierungen auf der
Papierbahn bei. In dieser Richtung wirkt auch das weitere Merkmal,
wonach jeweils die freien Abstände
zwischen Füllfaden und
den benachbarten Längsfäden gleich
ausgebildet sein sollen, vorzugsweise so, dass sie den freien Abständen der
Längsfäden untereinander
entsprechen.
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Die
Nähfäden können an
Ober- und Unterseite der Teilbahnen in deren Ebene zick-zack-förmigen Verlauf
haben. Aus Festigkeitsgründen
ist es vorteilhaft, wenn die Nähfäden jeweils
mehrere Längsfäden in beiden
Teilbahnen einschließen.
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Die
Teilbahnen können
als Gewebe oder als Fadengelege ausgebildet sein. Im letzteren Fall
sollten die Längsfäden mit
den Querfäden
an Kreuzungspunkten miteinander verbunden sein. Zusätzlich können die
Teilbahnen auch mit einer Vliesauflage versehen sein, um der Textilbahn
filzartigen Charakter zu geben.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Textilbahnen
dadurch gebildet sind, dass ein Teilbahnstreifen im wesentlichen
in Laufrichtung der Textilbahn sowie wendelförmig quer dazu fortschreitend
ge wickelt ist, so dass die Textilbahn einen Aufbau hat, wie er im
Stand der Technik aus der
GB
975 750 A ,
EP
0 464 258 A1 ,
US 5,260,656
A und
EP 1
209 283 A1 sowie der
EP 0 947 623 A1 bekannt ist.
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Die
Textilbahn kann einlagig aus nebeneinander angeordneten Teilbahnen
aufgebaut sein. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, mehrere, übereinander
liegende Lagen aus aneinander liegenden Teilbahnen vorzusehen, wobei
dies auch durch wendelförmiges
Wickeln eines Teilbahnstreifens erfolgen kann.
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Das
Verfahren zur Herstellung der Textilbahn ist dadurch gekennzeichnet,
dass die Teilbahnen derart nebeneinandergelegt werden, dass die
Querfadenabschnitte zweier nebeneinanderliegender Bahnränder auf
Stoß gegenüberstehen,
dass dort der zumindest eine Füllfaden
lose eingelegt wird und dass die Teilbahnen mittels Nähfäden derart
miteinander vernäht
werden, dass der Füllfaden
bzw. die Füllfäden jeweils
beidseitig von dem Nähfaden
bzw. den Nähfäden eingeschlossen
werden. Das erfindungsgemäße Verfahren
zeichnet sich durch einfache Herstellungsweise aus, da die Bahnränder nur
einer Nähmaschine
zugeführt
werden müssen,
wo dann auch gleichzeitig der zumindest eine Füllfaden eingelegt wird. Vorzugsweise
sollte(n) der Füllfaden
bzw. die Füllfäden zusammen
mit der Anlage einer Teilbahn an der jeweils benachbarten Teilbahn
eingelegt werden.
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Grundsätzlich besteht
die Möglichkeit,
die Textilbahn endlich auszubilden, wobei die Stirnkanten mittels
einer Naht verbunden werden können.
In diesem Fall wird die Textilbahn zumindest teilweise aus mehreren
nebeneinander liegenden endlichen Teilbahnen aufgebaut. Alternativ
dazu kann vorgesehen sein, dass die Textilbahn endlos ausgebildet wird,
wobei die Herstellung in der Weise geschehen kann, wie dies in der
US 5,360,656 A bzw.
EP 0 947 623 A1 beschrieben
ist. Hierbei wird die Textilbahn wenigstens teilweise von einer
oder mehreren Teilbahnen in der Weise gebildet, dass jede Teilbahn
in Längsrichtung
der Textilbahn sowie wendelförmig quer
dazu fortschreitend gewickelt wird, wobei dies auch mehrlagig geschehen
kann. Bei diesem Wickelprozess können
die Füllfäden mitgewickelt
werden, so dass die zwischen den Teilbahnen liegenden Füllfäden von
einem einzigen, wendelförmig
verlaufenden Füllfaden
gebildet werden. Alternativ dazu können die Teilbahnen auch selbst
endlos ausgebildet und dann nebeneinandergesetzt werden.
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Wie
schon oben ausgeführt,
ist es zweckmäßig, für die Herstellung
der Textilbahn Füllfäden zu verwenden,
die identisch mit den Längsfäden sind. Außerdem sollten
die Teilbahnen so aneinander gelegt werden, dass jeweils die freien
Abstände
zwischen Füllfaden
und den benachbarten Längsfäden gleich
sind, und zwar vorzugsweise so, dass sie den freien Abständen der
Längsfäden untereinander
entsprechen.
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Das
vernähen
der Bahnränder
sollte mittels eines Nähfadens
geschehen, der an Ober- und Unterseite der Teilbahnen in deren Ebene
zick-zack-förmigen
Verlauf hat, wobei vorteilhafterweise die Nähte sich jeweils über mehrere
Längsfäden in beiden
Teilbahnen erstrecken sollten.
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In
der Zeichnung ist die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels
näher veranschaulicht.
Es zeigen:
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1 eine
Draufsicht auf eine Vorrichtung zur Herstellung der erfindungsgemäßen Textilbahn und
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2 eine
perspektivische Ansicht eines Ausschnittes der Textilbahn im Bereich
zweier benachbarter Bahnränder
in vergrößerter Darstellung.
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Die
in
1 dargestellte Vorrichtung
1 weist zwei
beabstandete Walzen
2,
3 auf, die jeweils gleichsinnig
angetrieben sind. Von einer Vorratsrolle
4 wird ein Teilbahnstreifen
5 abgezogen,
der beidseits gerade Bahnränder
aufweist. Die Vorratsrolle
4 ist leicht schräggestellt
und wird beim Abzug in Richtung des Pfeils A bewegt. Hierdurch wickelt
sich der Teilbahnstreifen
5 wendelförmig auf die beiden Walzen
2,
3 auf,
bis eine gewünschte
Breite erreicht ist. Dies kann auch mehrlagig geschehen, indem die
Vorratsrolle
4 nach Erreichen der Endbreite wieder zurückbewegt
wird, wobei der Ablaufwinkel entspre chend angepaßt wird. Dies ist im einzelnen
der
EP 0 464 258 A1 und
US 5,360,656 A zu
entnehmen. Die Abzugsgeschwindigkeit und die Geschwindigkeit der Querbewegung
der Vorratsrolle
4 wird so eingestellt, dass die Bahnränder der
einzelnen Teilbahnen – beispielhaft
mit
6 bezeichnet – auf
Stoß nebeneinander zu
liegen kommen.
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2 zeigt
einen Ausschnitt von zwei benachbarten Teilbahnen 6, 7,
die von dem Teilbahnstreifen 5 durch Abziehen von der Vorratsrolle 4 nebeneinandergelegt
worden sind. Der Teilbahnstreifen 5 ist als Gewebe mit
sich in der vorgesehenen Laufrichtung erstreckenden Längsfäden – beispielhaft
mit 8 bzw. 9 bezeichnet – und mit sich in Querrichtung
erstreckenden Querfäden – beispielhaft
mit 10 bzw. 11 bezeichnet – ausgebildet. Die Längs- und Querfäden 8, 9, 10, 11 bestehen
aus Kunststoffen, wie sie üblicherweise
für die
Herstellung von Papiermaschinenbändern
verwendet werden, beispielsweise Polyamid, Polyester etc. Sie können als
Monofile, Multifile oder Zwirne ausgebildet sein.
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Die
Teilbahnen 6, 7 haben im Bereich der Bahnränder überstehende
Querfadenabschnitte – beispielhaft
mit 12 bzw. 13 bezeichnet –, die sich auf Stoß gegenüberstehen.
Die Querfadenabschnitte 12, 13 sind in ihren Längen so
dimensioniert, dass der freie Abstand der den Bahnrändern der
Teilbahnen 6, 7 benachbarten Längsfäden 14, 15 doppelt
so groß ist
wie der freie Abstand zwischen den Längsfäden 8, 9 untereinander.
Mittig zu den beiden Längsfäden 14, 15 ist
ein Füllfaden 16 eingelegt,
und zwar derart, dass er von den Querfadenabschnitten 12, 13 oben- und
untenseitig eingefaßt
wird. Das Einlegen des Füllfadens 16 kann
in der Vorrichtung gemäß 1 durch
Abziehen von einer Vorratsrolle in entsprechender Weise wie bei
dem Teilbahnstreifen 5 geschehen. Der Füllfaden 16 hat die
gleiche Dimensionierung und besteht aus dem gleichen Material wie die
Längsfäden 8, 9 bzw. 14, 15.
Aufgrund des vorerwähnten
Abstandes zwischen den benachbarten Längsfäden 14, 15 füllt er die
Lücke so
aus, dass die Längsfadendichte
auch im Bereich der Bahnränder unverändert bleibt.
Mit der Zufuhr des Füllfadens 16 oder
unmittelbar danach werden die Bahnränder dann mittels zweier Nähfäden 17, 18 untereinander verbunden.