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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Greifen von Pflanzen und
-teilen, insbesondere von Kakteen.
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Der
Transport, das Hantieren und das Umtopfen von Pflanzen mit Stacheln,
wie z. B. Rosen, Stachelbeeren und insbesondere Kakteen, ist aufgrund
von deren Stacheln mit einem nicht unerheblichen Verletzungsrisiko
behaftet.
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Durch
Verwendung geeigneter Schutzmaßnahmen
in Form von Handschuhen etc. kann dieses Verletzungsrisiko zwar
minimiert werden. Insbesondere bei Kakteen besteht jedoch die Gefahrsie
beschädigt
werden, was der Optik dieser Pflanzen nicht zuträglich ist.
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Aus
der DE-OS 35 40 009 ist eine Zange zum Greifen von Kakteen bekannt,
durch die die unmittelbare Berührung
der Hand einer Person mit dem Kaktus verhindert wird. Allerdings
können
durch die aus dieser Druckschrift bekannte Greifzange die Stacheln
von Kakteen geknickt oder abgebrochen werden.
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Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung zum
Greifen von Pflanzen und -teilen, insbesondere von Kakteen anzubieten,
die einerseits die Verletzung der Person, die mit den stacheligen
Pflanzen hantiert, verhindert wird und andererseits auch eine Verletzung
der Kakteen ausgeschlossen wird.
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Die
Lösung
dieser Aufgabe erfolgt durch die Merkmale der Ansprüche 1, 5,
6, 8 bzw. 12.
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Die
Grundidee der Erfindung besteht darin, daß die Kraftübertragung zum Bewegen und
Hantieren der stacheligen Pflanzen und Kakteen über ein oder mehrere Borstenelemente
erfolgt. Die Borstenelemente weisen jeweils eine Mehrzahl von Borsten oder
Stifte nach Art einer Bürste
auf. Bei Kontaktierung des zu transportierenden oder zu bewegenden Kaktus
mit dem Borstenelemente gelangen die Stacheln des Kaktus zwischen
die Borsten ohne verletzt zu werden und die dichten Borsten des
Borstenelements kontaktieren unmittelbar die Haut des Kaktus. Auf
diese Weise wird einerseits eine Verletzung des Kaktus und andererseits
eine Verletzung der hantierenden Person durch die Stacheln des Kaktus
verhindert.
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Gemäß einem
ersten Aspekt der Erfindung sind die Borstenelemente auf der Handinnenfläche von
Arbeits- bzw. Schutzhandschuhen befestigt. Auf diese weise können auch
größere Kakteen
odere größere stachelige
Pflanen ohne Probleme und Verletzungsgefahr für hantierende Person und Kaktus bewegt
werden.
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Gemäß einem
zweiten Aspekt der Erfindung wird als Borstenelement eine herkömmliche
Bürste verwendet,
deren von den freien Bürstenspitzen
aufgespannte Fläche
konkav und insbesondere rinnenförmig
ausgebildet ist und somit der Oberfläche von Kakteen angepaßt ist.
Mit zwei derartige geformten Bürsten
können
die Kakteen sicher gegriffen werden.
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Gemäß einem
dritten Aspekt der Erfindung wird eine Kakteengreifvorrichtung bereitgestellt,
die aus einem flexiblen Band oder Gürtel besteht, auf dessen Innenseite
in etwa dem Umfang des zu transportierenden Kaktus entsprechend
ein flächiges Borstenelement
befestigt ist. An einem Ende des Bandes ist eine Schlaufe vorgesehen,
und die Rückseite
des Bandes oder Gürtels
ist mit einem herkömmlichen
Klettverschluß versehen.
Vorzugsweise sind an dem Gürtel
noch Tragegriffe vorgesehen. Mit einer derartigen Vorrichtung lassen
sich insbesondere größere Kakteen
sicher transportieren und umtopfen.
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Gemäß einem
vierten Aspekt der Erfindung wird ein Kakteengreiferset bereitgestellt,
das aus mindestens einer der Kakteengreifeinrichtungen gemäß den Aspekten
1 bis 3 besteht und zusätzlich
ein Distanzborstenelement in Form einer Rundbürste umfaßt. Mit einem derartigen Kakteengreiferset
und insbesondere mit dem rundbürsten-förmigen Distanzteil
können
Kakteen mit mehreren Stämmen ohne
Beschädigungsgefahr
umgetopft werden.
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Die
Unteransprüche
beziehen sich auf vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung.
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Weitere
Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung
anhand der Zeichnungen.
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Es
zeigt:
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1 eine
Prinzipdarstellung der vorliegenden Erfindung;
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2 eine
erste Ausführungsform
der Erfindung mit zwei Borstenelementen in Form einer herkömmlichen
Bürste
mit einer konkaven, rinnenförmigen
Oberfläche;
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3 eine
zweite Ausführungsform
der Erfindung zum Greifen von Kakteen in Form einer Zange,
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4a und 4b eine
dritte Ausführungsform
der Erfindung in Form eines Handschuh, dessen Vorderseite mit einem
flächigen
Borstenelement versehen ist,
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5a eine
vierte Ausführungsform
der Erfindung in Form eines Gürtels,
dessen Innenseite mit einem flächigen
Borstenelement versehen ist, in Seitenansicht;
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5b die
vierte Ausführungsform
der Erfindung in Auffsicht auf die Gürtelinnenseite;
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5 die vierte Ausführungsform der Erfindung in
Auffsicht auf den geschlossenen Gürtel; und
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7 eine
fünfte
Ausführungsform
der Erfindung in Form eines Kakteengreifersets.
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1 zeigt
schematisch das Grundprinzip der vorliegenden Erfindung eines Kakteengreifers, nämlich die
Einleitung der zum Hantieren mit einem Kaktus 2 notwendigen
Kraft auf dem Kaktus 2 mittels Borstenelement 4.
Die Borstenelemente 4 umfassen eine Mehrzahl von Borsten
oder Stiften 6 nach Art einer Bürste, die mit einem Ende in
einem Borstenträger 8 fixiert
sind und deren anderes Ende frei ist – freies Ende 10.
Die freien Enden 10 der Borsten oder Stifte 6 des
Borstenelements 4 spannen eine Fläche A auf, die an der Oberfläche der
zu greifenden Kakteen 2 anliegt. Die von der Oberfläche der
Kakteen 2 abstehenden Stacheln 12 tauchen zwischen
die Borsten 6 ein und werden durch die Krafteinleitung auf
die Oberfläche
der Kakteen 2 über
die Borsten 6 nicht verletzt oder beschädigt.
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2 zeigt
eine erste Ausführungsform
der Erfindung, die dieses Grundprinzip nutzt. 2 zeigt ein
Borstenelement 16 mit den Stacheln oder Stiften 6,
wobei die freien Enden 10 der Borsten 6 eine konkave
rinnenförmige
Fläche
A aufspannen. Die gerundete rinnenförmige Fläche A erhöhte die Kontaktfläche des
Borstenelements 16 mit der gerundeten Oberfläche des
Kaktus und verbessert somit die Krafteinleitung auf dem Kaktus 2.
In ihrer einfachsten Ausgestaltung besteht die erfindungsgemäße Kakteengreifervorrichtung
damit aus zwei bürstenartigen Borstenelementen 16,
die an gegenüberliegenden Stellen
an den zu transportierenden Kaktus aufgesetzt werden (siehe 1).
Für andere
stachelige Pflanzen kann es auch vorteilhaft sein, dass die freien
Enden 10 der Borsten 6 eine kovexe Oberfläche aufspannen.
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3 zeigt
eine zweite Ausführungsform
der Erfindung in Form einer Zange 20, bei der es sich um eine
herkömmliche
Grillzange handelt, die zwei Greifbacken 22 umfaßt, die über zwei
Griffe 24 betätigbar
sind. Die beiden Greifbacken 22 sind jeweils mit einem
Borstenelement in Form herkömmlicher Spülbürsten 26 versehen.
Die Kakteengreifzange 20 ist insbesondere zum Hantieren
und Umtopfen von kleineren Kakteen 2 geeignet.
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4a und 4b zeigen
eine dritte Ausführungsform
der Erfindung bei der ein flächiges Borstenelement 30 auf
der Handvorderseite eines Schutzhandschuhes 32 befestigt
ist. 4a zeigt eine perspektivische Darstellung und 4b eine Ansicht
in einer Richtung parallel zur Handinnenfläche. Mit zwei derartigern Handschuhen 32 lassen sich
wiederum Kakteen oder andere stachelige Pflannzen und Pflanzenteile
unterschiedlicher Größe transportieren
und insbesondere auch umtopfen. Der Handschuh 32 ist als
Fäustling
ausgebildet und das flächige
Borstenelement 6 bedeckt einen Großteil der Handschuhvorderseite
und auch den Daumenbereich 34. Für das Borstenelement 30 eigenen
sich besonders die Bürstenelemente
von Bürsten
zum Striegeln von Pferden.
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Die 5a, 5b, 5c und 6 zeigen
eine vierte Ausführungsform
der Erfindung in Form eines Bandes oder Gürtels 40. Der Gürtel 40 umfaßt ein Basisband 41 mit
einem ersten Ende 42 und einem zweiten Ende 44 sowie
einer Innenseite 46 und einer Außenseite 48. Auf einem
Teil der Innenseite 46 im Anschluß an das Erste Ende 42 ist
ein Borstenelement 50 mit Borsten 6 befestigt.
Auf der Außensseite 48 zwischen
zweitem Ende 44 und dem Borstenelement 50 ist
eine erste Klettfläche 52 eines herkömmlichen
Klettverschlußes
aufgebracht. Die zugehörige
zweite Klettfläche 54 ist
auf der Innenseite 48 des Basisbandes 41 im Anschluß an das
erste Ende 42 befestigt. Am ersten Ende 42 umfaßt der Gürtel 40 eine
Gürtelschlaufe 56 durch
das sich das zweite Ende 44 des Basisbandes fädeln läßt, so dass erste
Klettfläche 52 und
die zweite Klettfläche 54 übereinander
zu liegen kommen und der Gürtel 40 geschlossen
werden kann. Dies ist in 5c und 6 dargestellt.
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6 zeigt
den Gürtel 40 an
einen Kaktus 2 angelegt und über die Gürtelschlaufe 56 und
Klettverschluß 52, 54 verschlossen.
Mittels zwei an dem Gürtel 40 befestigten
Trageschlaufen 58 läßt sich
der Kaktus 2 heben und transportieren. Diese vierte Ausführungsform
ist insbesondere für
größere Kakteen geeignet.
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7 zeigt
eine fünfte
Ausführungsform
der Erfindung in der Ausbildung als Kakteengreiferset. Das in 7 dargestellte
Kakteengreiferset besteht aus zwei Borstenelementen 16 gemäß der ersten Ausführungsform
der Erfindung nach 2 und einem Distanzborstenelement 60 in
Form einer herkömmlichen
Rundbürste,
wie sie z. B. zum Reinigen von Heizkörperzwischenräumen verwendet
wird. Mit einem derartigen Kakteengreiferset lassen sich Kakteengruppen
die in einem gemeinsamen Pflanzgefäß angeordnet sind ohne Verletzungsgefahr
für Kaktus und
Mensch transprotieren und handhaben.
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Anstelle
der Borstenelemente 16 lassen sich natürlich auch die Kakteengreifzange 20,
der Kakteengreifhandschuh 32 und der Kakteentransportgürtel 40 verwenden.
Es können
auch mehrere Distanzborstenelemente gleicher oder unterschiedlicher Größe in einem
Kakteengreiferset zusammengefaßt werden.
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- 2
- Kaktus
- 4
- Borstenelement
- 6
- Borsten
oder Stifte
- 8
- Borstenträger
- 10
- freies
Ende der Borsten
- 12
- Stacheln
- 16
- Borstenelement
- 20
- Zange
- 22
- Greifbacken
- 24
- Griffe
- 26
- Spülbürsten
- 30
- flächiges Borstenelement
- 32
- Schutzhandschuh
- 34
- Daumenbereich
- 40
- Gürtel
- 41
- Basisband
- 42
- erstes
Ende
- 44
- zweites
Ende
- 46
- Greifseite
- 48
- Rückseite
- 50
- Borstenelement
- 52
- erste
Klettfläche
- 54
- zweite
Klettfläche
- 56
- Gürtelschlaufe
- 58
- Trageschlaufen
- 60
- Distanzborstenelement