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Die
Erfindung betrifft eine Backwarenfüllvorrichtung, insbesondere
zum Füllen von Berlinern mit pastösen Massen,
mit mindestens einer Einspritzvorrichtung, durch die pastösen
Massen aus Behältern über Einspritzkanülen
in die Backware injizierbar sind, wobei die Einspritzkanülen
aus einer Injektionseinrichtung hervorragen.
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Backwarenfüllvorrichtungen
der Eingangs genannten Art sind dem Stand der Technik bekannt. Die
DE 20 2004 011 413.5 betriff
eine Backwarenfüllvorrichtung, die zwei manuell betätigbare
Einspritzvorrichtungen aufweist. Die Einspritzvorrichtungen weisen
im Wesentlichen ein senkrecht gelagertes Rohr als Leitung, eine
manuell betätigbare Hubkolbenpumpe und eine Injektionseinrichtung,
bestehend aus einem Teller und einen daraus hervorragenden Einfuhrkanal
auf. Die Einspritzvorrichtungen sind auf einem Steg gelagert, der
mittels einer Klemmvorrichtung lösbar mit einem Behälter
verbunden ist. Dabei ragen die Rohrleitungen der Einfüllvorrichtung
in den Behälter hinein. Durch manuelles Betätigen
der Hubkolbenpumpe wird eine definierte Menge von pastöser
Masse in ein aufgestecktes Gebäck injiziert. Üblicherweise
ist ein Behälter zur Lagerung der pastösen Massen
vorgesehen, der eine Trennwand aufweist, die den Behälter
in zwei unterschiedliche Kammern teilt. Durch diese Maßnahmen
ist es durch einfache Mittel möglich, innerhalb eines Arbeitsschrittes
zwei Gebäckstücke mit unterschiedlichen Massen
zu befüllen.
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Eine ähnliche
Ausführungsform einer Backwarenfüllvorrichtung
wird in der
DE 20 2005 020 154.5 offenbart.
Die vorgeschlagene Backwarenfüllvorrichtung weist einen
Behälter auf, in den eine Schlauchleitung hineinragt. Endseitig
mündet die Schlauchleitung in eine Injektionseinrichtung,
die zwei Auflagen und daraus hervorragende Einführkanäle
aufweist. Mittels einer elektrisch betätigbaren Schlauchpumpe
kann eine definierte Menge von pastöser Masse in die aufgesteckten
Backwaren injiziert werden.
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Nachteilig
an den bekannten Backwarenfüllvorrichtungen ist, dass jedes
Gebäckstück gleichzeitig mit nur einer pastösen
Masse befüllbar ist. Ein gleichzeitiges Befüllen
der Gebäckstücke mit unterschiedlichen Massen,
wie beispielsweise Schoko- und Vanillecreme. Ist mit bekannten Vorrichtungen nicht
realisierbar.
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Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Backwarenfüllvorrichtung
zu schaffen, mit der zwei verschiedene pastöse Massen gleichzeitig in
ein Gebäckstück injiziert werden können.
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Diese
Aufgabe wird durch die Backwarenfüllvorrichtung nach Anspruch
1 gelöst, die dadurch gekennzeichnet ist, dass zwei unterschiedliche
pastöse Massen in ein Gebäckstück injizierbar
sind, wobei mindestens zwei Leitungen vorgesehen sind, die in unterscheidbare
Einspritzkanülen münden. Durch diese Maßnahmen
ist es nunmehr möglich, Gebäckstücke
mit unterschiedlichen pastösen Massen gleichzeitig zu füllen.
Daraus ergibt sich eine nahezu unbegrenzte Vielfalt an Geschmacksvarianten,
mit der Gebäckstücke ausgestattet werden können.
Beispielsweise können Berliner nunmehr gleichzeitig mit Schoko-
und Vanillecreme, Kirschmarmelade und Quark oder Apfelmus und Zimtzuckercreme
befüllt werden.
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Eine
vorteilhafte Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Backwarenfüllvorrichtung weist eine Injektionsvorrichtung
mit einer Vielzahl von Einspritzkanülen auf. In einer bevorzugten
Ausführungsvariante sind acht Einspritzkanülen
entlang einer Kreisbahn angeordnet und mit einer ersten Leitung
verbunden, die in einem Behälterteil mündet. Darüber
hinaus weist die Injektionseinrichtung eine zentral angeordnete
Einspritzkanüle auf, die mit einer zweiten Leitung verbunden
ist, die in den zweiten Behälterteil mündet. Durch
diese Maßnahmen wird ein aufgestecktes Gebäckstück,
das beispielsweise ein Berliner sein kann, zentral mit einer ersten
pastösen Masse gefüllt. Rund um die zentral gelagerte
Füllkammer werden weitere Füllkammern erzeugt,
die mit einer anderen pastösen Masse gefüllt werden
können.
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Bei
einer Ausführungsform der Backwarenfüllvorrichtung
ist vorgesehen, dass die Leitungen Schläuche sind und zur
Förderung der pastösen Massen mindestens eine
Schlauchpumpe vorgesehen ist. Die Fördermenge bzw. Füllmenge
kann vorzugsweise stufenlos mittels eines Reglers eingestellt werden.
Eine Schlauchpumpe besitzt mehrere über ein Planetengetriebe
von einem Zentralteil antreibbaren Rollen, die auf einem Schlauch,
der das zu fördernde Medium führt, unter Quetschung
von dessen freiem Querschnitt abrollen. Durch Ein- und Ausschalten
der Drehbewegung der Schlauchpumpe kann die Fördermenge
der pastösen Masse reguliert werden. Das kontinuierliche
Ein- und Ausschalten wird durch den Regler gesteuert.
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Die
Anordnung der Füllkammern ist innerhalb eines Gebäckstücks
prinzipiell beliebig. Bei dem bereits beschriebenen „Füllungsmuster"
ist in dem Gebäckstück zentral eine Füllkammer
angeordnet, die von acht weiteren Füllkammern umgeben ist,
die eine andere Füllung aufweisen. Bei dem Befüllen
von Gebäckstücken mit unterschiedlichen Mustern,
ist zu beachten, dass unterschiedliche Volumen mit unterschiedlichen
pastösen Massen zu befüllen sind. Dazu ist vorteilhafterweise
vorgesehen, dass die Fördermenge für jede Schlauchleitung
separat einstellbar ist. Dazu könnten beispielsweise verschiedene Schläuche
eingesetzt werden, die einen unterschiedlichen Querschnitt aufweisen,
so dass pro Leitung unterschiedliche Mengen an pastösen
Massen transportiert werden. Eine andere Variante besteht darin, dass
an dem Planetengetriebe für jede Schlauchleitung ein abrollendes
Rad vorgesehen ist, welches an dem Planetengetrieberotor radial
verstellbar ist. Auch durch diese Maßnahme kann pro Leitung
unterschiedliche Fördermengen transportiert werden.
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Eine
andere Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Backwarenfüllvorrichtung weist vorteilhafterweise Rohrleitungen
auf, die in unterschiedliche Behälter eintauchen. Zum Transport
der pastösen Masse ist pro Rohrleitung eine per Hand bedienbare
Hubkolbenpumpe vorgesehen. Diese Backwarenfüllvorrichtung
ist manuell bedienbar und somit wesentlich kostengünstiger
als die Ausführungsform mit der Schlauchpumpe. Die manuell
bedienbare Backwarenfüllvorrichtung ist besonders gut für
kleine Betriebe mit geringem Backwarenumsatz geeignet. Vorteilhafterweise
ist vorgesehen, dass beide Leitungen in Transportrichtung endseitig
gesehen, in die gleiche Injektionseinrichtung münden, wobei
eine Leitung in einen mittig der Injektionseinrichtung angeordneten
Einführkanal mündet, und die andere Leitung in
zum Mittelpunkt der Injektionseinrichtung beabstandete vorzugsweise
kreisförmig angeordnete Einfuhrkanäle führt.
Es ist vorteilhafterweise vorgesehen, dass die Injektionseinrichtung
direkt auf eine Rohrleitung aufsteckbar ist und mittels eines Schlauches
mit der anderen Leitung verbindbar ist. Durch diese Maßnahmen
können mit einer manuell bedienbaren Backwarenfüllvorrichtung
unterschiedliche pastöse Massen in ein Gebäckstück
injiziert werden.
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Dadurch,
dass jede Rohrleitung vorzugsweise eine eigene Hubkolbenpumpe aufweist,
ist die Transportmenge der zu fördernden pastösen
Masse durch den Hubweg der Hubkolbenpumpe pro Rohrleitung separat
steuerbar. Ein aufwendiges Anpassen der Rohrdurchmesser o. ä.
an das Befüllungsmuster ist somit nicht notwendig, was
Zeit und Kosten erspart.
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Eine
andere Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen
Backwarenfüllvorrichtung ist ebenfalls manuell bedienbar
und dadurch gekennzeichnet, dass beide Leitungen in Transportrichtung
der pastösen Masse endseitig gesehen jeweils eine Injektionseinrichtung
aufweisen. Dabei weist eine Injektionseinrichtung eine Vielzahl
von Einführkanälen – vorzugsweise acht – auf,
die im Wesentlichen kreisförmig angeordnet sind. Die andere
Injektionseinrichtung weist einen zentral angeordneten Einführkanal auf.
Um mittels dieser Ausführungsvariante der Backwarenfüllvorrichtung
ein Gebäckstück mit zwei verschiedenen pastösen
Massen zu füllen, wird das Gebäckstück
zunächst auf eine Injektionseinrichtung gesteckt, dort
entsprechend befüllt. Anschließend wird das Gebäckstück
auf die andere Injektionseinrichtung gesteckt, wo das Gebäckstück
schließlich mit der anderen pastösen Masse befüllt
wird. Diese Herstellungsvariante ist zwar zeitaufwendiger als die vorher
beschriebenen, jedoch vom Materialaufwand her sparsamer, so dass
insbesondere für Kleinbetriebe diese Ausführungsform
der Backwarenfüllvorrichtung vorteilhaft ist.
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Vorzugsweise
sind die manuell bedienbaren Backwarenfüllvorrichtungen
auf einem Schlitten angeordnet, der mittels einer Klemmvorrichtung
mit dem Rand des Behälters lösbar verbindbar ist.
Diese Maßnahme garantiert die Möglichkeit, die
Vorrichtung schnell und problemlos abzubauen, um sie beispielsweise
zu reinigen oder zu transportieren.
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Der
Behälter, in dem die pastösen Massen gelagert
werden, besteht vorteilhafterweise aus zwei D-förmigen
Halbschalen, die an den flachen Seiten diagonal zueinander jeweils
eine Bördelung aufweisen, so dass beide Halbschalen miteinander
verbindbar sind. Dadurch ist es möglich, die Halbschalen
unabhängig voneinander auszutauschen, wenn eine der Behälter
leer geworden ist. Ein aufwendiges Einfüllen von pastöser
Masse in den Behälter während des Betriebes kann
somit vermieden werden.
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Damit
jedes Gebäckstück möglichst an der gleichen
Stelle mit pastösen Massen befüllt wird, ist vorzugsweise
vorgesehen, dass an der Injektionseinrichtung eine Führungseinrichtung
angeordnet ist, die ein gleichmäßiges Aufstecken
der Backware gewährleistet. Eine mögliche Aisführungsvariante
der Führungseinrichtung besteht aus drei Nasen, die an der
Peripherie der Injektionseinrichtung angeordnet sind.
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Der
Erfindungsgedanke ist nicht nur auf süße Backwaren
beschränkt. Mit einer gleichartigen Vorrichtung können
selbstverständlich auch Würstchen mit Ketchup
und Senf oder Frikadellen mit Schafskäsecreme und Olivenpaste
gefüllt werden.
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Im
Folgenden werden konkrete Ausführungsformen der Backwarenfüllvorrichtung
anhand der Figuren beschrieben, die jeweils eine Seitenansicht der
Backwarenfüllvorrichtung zeigen, wobei
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1 die
automatische Backwarenfüllvorrichtung,
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2 die
manuell bedienbare Backwarenfüllvorrichtung mit einer Injektionseinrichtung
und
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3 die
manuell bedienbare Backwarenfüllvorrichtung mit zwei Injektionseinrichtungen
zeigt.
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Die
automatische Backwarenfüllvorrichtung weist an ihrer Unterseite
einen Behälter 1 auf, der in zwei gleich große
Kammern 3a, 3b durch eine Trennwand 2 geteilt
wird. In diesen Kammern werden die unterschiedlichen pastösen
Massen, gelagert. In jede der Kammern taucht eine Schlauchleitung 4a, 4b ein,
die über eine Schlauchpumpe zur Injektionseinrichtung 8 geführt
werden. Dazu wird der Schlauch entlang eines halbkreisförmigen
Profils geführt, in dessen Mittelpunkt die Schlauchpumpe 5 angeordnet
ist. Die Schlauchpumpe 5 weist einen Rotor 6 und
an dessen Ende angeordnete Rollen 7 auf. Durch Drehen des
Rotors in Pfeilrichtung 12, wird die Schlauchleitung um
ein gewisses Maß eingedrückt, und die pastöse
Masse in Transportrichtung transportiert.
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Die
Injektionseinrichtung 8 weist einen Teller 9 auf,
aus dem senkrecht nach oben die Einführkanäle 10a und 10b hervorragen.
Dabei sind die peripher gelagerten Einführkanäle 10a nur
mit der Schlauchleitung verbunden, die in die Kammer 4a führt
und die Einführkanäle 10b ist nur mit
der Schlauchleitung verbunden, die in die Kammer 3b führt.
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Die
Backwarenfüllvorrichtung kann mittels einer Klemmverbindung 11 an
dem Rand des Behälters 1 lösbar verbunden
werden. Dadurch ist ein rasches Abmontieren der Backwarenfüllvorrichtung von
dem Behälter 1 gewährleistet.
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Zum
Befüllen eines Gebäckstückes mit zwei unterschiedlichen
pastösen Massen wird das Gebäckstück
auf die Kanülen 10a und 10b gedrückt.
Anschließend werden durch Drehen des Schlauchpumpenrotors 6 in
Pfeilrichtung 12 die pastösen Massen 3a und 3b in
das Gebäckstück injiziert.
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Eine
andere konkrete Ausführungsform der Backwarenfüllvorrichtung
ist in 2 dargestellt. Diese Ausführungsvariante
ist manuell bedienbar und weist zwei Rohrleitungen 21a, 21b auf.
An jeder Rohrleitung sind zwei Hubkolbenpumpen 22a und 22b angeordnet.
Endseitig an einem der Rohrleitungen 21a, 21b ist
eine Injektionseinrichtung 23 angeordnet, aus der die Einführkanülen 24a, 24b hervorragen.
Dabei ist die zentral angeordnete Einführkanüle 23a nur
mit dem Leitungsrohr 21a verbunden. Die peripher angeordneten
Einführkanülen 23b sind mittels einer
Schlauchleitung 25 mit der Rohrleitung 21b verbunden.
Die Backwarenfüllvorrichtung ist auf einem Schlitten 25 angeordnet,
der mittels einer Klemmschraubenverbindung 27 an dem Rand
des Behälters 28 lösbar verbindbar ist.
Ferner ist der Behälter 28 durch eine Trennwand 29 in
zwei gleich große Kammern 211a, 211b geteilt,
wobei jeweils eine Rohrleitung in eine Kammer mündet.
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Durch
Aufstecken eines Gebäckstückes auf die Einführkanülen 23a, 23b und
anschließendes Betätigen der Hubkolbenpumpen 22a, 22b werden
die Gebäckstücke mit den gewünschten
pastösen Massen befüllt.
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Eine ähnliche
und kostengünstigere Ausführungsform der soeben
beschrieben Backwarenfüllvorrichtung ist in 3 dargestellt.
Diese unterscheidet sich von der in 2 dargestellten
Backwarenfüllvorrichtung lediglich dadurch, dass auf beiden Rohrleitungen 21a, 21b jeweils
eine Injektionseinrichtung 31, 32 aufgesteckt
ist. Beide Injektionseinrichtungen 31, 32 weisen
unterschiedliche Muster von Einführkanülen 33, 34 auf.
Die Injektionseinrichtung 31 weist vier Injektionskanülen 33 auf,
die auf einer Kreisbahn um den Mittelpunkt der Injektionseinrichtung
herum angeordnet sind. Die Injektionseinrichtung 32 hingegen
weist nur eine Injektionskanüle 34 auf, die zentral
auf der Injektionseinrichtung gelagert ist. Um ein Gebäckstück
mit zwei unterschiedlichen pastösen Massen zu befüllen,
wird das Gebäckstück zunächst auf die
Injektionseinrichtung 31 gesteckt, dort mit pastöser
Masse aus der Kammer 35 befüllt und anschließend
auf die Injektionseinrichtung 32 gesteckt, wo sie mit pastöser
Masse aus der Kammer 36 zentral befüllt wird.
Dieses Verfahren ist leicht aufwendiger als das vorher beschriebene
Verfahren, jedoch sind die Injektionseinrichtungen 32, 31 kostengünstiger
herstellbar.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 202004011413 [0002]
- - DE 202005020154 [0003]