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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Mehrschalengreifer für ein Hebezeug,
wie Fahrzeugladekran, mit einem Schalenträger, an dem zumindest drei
Greiferschalen auf- und zuschwenkbar angelenkt sind, sowie einem
mit dem Schalenträger verbindbaren
Anlenkstück
zum Anbau des Mehrschalengreifers an einen Greiferträger, insbesondere Kranarm,
Baggerstiel oder dergleichen, wobei die Greiferschalen im wesentlichen
sternförmig
um das Anlenkstück
herum an dem Schalenträger
angeordnet sind.
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Derartige
Mehrschalengreifer besitzen regelmäßig vier, fünf, sechs oder gar mehr Greiferschalen bzw.
-arme und werden häufig
für den
Schrott-, Baustoff- und Abfallumschlag verwendet. Die Greiferschalen
können
dabei aus gebogenen bzw. geknickten Greiferarmen bestehen, die am
Ende plattenförmige
Schalensegmente tragen und spinnenarmförmig an einem zentralen Schalenträger schwenkbar angelenkt
sind. Oftmals werden solche Mehrschalengreifer an Fahrzeugbeladekränen verwendet,
um beispielsweise die entsprechenden Baustoffe oder den Abfall auf
das Fahrzeug laden bzw. von diesem wieder abladen zu können. Der
Tragarm eines solchen Beladekrans besitzt dabei regelmäßig mehrere Armabschnitte,
die zu sammenschwenkbar und ggf. teleskopartig zusammenfahrbar sind,
um für
den Straßentransport
eine kleinbauende Anordnung zu erreichen. In diesem Zusammenhang
ist es von Bedeutung, dass der angebaute Mehrschalengreifer möglichst
kompakt an den ihn tragenden Tragarmabschnitt herangeschwenkt bzw.
-geklappt werden kann, so dass der Beladekran insgesamt möglichst
nicht über
die maximale Fahrzeugbreite bzw. -länge übersteht. Dies wird jedoch
zunehmend schwierig, wenn größere Greiferschalen
Verwendung finden, die oftmals mehr als vier Greiferschalen bzw. -arme
aufweisen. Durch die Größe und Anzahl
der Greiferschalen bzw. -arme kollidiert der Greifer in ungünstiger
Weise mit dem ihn tragenden Tragarm des Krans, wodurch eine kompakte
Transportstellung verhindert wird.
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Hier
versucht die vorliegende Erfindung Abhilfe zu schaffen. Ihr liegt
die Aufgabe zugrunde, einen verbesserten Mehrschalengreifer der
eingangs genannten Art zu schaffen, der Nachteile des Standes der
Technik vermeidet und letzteren in vorteilhafter Weise weiterbildet.
Vorzugsweise soll der Mehrschalengreifer besonders nahe an den ihn
tragenden Greiferträger
des jeweiligen Hebezeugs herangeklappt werden können.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe durch einen Mehrschalengreifer gemäß Anspruch 1 gelöst. Bevorzugte
Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Es
wird also vorgeschlagen, die Greiferschalen bzw. -arme in Umfangsrichtung
um das Anlenkstück
herum ungleichmäßig zu verteilen
derart, dass eine Kollision zwischen den Greiferschalen bzw. -armen
und dem den Greifer tragenden Greiferträger weitestgehend vermieden
wird und der Greifer besser an den Greiferträger herangeschwenkt werden kann,
um eine kompaktere Ruhe- bzw. Transportstellung zu erreichen. Erfindungsgemäß sind zwei
der Greiferschalen bzw. -arme an auseinander gesetzten Anlenkpunkten
am Schalenträger
angelenkt, zwischen denen ein größerer Abstand
vorgesehen ist als zu den jeweils nächsten Anlenkpunkten und/oder
als zwischen den restlichen Anlenkpunkten der restlichen Greiferschalen.
Durch das Auseinandersetzen zweier der Greiferschalen wird im Vergleich
zu einer regelmäßigen Beabstandung
der Greiferarme voneinander zwischen diesen zwei Greiferschalen
Platz geschaffen, um den Greifer besser an den ihn tragenden Greiferträger heranklappen
zu können
und hierdurch eine kompaktere Ruhestellung zu erreichen.
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In
Weiterbildung der Erfindung wird zwischen den genannten zwei Greiferschalen
im Bereich ihrer Anlenkpunkte ein Abstand vorgesehen, der zumindest
so groß ist
wie die Dicke der Greiferträger.
Hierdurch kann der Greiferträger
beim Anklappen des Greifers an den Greiferträger vollends zwischen die genannten
zwei Greiferschalen im wesentlichen bis zu deren Anlenkpunkte am
Schalenträger
einfahren, ohne dass die Greiferschalen mit dem Greiferträger kollidieren
würden.
Dies ermöglicht
eine besonders kompakte Ruhestellung. Vorzugsweise werden die genannten
zwei Greiferschalen im Bereich ihrer Anlenkpunkte soweit auseinandergesetzt,
dass der Abstand zwischen ihnen im wesentlichen der Dicke des Greiferträgers entspricht,
so dass der Greiferträger beim
Zusammenklappen passgenau zwischen die zwei Greiferschalen einschwenkbar
ist. Neben einer stabilen Ruheposition wird hierdurch auch erreicht, dass
die Ungleichmäßigkeit
der Anordnung der Greiferschalen möglichst gering bleibt.
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Um
trotz dem Auseinanderschieben der Anlenkpunkte der genannten zwei
Greiferschalen nichtsdestotrotz eine weitgehend gleichmäßige Anordnung
der Greiferschalen zu erreichen, wird in vorteilhafter Weiterbildung
der Erfindung für
die genannten zwei Greiferschalen eine von der herkömmlichen radialen
Ausrichtung der Greiferschalen bzw. -arme abweichende Winkelstellung
vorgesehen. Insbesondere sind die genannten zwei Greiferschalen
aufeinander zu gedreht angeordnet, so dass zwischen ihnen ein kleinerer
Spreizwinkel vorgesehen ist als zwischen den restlichen Greiferarmen
bzw. zwischen jeweils einem der genannten zwei Greiferarme und einem
jeweils nächsten
Greiferarm. Durch die spitzere Anstellung der genannten zwei Greiferarme
zueinander kann eine gewisse Kompensation des vergrößerten Abstandes
der Anlenkpunkte erreicht werden. Zumindest näherungsweise kann hierdurch
eine regelmäßige Verteilung
der Greiferschalen in Umfangs richtung um das Anlenkstück herum
erzielt werden, was sich vorteilhaft auf die Greifeigenschaften
auswirkt.
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In
Weiterbildung der Erfindung sind von den genannten zwei Greiferschalen
abgesehen alle restlichen Greiferschalen jeweils radial bezüglich des
Anlenkstücks
ausgerichtet, wobei der Spreizwinkel zwischen diesen restlichen
Greiferschalen im wesentlichen dem regelmäßigen Teilungswinkel herkömmlicher
Greifer entspricht, d.h. zwischen den restlichen Greiferschalen
ist vorteilhafterweise ein Teilungswinkel vorgesehen, der 2π/n entspricht,
wenn n die Anzahl der Greiferschalen ist.
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Im
Gegensatz zu dieser radialen, gleichmäßigen Anordnung der restlichen
Greiferschalen sind die genannten zwei auseinander gesetzten Greiferschalen
unter einem kleineren Spreizwinkel zueinander angestellt, der kleiner
als 2π/n
ist. Der Spreizwinkel zwischen den genannten zwei auseinander gesetzten
Greiferamen bzw. -schalen ist dabei vorteilhafterweise derart gewählt, dass
die äußeren Enden, d.h.
die den Anlenkpunkten gegenüberliegenden
Enden der Greiferarme allesamt in Umfangsrichtung im wesentlichen
gleichmäßig voneinander
beabstandet sind, d.h. der von den äußeren Enden der Greiferschalen
definierte Teilungswinkel beträgt
auch im Falle der zwei auseinander gesetzten Greiferschalen im wesentlichen
2π/n.
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Sind
die genannten zwei Greiferschalen in der vorgenannten Weise ausreichend
weit auseinander gesetzt, so dass in der angeklappten Ruhestellung
der Greiferträger
zwischen den genannten zwei Greiferschalen aufgenommen ist, ist
vorteilhafterweise an dem Schalenträger eine Anschlagfläche vorgesehen,
die zwischen den genannten zwei Greiferschalen angeordnet ist und
beim Anklappen des Greifers an den Greiferträger an letzteren in Anlage kommt,
um den Anklappwinkel zu begrenzen. Hierdurch kann eine besonders
stabile Ruheposition erhalten werden.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
und zugehöriger
Zeichnungen näher
erläutert.
In den Zeichnungen zeigen:
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1:
eine perspektivische schematische Darstellung eines Hebezeugs in
Form eines Schwenkarmkranes mit einem daran angelenkten Mehrschalengreifer
nach einer bevorzugten Ausführung der
Erfindung, wobei der Kran in einer zusammengeklappten Ruhestellung
gezeigt ist, in der der Mehrschalengreifer an den ihn tragenden
Kranarm angeklappt ist,
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2:
eine Seitenansicht des Mehrschalengreifers aus 1 in
der geöffneten
Stellung,
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3:
eine Draufsicht auf den Mehrschalengreifer aus den vorhergehenden
Figuren in seiner geöffneten
Stellung,
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4:
eine Seitenansicht des Mehrschalengreifers aus den vorhergehenden
Figuren in seiner geschlossenen Stellung, und
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5:
eine Draufsicht auf den Mehrschalengreifer aus den vorhergehenden
Figuren in seiner geschlossenen Stellung.
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In 1 ist
als Hebezeug 1 ein Fahrzeugbeladekran 20 gezeigt,
der in an sich bekannter Weise mehrere aneinander schwenkbar angelenkte
Kranarme 2, 3 und 4 umfasst. Ein erster
Kranarm 2 sitzt um eine aufrechte Achse drehbar und um
eine liegende Achse wippbar auf einem Basisstück 5, das starr beispielsweise
am Fahrzeugchassis befestigt sein kann. An dem genannten ersten
Kranarm 2 ist ein zweiter Kranarm 3 schwenkbar
angelenkt, der wiederum den dritten teleskopierbar ausgebildeten
Kranarm 4 trägt, welcher
wiederum schwenkbar an dem zweiten Kranarm 3 angelenkt
ist.
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An
dem genannten Kranarm 4 ist der Mehrschalengreifer 6 angelenkt,
der einen zentralen, im wesentlichen plattenförmigen Schalenträger 7 umfasst,
an dem spinnenarmartig mehrere – in
der gezeichneten Ausführungsform
sechs – Greiferschalen 8 schwenkbar
angelenkt sind, wobei die Schwenkachsen 9 der Greiferschalen 8 allesamt
in einer gemeinsamen Ebene liegen. An dem zentralen Schalenträger 7 ist ein
Anlenkstück 10 befestigt,
das vorteilhafterweise als mehrachsiges Gelenkstück ausgebildet ist, so dass
der Mehrschalengreifer 6 gegenüber dem ihn tragenden Kranarm 4 mehrachsig
verschwenkbar ist. Konkret kann vorgesehen sein, dass der Mehrschalengreifer 6 gegenüber dem
Kranarm 4 um zwei zueinander senkrechte Querachsen schwenkbar
sowie um eine im wesentlichen senkrecht zum Schalenträger 7 verlaufende
Drehachse drehbar ist. Die genannte plattenförmige Ausbildung des Schalenträgers 7 meint
dabei nicht zwangsweise, dass dieser aus einer massiv ausgebildeten
Platte besteht, vielmehr kann dieser vorteilhafterweise als Blechplattenkonstruktion
ausgebildet sein.
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Wie
die 2 und 3 zeigen, bestehen die Greiferschalen 8 jeweils
aus einem gebogenen Greifarm 11, an dessen freien Ende
eine Greifplatte 12 befestigt ist, die in der gezeichneten
Ausführung jeweils
schalensegmentförmig
ausgebildet ist, so dass sich die Greifplatten 12 in der
geschlossenen Stellung des Greifers zu einer teller- bzw. topfförmigen Schale
ergänzen
(vgl. 4 und 5).
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Die
Greifarme 11 sind dabei im wesentlichen am Umfang des Schalenträgers 7 angelenkt,
so dass sie um die genannten Schwenkachsen 9 zusammen- und
auseinandergeschwenkt werden können,
wie dies ein Vergleich der 2 und 4 zeigt.
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Wie
am besten 3 verdeutlicht, sind die Anlenkpunkte 13 der
Greiferschalen 8 am Schalenträger 7 dabei nicht
gleichmäßig in Umfangsrichtung um
das Anlenkstück 10 herum
verteilt. Zwei der genannten Greifarme 11a und 11b sind
an auseinander gesetzten Anlenkpunkten 13a und 13b am
Schalenträger 7 befestigt,
die voneinander einen größeren Abstand 14a–b als die übrigen Anlenkpunkte 13c, 13d, 13e und 13f haben.
Wie 3 zeigt, sind die restlichen Greiferschalen 8c, 8d, 8e und 8f entsprechend
einer gleichmäßigen Teilung
angeordnet und jeweils radial bezüglich des Zentrums des Schalenträgers 7 ausgerichtet,
wobei zwischen diesen restlichen Greiferschalen 8c, 8d, 8e und 8f ein
Spreizwinkel 15 von π/3
vorgesehen ist.
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Durch
das Auseinanderschieben der Anlenkpunkte 13a und 13b und
der gleichmäßig belassenen Verteilung
der übrigen
Anlenkpunkte 13c, 13d, 13e und 13f ist
zwischen den auseinander geschobenen Anlenkpunkten 13a und 13b zu
den jeweils nächsten Anlenkpunkten 13c bzw. 13f ein
minimaler Abstand 14b–c
und 14a–f
vorgesehen, während
der Abstand zwischen den Anlenkpunkten 13c und 13d,
zwischen den Anlenkpunkten 13d und 13e sowie zwischen
den Anlenkpunkten 13e und 13f ein wenig größer ist,
jedoch immer noch kleiner als der Abstand 14a–b zwischen
den auseinander geschobenen Anlenkpunkten 13a und 13b.
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Um
die an sich entstehende Ungleichmäßigkeit der Verteilung der
Greiferschalen 8 durch das Auseinanderschieben der Anlenkpunkte 13a und 13b weitgehend
zu kompensieren, sind die an den auseinander geschobenen Anlenkpunkten 13a und 13b angelenkten
Greiferschalen 8a und 8b aufeinander zu gedreht,
d.h. zwischen ihnen ist ein kleinerer Spreizwinkel 15a–b vorgesehen
als zwischen den restlichen Greiferschalen 8, d.h. der
Spreizwinkel 15a–b
zwischen den Greiferschalen 8a und 8b ist kleiner
als der regelmäßige Teilungswinkel π/3, vgl. 3.
In der genannten 3 verdeutlicht die Linie 16 den
herkömmlichen
Verlauf des Greifarmes 8b, den dieser bei herkömmlicher,
nicht auseinander geschobener Anordnung haben würde. Dem gegenüber verdeutlicht
die Linie 17 die Winkelausrichtung des Greifarms 11b nach
dem gezeichneten Ausführungsbeispiel.
Wie in 3 ein Vergleich der tatsächlichen Anordnung der auseinander
gesetzten Greiferschalen 8a und 8b mit der virtuellen
Linie 16 zeigt, die den Verlauf bei herkömmlicher
regelmäßiger Verteilung
angibt, sind die Schalenträger 7 gerade
so stark aufeinander zu gekippt angeordnet, dass die äußeren Enden
der Greiferschalen 8a und 8b wieder dort zu liegen
kommen, wo sie bei herkömmlicher,
gleichmäßiger Verteilung
liegen würden,
d.h. die äußeren Enden
aller Greiferschalen 8 sind trotz der auseinander gesetzten
Anlenkpunkte 13a und 13b der Greiferschalen 8a und 8b in
Umfangsrichtung 18 (vgl. 3) gleichmäßig weit
voneinander beabstandet.
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Die
beiden auseinander gesetzten Anlenkpunkte 13a und 13b sind
dabei vorteilhafterweise derart weit voneinander beabstandet, dass
der Abstand 14a–b
zwischen den zwei auseinander gesetzten Greiferschalen 8a und 8b im
Bereich der Anlenkpunkte 13a und 13b im wesentlichen
der Dicke des Kranarmes 4 entspricht, an den der Greifer 6 in
der Ruhestellung angeklappt werden soll. Wie 1 zeigt,
erlaubt dies, den Kranarm 4 zwischen die beiden Greiferschalen 8a und 8b einzuschwenken,
so dass in der Ruhestellung der Kranarm 4 im wesentlichen
zwischen diesen beiden Greiferschalen 8a und 8b aufgenommen
ist, wobei in der Ruhestellung der Mehrschalengreifer 6 in
der geschlossenen Stellung ist.
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Wie 3 zeigt,
besitzt der Schalenträger 7 zwischen
den beiden auseinander gesetzten Anlenkpunkten 13a und 13b eine
Anschlagfläche 19,
die in der in 1 gezeigten angeklappten Ruhestellung an
dem Kranarm 4 zur Anlage kommt.