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Die
Erfindung betrifft intumeszierende elektrische Installationsteile,
bestehend aus einer Spritzgussmasse, in Kombination mit Intumeszenzadditiven,
wobei als Intumeszenzadditive vorzugsweise elektrisch leitfähige Bestandteile,
insbesondere Graphit, eingesetzt sind, sowie gegebenenfalls mit
anorganischen Füllstoffen
und/oder Dispergatoren.
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Die
europäische
Patentanmeldung
EP
1 347 549 A1 beschreibt solche intumeszierenden elektrischen
Installationsteile sowie ein Verfahren zu deren Herstellung. Auf
die dortige Offenbarung wird in vollem Umfang Bezug genommen, so
dass alle dortigen Merkmale auch für die vorliegende Erfindung
gelten.
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Solche
elektrischen Installationsteile sind beispielsweise Abzweigdosen,
Abzweigkästen, Schalterdosen,
Durchgangsdosen und dergleichen. Solche Installationsteile müssen den
Anforderungen an Feuerbeständigkeit
und Temperaturbeständigkeit entsprechen.
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Beim
Einsatz solcher Installationsteile, beispielsweise bei in eine Wandungsöffnung eingesetzten
Dosen oder dergleichen, hat sich herausgestellt, dass unter Umständen bei
einer entsprechenden Temperaturbelastung durch Feuer- oder Brandeinwirkung
keine ausreichende Abdichtung der Einbauöffnung erfolgt, da möglicherweise
das intumeszierende Material durch den Druck der Brandgase oder dergleichen
aus der Öffnung
herausgedrückt
wird.
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Des
Weiteren wurde bei den aus der genannten Druckschrift bekannten
elektrischen Installationssystemen festgestellt, dass diese vor
allem dann, wenn sie elektrisch leitfähige Bestandteile, beispielsweise
Graphit, aufweisen, nicht ausreichend elektrisch durchschlagfest
sind. Die elektrische Isolationsfähigkeit dieses Werkstoffes
reicht also nicht aus, um die erforderliche Durchschlagfestigkeit
zu erreichen.
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Gerade
solche Materialien, die als Intumeszenzadditive elektrisch leitfähige Bestandteile
aufweisen, sind aber besonders vorzüglich brauchbar, wenn sie,
wie in der oben angegebenen Druckschrift beschrieben, im Brandfall
rauchgasdicht abschließen sollen,
so dass eine Ausbreitung von Rauchgasen oder dergleichen auf einfache
Weise verhindert wird. Vorzugsweise sind solche Installationsteile
als Dosen unterschiedlichster Art auch in Mehrfachanordnung nebeneinander
ausgebildet.
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Ausgehend
von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zu
Grunde, eine konstruktive Verbesserung eines solchen Installationsteiles
zu erreichen, so dass dieses bei Brand- oder Flammeinwirkung und
unter der Einwirkung von Brandgasen oder dergleichen auch unter
schwierigen Bedingungen eine sichere Abdichtung einer Einbauöffnung in
einer Wand oder dergleichen sicherstellt.
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Bei
einer Ausbildung derart, dass als Intumeszenzadditive elektrisch
leitfähige
Bestandteile vorgesehen werden, soll zudem erreicht werden, dass
die Installationsteile eine hohe elektrische Durchschlagfestigkeit
und/oder Kriechstromfestigkeit aufweisen.
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Zur
Lösung
dieser Aufgabe schlägt
die Erfindung vor, dass das Installationsteil einen Einsatz aus vorzugsweise
elektrisch isolierendem Kunststoff aufweist.
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In
jedem Falle, also dann, wenn die Intumeszenzadditive keine elektrisch
leitfähigen
Bestandteile aufweisen, aber auch dann, wenn sie elektrisch leitfähige Bestandteile
aufweisen, ist durch diese Ausbildung erreicht, dass im Falle eines
Brandes oder dergleichen das beispielsweise als Dose ausgebildete intumeszierende
Installationsteil formhaltig in der Einbauöffnung gehalten wird und durch
den unter Temperatureinwirkung in einen zähflüssigen Aggregatzustand überführten Einsatz
aus Kunststoff bewirkt wird, dass die intumeszierende Masse nicht
aus der Einbauöffnung
durch Brandgase oder dergleichen herausgedrückt wird, sondern in der Einbauöffnung gehalten
wird, so dass eine Brandschottung erfolgt. Darüber hinaus ist dann, wenn der
Einsatz aus elektrisch isolierendem Kunststoff besteht und die Intumeszenzadditive
elektrische Leitfähigkeit
besitzen, gewährleistet,
dass der Innenbereich des Installationsteils, der mit elektrisch
leitenden Anschlussteilen oder Anschlusskabeln in Verbindung kommen
kann, mit elektrisch isolierendem Kunststoff ausgekleidet ist. Es
wird damit eine hohe elektrische Isolationsfähigkeit sichergestellt und
damit die gewünschte Durchschlagfestigkeit
erreicht. Die Wandstärke
des Kunststoffmaterials kann dabei gering gewählt werden, so dass die gewünschte Isolationsfähigkeit
erreicht ist, andererseits aber nicht behindert wird, dass im Brandfall
das intumeszierende Material das Volumen des beispielsweise als
Dose ausgebildeten Installationsteils vollständig ausfüllt und verschließt.
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Die
Materialauswahl, wonach der Einsatz aus elektrisch isolierendem
Kunststoff bestehen soll, schließt nicht aus, dass auch ein
anderes Kunststoffmaterial verwendet werden kann, welches keine elektrisch
isolierenden Eigenschaften aufweist, sofern es auf die elektrischen
Eigenschaften nicht ankommt. In diesem Falle reicht es aus, den
Einsatz aus einem nicht elektrisch isolierenden Kunststoff zu fertigen.
Es wird in diesem Falle in gleicher Weise die Abdichtung der entsprechenden
Einbauöffnung durch
die Kombination des Installationsteiles aus intumeszierendem Werkstoff
mit dem Einsatz aus Kunststoff erreicht.
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Eine
mögliche
Ausbildung wird darin gesehen, dass der Einsatz ein Kunststoffteil
ist, welches in das Installationsteil eingesetzt ist und/oder außen auf das
Installationsteil aufgesetzt ist.
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Beispielsweise
kann das Installationsteil in einem ersten Fertigungsschritt geformt
und gefertigt werden. In einem zweiten Fertigungsschritt kann der Einsatz
aus Kunststoff gefertigt werden, wobei nachfolgend der Einsatz in
das Installationsteil passend eingefügt wird und/oder auf das Installationsteil
aufgebracht wird.
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Alternativ
kann auch vorgesehen sein, dass der Einsatz durch eine Kunststoffmasse
gebildet ist, die auf die Innenwandung und/oder Außenwandung des
Installationsteils aufgeformt ist.
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Beispielsweise
ist eine Herstellung im Wege eines sogenannten Zweikomponentenspritzgießverfahrens
möglich,
wobei entweder erst das Installationsteil vorgeformt wird und dann
der Einsatz innenseitig und/oder außenseitig auf das Installationsteil aufgeformt
wird oder aber zunächst
das Kunststoffteil vorgeformt wird und anschließend das Installationsteil
auf dieses aufgeformt wird.
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Letztere
Variante ist im Anspruch 4 angegeben.
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Vorzugsweise
kann zudem vorgesehen sein, dass der Einsatz formschlüssig mit
dem Installationsteil verbunden ist.
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Um
einen sicheren Sitz der Teile aneinander zu gewährleisten, insbesondere auch
dann, wenn die Materialien des Installationsteiles und des Einsatzes bei
der Herstellung nicht aneinander haften oder verkleben, ist vorgesehen,
dass das Installationsteil eine Dose mit einem umlaufenden Mündungsflanschrand ist,
wobei der Einsatz die Innenwandung des Installationsteils spaltfrei überdeckt
und mit einem Kragen den Mündungsflanschrand
spaltfrei mindestens teilweise überdeckt,
sowie gegebenenfalls der Kragen in einer Ausnehmung des Flanschrandes
verankert ist.
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Es
wird hierdurch eine weitgehend formschlüssige Verankerung der Teile
aneinander erreicht.
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Eine
alternative Lösung
der eingangs gestellten Aufgabe wird darin gesehen, dass das Installationsteil
einen Erdanschluss aufweist, der bei erfolgter Installation des
Installationsteiles an Erde gelegt bzw. an Erdpotential angeschlossen
ist.
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Bei
einer solchen Ausbildung wird zwar die Isolationsfähigkeit
und damit die Durchschlagfestigkeit des Installationsteiles selbst
nicht verändert,
jedoch wird dadurch, dass das Installationsteil mit einem Erdanschluss
an Bezugserde gelegt ist, erreicht, dass im Falle eines Kurzschlusses
des im Installationsteil installierten Elementes eine Schutzschaltung
ausgelöst
wird, beispielsweise ein in der zentralen Schaltanlage befindlicher
FI-Schalter, so dass die stromführenden
Teile von der Installation abgetrennt sind. Auf diese Weise werden
Fehlererscheinungen unterbunden, die dadurch entstehen könnten, dass
beispielsweise ein in dem Installationsteil verlegtes Kabel Berührungskontakt
mit dem Installationsteil erhält.
In diesem Falle würde
der elektrische Fehlerstrom auf den Erdanschluss abgeleitet und
eine entsprechende Auslösung
einer Schutzschaltung erfolgen.
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Eine
Weiterbildung hierzu wird darin gesehen, dass das Installationsteil
einen in seine Spritzgussmasse eingebetteten Bolzen aufweist, dessen Schaft
außen über das
Installationsteil vorragt und den Erdanschluss bildet.
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Eine
alternative oder zusätzliche
Weiterbildung hierzu wird darin gesehen, dass das Installationsteil
einen in seine Spritzgussmasse eingebetteten flexiblen elektrischen
Leiter aufweist, dessen eines Ende außen aus dem Installationsteil
abgeführt
ist und den Erdanschluss bildet.
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Eine
bevorzugte Weiterbildung, die insbesondere im Hinblick auf das Installationsteil
gemäß Anspruch
1 bis 7 vorzugsweise einsetzbar ist, wird darin gesehen, dass das
Installationsteil eine Dose mit einem umlaufenden Mündungsflanschrand
ist, wobei der Einsatz in die Dose eingefügt ist und gegebenenfalls einen
Kragen aufweist, der den Mündungsflanschrand
teilweise überdeckt,
und dass die Dose auf zwei diametral gegenüberliegenden Seiten abgeflacht
ist und der Mündungsflanschrand
abtrennbare Bereiche an den diametral gegenüberliegenden abgeflachten Seiten
aufweist, so dass zwei nebeneinander installierte Dosen mit den
abgeflachten Seiten aneinander fügbar
sind, so dass deren Mündungsflanschränder von
denen die abtrennbaren Bereiche abgetrennt sind, auf Stoß angeordnet
sind.
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Es
ist hierdurch möglich,
mehrere Dosen nebeneinander anzuordnen, beispielsweise in Form einer
Doppeldose. Um die Dosen nahe aneinander und möglichst rauchdicht anzuordnen,
sind die Dosenkörper
mit entsprechenden Abflachungen an diametral gegenüberliegenden
Bereichen vorgesehen und die Mündungsflanschränder sind
ebenfalls an diesen diametral gegenüberliegenden Bereichen mit
abtrennbaren Teilen ausgebildet. Sofern die Dosen nebeneinander
verlegt werden, werden diese Randbereiche des Mündungsflanschrandes abgetrennt,
beispielsweise mittels eines Messers. Es können dann die Dosen mit den
abgeflachten Seiten aneinander gelegt werden und die Mündungsflanschränder im
Bereich der abgetrennten Bereiche aneinander gefügt werden, so dass eine unmittelbar
benachbarte Anordnung der Dosen ermöglicht ist, die zudem mindestens
annähernd
dicht gegen Kaltrauch ist.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in der Zeichnung gezeigt und nachstehend näher erläutert.
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1 ein
erfindungsgemäßes Installationsteil
in Form einer Zweifach-Hohlwanddose mit einem Einsatz aus elektrisch
isolierendem Kunststoff in Ansicht von schräg oben gesehen;
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2 eine
Einzel-Hohlwanddose im Schnitt gesehen;
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3 ein
Detail der 2 in vergrößerter Schnittansicht.
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In
den Figuren ist ein intumeszierendes elektrisches Installationsteil 1 gezeigt,
welches aus einer intumeszierenden Spritzgussmasse in Kombination mit
Intumeszenzadditiven besteht. Das Installationsteil ist im Ausführungsbeispiel
als übliche
Hohlwanddose ausgebildet. Der Innenraum des Installationsteiles 1 ist
durch einen Einsatz 2 aus elektrisch isolierendem Kunststoff
verkleidet. Im Ausführungsbeispiel
ist der Einsatz 2 durch eine Kunststoffmasse gebildet,
die auf die Innenwandung des Installationsteiles 1 auf
geformt ist, gegebenenfalls in einem sogenannten Zweikomponentenspritzgießverfahren.
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Wie
insbesondere aus den Schnittdarstellungen in 2 und 3 ersichtlich,
ist der Einsatz 2 formschlüssig mit dem Installationsteil 1 verbunden, wobei
das Installationsteil 1 eine Dose mit umlaufendem Mündungsflanschrand 3 ist
und der Einsatz 2 die Innenwandung des Installationsteils 1 spaltfrei überdeckt und
mit einem Kragen 4 den Mündungsflanschrand 3 des
Installationsteils 1 teilweise überdeckt und mit einer Abwinklung
des Kragens 4 in eine nutartige Ausnehmung des Flanschrandes 3 eingreift und
in dieser verankert ist. Es ist somit ein sicherer Sitz der Teile
ineinander gewährleistet,
wobei insbesondere die gewünschte
Durchschlagfestigkeit des Installationsteiles 1 gewährleistet
ist.
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Wie
aus der Darstellung gemäß 1 ersichtlich,
können
mehrere Installationsteile 1, die als Dosen mit umlaufendem
Mündungsflanschrand 3 ausgebildet
sind und einen Einsatz 2 aufweisen in der Einbausituation
aneinander gefügt
werden, wie in 1 dargestellt ist. Dazu weisen
die Dosen auf zwei diametral gegenüberliegenden Seiten Abflachungen auf.
Oberhalb dieser Abflachungen ist der Mündungsflanschrand 3 mit
abtrennbaren Bereichen versehen. Sofern die Dosen aneinander gefügt werden, werden
diese Bereiche abgetrennt, wie im Mittelbereich der 1 ersichtlich.
Es können
damit die beiden Dosen mit den abgeflachten Seiten aneinander gefügt werden,
wobei auch die Mündungsflanschränder im
Bereich der abgetrennten Bereiche auf Stoß zueinander angeordnet sind,
so dass eine mindestens kaltrauchdichte Anordnung erreicht ist und überlappende
Bereiche im Mündungsflanschrandbereich der
beiden Dosen vermieden sind.
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Die
Erfindung ist nicht auf das Ausführungsbeispiel
beschränkt,
sondern im Rahmen der Offenbarung vielfach variabel.
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Alle
neuen, in der Beschreibung und/oder Zeichnung offenbarten Einzel-
und Kombinationsmerkmale werden als erfindungswesentlich angesehen.