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Die
Erfindung betrifft eine Messbrille zur Bestimmung der Korrekturwerte
eines fehlsichtigen Patienten nach dem Oberbegriff des Anspruches
1.
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Gattungsgemäße Messbrillen
werden von Augenärzten
und Augenoptikern eingesetzt, um durch Einsetzen von Messgläsern in
die Messbrille die Korrekturwerte der Augen von fehlsichtigen Patienten
zu bestimmen. Dazu werden spezielle Messgläser (Probiergläser) in
die Messbrille eingesetzt, die leicht austauschbar sein müssen. Die
Probiergläser
sind darüber
hinaus üblicherweise
drehbar angeordnet, um astigmatische Linsenfehler des Auges genau
in ihre Achslage auskorrigieren zu können. Des Weiteren können Seiten-
und Höhenfehler,
die über Prismen
korrigiert werden, genau zur Basislage eingestellt werden.
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Voraussetzung
für die
genaue Bestimmung der Korrekturwerte ist es, dass insbesondere der
Pupillenabstand der an der Messbrille vorhandenen Glashalter exakt
eingestellt wird, und zwar so, dass die Pupillenmitte eines jeden
Auges separat einstellbar ist. Bei den bekannten Messbrillen ist
außerdem in
der Mitte der zur Befestigung der Glashalter vorgesehenen Brücke eine
Nasenauflage vorgesehen, die relativ zur Brücke höhenverstellbar ist. Auf diese
Weise kann die Relativlage der Messbrille in der Höhe zum Gesichtsfeld
des Patienten exakt eingestellt werden. Zur Fixierung der Messbrille
am Kopf des Patienten sind zwei Brillenbügel vorgesehen, deren hinteres
Ende an den Ohren des Patienten zum Eingriff gebracht werden.
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Die
Einstellung der bekannten Messbrillen zur Bestimmung der Korrekturwerte
eines fehlsichtigen Patienten ist umständlich und aufwendig.
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Es
ist deshalb Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine neue Messbrille
vorzuschlagen, die die Nachteile des vorbekannten Stands der Technik
vermeidet.
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Die
Einstellbarkeit der Messbrille wird erfindungsgemäß dadurch
vereinfacht, dass manuell verstellbare Bedienknöpfe zur Einstellung der Messbrille vorgesehen
sind. Durch die manuelle Einstellung der Messbrille wird die Bestimmung
der Korrekturwerte erheblich vereinfacht und kann in kürzerer Zeit
bewältigt
werden.
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Einen
großen
Nachteil der bekannten Messbrillen stellt insbesondere die empfindliche
Arretierung der Höhenverstellung
zur Einstellung der Nasenauflage dar. Üblicherweise wird zur Arretierung eine
Kontermutter eingesetzt, die zur Betätigung der Höhenverstellung
zunächst
gelöst
werden muss, um anschließend
die Nasenauflage in ihrer Höhe
individuell einstellen zu können.
Nach der Einstellung wird die Kontermutter dann wieder festgezogen.
Wird die Höhenverstellung
dann vorgenommen, ohne das die Kontermutter gelöst wird, kann durch diesen
unsachgemäßen Gebrauch
die Höhenverstellung
der bekannten Nasenauflage sehr leicht beschädigt werden, beispielsweise
durch Abdrehen der filigranen Einstellschraube. Zur Vermeidung dieses
Problems ist an der erfindungsgemäßen Messbrille ein Bedienknopf
zur Höhenverstellung
der Nasenauflage vorgesehen, der zwischen einer Betätigungsstellung
und einer Verriegelungsstellung verstellt werden kann. In der Verriegelungsstellung
des Bedienknopfes ist die Höhenverstellung
der Nasenauflage verriegelt und damit sicher arretiert. In der Betätigungsstellung
dagegen kann die Höhenverstellung
zur Einstellung der richtigen Höhe
der Messbrille relativ zum Gesichtsfeld des Patienten eingestellt
werden.
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Die
konstruktive Ausbildung des verriegelbaren Bedienknopfes ist grundsätzlich beliebig.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform
ist der Bedienknopf mit einer drehbar gelagerten Achse verbunden an
dem ein Antriebsritzel vorgesehen ist. Die drehbare Achse kann dabei
durch Herausziehen und Hereindrücken
des Bedienknopfes in Richtung ihrer Längsachse axial zwischen der
Verriegelungsstellung und der Benutzerstellung verstellt werden.
An der Messbrille selber ist eine Verriegelungsverzahnung vorgesehen,
an der das Antriebsritzel nach Anordnung in der Verriegelungsstellung
fixierend zum Eingriff kommt und damit eine Höhenverstellung der Nasenauflage
ausschließt.
Das Antriebsritzel kann in der Verriegelungsstellung entweder nur
an der Verriegelungsverzahnung oder alternativ dazu auch gleichzeitig
an der Verriegelungsverzahnung und an der Verzahnung des höhenverschieblichen
Teils der Nasenauflage, beispielsweise einer Zahnstange, zum eingriff
kommen. Die Verriegelungsverzahnung kann dabei die 2-fache oder
mehrfache Zähnezahl des
Antriebsritzels aufweisen, um die Anzahl der Verriegelungspositionen
zu erhöhen.
Wird das Antriebsritzel dagegen in die Betätigungsstellung gebracht, beispielsweise
durch Hereindrücken
oder Herausziehen des Bedienknopfes, gelangt es an einer Verzahnung
des höhenverschieblichen
Teils der Nasenauflage zum Eingriff, so dass durch Drehen des Bedienknopfes
und der daraus folgenden Rotationsbewegung der Achse mit dem Antriebsritzel
eine Höheneinstellung
ermöglicht
wird.
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Um
einen festen Sitz der Messbrille im Gesicht des Patienten zu gewährleisten,
ist es besonders vorteilhaft, wenn die Nasenauflage schwenkbar am
freien Ende der Höhenverstellung,
beispielsweise am unteren Ende einer Zahnstange, gelagert ist. Die schwenkbar
gelagerte Nasenauflage sollte dabei bevorzugt mit einem Federelement
vorgespannt sein, so dass die Nasenauflage in jeder Position fest
sitzt.
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An
den an der Messbrille vorgesehenen Bedienknöpfe müssen eine Vielzahl von manuellen
Einstellungen vorgenommen werden, so dass die Bedienknöpfe im Hinblick
auf die Handhabungsergonomie optimiert sein sollten. Eine besonders
gute Betätigungsergonomie
ergibt sich dabei, wenn alle Bedienknöpfe zur Einstellung der Messbrille
kugelförmig
ausgebildet sind. Die kugelförmigen
Bedienknöpfe
können
von dem Finger des Behandlers gut ergriffen und verdreht werden.
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Wird
die Messbrille häufig
in Benutzung genommen, kann es durch die manuelle Betätigung der Bedienknöpfe leicht
zu einem erhöhten
Verschleiß der
Bedienknöpfe
kommen. Damit die Messbrille insgesamt an Überschreitung einer Verschleißgrenze an
den Bedienknöpfen
nicht weggeworfen werden muss, ist es besonders vorteilhaft, wenn
die Bedienknöpfe
lösbar
und auswechselbar an der Messbrille befestigt sind. Dies kann beispielsweise
dadurch erreicht werden, dass die Bedienknöpfe auf zugeordnete Stellachsen
der Messbrille aufgesteckt sind und durch Abziehen der Bedienknöpfe und
Anbringung neuer Bedienknöpfe
ausgewechselt werden können.
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Weiterhin
ist es besonders vorteilhaft, wenn die Bedienknöpfe zur Einstellung der Messbrille
unterschiedliche Farben aufweisen. Dabei kann es insbesondere vorgesehen
sein, dass alle Bedienknöpfe eine
jeweils unterschiedliche Farbe aufweisen. Durch die unterschiedlichen
Farben der Bedienknöpfe
kann ein freundlicheres Design der Messbrille erreicht werden, was
insbesondere bei der Behandlung von Kindern von Vorteil ist.
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Außerdem können die
in unterschiedlichen Farben der Bedienknöpfe jeweils bestimmte Einstellfunktionen
der Messbrille zugeordnet sein, so dass die Handhabung der Messbrille
bei der Einstellung aufgrund der Farbmarkierungen vereinfacht wird. Insbesondere
können
derartige Farbmarkierungen dazu benutzt werden, um bestimmte Einstellfunktionen
in der Bedienungsanleitung durch entsprechend gleiche Farben zu
markieren und damit das Verständnis
für den
Behandler zu vereinfachen.
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Weiterhin
tritt ein verstärkter
Verschleiß häufig im
Bereich der Einstellskalen der Messbrillen auf. Insbesondere können die
Skalen unleserlich werden, wenn über
längere
Dauer immer wieder Handschweiß auf
die Skalen gelangt. Um den Verschleiß der Messskalen zu verhindern
beziehungsweise gänzlich
zu vermeiden, ist es deshalb besonders vorteilhaft, wenn die Einstellskalen
der Messbrille durch abriebfestes Bedrucken eines Trägermaterials,
insbesondere durch Bedrucken von Aluminium hergestellt sind. Durch
moderne Druckfarben und Druckverfahren können auf diese Weise hochwiderstandsfähige Skalen
sehr kostengünstig
hergestellt werden.
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Damit
die Messbrille auch an kleinen Erwachsenenköpfen beziehungsweise an Köpfen von Kindern
problemlos eingesetzt werden kann, ist ein entsprechend kleiner
Stellbereich für
die Pupillendistanz erforderlich. Es wird deshalb vorgeschlagen, dass
die Pupillendistanz an der Messbrille in einem Stellbereich von
35 mm bis 75 mm, insbesondere in einem Stellbereich von 70 mm bis
72 mm, eingestellt werden kann. Dies wird insbesondere durch die
Verwendung von Retraktionsgläsern
mit einem Durchmesser von nur 28 mm ermöglicht.
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Um
mehrere Messgläser
in der Messbrille hintereinander fixieren zu können, um auf diese Weise die
Kombination verschiedener Korrekturwerte auszutesten, sollte in
jedem Glashalter mehrere Glasaufnahmen vorgesehen sein, in die jeweils
einen Messglas hinter dem anderen eingesteckt werden kann.
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Zumindest
eine der Glasaufnahmen sollte dabei relativ zum Glashalter drehbar
gelagert sein und zumindest eine Glasaufnahme starr am Glashalter
befestigt werden. In der starren Glasaufnahme kann dann das Hauptglas
zur Korrektur der Fehlsichtigkeit eingesteckt werden, wohin gegen
in der drehbar gelagerten Glasaufnahme Messgläser zur Korrektur von astigmatischen
Fehlsichtigkeiten eingesteckt werden.
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Nach
einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung ist es vorgesehen, dass die schwenkbar gelagerten Glasaufnahmen
auf der Außenseite des
Glashalters angeordnet sind, so dass die Verstellung der Glasaufnahme
durch vorstehende Hautfalten des Patienten nicht behindert werden.
Die starr befestigten Glasaufnahmen werden dagegen auf der zum Auge
des Patienten weisenden Innenseite des Glashalters angeordnet, da
deren Einstellung ohnehin nicht erforderlich ist. Durch die beidseitige
Anordnung von Glasaufnahmen auf der Außenseite und der Innenseite
des Glashalters wird eine relativ gleichmäßige Gewichtsverteilung auch
bei Verwendung einer Vielzahl von Messgläsern in verschiedenen Glasaufnahmen
erreicht, was den Tragekomfort entsprechend erhöht.
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Eine
Ausführungsform
der Erfindung ist in den Zeichnungen schematisch dargestellt und
wird nachfolgend beispielhaft erläutert.
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Es
zeigen:
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1 eine
Messbrille in perspektivischer Ansicht von vorn;
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2 die
Messbrille gemäß 1 in
seitlicher Ansicht;
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3 die
Messbrille gemäß 1 in
Ansicht von oben;
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4 die
Messbrille in Ansicht von vorn;
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5 die
Höhenverstellung
der Nasenauflage der Messbrille gemäß 4 in ihrer
Betätigungsstellung
im Querschnitt entlang der Schnittlinie I-I;
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6 die
Höhenverstellung
der Messbrille gemäß 5 in
ihrer Verriegelungsstellung im Querschnitt.
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1 bis 4 zeigen
eine Messbrille 01 mit zwei Glashaltern 02 und 03,
an denen jeweils fünf Messgläser in Glasaufnahmen 12 und 13 hintereinander
eingesteckt werden können.
Die Glashalter 02 und 03 sind an einer Brücke 04 gehalten
und können durch
drehende Betätigung
der Bedienknöpfe 05 und 06 zur
Einstellung der Pupillendistanz relativ zur Brücke 04 eingestellt
werden. Die Pupillendistanz jedes Auges relativ zur Mitte der Brücke 04 kann
an Skalen 16 und 17 abgelesen werden. Zur Fixierung
der Messbrille am Kopf eines Patienten sind zwei Brillenbügel 07 und 08 vorgesehen.
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Zur
Fixierung der Messbrille 01 im Gesichtsfeld des Patienten
ist weiter eine Nasenauflage 09 vorgesehen, deren Höhe relativ
zur Brücke 04 mit
einer Höhenverstellung 10,
nämlich
einer Zahnstange 23, eingestellt werden kann. Die Nasenauflage 09 ist am
unteren Ende der Zahnstange 23 schwenkbar gelagert und
mit einer Feder elastisch vorgespannt. Zur Betätigung der Höhenverstellung 10 ist
ein Bedienknopf 11 vorgesehen, dessen Funktion nachfolgend noch
anhand der Zeichnungen in 5 und 6 näher erläutert wird.
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Auf
der zum Auge des Patienten gerichteten Innenseite der Glashalter 02 und 03 sind
jeweils zwei Glasaufnahmen 12 vorgesehen, die starr an
den Glashaltern 02 und 03 befestigt sind und in
die jeweils ein Messglas eingesteckt werden kann. Auf der gegenüberliegenden
Vorderseite der Glashalter 02 und 03 sind jeweils
drei weitere Glasaufnahmen 13 vorgesehen, in die ebenfalls
jeweils ein Messglas eingesteckt werden kann. Im Ergebnis ist es
auf diese Weise möglich,
insgesamt fünf
Messgläser
vor jedem Auge des Patienten anzuordnen. Die Glasaufnahmen 13 sind
dabei drehbar am Glashalter 02 beziehungsweise 03 gelagert,
wobei durch Betätigung der
Bedienknöpfe 14 und 15 der
Drehwinkel der Glasaufnahmen 13 relativ zu den Glashaltern 02 und 03 einstellbar
ist. Der Einstellwinkel der drehbar gelagerten Glasaufnahmen 13 relativ
zu den Glashaltern 02 und 03 kann an den Skalen 18 und 19 abgelesen werden.
Die Skalen 16, 17, 18 und 19 sind
durch Aufdrucken einer speziellen Druckfarbe auf die Oberfläche des
Aluminiummaterials der Messbrille 01 hergestellt und dadurch
hoch verschleißfest.
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Die
Bedienknöpfe 05, 06, 11, 14 und 15 sind alle
kugelförmig
ausgebildet und erlauben damit eine hohe Bedienungsergonomie. Außerdem können alle Bedienknöpfe 05, 06, 11, 14 und 15 durch
Abziehen von entsprechenden Stellachsen von der Messbrille 01 abgenommen
und durch Aufstecken neuer Bedienknöpfe ausgewechselt werden. Jeder
Bedienknopf an der Messbrille 01 weist eine andere Farbe auf,
um eine einfacher Zuordnung der in der Bedienungsanleitung beschriebenen
Einstellfunktionen zu ermöglichen.
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Aus 5 und 6 ist
die Funktion der Höhenverstellung 10 an
der Nasenauflage 09 erkennbar. 5 zeigt
die Höhenverstellung 10 in
ihrer Betätigungsstellung,
in der ein Antriebsritzel 20, das über eine Achse 21 mit
den Bedienknopf 11 verbunden ist, an einer Verzahnung 22 einer
Zahnstange 23 zum Eingriff kommt. Durch Verdrehen des Bedienknopfes 11 wird
das Antriebsritzel 20 rotatorisch angetrieben und die Zahnstange 23 auf
diese Weise zusammen mit der Nasenauflage 09 in Richtung
des Bewegungspfeils 24 nach oben beziehungsweise nach unten
verstellt.
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6 zeigt
die Höhenverstellung 10 in
ihrer Verriegelungsstellung, die durch Herausziehen des Bedienknopfes 11 in
Richtung des Bewegungspfeils 25 eingestellt wird. In der
Verriegelungsstellung steht das Antriebsritzel 20 mit der
Verriegelungsverzahnung 27 im Gehäuse 26 der Höhenverstellung 10 in Eingriff
und kann somit nicht mehr verdreht werden. Auf diese Weise ist die
Höhenverstellung 10 dann verriegelt.
Um die Höhenverstellung 10 wieder
zu entriegeln, muss der Bedienknopf 11 entgegen dem Bewegungspfeil 25 wieder
in das Gehäuse 26 hineingedrückt werden.