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Die
Erfindung betrifft ein Organisationsmittel mit mehreren Auftragstaschen
und zumindest einer Organisationstafel nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
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Gattungsgemäße Organisationsmittel
werden insbesondere, jedoch keineswegs ausschließlich, zur Abwicklung von Werkstattarbeiten
eingesetzt. Die Auftragstaschen, beispielsweise Papier- oder Kunststoffmappen,
sind dabei derart ausgebildet, dass sie aufgabenbezogene Unterlagen,
beispielsweise Prüfprotokolle
oder sonstige Papiere, aufnehmen können. Weiter umfasst das Organisationsmittel
zumindest eine Organisationstafel, in der verschiedene Auftragstaschen
aufgenommen werden können.
Beispielsweise in einer Arbeitsstation einer Prüfwerkstatt kann dann eine derartige
Organisationstafel aufgehängt
werden, so dass die in der Prüfstation
aktuell abzuwickelnden Aufgaben mit ihren zugeordneten Auftragstaschen
dort angeordnet werden können.
Bei den gattungsgemäßen Organisationsmitteln
handelt es sich um klassische Arbeitshilfen, wie sie im Werkstattbereich
häufig
eingesetzt werden.
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Nachteilig
an den bekannten Organisationsmitteln ist es, dass diese die darin
enthaltenen Informationen, insbesondere den Fortschritt einzelner Aufträge beim
Durchlauf durch einen Betrieb, isoliert betrachten und eine Vernetzung
mit übergeordneten Organisationsstrukturen,
insbesondere mit elektronischen Auftrags-Verwaltungssystemen, nicht
ermöglichen.
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Ausgehend
von diesem Stand der Technik ist es deshalb Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, ein neues Organisationsmittel vorzuschlagen, das die Datenvernetzung
der bekannten Organisationsmittel mit übergeordneten Organisationsstrukturen
ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Organisationsmittel nach der Lehre des Anspruchs
1 gelöst.
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Vorteilhafte
Ausführungsformen
der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Das
erfindungsgemäße Organisationsmittel beruht
auf dem Grundgedanken, dass jede Auftragstasche ein eindeutiges
Identifikationsmittel aufweist, das mit einer an der Organisationstafel
vorgesehenen elektronischen Identifikationssensorik identifiziert
werden kann. Auf diese Weise ist es möglich, den jeweiligen Standort
der Auftragstaschen zu überwachen
und gegebenenfalls auch von entfernten Standorten automatisch an übergeordnete
Organisationsstrukturen zu melden.
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In
welcher Bauart das Identifikationsmittel ausgebildet ist, ist grundsätzlich beliebig.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform
dient als Identifikationsmittel ein elektronisches Bauteil, insbesondere ein
Identifikationschip. Auf diesem elektronischen Bauteil können die
zur Identifikation der Auftragstasche notwendigen Identifikationsdaten,
beispielsweise eine eindeutig gewählte Identifikationsnummer, einfach
gespeichert und dann durch die Identifikationssensorik ausgelesen
werden.
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Für den Datenaustausch
zwischen dem Identifikationschip und der Identifikationssensorik beim
Auslesen der Identifikationsdaten gibt es verschiedenste Möglichkeiten.
Besonders komfortabel und zuverlässig
ist es, wenn die Identifikationssensorik in der Art einer drahtlos
arbeitenden Sendeeinrichtung ausgebildet ist, mit der die auf dem
Identifikationschip gespeicherten Identifikationsdaten durch drahtlose
Datenübertragung
ausgelesen werden können.
Entsprechend geeignete RFID-Identifikationschips können mit
einfachen Mitteln auf die erfindungsgemäß vorgesehene Applikation angepasst werden.
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Um
die Zuverlässigkeit
des erfindungsgemäßen Organisationsmittels
weiter zu erhöhen,
können als
Identifikationschips rein passive Bauteile eingesetzt werden. Die
für den
Betrieb dieser passiven Identifikationschips beim Auslesen der Identifikationsdaten
erforderliche Energie kann dann mittels der Sendeeinrichtung drahtlos übertragen
werden. Beispielsweise kann die erforderliche Betriebsleistung beim
Datenauslesen induktiv übertragen
werden.
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Um
Fehler bei der Identifikation der einzelnen Auftragstaschen durch
falsche Programmierung der Identifikationschips auszuschließen, ist
es besonders vorteilhaft, wenn die auf dem Identifikationschip gespeicherten
Identifikationsdaten unveränderbar
sind. Damit ist sichergestellt, dass nach einmaliger Inbetriebnahmeüberprüfung der
Identifikationschips keine ungewollten Umprogrammierungen an den
Auftragstaschen vorgenommen werden können.
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Besonders
geeignet zur zuverlässigen
Datenspeicherung der Identifikationsdaten sind deshalb so genannte
ROM-Chips, bei denen die darauf gespeicherten Identifikationsdaten
nach einmaliger Abspeicherung nicht mehr umprogrammiert werden können.
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Die
Art der Befestigung der Identifikationschips auf den Auftragstaschen
ist grundsätzlich
beliebig. Eine besonders einfache und kostengünstige Fertigung der Auftragstaschen
mit Identifikationschip ergibt sich, wenn die Identifikationschips
jeweils auf einer Klebefolie angeordnet sind. Diese Klebefolie kann
dann in einfacher Weise auf die konventionell hergestellten Auftragstaschen
aufgeklebt werden, so dass ohne größere Änderungen der bekannten Produktionsprozesse
wahlweise Auftragstaschen mit und ohne Identifikationschip herstellbar
sind.
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Um
die Identifikationschips zuverlässig
vor äußeren Beschädigungen
zu schützen,
kann eine Laminatfolie vorgesehen werden. Nach Befestigung der Identifikationschips
auf der Oberfläche
der Auftragstasche wird zumindest der Bereich des Identifikationschips
mit der Laminatfolie überlaminiert,
um dadurch insbesondere einen Schutz der Identifikationschips vor
mechanischen Beschädigungen
und vor Feuchtigkeit zu gewährleisten.
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Auch
für die
konstruktive Ausbildung der Organisationstafel gibt es verschiedenste
Möglichkeiten.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform
sind an der Vorderseite der Organisationstafel in bekannter Weise
mehrere Taschen oder Fächer
zur Fixierung der Auftragstaschen vorgesehen.
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Die
zur Identifikation der an der Organisationstafel fixierten Auftragstaschen
vorgesehene Identifikationseinrichtung wird bevorzugt auf der Rückseite
der Organisationstafel befestigt. Dazu können beispielsweise die drahtlos
arbeitenden Sendeantennen auf der Rückseite der Organisationstafel
verlegt werden. Der Datenaustausch beim Auslesen der Identifikationsdaten
erfolgt dann jeweils durch die Organisationstafel hindurch. Durch
die verdeckte Anordnung der Identifikationssensorik auf der Rückseite
der Organisationstafel ist ein wirksamer Schutz der teilweise empfindlichen
Bauteile ohne Weiteres gewährleistet.
Außerdem
bietet diese Ausführungsform
die Möglichkeit,
die bekannten Organisationstafeln durch entsprechende Modifikation
und geeignete Anbringung der Identifikationssensorik auf der Rückseite der
Organisationstafel so umzuarbeiten, dass sie in dem erfindungsgemäßen Organisationsmittel
einsetzbar sind.
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Soweit
an der Organisationstafel mehrere Identifikationssensoren vorgesehen
sind, sollten diese alle mit einer zentralen Ausleseelektronik verbunden
sein, so dass die Identifikationsdaten zentral ausgewertet und weiterverarbeitet
werden können.
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Um
die Identifikationsdaten in einfacher Weise in übergeordnete Organisationsstrukturen
weitermelden zu können,
sollte die zentrale Ausleseelektronik bevorzugt eine Schnittstelle
zum Anschluss an einen Personalcomputer und/oder zum Anschluss an ein
Computernetzwerk aufweisen. Auf diese Weise können die mit der Ausleseelektronik
ermittelten Identifikationsdaten in einfacher Weise weitergemeldet
werden.
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Die
Datenschnittstelle zur Übertragung
der Identifikationsdaten aus der zentralen Ausleseelektronik kann
dabei bevorzugt in der Art einer USB-Schnittstelle ausgebildet sein.
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Besonders
große
Vorteile bietet das erfindungsgemäße Organisationsmittel, wenn
mehrere Organisationstafeln vorgesehen sind, die jeweils verschiedenen
Arbeitsstationen zugeordnet werden. Soll beispielsweise ein Auftrag
mittels eines vorgegebenen Workflows abgearbeitet werden, bei dem
der entsprechende Arbeitsauftrag verschiedene Arbeitsstationen durchläuft, ermöglicht das
erfindungsgemäße Organisationsmittel,
durch die jeweilige Identifikation der verschiedenen Auftragstaschen
in den verschiedenen Organisationstafeln die Aufträge automatisch
in ihrem Fortschritt zu überwachen.
Bei jedem Bearbeitungsschritt wird der aktuelle Standort der Auftragstaschen
weitergemeldet und daraus der Status des jeweiligen Auftrags im
Workflow abgeleitet. Ist ein Auftrag vollständig abgearbeitet, wird die zugeordnete
Auftragstasche entleert, und die darin enthaltenen Auftragsdokumente
werden mit allen Anmerkungen weiterverarbeitet. Die Auftragstasche selbst
wird im übergeordneten
Verwaltungssystem logisch entwertet und kann dann wieder mit einem neuen
Auftrag bestückt
werden. Auf diese Weise können
EDV-gestützte Vorgänge im Werkstattbetrieb überwacht
und verwaltet werden, wobei das erfindungsgemäße Organisationsmittel die
Abfrage des Status jedes Auftrags jederzeit ermöglicht.
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Eine
Ausführungsform
der Erfindung ist in den Zeichnungen schematisch dargestellt und
wird nachfolgend beispielhaft erläutert.
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Es
zeigen:
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1 eine
Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Organisationsmittels
in perspektivischer Ansicht;
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2 eine
Auftragstasche des in 1 dargestellten Organisationsmittels
im Schnitt.
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In 1 ist
ein Organisationsmittel 01 mit einer Organisationstafel 02 und
zwei darin fixierten Auftragstaschen 03 perspektivisch
dargestellt. Zur Fixierung der Auftragstaschen 03 an der
Organisationstafel 02 sind zwei aufklappbare Fächer 04 vorgesehen.
Die Größe der Organisationstafel 02 und
die Anzahl der daran vorhandenen Fächer 04 kann dabei selbstverständlich bedarfsgerecht
an die Anforderungen der jeweiligen Applikation angepasst werden.
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An
jeder Auftragstasche 03 ist ein Identifikationschip 05 (siehe
auch 2) befestigt, auf dem Identifikationsdaten gespeichert
sind, die die jeweilige Auftragstasche 03 eindeutig identifizieren.
Die Identifikationschips 05 sind in der Art von RFID-Chips ausgebildet,
so dass die darauf gespeicherten Identifikationsdaten drahtlos ausgelesen
werden können.
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Zum
drahtlosen Auslesen der auf den Identifikationschip gespeicherten
Identifikationsdaten sind zwei Sendeeinrichtungen 06 auf
der Rückseite
der Organisationstafel befestigt. Die Sendeeinrichtungen 06 sind
in der Art von Antennenspulen ausgebildet, mit denen zugleich Daten
ausgelesen und die für
das Datenauslesen erforderliche Betriebsleistung induktiv übertragen
werden kann. Im Ergebnis können
die Identifikationschips 05 somit als rein passive Bauteile ausgebildet
sein.
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Beide
Sendeeinrichtungen 06 sind durch Leitungen mit einer zentralen
Ausleseelektronik 07 verbunden. An der Ausleseelektronik 07 ist
eine USB-Schnittstelle zum Anschluss eines Personalcomputers 08 vorgesehen,
so dass die Identifikationsdaten aller in der Organisationstafel 02 fixierten Auftragstaschen über die
Ausleseelektronik 07 und den PC 08 an eine übergeordnete
Organisationsstruktur, beispielsweise ein EDV-Datenverwaltungssystem, übertragen
werden können.
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In 2 ist
eine Auftragstasche 03 im Schnitt dargestellt. Es handelt
sich um eine konventionell hergestellte Mappe 09, die beispielsweise
aus Pappe besteht. Auf die Außenseite
der Mappe 09 wird der Identifikationschip 05 mittels
einer Klebefolie 10 fixiert und anschließend mit
einer Laminatfolie 11 überlaminiert.
Auf der Innenseite der Mappe 09 können dabei selbstverständlich auch
weitere Einschübe vorgesehen
sein, um beispielsweise Papierunterlagen zuverlässig in der Mappe 09 fixieren
zu können.
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Zur
Fixierung der Auswerteelektronik 07 auf der Rückseite
der Organisationstafel 02 wird in einen Rahmen 12 eine
entsprechend gestaltete Vertiefung eingearbeitet, so dass die Auswerteelektronik 07 geschützt in den
Rahmen 12 eingelegt und dort fixiert werden kann.
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- 01
- Organisationsmittel
- 02
- Organisationstafel
- 03
- Auftragstasche
- 04
- Fach
- 05
- Identifikationschip
- 06
- Sendeeinrichtung
- 07
- Ausleseelektronik
- 08
- Personalcomputer
- 09
- Mappe
- 10
- Klebefolie
- 11
- Laminatfolie
- 12
- Rahmen
(Organisationstafel)