-
Diese
Erfindung betrifft eine Kettensäge
mit einer von einem Ritzel angetriebenen Sägekette, wobei das Ritzel in
einem Gehäuse
angeordnet ist.
-
Ketten-
oder Motorsägen
werden vor allem in transportablen Ausführungen unter anderem in der Forstwirtschaft
eingesetzt, um Bäume
zu fällen,
zu entasten und zu zersägen.
Hierzu dient eine Sägekette,
die über
ein Ritzel oder Kettenrad normalerweise von einem Verbrennungsmotor
angetrieben ist. An der Sägekette
sind in an sich bekannter Weise Hobelzähne z.B. zum Durchtrennen eines
Baumstamms ausgebildet. Selbstverständlich können Sicherheitseinrichtungen
wie eine Selbstabschaltung beim unkontrollierten Hochschlagen der
Kettensäge, das
beispielsweise durch das Auftreffen auf ein Metallteil in einem
Holzstamm verursacht wird, vorgesehen sein.
-
Aufgrund
der häufig
schwierigen Arbeitsbedingungen vor allem auf rutschigen Untergründen muss
die passive Sicherheit eines Nutzers gewährleistet sein. Hierzu dient
Sicherheits- oder Schutzkleidung, wie sie beispielsweise aus der
DE 20 2004 001 412
U1 , der
DE
203 01 580 U1 oder der
DE 203 319 008 U1 bekannt ist. Dabei weist
ein Kleidungsstück, beispielsweise
eine Hose, einen mehrschichtigen Aufbau auf, wobei mindestens eine
Materialschicht auf, die wie in der
DE 100 36 488 A1 offenbart aus Futterfäden und
Henkeln gebildet ist. Wird mit einer Kettensäge unabsichtlich eine solche
Schutzkleidung berührt,
so werden von den sich bewegenden Hobelzähnen lange Fäden, die üblicherweise
aus einem Kunststoff- oder Nylonmaterial bestehen, aus dieser Materialschicht
herausgezogen und führen
zu einem Blockieren der Kettensäge,
da diese langen Fäden auch
durch Schmelzvorgänge
aufgrund von Reibungswärme
die Bewegung der Sägekette
abbremsen. Somit können
zumindest schwerwiegende Verletzungen wie tiefe Schnitte vermieden
werden.
-
Derartige
Schnittschutzkleidungsstücke
sind in verschiedene Klassen eingeteilt, Klasse 1 für bis zu
20m/S Kettengeschwindigkeit, Klasse 2 für bis zu 22m/S Kettengeschwindigkeit
und Klasse 3 für
bis zu 24m/S Kettengeschwindigkeit. Als nachteilig hierbei ist es
jedoch anzusehen, dass praktisch nur Schutzkleidung der Klasse 1
Einsatz findet, da die üblicherweise
mehrlagig aufgebauten Kleidungsstücke der Klassen 2 und 3 zu
einer starken Bewegungseinschränkung
führen
und vor allem im Sommer zu warm sind. Weiterhin ist es bekannt,
dass die Hobelzähne
der Sägekette
aus zunehmend widerstandsfähigeren
Materialien angefertigt werden und eine zunehmende Schärfe aufweisen.
Somit ist es nicht ausgeschlossen, dass unabsichtlich mit einer
Kettensäge
beispielsweise eine Schnittschutzhose angesägt oder durchschnitten wird,
wobei von den Hobelzäh nen
nicht mehr ausreichend lange Garnfäden ausgerissen werden, da
diese vorher von den Hobelzähnen durchtrennt
werden.
-
Ausgehend
von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
eine Kettensäge
dahingehend zu verbessern, dass auch bei höheren Kettengeschwindigkeiten
und scharten Hobelzähnen
eine selbsttätiges
Blockieren beim Anschneiden eines Schnittschutzkleidungsstücks zuverlässig gewährleistet
ist.
-
Diese
Aufgabe wird durch die in Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
-
Der
Kerngedanke der Erfindung besteht darin, dass an der Kettensäge zusätzliche
Einrichtungen vorgesehen sind, mit denen Garnfäden, die von den Hobelzähnen der
Sägekette
aus einem Schnittschutzkleidungsstück herausgerissen werden, derart in
der Kettensäge
weitergeleitet bzw. transportiert werden, dass sie unmittelbar zwischen
Sägekette und
das angetriebene Ritzel eingeführt
werden. Somit ist es erreicht, dass auch eine geringe Anzahl von Garnfäden unmittelbar
zum Blockieren der Kettensäge
führen,
so dass auch bei hohen Kettengeschwindigkeiten oder scharfen Hobelzähnen schwerwiegendere
Verletzungen vermieden werden können.
-
Selbst
wenn die durchschnittliche Fadenlänge aufgrund scharfer Hobelzähne gegenüber früheren Kettensägen verkleinert
ist, werden diese Fäden immer
noch in die Kettensäge
eingezogen und mit den zusätzlichen
Einrichtungen zwischen Sägekette und
Antriebsritzel eingebracht. Hierbei können die Einrichtungen vom
Fachmann im Rahmen der Erfindung in im Wesentlichen beliebiger Weise
ausgestaltet werden, bevorzugt jedoch wie im Folgenden beschrieben.
-
Der
Vorteil der Erfindung besteht darin, dass die passive Sicherheit
einer Kettensäge
in einfacher Weise erhöht
ist, wobei die zusätzlichen
Einrichtungen bei der Herstellung einer Kettensäge mit nur einem geringfügigen Aufwand
ausgebildet werden können.
-
Im
Prinzip ist es zwar möglich,
dass unter anderem Holzspäne,
Baumnadeln oder dergleichen durch die zusätzlichen Einrichtungen im Gehäuse der
Kettensäge
zwischen Ritzel und Sägekette
eingezogen werden. Diese sind üblicherweise
aber nur so kurz, dass sie nicht zu einem Blockieren der Kettensäge führen können, da
sie weitergeführt
werden. Die längeren
Fäden hingegen
führen
jedoch zu einem Blockieren der Kettensäge, zumal hier durch das thermische
Aufschmelzen des Garnmaterials ein zusätzlicher Blockierungseffekt
erzielbar ist. Sollte die Kettensäge aufgrund von eingezogenen
Verschmutzungen dennoch blockieren, so ist das Reinigen des Antriebsritzels
und der Sägekette
verglichen mit den Folgen einer schweren Verletzung praktisch unerheblich.
-
Zwar
ist die Erfindung im Vorhergehenden und Folgenden im Zusammenhang
mit einer transportablen Kettensäge
beschrieben, es versteht sich, dass solche zusätzlichen Einrichtungen auch
an allen anderen Arten von Sägen
oder Bearbeitungswerkzeugen vorgesehen sein können, beispielsweise einer
stationären
Bandsäge.
-
Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
-
In
einfacher Weise, wie im Anspruch 2 gekennzeichnet, sind die vorstehenden
genannten Einrichtungen an einer zum Ritzel koaxialen Scheibe ausgebildet.
Mit einem solchen zusätzlichen
Bauteil, dessen Durchmesser vorzugsweise den Durchmesser des Ritzels überschreitet,
kann ein sicheres Zuführen
von langen Garnfäden,
die von Hobelzähnen an
der Sägekette
mitgerissen werden, gewährleistet werden.
Bevorzugt ist die Scheibe auf der Antriebsachse des Ritzels angeordnet
und kann sich mit diesem mitdrehen. Prinzipiell kann die Scheibe
aber auch feststehend ausgebildet sein.
-
In
einer in Anspruch 3 beschriebenen alternativen Ausgestaltung können die
Einrichtungen an einer bereits vorhandenen Kupplungstrommel, die ebenfalls
koaxial zum Ritzel ist, ausgebildet sein. Auch hier übersteigt
der Durchmesser der Kupplungstrommel vorzugsweise den Durchmesser
des Ritzels, so dass die mitgerissenen Fäden allseitig geführt sind
und das Blockieren des Ritzels gewährleistet ist.
-
Es
ist für
den Fachmann ersichtlich, dass sowohl an einer Kupplungstrommel
auf einer Seite des Ritzels als auch an einer zusätzlichen
Scheibe auf der anderen Seite des Ritzels derartige Einrichtungen
ausgebildet sein können.
-
Selbstverständlich können derartige
Einrichtungen zum Zuführen
der Garnfäden
auch an einem dem Ritzel benachbarten Abschnitt des Gehäuses ausgebildet
sein, insbesondere einstückig,
wie im Anspruch 4 angegeben.
-
In
einfacher Weise, wie im Anspruch 5 gekennzeichnet, können die
Einrichtungen zum Zuführen
langer Fäden
an der Scheibe und/oder an der Kupplungstrommel in Form von noppenförmigen Erhebungen
gebildet sein, die jeweils der sich drehenden Sägekette bzw. dem Ritzel zugewandt
sind. Bei geeigneter Anordnung und Dimensionierung der Noppen werden
auch einzelne und gegenüber
dem Stand der Technik kürzere
Fäden zuverlässig zwischen
Ritzel und Sägekette
eingezogen, so dass diese unmittelbar blockieren. Größe, Anzahl
und Verteilung der Noppen kann hierbei vom Fachmann beispielsweise
anhand der Umdrehungszahlen sowie des Materials der Schnittschutzkleidung
gewählt
werden. Prinzipiell können
die noppenförmigen
Erhebungen aber auch länglich
und bei spielsweise im Wesentlichen radial oder vom Zentrum her kurvenförmig nach
außen
verlaufend ausgebildet sein.
-
In
einer weiteren Ausführungsform,
die in Anspruch 6 beschrieben ist, sind innerhalb der Kettensäge bzw.
innerhalb ihres Gehäuses
Leitflächen und/oder
Abweiser oder dergleichen angeordnet, mit denen die langen Fäden in Richtung
auf das Ritzel hin geführt
werden. Somit können
beispielsweise auch solche Fäden
dem Ritzel zugeführt
werden, die nur aufgrund des Luftsogs in das Innere der Kettensäge hineingezogen
worden sind. Außerdem
werden mit derartigen Leitflächen,
deren Geometrie, Größe und Neigungswinkel
von den räumlichen
Gegebenheiten innerhalb des Gehäuses
abhängig
sind, auch solche Fäden
zuverlässig
geführt,
die nur an einem Ende an einem Hobelzahn festhängen. Ihr jeweils freies Ende
wird durch die Leitflächen
geführt.
-
Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden nachstehend anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es
zeigen:
-
1:
eine Kettensäge
mit einer zusätzlichen
Scheibe,
-
2 eine
Kettensäge
mit einer genoppten Kupplungstrommel, und
-
3 eine
Kupplungstrommel mit Ritzel und Scheibe.
-
Aus
den Darstellungen in den 1, 2 ist jeweils
eine Kettensäge 100 mit
einem Gehäuse 11 aus
zwei Perspektiven ersichtlich. Zur Vereinfachung der Darstellung
ist eine Antriebsmotor hier nicht wiedergegeben. Um eine hier ebenfalls
nicht dargestellte Sägekette,
die einen an sich bekannten Aufbau aufweist, anzutreiben, dient
ein Ritzel 12, das auch als Kettenrad bezeichnet wird.
-
Zusätzlich ist,
wie in 1 dargestellt, eine Scheibe 13 vorgesehen,
die entweder feststehend oder sich mitdrehend ausgebildet sein kann,
wobei auf der dem Ritzel 12 zugewandten Seitenfläche 13a der
Scheibe 13 Ein richtungen in Form von Noppen 14 ausgebildet
sind. Mit diesen Noppen 14 werden lange Garnfäden, die
von den Hobelzähnen
der Sägekette
aus einem Schnittschutzkleidungsstück herausgerissen werden, zuverlässig derart
innerhalb des Gehäuses 11 der
Kettensäge 100 geführt, dass sie
unmittelbar zwischen Ritzel 12 und Sägekette eingezogen werden und
dort zum Blockieren des Ritzels 12 führen, so dass eine weitergehende
Verletzung des Nutzers der Kettensäge 100 vermieden ist.
-
In
gleicher Weise können,
wie in 2 dargestellt, die Einrichtungen in Form von Noppen 14 auch
an einer Seitenfläche 15a einer
Kupplungstrommel 15, die dem Ritzel 12 zugewandt
ist, ausgebildet sein.
-
Es
versteht sich, dass zur Erhöhung
der Betriebssicherheit der Kettensäge 100 jeweils auch
auf der anderen Seite des Ritzels, wie in den 1 und 2 ersichtlich,
an einem Abschnitt 10 des Gehäuses 11 derartige
Noppen 14 ausgebildet sein können.
-
Im
Rahmen der Erfindung können
die Noppen 14 eine beliebige Formgebung sowie Verteilung über die
Fläche
der Scheibe 13 bzw. der Kupplungstrommel 15 aufweisen.
Prinzipiell können
sie auch länglich
in radialer Richtung oder bogenförmig
von innen nach außen
verlaufend ausgebildet sein.
-
In 3 ist
eine weitere Ausführungsform abgebildet,
bei der sowohl an einer Seitenfläche 15a einer
Kupplungstrommel 15 als auch an einer Seitenfläche 13a einer
zusätzlichen
Scheibe 13, die der Kupplungstrommel 15 gegenüberliegt,
jeweils Noppen 14 ausgebildet sind, um derart die eingezogenen Fäden beidseitig
des Ritzels 12 zu führen,
um ein Blockieren der Kettensäge 100 zu
gewährleisten.
-
- 10
- Abschnitt
- 11
- Gehäuse
- 12
- Ritzel
- 13
- Scheibe
- 13a
- Seitenfläche der
Scheibe
- 14
- Noppen
- 15
- Kupplungstrommel
- 15a
- Seitenfläche der
Kupplungstrommel
- 100
- Kettensäge