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Die
Erfindung betrifft einen Gliedermaßstab, mit einer Mehrzahl von
Gliedern, die zu einem Stapel zusammenlegbar miteinander verbunden
sind, und mit einer auf zumindest einer Seite der Glieder vorgesehenen
bezifferten Skalierung.
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Die
Glieder derartiger Gliedermaßstäbe – auch Gelenkmaßstäbe, Klappmaßstäbe oder
Zollstöcke
genannt – sind
traditionell aus Holz gefertigt. Es sind jedoch auch Ausführungsformen
bekannt, bei denen die Glieder aus Metall oder aus Kunststoff bestehen.
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Die
Endbereiche aufeinander folgender Glieder überlappen auf einer Länge von
beispielsweise 3 cm und sind jeweils mittels eines Scharniers derart miteinander
verbunden, dass sie wie zu einem Stapel zusammenfaltbar sind. Der
Abstand zwischen zwei Scharnierachsen beträgt meist 20 cm, so dass ein Gliedermaßstab mit
einer Standardlänge
von 200 cm zehn Glieder umfasst.
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Wegen
ihrer einfachen Handhabbarkeit und ihres einfachen Aufbaus und den
mit ihrer Herstellung verbundenen geringen Kosten haben sich derartige
Gliedermaßstäbe zu den
am meisten benutzten Hilfsmitteln zum Ausmessen von Längen im
Zentimeter bis Meterbereich entwickelt, wenn nur geringe Messgenauigkeiten
von etwa 1 mm und ungenauer gefordert sind.
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Die
bekannten Ausführungsformen
der Gliedermaßstäbe weisen
auf beiden einander gegenüberliegenden
flächigen
Seite der flach ausgebildeten Glieder jeweils eine Skalierung auf,
die – im
Falle eines metrischen Gliedermaßstabs – zentimeterweise beziffert
ist. Dabei ist die Bezifferung derart angeordnet, dass sie jeweils
auf der Oberseite der beiden den Gliederstapel eines zusammengefalteten
Gliedermaßstabs
begrenzenden Außenglieder,
und zwar jeweils an deren freien Enden beginnt.
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Nachteilig
ist bei den bekannten Gliedermaßstäben, dass
für den
Fall, dass nicht sämtliche Glieder
des Gliedermaßstabs
bei einem Messvorgang auseinander geklappt sind, was regelmäßig durch
den zum Ausmessen zur Verfügung
stehenden Platz der Fall ist, die ausgeklappten Glieder mit der der
den Gliedermaßstab
benutzenden Person zugewandten Leseseite der Skalierung nicht auf
den Untergrund aufgelegt werden können, da die Höhe des noch
zusammengelegten Gliederstapels dies verhindert. Die Gebrauchstauglichkeit
des Gliedermaßstabs
ist hierdurch insbesondere dann eingeschränkt, wenn er während des
Messvorgangs beispielsweise auch als Lineal zum Einzeichnen von Hilfslinien
auf dem vermessenen Untergrund verwendet werden soll.
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Es
finden daher beispielsweise Maßbänder Verwendung,
die ein flexibles Maßband,
meist aus einem Federstahl gefertigt, umfassen, das entweder manuell
oder federkraftbetätigt
zu einem Wickel in einem Gehäuse
aufrollbar ist. Diese Maßbänder haben wiederum
den Nachteil, dass sie aufgrund der Flexibilität des Maßbandmaterials für bestimmte
Messsituationen, beispielsweise in einer Vertikalen von oben nach
unten und wegen der geringen Dicke des Bandmaterials auch für die Verwendung
als Zollstock ungeeignet sind.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Gliedermaßstab zu
entwickeln, dessen Gebrauchstauglichkeit gegenüber herkömmlichen Gliedermaßstäben verbessert
ist.
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Diese
Aufgabe wird durch den im Anspruch 1 wiedergegebenen Gliedermaßstab gelöst.
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Erfindungsgemäß ist die
Bezifferung derart angeordnet, dass sie auf der Oberseite des ersten, jedoch
unteren Gliedes, bezogen auf einen vertikal angeordneten Gliederstapel,
beginnt. Aufgrund dieser Maßnahme
beginnt die Skalierung am freien Ende derjenigen Glieder, die bei
einem nur teilweise auseinander geklappten Gliedermaßstab zumindest im
Wesentlichen auf der Unterlage aufliegen. Insbesondere dann, wenn
aufgrund kleiner Platzverhältnisse
nur wenige Glieder auseinander geklappt werden können, befindet sich bei herkömmlichen
Gliedermaßstäben der
wesentliche Teil der ablesbaren Glieder derart weit vom Untergrund
entfernt, dass einerseits die erzielbare Messgenauigkeit wesentlich negativ
beeinflusst wird, andererseits eine saubere Anlage beispielsweise
eines Zeichenstiftes nicht möglich
ist. Bei dem erfindungsgemäßen Gliedermaßstab hingegen
liegen die ausgeklappten Glieder mit der Ableseseite nach oben nahezu
vollständig
auf dem Untergrund auf, so dass die Verwendung derselben als Lineal
möglich
ist und die erzielbare Messgenauigkeit erhöht wird.
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Besonders
bevorzugt ist eine Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Gliedermaßstabs,
bei dem die Zahlen der Bezifferung im Verlauf der Skalierung senkrecht
ausgerichtet ist. Aufgrund dieser Maßnahme sind die Ziffern bei
der üblichen
Betrachtung des Gliedermaßstabs
etwa senkrecht zu dessen Längsausdehnung
jeweils um etwa 90° gedreht,
wogegen sie bei der herkömmlichen
Ausrichtung je nach Betrachtungsseite entweder aufrecht oder auf dem
Kopf stehen. Im letzten Falle ist die Ablesung erschwert.
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Aufgrund
dieser besonderen Ausrichtung der Zahlen der Bezifferung ist diese
bevorzugte Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Gliedermaßstabes
sowohl für
Rechts-, als auch für
Linkshänder
bei Messung von einer links bzw. rechts liegenden Stelle gleichermaßen gut
geeignet.
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Im
Gegensatz zu Gliedermaßstäben nach dem
Stand der Technik sind der Bedienkomfort und die Ablesbarkeit nicht
bei bestimmten Messkonstellationen erschwert.
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Ferner
ist bei dieser bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Gliedermaßstabes
die Ablesemöglichkeit
beim Messen in verschiedene Richtungen von einer Stelle aus sowie
bei fortlaufenden Messungen mit vollständig ausgeklapptem Gliedermaßstab gegenüber herkömmlichen
Gliedermaßstäben deutlich
verbessert.
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Grundsätzlich ist
es möglich,
die eine Seite der Glieder des erfindungsgemäßen Gliedermaßstabes
mit einer erfindungsgemäßen und
die andere Seite mit einer herkömmlichen
Bezifferung zu versehen. Um den erfindungsgemäßen Gliedermaßstab jedoch
bestmöglich
in den verschiedensten Messsituation einsetzen zu können, ist
es besonders bevorzugt, die erfindungsgemäße Bezifferung auf beiden Seiten
der Glieder vorzusehen.
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Die
Erfindung soll nun anhand der beigefügten Zeichnung, die – schematisch
und ausschnittsweise – einen
erfindungsgemäßen Gliedermaßstab zeigt,
verdeutlicht werden. Es zeigen:
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1 einen
erfindungsgemäßen Gliedermaßstab in
einer Ansicht von oben, wobei lediglich das untere Glied ausgeklappt
ist, sowie
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2 dieselbe
Ansicht des erfindungsgemäßen Gliedermaßstabs in
Fortsetzung gemäß 1 nach
unten, so dass im Wesentlichen das obere Glied des Stapels in Aufsicht
erkennbar ist.
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Der
in den Zeichnungen dargestellte Gliedermaßstab 1 ist mechanisch
in herkömmlicher
Weise ausgebildet. Er umfasst zehn einzelne Glieder 2,
... 21, von denen in der Zeichnung lediglich die beiden jeweils
ein freies Ende aufweisenden Endglieder 2, 21 erkennbar
sind. Benachbarte Glieder sind an den Stellen F1 und F2 scharniergelenkig
miteinander verbunden, so dass sie wahlweise zu einem Stapel zusammengelegt
oder auseinander geklappt werden können.
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Der
erfindungsgemäße Gliedermaßstab weist
eine herkömmlich
ausgebildete Millimeter-Skalierung 22 auf, bei der in 10
mm Abständen
eine Bezifferung 23 vorgesehen ist.
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Wie
aus der Zeichnung sinnfällig
wird, ist die Bezifferung so gewählt,
dass sie am freien Ende des unteren Gliedes 2 beginnt und
am freien Ende des oberen Gliedes 21 endet. Dabei sind
die einzelnen Ziffern senkrecht zum Verlauf der Skalierung ausgerichtet,
so dass sie gemäß der Darstellung
in der Zeichnung von oben ablesbar sind.