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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Befüllen insbesondere balliger
Backwaren mit einer pastösen
Masse, beispielsweise mit Marmelade oder Creme, mit einem Behälter und
mit einer, vorzugsweise zwei oder mehreren, Einspritzvorrichtungen, durch
die die pastöse
Masse aus dem Behälter über eine
oder mehrere Einspritzkanülen
in die während des
Füllens
dort aufgesteckte Backwaren injizierbar ist.
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Nach
dem Stand der Technik sind Vorrichtungen bekannt, bei denen Marmelade
oder Creme in einen Behälter
füllbar
ist, an dessen Rand eine Trägerleiste
geschraubt oder geklemmt wird, auf der eine oder zwei Einspritzvorrichtungen
angeordnet sind, die eine Einspritzkanüle aufweisen, auf deren Ende die
bis auf die Füllung
fertige Backware, wie z. B. ein Berliner, aufgesteckt wird. Hiernach
wird ein Hebel manuell betätigt,
wodurch eine voreingestellte Menge der Marmelade oder der Creme über die
Einspritzkanüle
in die Backware gefördert
wird. Auf der Trägerleiste
können
auch zwei Einspritzvorrichtungen befestigt sein, so dass gleichzeitig
mit beiden Händen
jeweils Backwaren aufgesteckt und befüllt werden können. Eine
solche Vorrichtung ist relativ einfach aufgebaut und preisgünstig herstellbar,
was insbesondere für
Betriebe wirtschaftlich ist, welche nur geringe Stückzahlen
befüllter
Backwaren verkaufen.
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Nachteilig
ist bei solchen Vorrichtungen, dass entweder bei Verwendung nur
einer Einspritzkanüle
die Zahl der befüllbaren
Backwaren relativ gering ist. Bei der Verwendung von zwei Einspritzkanülen müssen zwei
vorbereitete Backwaren auf die Einspritzkanülen gesteckt und anschließend die
Hebel, mit denen die Förderung
der Marmelade oder Creme ausgelöst
wird, betätigt
werden. Hierzu muss die Bedienungsperson jeweils umgreifen oder
zwei Hebel mit dem Unterarm oder Ellenbogen betätigen, falls er diese Hebel
zur Vermeidung von Verklebungen nicht per Hand betätigen möchte.
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Es
ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die eingangs genannte Vorrichtung
derart weiter zu entwickeln, dass die Handhabung erleichtert wird und
die Stückzahlproduk tion
erhöht
wird. Ferner soll die Vorrichtung einfach aufgebaut, preiswert herstellbar
und zu Reinigungszwecken leicht demontierbar sein.
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Die
vorstehende Aufgabe wird durch eine Vorrichtung nach Anspruch 1
gelöst,
die dadurch gekennzeichnet ist, dass zur Förderung der pastösen Masse
eine Schlauchpumpe vorgesehen ist. Eine Schlauchpumpe besitzt mehrere über ein
Planetengetriebe von einem Zentralteil antreibbare Rollen, die auf
einem Schlauch, der das zu fördernde
Medium führt,
unter Quetschung von dessen freiem Querschnitt abrollen und die
in seinem drehbar gelagerten Träger
drehbar gehalten sind, wobei die Rollen vorzugsweise mit größerem Spiel
im Träger
gelagert sind und mit zumindest einem Teil ihres Umfanges während des
Anliegens an dem Schlauch mit dem Zentralteil in reibschlüssigem Kontakt
stehen. Insbesondere verläuft
der Schlauch U-förmig
und ist an seinen beiden Schenkelenden eingespannt, vorzugsweise
durch Klemmung. Die Schlauchpumpe besitzt einen einfachen Aufbau
und ist ebenso robust, wie sie auch preisgünstig herstellbar ist. Ein
weiterer wesentlicher Vorteil der Schlauchpumpe besteht darin, dass
der Schlauch als Förderkanal
leicht zu entnehmen und problemlos zu reinigen ist. Während der Reinigung
dieses Schlauches, z. B. bei einer Umstellung des Füllmaterials
kann durch einen raschen Wechsel des Schlauches, des Behälters mit
der Creme oder Marmelade sowie des Einspritzaufsatzes die Weiterverarbeitung
ohne nennenswerten Zeitverlust fortgesetzt werden. Die Schlauchpumpe
wird mit einem elektrischen Motor betrieben, der den Rotor diskontinuierlich
oder kontinuierlich aber drehzahlregelbar antreibt. Im ersten Fall
bestimmt die diskontinuierliche schrittweise Drehung des Rotors
die Füllfrequenz,
wohingegen in der zweiten genannten Ausführungsform an der Einspritzvorrichtung
noch Einwegventile vorhanden sind, die zeit- oder druckgesteuert
nach dem Aufsetzen der Backwaren auf die Einspritzkanülen taktweise
die pastöse
Masse injizieren lassen.
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Weiterbildungen
der Erfindung werden in den Unteransprüchen beschrieben.
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So
ist vorzugsweise an der Vorrichtung ein Regler vorhanden, über den
die Füllmenge
der pastösen
Masse einstellbar ist, vorzugsweise stufenlos einstellbar ist.
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Dies
ist insbesondere im Hinblick auf unterschiedlich zu füllende Backwaren,
auch in unterschiedlichen Größen, wünschenswert.
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Nach
einer weiteren Ausgestaltung ist die Einspritzvorrichtung lösbar befestigt
und austauschbar. Dies hat den Vorteil, dass für unterschiedliche Backwaren
unterschiedliche Einspritzvorrichtungen verwendet werden können. Auch
beim Wechsel der pastösen
Füllmasse
kann die Weiterverarbeitung der Backwaren sofort wieder aufgenommen
werden, während
die benutzte, ausgetauschte Einspritzvorrichtung gespült und gereinigt
wird.
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Nach
einer weiteren Ausgestaltung ragt in den Behälter ein Tauchrohr hinein,
das aus nichtrostendem Material wie VA-Stahl oder aus einem Kunststoff
bestehen kann, so dass von dort aus über die Schlauchpumpe die pastöse Masse
förderbar
ist.
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Während beispielsweise
Marmeladen im Regelfall auch bei Zimmertemperatur eine gute Fließfähigkeit
besitzen und ohne Probleme vom Behälter in die Einspritzvorrichtung
gepumpt werden können, sind
verschiedene Cremes, wie z. B. Nougat oder Schokolade bei Zimmertemperatur
zähfließend oder überhaupt
nicht fließfähig. Um
auch solche Materialen fördern
zu können,
ist zumindest der Behälter heizbar,
vorzugsweise auch die Zuführeinrichtung
mit der Schlauchpumpe und schließlich die Einspritzvorrichtung.
Die verwendete Heizeinrichtung oder die Heizeinrichtungen sind weiterhin
vorzugsweise steuer- oder regelbar.
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Insbesondere
für den
Behälter
ist eine Temperierung der darin befindlichen pastösen Masse
von großer
Bedeutung. In einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist der Behälter in seinem oberen Bereich
formschlüssig
in einen Basisbehälter
lösbar
eingesetzt. Im Basisbehälter
ist Wasser eingefüllt,
dass mittels einer Rohrheizung aufgeheizt werden kann und wobei
vorzugsweise über
einen Temperaturfühler
eine vorwählbare
Temperatur regelbar ist. Das Wasserbad steht in Kontakt mit dem
Creme-befüllten
Behälter,
der schon aus hygienischen Gründen
aus Metall (Edelstahl) besteht und demgemäß eine gute Wärmeleitfähigkeit
hat. Auf diese Art wird die Wasserbadtemperatur auf die Creme weitergegeben,
die hierdurch fließfähig gehalten
wird. Falls erforderlich können
nach einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung die Einspritzvorrichtung und das Gehäuse für die Schlauchpumpe
mit einer Flachkörperheizung
versehen sein. Mit Ausnahme des Schlauches für die Schlauchpumpe sind zumindest die
meisten Teile aus Metall, z. B. aus Alu-Guss oder Edelstahl, so
dass auch hier eine gute Wärmeleitfähigkeit
gegeben ist bzw. im Bereich des Schlauches die abgestrahlte Wärmemenge
des Gehäuses
so einstellbar ist, dass die Fließfähigkeit der vorerwärmten pastösen Masse
während
der Förderung
durch die Schlauchpumpe aufrechterhalten wird.
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Wie
bereits erwähnt,
ist der Schlauch vorzugsweise an seinen Enden lösbar auf Metallstutzen aufgesteckt.
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Zur
weiteren Erleichterung der Handhabung ist die Förderung der pastösen Masse über einen Fußschalter
dosiert steuerbar. Die Bedienungsperson kann somit per Hand die
Backwaren auf die Einspritzkanülen
aufsetzen und zeitgleich durch den Fußschalter den Einspritzvorgang
auslösen,
wonach die Backwaren wieder abgenommen werden. Auf diese Weise wird
eine backwarenschonende und schnelle Befüllung ohne Zeitverzug möglich.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
besitzt je nach gewünschter
Förderkapazität eine oder
zwei Einspritzkanüle.
In Sonderfällen
können
jedoch auch mehr als zwei Einspritzkanüle verwendet werden, wobei
in solchen Fällen,
entweder durch mehrere Bedienungspersonen die entsprechenden Backwaren auf
alle Kanüle
gesteckt werden müssen
oder eine Bedienungsperson sukzessive erst alle Backwaren aufsteckt,
ehe der Füllvorgang
ausgelöst
wird.
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Prinzipiell
sind auch solche Behälter
einsetzbar, die zwei separate, mittels einer Trennwand getrennte
Füllkammern
aufweisen, wie dies in den Unterlagen der DE 20 2004 011 413 U1
dargestellt ist und beschrieben wird. Soweit aus beiden Kammern gleichzeitig
pastöse
Masse gefördert
werden soll, kann dies über
eine Schlauchpumpe geschehen, die über einen gemeinsamen Rotor
zwei parallel angeordnete Schläuche
als Förderbahnen
besitzt.
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Weitere
Ausführungsformen
sowie Vorteile werden im Folgenden anhand der Zeichnungen beschrieben.
Es zeigen:
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1 und 2 jeweils
eine Seitenansicht und eine Draufsicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
und
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3 eine
Schnittansicht eines heizbaren Behälters.
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Die
wesentlichen Bestandteile der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind der Behälter 10 zur Aufnahme
der pastösen
Masse, die Schlauchpumpe 11 als Fördereinrichtung sowie die Füllstation 12 mit zwei
Einspritzvorrichtungen 13. Der Behälter 10 wird über Klemmschrauben 14,
gegebenenfalls in Verbindung mit einem Schieber 15, auf
den später
noch eingegangen wird, mit der Schlauchpumpe sowie den Einspritzvorrichtungen
verbunden. Zum Absaugen der pastösen
Masse dient ein Tauchrohr 16, das in den Behälter 10 hineinragt.
Gegebenenfalls kann hier ein weiterer Schlauch aufgesetzt werden,
um eine Förderung
aus tieferen Behältern
zu ermöglichen.
Das Tauchrohr 16 ist über
eine Verschraubung 18 mit einer Grundplatte 17 verbunden,
die auch die Schlauchpumpe trägt,
die einen Schlauch 19 besitzt, worüber das aus dem Tauchrohr 16 angesaugte
Material gefördert
wird. Dies geschieht mittels eines Rotors 20, der sich
um einen Drehpunkt 21 bewegt und der an seinen Enden Rollen 22 aufweist,
die selbst drehbar gelagert sind. Die Rollen rollen unter Quetschung
des freien Querschnitts des Schlauches ab, womit die Materialförderung
bewirkt wird. Das zweite freie Ende des Schlauches 19 ist über die
Verschraubung 23 mit der Füllstation 12 verbunden.
Die Füllstation
besitzt zwei Einspritzvorrichtungen mit Auflagen 24 und
Füllröhrchen 13,
auf welche die Backware aufgesteckt wird und hiernach befüllbar ist.
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Wie 2 zeigt,
ist die Schlauchpumpe bzw. der Rotor 20 durch einen Motor 26 angetrieben.
Der Motor sowie die übrigen
Teile der Schlauchpumpe sind in einem Gehäuse 25 angeordnet,
das beheizbar ist, z. B. über
eine elektrisch gespeiste Flachkörperheizung,
die auch in der Füllstation 12 verwendet wird.
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Der
Schieber 15 dient dazu, entlang vorgegebener Radialbahnen
die Halterung für
die dortige Klemmschraube (in 1 links
dargestellte Klemmschraube 14) auf das Umfangsmaß des verwendeten Behälters 10,
auf den die Grundplatte 17 aufgesetzt wird, einzustellen.
Hier sind insbesondere Großverbraucher-Marmeladendosen
oder Creme-Dosen angesprochen.
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Vorzugsweise
ist jedoch auch der Behälter 10 beheizbar.
Dies wird vorzugsweise dadurch realisiert, dass der in 1 dargestellte
Behälter 10 in
einen ebenfalls konisch ausgebildeten tieferen Behälter mit
gleichem oberen Randdurchmesser eingesetzt wird. Dieser nicht dargestellte
tiefere Behälter ist
teilweise mit Wasser derart gefüllt,
dass der eingesetzte Behälter 10 zumindest über einen
wesentlichen Teil seiner Höhe
von einem Wasserbad umgeben ist. Durch eine konventionelle Heizeinrichtung wird
das Wasserbad erwärmt,
gegebenenfalls wird die Wassertemperatur über einen zusätzlichen
Temperaturfühler
geregelt.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
kann zum Befüllen
von Gebäckstücken wie
Berlinern, Croissons, Donuts mit Marmelade, Cremes oder sonstigen
Massen verwendet werden. Mittels der Schlauchpumpe 11 wird
die zu injizierende Masse aus dem unter der Pumpeinheit befindlichen
Behälter 10 gesaugt
und über
die Füllstation 12 in
die Gebäckstücke gefüllt. Vorzugsweise
ist die Füllmenge über einen
Drehregler stufenlos einstellbar. Der Startimpuls zum Befüllen kann über einen
Fußschalter
gegeben werden, so dass die Hände
des Bedienungspersonals zum Aufsetzen und Abnehmen von den Gebäckstücken frei
sind.
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Die
Füllstation
ist auswechselbar und für
unterschiedliche Gebäckstücke angepasst.
Mit Hilfe eines an einer weiteren Füllstation angeschlossenen Schlauches 19 können andere
Gebäckstücke mit Masse
gefüllt
werden. An dem Mündstück des Schlauches
können
auch unterschiedliche Tüllen
angebracht werden.
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Die
Fülldauer
kann entweder über
den Fußschalter
taktweise gestartet werden oder im Dauerbetrieb solange der Fußschalter
betätigt
bleibt in Fluss gehalten werden. Vorzugsweise werden die Füllstationen
mit Flügelmuttern
von Hand befestigt bzw. Vorzugsweise werden die Füllstationen
mit Flügelmuttern
von Hand befestigt bzw. gelöst,
womit die Kanäle
der demontierten Füllstationen
offen gelegt werden und leicht gereinigt werden können. Ein
Abschlussdeckel des Schlauchpumpengehäuses 25 ist ebenfalls
mit Flügelschrauben
befestigt und leicht abnehmbar. Im geöffneten Zustand der Pumpe kann der
Schlauch 19 nach dem Lösen
der Verschraubung an der Saug- und Druckseite zur Reinigungs- und Wartungszwecken
einfach abgezogen werden.
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Die
an der Grundplatte 17 integrierte Klemmleiste ist mit ihrer
verschiebbaren Klemmschraube verstellbar. Somit kann die dargestellte
Pump- und Fülleinheit
auf jeden handelsüblichen
Behälter
für Marmeladen
oder ähnliches
aufgesetzt und angepasst werden. Unterschiedliche Behältertiefen
können
mit unterschiedlich langen Tauchrohren erreicht werden, gegebenenfalls
werden auf vorhandene Tauchrohre Verlängerungsstücke aufgesetzt. Der Behälter selbst
kann eine oder mehrere Füllkammern besitzen,
die durch Trennwände
getrennt sind und aus denen nacheinander oder bei mehreren Tauchrohren
gleichzeitig Füllmasse
angesogen werden kann.
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Zum
Arbeiten mit Massen, die bei Raumtemperatur fest sind, wie z. B.
Nougatcremes oder Schokolade, wird optional an der Schlauchpumpe
sowie an der Füllstation
jeweils eine Heizeinrichtung angebracht bzw. die vorhandene Heizung
angestellt. Optional kann der Behälter 10 in eine formschlüssig ausgebildete
Heizeinheit gestellt werden, um die in dem Behälter 10 gelagerte
Masse anzuwärmen
und zur Verarbeitung fließfähig zu machen.
Durch Heizen der Pumpe sowie der Füllstation wird die Fließfähigkeit der
Masse über
die gesamte Förderstrecke
bis hin zur Einspritzvorrichtung 13 aufrechterhalten. Vorzugsweise
ist die Temperatur in dem Behälter 10 wie auch
in der Pump- und Fülleinheit
stufenlos regelbar. Dies gilt auch hinsichtlich des bereits erwähnten Heizbades
für den
Behälter 10.
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In 3 ist
ein heizbarer Behälter 26 dargestellt,
der aus einer Schüssel 27 besteht,
in die formschlüssig
der Behälter 10 eingesetzt
werden kann. Zwischen der Schüssel 27 und
einem Außenbehälter 28 ist
ein Wasserbad 29, das mittels einer Rohrhei zung 30 erwärmt werden
kann. Hierzu sind elektrische Anschlüsse 31, 32 vorgesehen.
Die Heizeinrichtung 26 ist auf einem Fußring 33 abstellbar.