DE202006014065U1 - Brennstoffzellensystem - Google Patents
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Abstract
Brennstoffzellensystem
mindestens umfassend:
– eine Brennstoffzelle mit einem Brennstoffzellenstapel und mit Separatorplatten, welche über Zuführungen und Abführungen für einen Wärmeträger ausgerüstet sind,
– einen Thermostaten,
– einen eine Fördervorrichtung für den Wärmeträger aufweisenden Wärmeträgerkreislauf, in dem mindestens die Brennstoffzelle und der Thermostat eingeschlossen sind,
– wenigstens einen Temperatursensor für die Brennstoffzelle und
– eine Kontroll- und Steuereinheit für die Temperatur, damit die Temperatur der Brennstoffzelle nach der Startphase eine voreingestellte optimale Betriebstemperatur der Brennstoffzelle in dem Brennstoffzellensystem höchstens um 5% unterschreitet und höchstens um 20% überschreitet.
– eine Brennstoffzelle mit einem Brennstoffzellenstapel und mit Separatorplatten, welche über Zuführungen und Abführungen für einen Wärmeträger ausgerüstet sind,
– einen Thermostaten,
– einen eine Fördervorrichtung für den Wärmeträger aufweisenden Wärmeträgerkreislauf, in dem mindestens die Brennstoffzelle und der Thermostat eingeschlossen sind,
– wenigstens einen Temperatursensor für die Brennstoffzelle und
– eine Kontroll- und Steuereinheit für die Temperatur, damit die Temperatur der Brennstoffzelle nach der Startphase eine voreingestellte optimale Betriebstemperatur der Brennstoffzelle in dem Brennstoffzellensystem höchstens um 5% unterschreitet und höchstens um 20% überschreitet.
Description
- Die Erfindung betrifft ein verbessertes Brennstoffzellensystem zum Betrieb in einem optimalen Temperaturbereich.
- Zur Erzielung eines hohen Wirkungsgrades von Brennstoffzellen müssen diese bei einer optimalen Betriebstemperatur betrieben werden. Das gilt insbesondere für Hochtemperatur-Brennstoffzellen beziehungsweise für Hochtemperatur-Polymerelektrolytmembran-Brennstoffzellen (HT-PEM-BZ). Derartige HT-PEM-Brennstoffzellen, die beispielsweise mit protonenleitenden Polymerelektrolytmembranen basierend auf Polybenzimidazol ausgestattet sind, können bei Temperaturen bis zu 250°C betrieben werden. Eine hohe Effizienz soll vorliegen, wenn bei gleichem elektrischen Wirkungsgrad aus einer gegebenen Menge Brennstoff eine möglichst große Menge an elektrischem Strom erzeugt wird. Die optimale Betriebstemperatur für HT-PEM-Brennstoffzellen liegt zwischen etwa 110°C und etwa 230°C. Ihr Wert wird experimentell ermittelt und hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie Ausgestaltung des Brennstoffzellensystems (beispielsweise Polymermembranwerkstoff, Temperaturverhalten des Dotierungsmittels, Druckzulässigkeit), Art des Wärmeträgers oder Reinheit des Brennstoffes. Bei Verwendung eines flüssigen Wärmeträgers sollte die optimale Betriebstemperatur unterhalb der Siedepunktes des Wärmeträgers liegen. Im Fall von Wasser als Wärmeträger ergäbe sich eine optimale Betriebstemperatur unterhalb von 120°C bei einem Druck von 1,987 bar abs. im Wärmeträgerkreislauf des Brennstoffzellensystems, von 140°C bei einem Druck von 3,615 bar abs. oder von 160°C bei einem Druck von 6,181 bar abs. Um den Dichtungsaufwand an der Brennstoffzelle und im Brennstoffzellensystem bei Wasser als Wärmeträger zu begrenzen, ist eine optimale Betriebstemperatur unterhalb 140°C anzustreben. Bei der Verwendung von Silikon- oder Mineralölen als Wärmeträger kann die optimale Betriebstemperatur auch unter etwa Atmosphärendruck über 200°C betragen. Falls kein reiner Brennstoff, sondern beispielsweise mit Kohlenmonoxid verunreinigter Wasserstoff umgesetzt wird, ist das Brennstoffzellensystem gegenüber dieser Verunreinigung um so toleranter, je höher die Betriebstemperatur gewählt wird, so dass in diesem Fall die optimale Betriebstemperatur möglichst hoch angesetzt wird. Bei der voreingestellten optimalen Betriebstemperatur im Sinne der Erfindung ist eine obere Temperaturdifferenz von etwa 20% als Temperaturpuffer berücksichtigt, um sicher zu stellen, dass keine Materialschädigungen beim Arbeiten im Grenzbereich dieser Temperaturen auftreten. Brennstoffzellen werden durch Erniedrigung der Zellspannung zur Abgabe eines höheren elektrischen Stroms veranlasst, was mit einer höheren Zuführung von Brennstoff und/oder Oxidationsmittel verbunden ist. Weil dadurch die Freisetzung einer größeren Wärmemenge erfolgt, kann sich die Temperatur der Brennstoffzelle derart erhöhen, dass der Bereich ihrer optimalen Betriebstemperatur verlassen wird, und zusätzlich Schädigungen ihrer Bauelemente eintreten können. Brennstoffzellen werden durch Erhöhung der Zellspannung zur Abgabe eines geringeren elektrischen Stroms veranlasst, was mit einer verminderten Zuführung von Brennstoff und/oder Oxidationsmittel verbunden ist. Weil dadurch die Freisetzung einer geringeren Wärmemenge erfolgt, kann die Temperatur der Brennstoffzelle unter den Bereich ihrer optimalen Betriebstemperatur sinken, was zu einem Leistungseinbruch der Brennstoffzelle beispielsweise infolge eines erhöhten elektrischen Zelleninnenwiderstandes – Teilbeträge sind u.a. der Membranwiderstand und die Überspannungen an den Elektroden – führt. Unter diesen Umständen ist eine wirtschaftlichen Fahrweise der Brennstoffzelle nicht mehr möglich.
- Aus dem Stand der Technik sind verschiedene Brennstoffzellensysteme und Verfahren zum Betreiben von Brennstoffzellen in bestimmten Temperaturbereichen bekannt. In der WO 2004/036675 A2 wird ein Verfahren zur Kontrolle eines Brennstoffzellensystems beschrieben, bei welchem eine erwünschte Temperatur der Brennstoffzelle aufrechterhalten werden soll. Dazu verfügt das Brennstoffzellensystem über eine Vorrichtung zur Regulierung der Temperatur eines im Kreislauf durch die Brennstoffzelle geführten Kühlmittelkreislaufes. Dem Kühlmittel wird überschüssige Wärme durch Aufheizen von Wasser in einem zur Befeuchtung der anoden- und/oder kathodenseitig der Brennstoffzelle zugeführten Gase vorhandenen Wassertank und/oder durch einen Radiator entzogen. In der Startphase der Brennstoffzelle kann das Kühlmittel durch eine Aufheizvorrichtung erwärmt werden. In der Aufheizvorrichtung erfolgt eine katalytische Umsetzung des Brennstoffs.
- In dem US-Patent 6,649,290 B2 wird ein Verfahren beschrieben, bei dem eine bevorzugte Arbeitstemperatur für verschiedene Komponenten einer Brennstoffzellenapparatur, darunter die Brennstoffzelle selbst, aufrechterhalten wird, indem einzustellende Ströme eines Kühlgases über eine gezielt gewählte Anordnung der Komponenten geleitet wird.
- Nach
US 6,682,836 B2 wird ein Temperaturintervall in der Brennstoffzelle, in dem die Temperatur hoch genug ist für einen effizienten Prozess, aber niedrig genug hinsichtlich der Materialien, durch Regulierung des Stroms des Oxidationsmittels aufrecht erhalten. - Gemäß
US 6,635,375 B1 werden für ein optimales Betreiben einer Festoxidbrennstoffzelle Luft und Brenngas vortemperiert, und in einem Kontrollkreis werden die Temperaturen und eingespeisten Gasmengen abgestimmt. - Die
DE 103 60 458 A1 beschreibt ein Brennstoffzellensystem mit einem Brenner, welcher wahlweise mit Brennstoff oder/und Brennstoffzellenabgas betreibbar ist und wobei eine Wärmeaustauscheranordnung zur Übertragung von im Brenner erzeugter Wärme auf in die Brennstoffzelle einzuspeisende Luft oder/und in die Brennstoffzelle einzuspeisendes wasserstoffhaltiges Gas vorgesehen ist. - In der
EP 1 507 302 A2 wird eine Brennstoffzellenkaskade (Festoxidbrennstoffzelle) beschrieben, bei der eine kleine Brennstoffzelleneinheit ihren Betrieb aufrechterhält, während eine große Brennstoffzelleneinheit außer Betrieb ist. Wird eine höhere Stromleistung abverlangt, wird der in der kleinen Einheit erzeugte Dampf zum Aufheizen der großen Einheit verwendet. - Nach der
DE 102 32 870 A1 wird zum Starten einer Brennstoffzelle zunächst nur ein Teilbereich der Zelle versorgt, bis dieser die benachbarten Bereiche auf Starttemperatur erwärmt hat. Dazu sind die Bipolarplatten in entsprechender Weise ausgebildet. - In der
DE 103 37 898 A1 wird vorgeschlagen, während des Normalbetriebs einer Brennstoffzelle überschüssige Wärme einem Latentwärmespeicher zuzuführen und diese Wärme während der Startphase abzurufen. - Nachteilig ist, dass die Brennstoffzellen in den beschriebenen Brennstoffzellensystemen nicht konsequent in einem engen Bereich betrieben werden, in dem die optimale Betriebstemperatur der Brennstoffzelle liegt, und ihr Wirkungsgrad somit nur unzureichend ausgeschöpft wird.
- Die Aufgabe der Erfindung besteht deshalb darin, ein verbessertes Brennstoffzellensystem vorzuschlagen, das sicherstellt, dass die Brennstoffzelle ohne irreversible Schädigungen mit einem hohen Wirkungsgrad betreibbar ist.
- Die Aufgabe wird gelöst durch ein Brennstoffzellensystem, welches mindestens eine Brennstoffzelle mit einem Brennstoffzellenstapel und mit Separatorplatten, welche über Zuführungen und Abführungen für einen Wärmeträger ausgerüstet sind, einen Thermostaten, einen eine Fördervorrichtung für den Wärmeträger aufweisenden Wärmeträgerkreislauf, in dem mindestens die Brennstoffzelle und der Thermostat eingeschlossen sind, wenigstens einen Temperatursensor für die Brennstoffzelle und eine Kontroll- und Steuereinheit für die Temperatur umfasst. Überraschenderweise hat sich gezeigt, dass durch die Kombination der genannten Teile des Brennstoffzellensystems mittels der Kontroll- und Steuereinheit und des Temperatursensors der Brennstoffzelle die Temperatur der Brennstoffzelle so regelbar ist, dass eine voreingestellte optimale Betriebstemperatur der Brennstoffzelle in dem Brennstoffzellensystem nach der Startphase höchstens um 5% unterschritten und höchstens um 20% überschritten wird. Vorzugsweise ist das Brennstoffzellensystem so ausgelegt, dass die voreingestellte optimale Betriebstemperatur höchstens um 3% unterschritten und höchstens um 10% überschritten wird und ganz besonders bevorzugt höchstens um 2% unterschritten und höchstens um 5% überschritten wird. Das ist über die Art des Wärmeträgers, die Auslegung der Separatorplatten, des Thermostaten und/oder die Fördervorrichtung und/oder über die Verfahrensweise zum Betreiben der Brennstoffzelle erreichbar. Als Fördervorrichtungen kommen Pumpen oder Radiatoren zum Einsatz. Der wenigstens eine Temperatursensor der Brennstoffzelle ist an oder in der Brennstoffzelle angeordnet.
- In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der wenigstens eine Temperatursensor im Brennstoffzellenstapel der Brennstoffzelle angeordnet. Beispielweise kann der mindestens eine Temperatursensor unmittelbar in der Membranelektrodeneinheit installiert werden. Durch diese Anordnungen wird gewährleistet, dass die Brennstoffzellentemperatur ohne Zeitverzögerung unmittelbar an der Stelle gemessen wird, wo die Wärmeentwicklung in der Brennstoffzelle in erster Linie vor sich geht. Durch Wärmeleitungen verursachte Trägheiten in der Temperaturmessung werden dadurch ausgeschlossen.
- In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist in den Wärmeträgerkreislauf ein Wärmespeicher zugeschaltet, der zum Zu- oder Abführen von Wärmeenergie an den oder von dem Wärmeträger dient. Durch den Wärmespeicher wird eine höhere Variabilität des Brennstoffzellensystems erreicht und Wärmespitzen oder Wärmedefizite können darüber ausgeglichen werden. Als Wärmespeicher werden vorzugsweise Medien mit einer hohen spezifischen Wärme oder Latentwärmespeicher eingesetzt. Eine Verstärkung der Wirkungen zum Ausgleich von Wärmeüberschuss oder Wärmedefizit wird auch erreicht, in dem in das Brennstoffzellensystem ein mit dem Thermostaten verbundener Wärmetauscher zum Zu- oder Abführen von Wärmeenergie in den oder aus dem Thermostaten installiert ist.
- In bevorzugter Weise sind die Wärmeträger flüssige Medien, wie Wasser, Silikon- oder Mineralöle.
- Eine weitere verbesserte Ausführungsform der Erfindung besteht darin, dass in den Wärmeträgerkreislauf des Brennstoffzellensystems ein Puffergefäß mit einer zusätzlichen Wärmeträgermenge zum Zu- oder Abführen von Wärmeenergie in die oder aus der Brennstoffzelle zugeschaltet ist.
- Das erfindungsgemäße Brennstoffzellensystem ist verwendbar zum Betrieb einer Brennstoffzelle mit folgenden Schritten:
- A) Zirkulieren eines Wärmeträgers in einem Wärmeträgerkreislauf, welcher umfasst mindestens eine Brennstoffzelle mit für eine Zuführung und Abführung des Wärmeträgers ausgerüsteten Separatorplatten, einen Thermostaten und eine Fördervorrichtung für den Wärmeträger,
- B) Verändern der Zuführung von Brennstoff und/oder von Oxidationsmittel in die Brennstoffzelle in Abhängigkeit von der zu erzeugenden Strommenge,
- C) Messen der Temperatur der Brennstoffzelle,
- D) Vergleichen der gemäß Schritt C) gemessenen Temperatur mit einer voreingestellten optimalen Betriebstemperatur der Brennstoffzelle des Brennstoffzellensystems,
- E) wenn der gemäß Schritt D) durchgeführte Vergleich ergibt, dass die gemessene Temperatur von der voreingestellten optimalen Betriebstemperatur der Brennstoffzelle abweicht, Ändern der Arbeitstemperatur des Wärmeträgers und/oder Ändern des Wärmeträgerdurchflusses durch die Brennstoffzelle mittels der Fördervorrichtung in Ausmaßen, welche die Temperatur der Brennstoffzelle nach der Startphase von der voreingestellten optimalen Betriebtemperatur des Brennstoffzellensystems höchstens um 5% unterschreiten und höchstens um 20% überschreiten lassen.
- Vorzugsweise wird der Schritt E so durchgeführt, dass die voreingestellte optimale Betriebstemperatur höchstens um 3% unterschritten und höchstens um 10% überschritten wird und ganz besonders bevorzugt höchstens um 2% unterschritten und höchstens um 5% überschritten wird.
- In einer bevorzugten Ausführungsform der Verwendung wird zusätzlich ein Wärmespeicher in den Wärmeträgerkreislauf gemäß Schritt A) zum Zu- oder Abführen von Wärmeenergie an den oder von dem Wärmeträger geschaltet.
- In einer weiteren Ausführungsform der Verwendung wird der Thermostat mit einem Wärmetauscher zum Zu- oder Abführen von Wärmeenergie in den oder aus den Thermostaten verbunden.
- Als Wärmeträger werden in der Verwendung vorzugsweise flüssige Medien durch den Wärmeträgerkreislauf zirkuliert, insbesondere Wasser oder Silikon- oder Mineralöle.
- In einer anderen Ausführungsform wird in den Wärmeträgerkreislauf ein Puffergefäß mit einer zusätzlichen Wärmeträgermenge zum Zu- oder Abführen von Wärmeenergie in die oder aus der Brennstoffzelle zugeschaltet. Dadurch wird zum Beispiel erreicht, das bei geringem Strombedarf die Brennstoffzelle mit einer ausreichenden Wärmemenge versorgt werden kann, um die Schwellwerte unter- und oberhalb der voreingestellten optimalen Betriebstemperatur gemäß Verfahrensschritt E) nicht zu überschreiten.
- Bei einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Brennstoffzellensystems ist die Temperatur in der Brennstoffzelle gemäß Schritt C) an mindestens einer Stelle in dem Brennstoffzellenstapel selbst meßbar. Dazu ist der mindestens eine Temperatursensor beispielsweise unmittelbar in den Separatorplatten oder unmittelbar in der Membranelektrodeneinheit installiert. Das erfindungsgemäße Brennstoffzellensystem ist vorzugsweise automatisch mit einer Kontroll- und Steuereinheit betreibbar.
- Die Erfindung soll anhand der Figur und der Ausführungsbeispiele näher erläutert werden.
- Dabei zeigt die Figur schematisch ein erfindungsgemäßes Brennstoffzellensystem.
- Die Figur zeigt ein Brennstoffzellensystem
1 , welches umfasst eine Brennstoffzelle2 mit einem Brennstoffzellenstapel (nicht dargestellt) und Separatorplatten (nicht dargestellt), welche über Zuführungen3 und Abführungen4 für einen Wärmeträger ausgerüstet sind. An der Brennstoffzelle2 sind darüber hinaus Zuführungen für Brennstoff5 und Oxidationsmittel6 sowie Abführungen für Oxidationsprodukte7 und nicht umgesetzte Brennstoffe8 vorhanden. Das Brennstoffzellensystem1 umfasst ferner einen Thermostaten9 , einen Wärmekreislauf mit einer Fördervorrichtung10 für den Wärmeträger und wenigstens einen Temperatursensor11 für die Brennstoffzelle2 . Eine Kontroll- und Steuereinheit12 ist mindestens mit dem wenigstens einen Temperatursensor11 , der Pumpe10 und Ventilen V1 bis V7 verbunden. (Die Verbindungen sind nicht dargestellt.) In den Wärmeträgerkreislauf ist ein Wärmespeicher13 über die Ventile V1 und V2 zuschaltbar. Außerdem ist der Thermostat9 mit einem Wärmetauscher14 zum Zu-15 oder Abführen16 von Wärmeenergie in den oder aus dem Thermostaten verbunden. Die Figur zeigt ferner ein Puffergefäß17 , das mit einer zusätzlichen Wärmeträgermenge zum Zu- oder Abführen von Wärmeenergie in die oder aus der Brennstoffzelle2 ausgerüstet ist und über die Ventile V4 und V5 in den Wärmeträgerkreislauf zuschaltbar ist. Die Brennstoffzelle2 ist mit einer Bypassleitung18 versehen und mittels der Ventile V6 und V7 aus dem Wärmeträgerkreislauf ausschaltbar. Dadurch ist es möglich, vor dem Start der kalten Brennstoffzelle2 zunächst den Wärmeträgerkreislauf mit den wahlweise zugeschalteten Komponenten9 ,13 ,14 ,17 so zu temperieren, dass anschließend nach Zuschaltung die Brennstoffzelle2 schnell auf die voreingestellte optimale Betriebtemperatur geheizt werden kann. - Zum Betreiben der Brennstoffzelle
2 des Brennstoffzellensystems1 wird nach der Startphase bei geöffnetem Ventil V3 und entsprechender Stellung der Ventile V6 und V7 (Dreiwegeventile) ein Wärmeträger durch den Wärmeträgerkreislauf zirkuliert, welcher umfasst mindestens die Brennstoffzelle2 , den Thermostaten9 und die Fördervorrichtung10 für den Wärmeträger (Schritt A). Wird in Abhängigkeit von der zu erzeugenden Strommenge, der gemessenen Temperatur (Schritte B und C) und des Vergleichs der gemäß Schritt C gemessenen Temperatur mit einer voreingestellten optimalen Betriebstemperatur der Brennstoffzelle (Schritt D) festgestellt, dass zur Aufrechterhaltung der zulässigen Temperaturabweichung mehr Wärme aus der Brennstoffzelle2 abgeführt oder in die Brennstoffzelle2 zugeführt werden muss, kann zunächst die Förderleistung der Fördervorrichtung10 verringert oder erhöht werden und/oder es können über die Ventile V4 und V5 bei geschlossenen Ventilen V1 bis V3 das Puffergefäß17 in den Wärmeträgerkreislauf zugeschaltet werden. Bei besonderen Spitzen wird über die Ventile V1 und V2 bei geschlossenem Ventil V3 der Wärmespeicher13 zugeschaltet, damit er Wärmespitzen aufnehmen oder zusätzliche Wärmeenergie in den Wärmeträgerkreislauf abgeben kann, falls er mit Wärme aufgeladen ist. Darüber hinaus kann über den Wärmetauscher14 zusätzlich externe Wärmeenergie in das Brennstoffzellensystem zugeführt15 oder überschüssige Wärmeenergie aus dem Brennstoffzellensystem abgeführt16 werden, wenn alle Komponenten9 ,17 ,13 des Wärmeträgerkreislaufes mit Wärmeenergie aufgeladen sind. - Beispiel 1
- Als optimale Betriebstemperatur eines mit reinem Wasserstoff betriebenen erfindungsgemäßen Brennstoffzellensystems für mobile Anwendungen wurde 120°C ermittelt. Die HT-PEM-Brennstoffzelle verfügt über eine mit Phosphorsäure dotierte Polybenzimidazolmembran. Der Wärmeträgerkreislauf kann mit Wasser bis zu einem Druck von 3,615 bar abs. betrieben werden. Setzt man die bei dieser Temperatur erhaltene Strommenge aus einer normierten Menge an verbrauchten Wasserstoff bei gleichem elektrischen Wirkungsgrad gleich 100%, so betrug die bei 145°C erzeugte Strommenge aus der normierten Wasserstoffmenge 106%, und die bei 103°C erzeugte Strommenge aus der normierten Wasserstoffmenge 89%. Materialschädigungen wurden nicht beobachtet.
- Bespiel 2
- Als optimale Betriebstemperatur eines mit einem durch einen Reformer erzeugten Wasserstoffgemisch (Kohlenmonoxidanteil 0,33 Vol.%) betriebenen erfindungsgemäßen Brennstoffzellensystems für stationäre Anwendungen wurde 160°C ermittelt. Es kommt eine Brennstoffzelle wie in Beispiel 1 zur Anwendung. Das Brennstoffzellensystem wurde aber mit Mineralöl statt Wasser als Wärmeträger bei etwas über 1 bar abs. betrieben. Das Mineralöl ist im Dauergebrauch bis über 250°C stabil.
- Setzt man die bei der vorgegebenen optimalen Betriebstemperatur von 160°C erhaltene Strommenge aus einer normierten Menge an verbrauchten Wasserstoff bei gleichem elektrischen Wirkungsgrad gleich 100%, so betrug die bei 185°C erzeugte Strommenge aus der normierten Wasserstoffmenge 110%, und die bei 155°C erzeugte Strommenge aus der normierten Wasserstoffmenge 94%. Materialschädigungen wurden nicht beobachtet.
Claims (6)
- Brennstoffzellensystem mindestens umfassend: – eine Brennstoffzelle mit einem Brennstoffzellenstapel und mit Separatorplatten, welche über Zuführungen und Abführungen für einen Wärmeträger ausgerüstet sind, – einen Thermostaten, – einen eine Fördervorrichtung für den Wärmeträger aufweisenden Wärmeträgerkreislauf, in dem mindestens die Brennstoffzelle und der Thermostat eingeschlossen sind, – wenigstens einen Temperatursensor für die Brennstoffzelle und – eine Kontroll- und Steuereinheit für die Temperatur, damit die Temperatur der Brennstoffzelle nach der Startphase eine voreingestellte optimale Betriebstemperatur der Brennstoffzelle in dem Brennstoffzellensystem höchstens um 5% unterschreitet und höchstens um 20% überschreitet.
- Brennstoffzellensystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass – der wenigstens eine Temperatursensor die Temperatur des Brennstoffzellenstapels misst, wobei dieser im oder am Brennstoffzellenstapel angeordnet ist.
- Brennstoffzellensystem nach Anspruch 1 oder 2, umfassend: – einen in den Wärmeträgerkreislauf zuschaltbaren Wärmespeicher zum Zu- oder Abführen von Wärmeenergie an den oder von dem Wärmeträger.
- Brennstoffzellensystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, umfassend: – einen mit dem Thermostaten verbundenen Wärmetauscher zum Zu- oder Abführen von Wärmeenergie in den oder aus dem Thermostaten.
- Brennstoffzellensystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass – der Wärmeträger ein flüssiges Medium ist.
- Brennstoffzellensystem nach Anspruch 5, umfassend – ein in den Wärmeträgerkreislauf zuschaltbares Puffergefäß mit einer zusätzlichen Wärmeträgermenge zum Zu- oder Abführen von Wärmeenergie in die oder aus der Brennstoffzelle.
Priority Applications (1)
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DE202006014065U DE202006014065U1 (de) | 2005-09-20 | 2006-09-13 | Brennstoffzellensystem |
Applications Claiming Priority (3)
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DE102005044825A DE102005044825A1 (de) | 2005-09-20 | 2005-09-20 | Brennstoffzellensystem und Verfahren zum Betreiben einer Brennstoffzelle |
DE202006014065U DE202006014065U1 (de) | 2005-09-20 | 2006-09-13 | Brennstoffzellensystem |
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Family Applications (1)
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DE202006014065U Expired - Lifetime DE202006014065U1 (de) | 2005-09-20 | 2006-09-13 | Brennstoffzellensystem |
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Country | Link |
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DE (1) | DE202006014065U1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP4152450A1 (de) * | 2021-09-15 | 2023-03-22 | Volvo Truck Corporation | Kühlsystem in einem brennstoffzellenelektrofahrzeug und verfahren zur steuerung eines kühlsystems in einem brennstoffzellenelektrofahrzeug |
-
2006
- 2006-09-13 DE DE202006014065U patent/DE202006014065U1/de not_active Expired - Lifetime
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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EP4152450A1 (de) * | 2021-09-15 | 2023-03-22 | Volvo Truck Corporation | Kühlsystem in einem brennstoffzellenelektrofahrzeug und verfahren zur steuerung eines kühlsystems in einem brennstoffzellenelektrofahrzeug |
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