DE202006006149U1 - Füllvorrichtung für Behälter - Google Patents
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Abstract
Füllvorrichtung
(1) für
Behälter,
insbesondere Flaschen, mit mehreren auf einem Rotor (2) angeordneten
Füllorganen
(3) und Spülkappen
(4), die jeweils um eine im Wesentlichen parallel zur Mittelachse
(M) des zugehörigen
Füllorgans
liegende Achse (A) schwenkbar und längs dieser Achse verschiebbar
sind, wobei die Spülkappen
zwischen einer an das Füllorgan
angedrückten
Reinigungsposition und einer vom Füllorgan abgehobenen und seitlich
versetzten Bereitschaftsposition überführbar sind, dadurch gekennzeichnet,
dass jede Spülkappe
(4) mit einem eigenen, auf dem Rotor (2) angeordneten Stellantrieb
(6) verbunden ist, der jeweils einen separaten Schwenkmotor (7)
und einen separaten Hubmotor (8) umfasst.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Füllvorrichtung für Behälter, insbesondere Flaschen, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
- Es ist bereits eine derartige Füllvorrichtung bekannt, bei der jede Spülkappe über einen Tragarm starr mit einer drehbar am Füllorgan gelagerten Welle verbunden ist, die außerdem einen Querstift und einen Rollenhebel trägt (
EP 1 165 426 B1 ). Durch Einfahren stationärer Steuerkurven bei umlaufendem Rotor in die Bewegungsbahn der Rollenhebel werden alle Spülkappen nacheinander verschwenkt und gleichzeitig durch eine am Querstift angreifende Kurvenrampe angehoben bzw. abgesenkt. Diese Zwangsverbindung von Schwenk- und Hubbewegung führt zu einem schleifenden Kontakt zwischen Füllorgan und Spülkappe, wodurch starker Verschleiß verursacht wird und hohe Anpresskräfte verhindert werden. Eine individuelle Betätigung einer Spülkappe ist nicht durchführbar, insbesondere nicht bei stillstehendem Rotor. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer Füllvorrichtung der eingangs genannten Art eine verschleißarme und individuelle Betätigung der Spülkappen zu ermöglichen.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
- Bei einer erfindungsgemäßen Füllvorrichtung ist aufgrund der Entkoppelung von Schwenkbewegung und Drehbewegung untereinander und von der Umlaufbewegung des Rotors eine individuelle Betätigung jeder Spülkappe mit beliebiger Anpresskraft und geringem Verschleiß möglich, erforderlichenfalls auch bei stillstehendem Rotor.
- Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen enthalten.
- Im Nachstehenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
- Es zeigen:
-
1 die Seitenansicht einer Spülkappe mit Stellantrieb -
2 den Schnitt AB nach1 -
3 die Teilansicht einer Füllvorrichtung für Flaschen im Bereich eines Füllorgans mit in die Reinigungsposition eingeschwenkter Spülkappe. - Die Füllvorrichtung
1 nach1 bis3 ist zum Einfüllen eines Getränks in nicht gezeigte Behälter in Form von Flaschen eingerichtet. Sie weist einen Rotor2 in Form eines Ringkessels für das abzufüllende Getränk mit senkrechter Drehachse D auf. - An der Unterseite des Rotors
2 sind gleichmäßig über den Umfang verteilt mehrere identische Füllorgane3 mit jeweils einem steuerbaren Flüssigkeitsventil11 , einem Spülkanal12 und einer im Inneren einer Zentrierglocke13 für die Flaschenmündung ausgebildeten Auslauföffnung14 für das Getränk angeordnet. - Jedem Füllorgan
3 ist eine eigene Spülkappe4 mit einem exakt in die Auslauföffnung14 passenden elastischen Dichtring5 zugeordnet. Die im Ausführungsbeispiel plattenartige Spülkappe4 ist in horizontaler Lage an einem Ende eines gekröpften Traghebels9 befestigt, dessen anderes, höher liegendes Ende am unteren Ende einer Welle10 drehfest befestigt ist. Die Achse A der Welle10 ist parallel zur senkrechten Mittelachse M des Füllorgans3 positioniert und zwar näher an der Drehachse D des Rotors2 als die Mittelachse M. Die Welle10 stellt zusammen mit dem Traghebel9 eine Verbindung her zwischen der Spülkappe4 und ihrem eigenen Stellantrieb6 . - Der Stellantrieb
6 weist einen separaten Hubmotor8 und einen separaten Schwenkmotor7 auf, die in einem gemeinsamen, teilbaren Gehäuse15 angeordnet und so zu einer Baueinheit zusammengefasst sind. Der Stellantrieb6 ist mittels mehrerer Schrauben31 oder dgl. lösbar an der Unterseite des Rotors2 befestigt und zwar in unmittelbarer Nähe seines zugeordneten Füllorgans3 aber ohne Verbindung mit diesem. - Wie insbesondere die
3 zeigt, weist der Hubmotor8 eine erste Zylinderkammer16 und einen abgedichtet darin linear beweglichen ersten Kolben17 auf, an dessen Unterseite die als Kolbenstange wirkende Welle10 direkt befestigt ist. Die Welle10 ist um ihre Achse A drehbar, sowie in Längsrichtung verschiebbar in einer Bohrung des Gehäuses15 gasdicht gelagert. Über eine erste Anschlussleitung18 kann die Unterseite des scheibenförmigen, kreisrunden Kolbens17 mit Druckluft beaufschlagt werden. - Wie insbesondere die
2 zeigt, weist der Schwenkmotor7 eine zweite Zylinderkammer21 auf, die im Gehäuse15 in horizontaler Lage über der senkrecht angeordneten ersten Zylinderkammer16 ausgebildet ist. In der zweiten Zylinderkammer21 ist ein zweiter, stößelförmiger Kolben22 abgedichtet linear beweglich. Durch eine zweite und dritte Anschlussleitung19 ,20 sind beide Seiten des zweiten Kolbens22 wechselweise mit Druckluft beaufschlagbar. - Der mittlere Bereich des zweiten Kolbens
22 ist zwischen seinen beiden abgedichteten Endbereichen mit einer zur Achse A hin weisenden Verzahnung23 versehen, die mit einem Zahnrad24 kämmt. Dieses ist konzentrisch zur Achse A im Gehäuse15 drehbar gelagert und zwar über der ersten Zylinderkammer16 . Ein am Zahnrad24 ausgebildeter Wellenstummel25 greift durch die erste Zylinderkammer16 hindurch in eine zentrische Bohrung des ersten Kolbens17 bzw. der Welle10 ein und ist dort axial verschiebbar jedoch drehfest geführt. Der Wellenstummel25 ist gleichfalls mit einer konzentrisch zur Achse A ausgebildeten Bohrung versehen, in der eine Druckfeder26 angeordnet ist. Diese stützt sich am unteren Ende in der Bohrung der Welle10 ab und drückt diese somit nach unten, bis der erste Kolben17 am Gehäuse15 anliegt. Die maximale obere Endposition des ersten Kolbens17 wird gleichfalls durch Anschlagen am Gehäuse15 definiert. Die beiden Endpositionen des zweiten Kolbens22 werden durch zwei ins Gehäuse15 eingeschraubte Stellschrauben27 bestimmt, die auf die Stirnseiten des zweiten Kolbens22 einwirken. - Auf Grund der vorbeschriebenen Ausgestaltung bildet der Stellantrieb
6 mit dem Schwenkmotor7 und dem Hubmotor8 eine Baueinheit, die außerdem die Welle10 , den Traghebel9 und die Spülkappe4 umfasst. Zusätzliche Elemente für die Lagerung der Spülkappe sind nicht erforderlich. Nach Lösen der Schrauben31 kann die Baueinheit komplett vom Rotor2 abgenommen werden. Die Montage, Einstellung, Wartung und Reparatur der Spülkappe4 mit ihrem Stellmotor6 wird hierdurch wesentlich vereinfacht. - Die drei Anschlüsse
18 ,19 ,20 sind jeweils mit einer eigenen Ringleitung28 ,29 ,30 lösbar verbunden, die an der Unterseite des Rotors2 befestigt ist. Die drei Ringleitungen sind bei Bedarf über nicht gezeigte Drehverteiler und Steuerventile mit Druckluft beaufschlagbar oder entlüftbar. - Wird über den Anschluss
20 die in2 unten liegende Seite des zweiten Kolbens22 mit Druckluft beaufschlagt, so wird der Tragarm9 mit der Spülkappe4 einschließlich des mitdrehenden ersten Kolbens17 entgegen dem Uhrzeigersinn in die Bereitschaftsposition verschwenkt bzw. in dieser festgehalten. In der Bereitschaftsposition liegt der Tragarm9 in etwa tangential zur Drehachse D. Hat die Spülkappe4 nach Beendigung eines Reinigungsvorgangs die Bereitschaftsposition erreicht, so kann die Druckluft auch abgeschaltet werden, da die Reibungskräfte im Stellantrieb6 eine ausreichende Selbsthemmung realisieren. - Wird über den Anschluss
19 die in2 oben liegende Seite des zweiten Kolbens22 mit Druckluft beaufschlagt, so wird der Tragarm9 mit der Spülkappe4 einschließlich des mitdrehenden ersten Kolbens17 im Uhrzeigersinn in die in3 gezeigte Reinigungsposition verschwenkt und fixiert. In der Reinigungsposition liegt die Spülkappe4 exakt konzentrisch zur Mittelachse M des Füllorgans3 . Die Einstellung und Feinjustierung erfolgt auf einfache Weise mittels der Stellschrauben27 . - Wird nunmehr gleichzeitig über den Anschluss
18 die Unterseite des ersten Kolbens17 mit Druckluft beaufschlagt, so wird der erste Kolben17 entgegen der Kraft der relativ schwachen Druckfeder26 zusammen mit dem Tragarm9 und der Spülkappe4 angehoben und diese an die Auslauföffnung14 in der Zentrierglocke13 angedrückt. Die gewünschte Anpresskraft ergibt sich aus der Fläche des ersten Kolbens17 und dem eingestellten Luftdruck. Das Andrücken erfolgt in Richtung der Mittelachse M des Füllorgans3 , so dass keinerlei Schleifbewegungen auftreten. Nunmehr kann z.B. durch Öffnen des Flüssigkeitsventils11 und Freischalten des Spülkanals12 mittels Umpumpen einer Reinigungsflüssigkeit der eigentliche Reinigungsvorgang begonnen werden. Nach dessen Beendigung wird als erstes der Anschluss18 entlüftet und so die Spülkappe4 abgesenkt und dann in umgekehrter Weise wie vorher beschrieben die Spülkappe zurück in die Bereitschaftsposition verschwenkt. - Die vorbeschriebene Bestätigung der Spülkappen
4 kann sowohl bei umlaufendem als auch bei stillstehendem Rotor2 erfolgen. Erforderlichenfalls ist durch eine sektorweise Steuerung der Ringleitungen28 ,29 ,30 auch eine sektorweise Betätigung der Spülkappen4 möglich. Auch eine direkte Ansteuerung der Anschlüsse18 ,19 ,20 über Ventile und damit eine individuelle Betätigung jeder einzelnen Spülkappe4 ist denkbar. - Die Umwandlung der Hubbewegung des zweiten Kolbens
22 in eine Drehbewegung kann auch auf andere Weise erfolgen, z.B. durch ein Hebelgetriebe. Auch kann die zweite Zylinderkammer21 mit dem zweiten Kolben22 konzentrisch zur Achse A gekrümmt sein und so die Drehbewegung direkt erzeugen. Ferner kann die erste Zylinderkammer16 an Stelle der Druckfeder26 mit einem die Oberseite des ersten Kolbens17 beaufschlagenden Druckluft-Anschluss versehen werden. Auch können beliebige andere Schwenk- und Hubmotore eingesetzt werden.
Claims (7)
- Füllvorrichtung (
1 ) für Behälter, insbesondere Flaschen, mit mehreren auf einem Rotor (2 ) angeordneten Füllorganen (3 ) und Spülkappen (4 ), die jeweils um eine im Wesentlichen parallel zur Mittelachse (M) des zugehörigen Füllorgans liegende Achse (A) schwenkbar und längs dieser Achse verschiebbar sind, wobei die Spülkappen zwischen einer an das Füllorgan angedrückten Reinigungsposition und einer vom Füllorgan abgehobenen und seitlich versetzten Bereitschaftsposition überführbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass jede Spülkappe (4 ) mit einem eigenen, auf dem Rotor (2 ) angeordneten Stellantrieb (6 ) verbunden ist, der jeweils einen separaten Schwenkmotor (7 ) und einen separaten Hubmotor (8 ) umfasst. - Füllvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Stellantrieb (
6 ) mit seinem Schwenkmotor (7 ) und Hubmotor (8 ) eine Baueinheit bildet, die als ganzes lösbar am Rotor (2 ) befestigt ist. - Füllvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Stellmotor (
6 ) ein teilbares Gehäuse (15 ) aufweist, in dem sowohl der Schwenkmotor (7 ) als auch der Hubmotor (8 ) untergebracht sind. - Füllvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwenkmotor (
7 ) und der Hubmotor (8 ) jeweils eine Zylinderkammer (16 ,21 ) und einen darin beweglichen Kolben (17 ,22 ) aufweisen. - Füllvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der linear bewegliche Kolben (
22 ) des Schwenkmotors (7 ) mit einem die Linearbewegung in eine Drehbewegung umwandelnden Getriebe (23 ,24 ) gekoppelt ist. - Füllvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Getriebe (
23 ,24 ) am Kolben (17 ) des Hubmotors (8 ) angreift, der drehbar in seiner Zylinderkammer (16 ) geführt ist und drehfest mit der Spülkappe (4 ) verbunden ist. - Füllvorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Zylinderkammer (
21 ) des Schwenkmotors (7 ) rechtwinklig zur Zylinderkammer (16 ) des Hubmotors (8 ) im Gehäuse (15 ) ausgebildet ist.
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