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Stand der
Technik
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Die
Erfindung geht aus von einer Sitzvorrichtung nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Es
sind Sitzvorrichtungen mit einer einstellbaren, zur Integration
in einer von einer Rückenlehne gebildeten
Sitzkomponente vorgesehenen Stützeinheit
bekannt, die ein pneumatisches, aufblasbares Stützmittel aufweisen.
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Vorteile der
Erfindung
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Die
Erfindung geht aus von einer Sitzvorrichtung mit einer einstellbaren,
zur Integration in einer Sitzkomponente vorgesehenen Stützeinheit,
die wenigstens ein pneumatisches Stützmittel aufweist.
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Es
wird vorgeschlagen, dass die Stützeinheit wenigstens
ein mechanisches Stützmittel
aufweist. Dabei soll unter einem "mechanischen Stützmittel" insbesondere ein von einem Körper gebildetes
Mittel verstanden werden, das insbesondere gegen über einem biegeweichen Bauteil,
wie einer biegeweichen Hülle
eines pneumatischen Stützmittels
und eines biegeweichen Stoffbezugs, dazu geeignet ist und insbesondere
auch dazu vorgesehen ist, quer zu eine Flächenerstreckung Funktionskräfte zu übertragen. Das
von dem Körper
gebildete Mittel ist dabei quer zu seiner Flächenerstreckung vorteilhaft
biegesteif und/oder besonders bevorzugt elastisch verformbar ausgebildet,
insbesondere durch das Gewicht eines Passagiers im Anwendungsfall
um mehr als einen Millimeter. Durch eine elastische Verformbarkeit
können
vorteilhafte Anpassungen und Übergänge erreicht
werden. Dabei kann das mechanische Stützmittel aus verschiedenen,
dem Fachmann als sinnvoll erscheinenden Werkstoffen hergestellt
sein, wie insbesondere aus Verbundwerkstoffen, wie Kohlfaserwerkstoffe,
Glasfaserwerkstoffe, und/oder auch aus einem oder mehreren Kunststoffen,
beispielsweise indem dieses in einem Mehrkomponentenspritzverfahren
hergestellt wird, usw. Ferner soll unter "vorgesehen" speziell ausgestattet und/oder ausgebildet verstanden
werden.
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Durch
eine entsprechende erfindungsgemäße Ausgestaltung
können
mit kleinen Luftmengen große
Verstellungen einfach realisiert werden, und zwar insbesondere,
wenn das mechanische Stützmittel
von einer schwenkbar gelagerten Klappe gebildet ist. Es können mit
geringem Energieaufwand, in kurzen Zeitspannen vorteilhafte Anpassungen
realisiert werden. Durch die schwenkbare Lagerung können ferner
vorteilhafte Übergänge erreicht
werden. Grundsätzlich
wären jedoch
auch zumindest teilweise translatorisch beweglich geführte mechanische Stützmittel
denkbar.
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Das
mechanische Stützmittel
kann manuell und/oder über
zusätzliche
Aktuatoren einstellbar ausgeführt
sein. Besonders vorteilhaft ist das pneumatische Stützmittel
jedoch mit dem mechanischen Stützmittel
gekoppelt und ist zur Betätigung
des mechanischen Stützmittels
vorgesehen, wodurch zusätzliche,
insbesondere schwere Aktuatoren vermieden werden können.
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In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass
das mechanische Stützmittel
in Richtung zumindest einer Flächenerstreckung
eine sich verändernde
Steifigkeit, insbesondere Biegesteifigkeit aufweist, wodurch gezielt über die
Flächenerstreckungen
unterschiedliche Abstützwirkungen
erzielt werden können.
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Ferner
wird eine Sitzvorrichtung vorgeschlagen, die eine einstellbare,
zur Integration in einer Sitzkomponente vorgesehene Stützeinheit
umfasst, die wenigstens ein verstellbares mechanisches Stützmittel
umfasst, wobei die Sitzvorrichtung eine Stelleinheit aufweist, die
dazu vorgesehen ist, zumindest teilautomatisiert die Stützeinheit
abhängig
von einer Kenngröße einzustellen.
Abhängig
von der Kenngröße kann
eine vorteilhafte Einstellung realisiert und der Komfort kann erhöht werden.
Durch die Kombination von wenigstens einem mechanischen Stützmittel
und wenigstens einem pneumatischen Stützmittel können vorteilhaft verschiedene
Abstützwirkungen
erzielt und es kann insbesondere ein vorteilhaft großer Einstellbereich
erreicht werden, so dass verschiedene Einstellungen vorteilhaft
abhängig
von wenigstens einer Kenngröße realisiert
werden können.
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Dabei
kann die Stelleinheit die Stützeinheit abhängig von
verschiedenen, dem Fachmann als sinnvoll erscheinenden Kenngrößen einstellen,
besonders vorteilhaft jedoch abhängig
von einer Sitzkomponentenstellung und insbesondere abhängig von
einer Rückenlehnenstellung.
Sich wesentlich verändernde
Anforderungen an die Stützeinheit durch
die Veränderung
einer Lage einer Sitzkomponente und insbesondere der Lage einer
Rückenlehne kann
damit vorteilhaft Rechnung getragen werden.
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Vorzugsweise
bildet die Stützeinheit
eine einstellbare Lordosenstütze,
so dass insbesondere im unteren Bereich einer Rückenlehne ein vorteilhaft großer, insbesondere
ein von einer Kenngröße abhängiger Einstellbereich
erreicht werden kann.
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In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass
die Stützeinheit
zumindest zwei pneumatische Stützmittel
zur Erzielung differierender Einstellungen aufweist, wodurch konstruktiv
einfach unterschiedliche Stützwirkungen
erzielt werden können,
und zwar insbesondere, wenn die pneumatischen Stützmittel Koppelstellen zum mechanischen
Stützmittel
aufweisen, die unterschiedlich weit von einer Schwenkachse des mechanischen
Stützmittels
beabstandet sind.
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Ferner
wird vorgeschlagen, dass die Stelleinheit eine Ventileinheit umfasst,
wodurch über
die Steuerung und/oder Regelung einer Luftmenge in einem pneumatischen
Stützmittel
einfach eine Verstellung realisiert werden kann, und zwar indem über die Ventileinheit
Luft zugeführt
und/oder insbesondere indem über
die Ventileinheit Luft ab einer bestimmten Sitzkomponentenstellung
abgelassen bzw. ein pneumatisches Stützmittel entlüftet wird.
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Die
erfindungsgemäße Lösung eignet
sich bei sämtlichen,
dem Fachmann als sinnvoll erscheinenden Sitzen, wie bei Sitzen für Reisebusse, Schiffsfähren, Säle, Kongresshallen,
jedoch vorteilhaft bei Fahrzeugsitzen und besonders vorteilhaft
bei Flugzeugsitzen.
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Zeichnung
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Weitere
Vorteile ergeben sich aus der folgenden Zeichnungsbeschreibung.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung dargestellt. Die Zeichnung, die Beschreibung und die
Ansprüche enthalten
zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann wird die Merkmale
zweckmäßigerweise auch
einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren Kombinationen zusammenfassen.
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Es
zeigen:
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1 einen
schematisiert dargestellten Flugzeugsitz bei einer ersten Rückenlehnenstellung bei
einer deaktivierten Stützeinheit,
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2 einen
Ausschnitt des Flugzeugsitzes im unteren Bereich einer Rückenlehne
ohne Stoffbezug in einem höheren
Detaillierungsgrad,
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3 den
unteren Bereich der Rückenlehne mit
transparent dargestelltem mechanischen Stützmittel in einer Frontansicht,
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4 den
schematisiert dargestellten Flugzeugsitz bei der ersten Rückenlehnenstellung
bei aktivierter Stützeinheit
und
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5 den
schematisiert dargestellten Flugzeugsitz bei einer zweiten Rückenlehnenstellung
bei aktivierter Stützeinheit.
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Beschreibung
des Ausführungsbeispiels
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1 zeigt
einen Flugzeugsitz mit einer erfindungsgemäßen Sitzvorrichtung, die eine
in einer von einer Rückenlehne
gebildeten Sitzkomponente 10 integrierte, als Lordosenstütze ausgebildete
Stützeinheit 12 aufweist.
Die im unteren Bereich der Rückenlehne
unterhalb eines Bezugs 34 der Rückenlehne angeordnete Stützeinheit 12 weist
drei pneumatische, von Luftsäcken
gebildete Stützmittel 14, 16, 18 und
ein von einer schwenkbar gelagerten, einzelnen Klappe gebildetes
verstellbares mechanisches Stützmittel 20 auf,
das aus einem Kohlefaserverbundwerkstoff hergestellt ist. Das mechanische Stützmittel 20 erstreckt
sich nahezu über
die gesamte Breite der Rückenlehne,
ist in seinem oberen bzw. seinem einem Sitzboden 36 abgewandten
Randbereich um eine Schwenkachse 26 an einem Rückenlehnenrahmen 28 schwenkbar
gelagert und weist hierfür
sich seitlich über
Rahmenelemente des Rückenlehnenrahmens 28 erstreckende
Flügel 30 auf (2).
Das im Wesentlichen unmittelbar oberhalb des Sitzbodens 36 abschließende mechanische Stützmittel 20 ist
um eine Längsachse 38 der
Rückenlehne
und um eine Querachse 40 der Rückenlehne gekrümmt ausgebildet,
und zwar ist das mechanische Stützmittel 20 um
die Querachse 40 in die von einer im Rückenlehnenrahmen 28 angeordneten Rückenlehnenbespannung 32 abgewandte
Richtung gewölbt
ausgeführt
und ist um die Längsachse 38 in Richtung
der Rückenlehnenbespannung 32 gewölbt ausgeführt, wodurch
eine vor teilhafte ergonomische Anpassung erreicht wird (2 und 3).
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Die
drei pneumatischen Stützmittel 14, 16, 18 sind
zwischen der Rückenlehnenbespannung 32 und
dem mechanischen Stützmittel 20 angeordnet, sind
mit dem mechanischen Stützmittel 20 über jeweils
eine Koppelstelle gekoppelt und sind zur Betätigung des mechanischen Stützmittels 20 vorgesehen
(2 bis 5). Das schlauchartig ausgebildete
pneumatische Stützmittel 14 ist
im oberen Bereich d.h. im Bereich der Schwenkachse 26 angeordnet, erstreckt
sich parallel zur Schwenkachse 26 und weist kurz unterhalb
der Schwenkachse 26 eine sich parallel zur Schwenkachse 26 erstreckende
Koppelstelle mit dem mechanischen Stützmittel 20 auf.
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Die
nierenförmig
ausgebildeten pneumatischen Stützmittel 16, 18 sind
unterhalb d.h. auf einer der Schwenkachse 26 abgewandten
Seite des pneumatischen Stützmittels 14 in
einem linken und einem rechten Bereich der Rückenlehne angeordnet und sind
im unteren Bereich des mechanischen Stützmittels 20 über Koppelstellen
mit demselben gekoppelt. Die Koppelstellen der pneumatischen Stützmittel 16, 18 sind
damit weiter von der Schwenkachse 26 beabstandet als die
Koppelstelle des pneumatischen Stützmittels 14.
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Das
mechanische Stützmittel 20 ist
quer zu seiner Hauptflächenerstreckung
elastisch verformbar und weist in seiner Flächenerstreckung 22,
d.h. in Richtung der Längsachse 38 der
Rückenlehne,
eine sich kontinuierlich verändernde
Biegesteifigkeit auf, und zwar nimmt die Biegesteifigkeit vom oberen
Bereich des mechanischen Stützmittels 20 in
Richtung zum un teren, dem Sitzboden 36 zugewandten Bereich
des mechanischen Stützmittels 20 kontinuierlich
zu. Hierzu ist das mechanische Stützmittel 20 im oberen
Bereich bzw. im Bereich der Schwenkachse 26 dünnwandiger
und damit mit einer kleineren Biegesteifigkeit und im unteren bzw.
im von der Schwenkachse 26 abgewandten Bereich dickwandiger
und damit mit einer größeren Biegesteifigkeit ausgeführt, wodurch
im oberen Bereich des mechanischen Stützmittels 20 eine
besonders vorteilhafte Anpassbarkeit und im unteren Bereich des
Stützmittels 20 eine
vorteilhafte Kraftübertragung
erreicht werden kann.
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Ferner
weist die Sitzvorrichtung eine Stelleinheit 24 mit einer
Ventileinheit 46 auf, die die dazu vorgesehen ist, teilautomatisiert
die Stützeinheit 12 abhängig von
einer Rückenlehnenstellung
einzustellen.
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Ist
die Rückenlehne
in ihrer aufrechten Stellung bzw. in einer einem Flugzeugstart und
einer Flugzeuglandung zugeordneten Stellung, kann von einem Passagier über eine
nicht näher
dargestellte Bedieneinheit mittels einer elektrischen Pumpe 42 über die
Ventileinheit 46 der Stelleinheit 24 das pneumatische
Stützmittel 14 gefüllt und
auch entleert und damit das mechanische Stützmittel 20 betätigt werden
(4). Anstatt oder zusätzlich zur elektrischen Pumpe 42 ist
auch eine Handpumpe denkbar, die beispielsweise als Einheit, insbesondere
als Hebeleinheit 48, im Bereich des Sitzbodens 36 integriert sein
kann oder auch als einfacher Handblasebalg 50 ausgeführt sein
kann, wie dies in den 1, 4 und 5 gestrichelt
angedeutet ist.
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Durch
die relativ geringe Eigensteifigkeit des mechanischen Stützmittels 20 im
oberen Bereich wird im oberen Bereich desselben eine vorteilhaft
flächige
Unterstützung
der Lordose des Passagiers bewirkt. Das pneumatische Stützmittel 14 ist
im einem relativ biegeweichen Bereich mit dem mechanischen Stützmittel 20 gekoppelt,
so dass dieses vorteilhaft um das pneumatische Stützmittel 14 elastisch
verformt werden kann, wie dies in 4 gestrichelt
angedeutet ist, und vorteilhaft ein Sitzreferenzpunkt erhalten bleibt.
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In
der aufrechten Stellung der Rückenlehne ist über die
Ventileinheit 46 der Stelleinheit 24 eine Verbindung
zwischen der Pumpe 42 und den pneumatischen Stützmitteln 16, 18 unterbunden
und die pneumatischen Stützmittel 16, 18 sind über die
Ventileinheit 46 entlüftet.
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Wird
die Rückenlehne
in eine geneigte Stellung gebracht, wird über die Ventileinheit 46 der
Stelleinheit 24 eine Verbindung zwischen der Pumpe 42 und
den pneumatischen Stützmitteln 16, 18 hergestellt
und eine Verbindung zwischen der Pumpe 42 und dem pneumatischen
Stützmittel 14 unterbrochen.
Ferner wird das pneumatische Stützmittel 14 entlüftet. Vom
Passagier können
nunmehr die pneumatischen Stützmittel 16, 18 gefüllt und
entleert werden (5). Werden die pneumatischen
Stützmittel 16, 18 gefüllt, drücken dieselben
das mechanische Stützmittel 20 in
Richtung Passagier und unterstützen
den Passagier in dessen Beckenbereich, so dass eine angenehme Liegeposition
eingenommen werden kann. Die Stellung der Rückenlehne wird dabei über eine
mechanische Einheit 44 der Stelleinheit 24 sensiert
und eine Stellbewegung wird von der Rückenlehne über die mechanische Einheit 44 auf
die Ventileinheit 46 der Stelleinheit 24 übertragen.
Durch die mechanische Sensierung und die mechanische Übertragung
der Stellbewegung von der Rückenlehne
mittels der mechanischen Einheit 44 auf die Ventileinheit 46 können zusätzliche
Aktuatoren eingespart werden. Grundsätzlich wäre jedoch auch denkbar, dass
die Stellung der Rückenlehne
elektronisch detektiert und/oder dass eine Stellbewegung mittels eines
zusätzlichen
Aktuators erzeugt wird.
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Wird
die Rückenlehne
von dem Passagier wieder in ihre aufrechte Stellung gebracht, wird
mittels einer mechanischen Einheit 44 eine Stellbewegung
von der Rückenlehne
auf die Ventileinheit 46 der Stelleinheit 24 übertragen
und die pneumatischen Stützmittel 16, 18 werden
entlüftet
bzw, wird Luft aus den pneumatischen Stützmitteln 16, 18 abgelassen,
wodurch gewährleistet
wird, dass ein Sitzreferenzpunkt erhalten bleibt. Zudem wird die
Pumpe 42 wieder mit dem pneumatischen Stützmittel 14 verbunden.
Die pneumatischen Stützmittel 16, 18 sind damit
ausschließlich
geneigten Stellungen der Rückenlehne
zugeordnet, während
das pneumatische Stützmittel 14 ausschließlich einer
aufrechten Stellung zugeordnet ist, wodurch stets nur geringe Luftmengen
erforderlich sind. Grundsätzlich
sind jedoch auch andere, dem Fachmann als sinnvoll erscheinende
Zuordnungen denkbar, insbesondere könnte das Stützmittel 14 auch bei
einer geneigten Stellung der Rückenlehne
aufblasbar ausgeführt
sein, beispielsweise um eine zusätzliche
Stützwirkung
zu erzielen.
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- 10
- Sitzkomponente
- 12
- Stützeinheit
- 14
- Stützmittel
- 16
- Stützmittel
- 18
- Stützmittel
- 20
- Stützmittel
- 22
- Flächenerstreckung
- 24
- Stelleinheit
- 26
- Schwenkachse
- 28
- Rückenlehnenrahmen
- 30
- Flügel
- 32
- Rückenlehnenbespannung
- 34
- Bezug
- 36
- Sitzboden
- 38
- Längsachse
- 40
- Querachse
- 42
- Pumpe
- 44
- Einheit
- 46
- Ventileinheit
- 48
- Hebeleinheit
- 50
- Handblasebalg