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Die
Erfindung betrifft einen aus Papier, Pappe, Karton oder ähnlichem
Material hergestellten Verpackungsbehälter mit doppelter Oberseite
zur Verpackung von Fertiggerichten, insbesondere zur Verpackung
einer tiefgekühlten
Fertigpizza. Der Verpackungsbehälter
ist bevorzugt durch Falten und/oder Kleben aus einem Zuschnitt hergestellt
und besitzt im Wesentlichen eine viereckige Grund- und Querschnittsfläche.
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Verpackungsbehälter mit
doppelter Oberseite (doppeltem Deckel) sind aus dem Stand der Technik
bekannt.
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So
ist in der
DE 8717
056 U1 eine Faltschachtel beschrieben, die einen Außendeckel
aufweist, der einen darunter liegenden Innendeckel überdeckt.
Die Entnahmeöffnung
der Faltschachtel ist damit durch zwei Deckel verschlossen, wobei
der Außendeckel
die Faltschachtel dauerhaft verschließt und einen Verschlussmechanismus
aufweist, der beim Öffnen
zerstört
wird, während
der Innendeckel einen Verschlussmechanismus aufweist, der ein wiederholtes Öffnen und
Schließen
der Faltschachtel erlaubt.
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Aus
der
DE 196 27 649
C2 ist eine umwandelbare Faltschachtel bekannt, die für den Versand sowie
die Rücksendung
einer Ware konzipiert ist. Die Faltschachtel besitzt zwei übereinander
liegende Deckel, von denen der äußere abtrennbar
ist und der innere bereits mit den für die Rücksendung notwendigen postalischen
Angaben versehen ist.
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Die
aus dem Stand der Technik bekannten Verpackungsbehälter mit
doppelter Oberseite sind jedoch nur bedingt für die Verpackung von Fertiggerichten,
insbesondere tiefgekühlte
Fertigpizzas, geeignet.
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Der
Erfindung liegt das Problem zu Grunde, einen Verpackungsbehälter für Fertiggerichte,
insbesondere tiefgekühlte
Fertigpizzas, zu entwickeln, der bei klarer Dokumentation der Originalität und Unversehrtheit
der Verpackung leicht zu öffnen
ist, über eine
erste Informationsebene für
allgemeine Produktinformationen und eine zweite Informationsebene
für spezifische,
an den interessierten Verbraucher gerichtete weiterführende Informationen
verfügt
und die Hochwertigkeit und Qualität des verpackten Fertiggerichtes
deutlich veranschaulicht.
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Dieses
Problem wird durch einen Verpackungsbehälter gemäß dem unabhängigen 1, Schutzanspruch gelöst. Die
Schutzansprüche
2 bis 13 beschreiben vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung.
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Ein
erfindungsgemäßer Verpackungsbehälter zur
Verpackung von Fertiggerichten, insbesondere zur Verpackung einer
tiefgekühlten
Fertigpizza, ist bevorzugt aus Papier, Pappe, Karton oder einem ähnlichen
Material gefertigt und weist einen allseitig geschlossenen Behälter auf,
dessen Oberseite von einer zweiten Oberseite überdeckt ist. Die zweite Oberseite
ist über
einen Falz seitlich an der Oberseite des geschlossenen Behälters angelenkt.
In die Oberseite des geschlossenen Behälters ist eine Schwächungslinie
eingebracht, die an einer Ecke der Seite des geschlossenen Behälters, an
der die zweite Oberseite über
einen Falz mit dem geschlossenen Behälter verbunden ist, beginnt,
in die Oberseite hineinläuft
und an der zweiten Ecke der Seite des geschlossenen Behälters, an
der die zweite Oberseite mit dem geschlossenen Behälter verbunden
ist, endet.
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In
einem erfindungsgemäßen Verpackungsbehälter ist
das Fertiggericht sicher verpackt. Die Originalität und Unversehrtheit
der Verpackung des Fertiggerichtes ist klar und eindeutig für jedermann
erkennbar. Dabei ist der geschlossene Behälter der Verpackung leicht
zu öffnen,
indem die zweite Oberseite seitlich abgeklappt und mit mäßiger Kraft
vom geschlossenen Behälter
weggezogen wird, wodurch die Oberseite des geschlossenen Behälters entlang der
Schwächungslinie
aufreißt.
Durch die entstehende Öffnung
kann das Fertiggericht problemlos aus dem geschlossenen Behälter entnommen
werden.
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Im
verschlossenen Zustand der Verpackung ist die zweite Oberseite über die
Oberseite des geschlossenen Behälters
geklappt. Sie deckt damit die Schwächungslinie ab und schützt diese
gegen Einreißen
bei erhöhter
mechanischer Beanspruchung der Verpackung, beispielsweise bei unzweckmäßigem Handling.
Die Schwächungslinie
kann daher deutlich schwächer
und damit leichter ein- und aufreißbar bemessen sein, als dies
bei Verpackungen, bei denen die Schwächungslinie ungeschützt zugänglich ist,
möglich
und zweckmäßig ist.
Sie kann in Form einer Perforation mit großen Durchstichen oder Einschnitten
ausgeführt
sein.
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Bei
einer bevorzugten Ausführung
der Schwächungslinie,
die beim seitlichen Ziehen an der abgeklappten zweiten Oberseite
des Verpackungsbehälters
ein besonders leichtes Öffnen
des geschlossenen Behälters
ermöglicht,
besteht diese aus zwei geraden Abschnitten, die annähernd gleich
lang sind und einen Winkel von 120° bis 160° einschließen. Um ein leichteres Einreißen der
Schwächungslinie
und damit ein noch leichteres Öffnen
des geschlossenen Behälters
zu erreichen, kann die Schwächungslinie
einen stärker
geschwächten
Abschnitt aufweisen, der bevorzugt die beiden geraden Abschnitte
der Schwächungslinie
verbindet. Dieser stärker
geschwächte,
die beiden geraden Abschnitte der Schwächungslinie verbindende Abschnitt
kann besonders bevorzugt bogenförmig
ausgeführt
sein.
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Das Öffnen des
geschlossenen Behälters der
Verpackung kann weiter dadurch verbessert werden, indem die beiden
von der Oberseite des geschlossenen Behälters zur Unterseite des geschlossenen
Behälters
führenden
Kanten des Seitenteils der Seite des geschlossenen Behälters, an
der die Schwächungslinie
in der Oberseite des geschlossenen Behälters beginnt und endet, geschwächt ausgeführt sind.
Dadurch wird erreicht, dass beim Öffnen durch seitliches Ziehen
an der zweiten seitlich abgeklappten Oberseite nach dem Zerreißen der
Schwächungslinie
in der Oberseite des geschlossenen Behälters die beiden geschwächten Kanten
aufreißen und
neben dem durch die Schwächungslinie
in der Oberseite des geschlossenen Behälters begrenzten Teilstück der Oberseite
auch das sich daran anschließende
Seitenteil des vormals geschlossenen Behälters seitlich abgeklappt werden
kann. Es entsteht eine ein Seitenteil sowie ein Teilstück der Oberseite umfassende Öffnung,
durch die das Fertiggericht besonders leicht aus der nun geöffneten
Verpackung entnommen werden kann.
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Alternativ
zur Schwächung
der vorbenannten Kanten des Seitenteils der Seite des geschlossenen
Behälters,
an der die Schwächungslinie
in der Oberseite des geschlossenen Behälters beginnt und endet, können an
den Seiten dieses Seitenteiles Laschen angeordnet sein, die mit
den beiden angrenzenden Seitenteilen bevorzugt von innen leicht
lösbar
verbunden sind oder lose von innen an diesen Seitenteilen anliegen.
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Bei
einer weiteren vorteilhaften Ausführung der Erfindung ist die
zweite Oberseite entlang eines seitlich gelegenen Streifens dauerhaft
mit der Oberseite des geschlossenen Behälters verbunden. Unmittelbar
an den Verbindungsstreifen schließt sich der Falz an, der die
Beweglichkeit, d.h. das Aufklappen der zweiten Oberseite, ermöglicht.
Diese Ausführung
der Erfindung erleichtert erheblich das Öffnen des geschlossenen Behälters der
Verpackung, indem beim Öffnen,
d.h. infolge seitlichen Ziehens an der abgeklappten zweiten Oberseite
auf die Schwächungslinie
in der Oberseite des geschlossenen Behälters keine reine in Längsrichtung
des Verpackungsmaterials wirkende Zugkraft, sondern eine mit einer
Querkomponente überlagerte
Kraft wirkt, die ein wesentlich erleichtertes Ein- und Aufreißen der Schwächungslinie
bewirkt.
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Ein
erfindungsgemäßer Verpackungsbehälter ist
durch die zweite zusätzliche
Ober seite vergleichsweise aufwendig zu fertigen. Er bringt aber gerade
dadurch eine besondere Wertschätzung
gegenüber
dem verpackten Fertiggericht zum Ausdruck. Bei einer entsprechenden
Verpackung wird daher ein Verbraucher eine besondere Qualität und Hochwertigkeit
des verpackten Fertiggerichtes erwarten.
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Unterstützt wird
diese Erwartungshaltung durch die Möglichkeit, gezielt Informationen über zwei
Informationsebenen an den Verbraucher heranzuführen. Die Außenfläche der
Verpackung, die Außenseite
der zweiten Oberseite, die Außenseiten
der Seitenteile des geschlossenen Behälters und die Außenseite
der Unterseite des geschlossen Behälters bilden die erste Informationsebene
und können
Träger
allgemeiner Produktinformationen sein. Die nach Aufklappen der zweiten
Oberseite sichtbar werdende Oberseite des geschlossenen Behälters sowie
die Innenseite der zweiten Oberseite bilden die zweite Informationsebene.
Sie können
Träger
an den interessierten Verbraucher gerichteter weiterführender
Informationen sein.
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Eine
Präsentation
der Qualität
und Hochwertigkeit des verpackten Fertiggerichtes kann in besonderer
Weise durch ein in die Oberseite des geschlossenen Behälters eingearbeitetes
Sichtfenster erfolgen. Der interessierte Verbraucher kann sich bei
dieser Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Verpackung nach dem Aufklappen
der zweiten Oberseite optisch von der Beschaffenheit und der Qualität des verpackten
Fertiggerichtes überzeugen.
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Die
zweite Oberseite sollte zweckmäßig gegen
unbeabsichtigtes bzw. unberechtigtes Aufklappen geschützt sein,
indem sie an der gegenüber
ihrer Anlenkung an der Oberseite des geschlossenen Behälters gelegenen
Seite mit der Oberseite des geschlossenen Behälters verbunden ist. Diese
Verbindung kann beispielsweise durch zwei lösbare Klebestellen erfolgen.
Ein Schutz der zweiten Oberseite gegen Aufklappen ist insbesondere
deshalb wichtig, weil die zweite Oberseite sowohl die Schwächungslinie
in der Oberseite des geschlossenen Behälters als auch ein ggf. eingearbeitetes
Sichtfenster gegen Beschädigung
schützt.
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Die
Erfindung soll nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels, das durch
die zugehörigen Zeichnungen
veranschaulicht wird, weiter erläutert werden.
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Die
Figuren zeigen in
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1:
einen geschlossenen Verpackungsbehälter für eine Pizza, in
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2:
den Verpackungsbehälter
für eine Pizza
mit aufgeklappter zweiter Oberseite und in
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3:
einen geöffneten
Verpackungsbehälter
für eine
Pizza.
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Die
Darstellung gemäß den 1 und 2 zeigt
einen Verpackungsbehälter 1 aus
Pappe zur Verpackung einer tiefgekühlten Fertigpizza. Der Verpackungsbehälter 1 weist
einen allseitig geschlossenen Behälter 2 zur Aufnahme
der tiefgekühlten
Fertigpizza auf, der durch Falten und Kleben eines Zuschnittes hergestellt
ist und eine im Wesentlichen quadratische Unter- und Oberseite 3 sowie
vier rechteckige Seitenteile 4 besitzt. Die Oberseite 3 ist
vollflächig
von einer zweiten Oberseite 5 überdeckt. Die zweite Oberseite 5 ist über einen
Falz 6 seitlich an der Oberseite 3 des geschlossenen
Behälters 2 angelenkt.
Der Falz 6 schließt
sich an einen mit der Oberseite 3 des geschlossenen Behälters 2 fest
verbundenen, bevorzugt angeklebten Streifen 7 an und verläuft parallel
zu einer Seitekante 8 der Oberseite 3. Die dem
Falz 6 gegenüberliegende
Seite des Streifens 7 verläuft entlang der vorgenannten
Seitenkante 8 der Oberseite 3.
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In
die Oberseite 3 des geschlossenen Behälters 2 ist eine durch
Perforation erzeugte Schwächungslinie 9 eingebracht.
Die Schwächungslinie 9 beginnt
an einem Ende der Seitenkante 8, läuft in die Oberseite 3 des
geschlossenen Behälters 2 hinein und
endet am anderen Ende der Seitenkante 8. Die Schwächungslinie 9 weist
zwei gerade Abschnitte 9.1 und 9.2 auf, die annähernd gleich
lang sind und durch einen bogenförmigen
Mittelabschnitt 9.3 miteinander verbunden sind. Die geraden
Abschnitte 9.1 und 9.2 der Schwächungslinie 9 schließen einen Winkel
von ca. 130° ein.
Der bogenförmige
Mittelabschnitt 9.3 der Schwächungslinie 9 ist
so ausgeführt, das
hier eine deutlich stärkere
Schwächung
des Materials der Oberseite 3 des geschlossenen Behälters 2 bewirkt
wird.
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In
die Oberseite 3 des geschlossenen Behälters 2 ist ein durch
Klarsichtfolie abgedecktes Sichtfenster 10 eingearbeitet.
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An
der dem Falz 6 gegenüberliegenden
Seite der Oberseite 3 sowie der zweiten Oberseite 5 sind Klebestellen 11 angebracht,
mit denen die zweite Oberseite 5 mit der Oberseite 3 des
geschlossenen Behälters 2 verbunden
werden kann.
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1 zeigt
den Verpackungsbehälter 1 mit durch
Klebung an den Klebestellen 11 verbundenen Oberseiten 3 und 5.
Die zweite Oberseite 5 überdeckt dabei
vollflächig
die Oberseite 3. Die Schwächungslinie 9 und
das Sichtfenster 10 sind durch diese Überdeckung mit der zweiten
Oberseite 5 gegen Beschädigung
infolge erhöhter
mechanischer Beanspruchung geschützt.
Auf der Oberseite 3 sowie der der Oberseite 3 zugewandten
Seite der zweiten Oberseite 5 aufgebrachte Informationen
sind ebenfalls verdeckt und zunächst
nicht für
jedermann zugänglich.
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Nach
Lösen der
Klebestellen 11 kann die zweite Oberseite 5 seitlich
um den Falz 6 aufgeklappt werden, ohne dass zunächst eine Öffnung des
geschlossenen Behälters 2 des
Verpackungsbehälters 1 erfolgt.
Die verpackte tiefgekühlte
Fertigpizza ist noch sicher im geschlossenen Behälter 2 verpackt. 2 zeigt
den Verpackungs behälter 1 mit
nach Lösen
der Klebestellen 11 seitlich aufgeklappter Oberseite 5.
Die lebestellen 11 können
so ausgeführt
sein, dass ein wiederholtes Verkleben der beiden Oberseiten 3 und 5 möglich ist.
Dies kann beispielsweise zweckmäßig sein,
wenn nach Kenntnisnahme der auf der Oberseite 3 sowie der
der Oberseite 3 zugewandten Seite der zweiten Oberseite 5 aufgebrachten
Informationen der geschlossene Behälter 2 noch nicht
zur Entnahme der Pizza geöffnet
werden soll.
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Zum Öffnen des
geschlossenen Behälters 2 wird,
wie 3 zeigt, die zweite Oberseite um ca. 180° aufgeklappt
und mit mäßiger Kraft
F vom geschlossenen Behälter 2 weggezogen,
so dass die Oberseite 3 des geschlossenen Behälters entlang des
Schwächungslinie 9 aufreist.
Zur Erleichterung des Aufreißens
der Oberseite 3 des geschlossenen Behälters 2 kann zuvor
die Oberseite 3 im Bereich des Mittelabschnittes 9.3 der
Schwächungslinie 9 eingedrückt werden,
wodurch im Mittelabschnitt 9.3 der Schwächungslinie ein Initialriss
entsteht, der sich bei vorstehend beschriebener Krafteinwirkung
entlang der geraden Abschnitte 9.1 und 9.2 der
Schwächungslinie 9 fortsetzt,
bis die Oberseite 3 vollständig entlang der Schwächungslinie 9 aufgerissen
ist. Im Weiteren kann dann das sich an die Seitenkante 8 anschließende Seitenteil 4.1 des
geschlossenen Behälters 2 aufgeklappt
werden, so dass im geschlossenen Behälter 2 eine Öffnung entsteht,
die die Fläche
dieses Seitenteiles 4.1 und den durch die Schwächungslinie 9 eingegrenzten
Teil der Oberseite 3 des geschlossenen Behälters 2 umfasst.
Durch diese Öffnung
kann die Fertigpizza bequem aus dem geschlossenen Behälter 2 entnommen
werden.
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An
den kurzen Seitenkanten des Seitenteils 4.1 sind Laschen 12 angeordnet,
die im verschlossenen Zustand des geschlossenen Behälters 2 von
innen an den angrenzenden Seitenteilen 4 anliegen. Die
Laschen 12 können
alternativ auch mit den angrenzenden Seitenteilen 4 verklebt
sein.
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Die
beschriebenen Ausführungen
der Erfindung sollen lediglich beispielhaft die Erfindung erläutern. Selbstverständlich sind
darüber
hinaus viele weitere ebenso zur Erfindung gehörende Ausführungen denkbar.