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Die
Erfindung betrifft eine Banderoliermaschine zum Versehen von Bündelgut
mit einer Banderole, genauer eine Banderoliermaschine mit integrierter
Druckeinheit.
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Banderoliermaschinen
werden zum Bündeln unterschiedlicher
Güter eingesetzt,
beispielsweise für
Prospekte, Zeitungen, Zeitschriften, Postkarten oder Banknoten.
Die Banderolen können
z.B. aus Papier oder Kunststoff bestehen.
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Eine
derartige Banderoliermaschine ist aus WO 2005/049426 A1 bekannt
und weist eine Vorratsrolle mit dem Bandmaterial, einen Bandantrieb,
einen Band- kanal, indem das Band um das Bündelgut herumgeführt wird,
und eine Schneide- und
Verbindungseinrichtung zum Ablängen
und Verbinden des Bandmaterials zu einer Banderole auf.
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Soll
die Banderole mit einem Aufdruck versehen werden, ist ein nachträgliches
Bedrucken der fertigen Banderole aus
JP
5229517 bekannt. Ebenfalls bekannt ist, eine Banderoliermaschine
mit einer Druckeinheit zu kombinieren, die das Band nahe der Vorratsrolle,
vor der Schneide- und Verbindungseinheit und dem die Schlaufe bildenden
Bandkanal, bedruckt.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine Banderoliermaschine anzugeben, die individuell
bedruckte Banderolen vorteilhaft herstellen kann.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch eine Banderoliermaschine zum Versehen von Bündelgut
mit einer Banderole mit einem Bandantrieb, einem das Band um das
Bündelgut
herumführenden
Bandkanal, einer Schneide- und Verbindungseinrichtung und einer
Druckeinheit, wobei die Druckeinheit in Vorwärtstransportrichtung des Bandes
hinter der Schneide- und Verbindungseinrichtung angeordnet ist.
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Die
Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass es für ein gegen Fehler unanfälliges und
besonders wirtschaftliches Banderolieren günstig ist, das Bedrucken des
Bandes und das Erstellen der Banderole möglichst eng zu verzahnen.
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So
wird durch die spezielle Anordnung der Druckeinheit nach der Erfindung
erreicht, dass sich kein bereits mit einem Aufdruck versehenes Bandmaterial
in der Maschine befindet, bevor das Bündelgut bereitliegt. Insbesondere
bei häufig
wechselndem Bündelgut
wird dadurch vermieden, dass ein in Form und/oder Aufdruck nicht
zu dem nächsten
Bündelgut
passendes Band vorgefertigt wird.
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Gleiches
gilt, wenn der Aufdruck speziell an den Bediener der Maschine angepaßt ist und
die Banderoliermaschine von wechselnden Benutzern verwendet wird.
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Ein
Entfernen von im Voraus falsch bedrucktem Bandmaterial kann entfallen
und ein versehentliches Erstellen einer falsch bedruckten Banderole wird
vermieden.
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Gemäß einer
Ausgestaltung weist die Banderoliermaschine einen Sensor zur Erfassung
der Position des Bandes auf. Eine derartige Erfassung der Position
des Bandes ermöglicht
ein präzises
Plazieren des Aufdrucks. Als Sensor kann eine photoelektrische Einheit,
beispielsweise eine Photozelle, oder auch ein anderer geeigneter
Sensor, beispielsweise ein kapazitiver Sensor, verwendet werden.
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Gemäß einer
Ausgestaltung ist die Druckeinheit im oberen Bereich des Bandkanals
angeordnet. Grundsätzlich
kann die Druckeinheit auch an einem anderen Ort hinter der Schneide-
und Verbindungseinrichtung angeordnet sein, im oberen Bereich des die
Schlaufe bildenden Bandkanals wird das Band jedoch annähernd waagerecht
geführt,
so dass die Druckeinheit oberhalb des Bandes angeordnet ist und
von oben auf das Band drucken kann.
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Gemäß einer
Ausgestaltung ist der Sensor zur Erfassung der Position des Bandes
im Bereich der Druckeinheit angeordnet. Im Gegensatz zu einer anderen
Anordnung des Sensors in größerem Abstand
von der Druckeinheit wird dadurch erreicht, dass der Aufdruck unter
Umständen,
beispielsweise bei Ungenauigkeiten beim Bandtransport, besonders exakt
positioniert werden kann.
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Gemäß einer
Ausgestaltung weist die Druckeinheit einen Tintenstrahldruckkopf
auf. Grundsätzlich
kann zum Bedrucken des Bandmaterials auch eine andere Drucktechnik
gewählt
werden, beispielsweise ein Laser- oder Thermotransferdruck. Das
Tintenstrahlverfahren bietet jedoch den Vorteil, dass sich der Druckkopf
in einem gewissen Abstand von dem Bandmaterial und ohne dieses zu
berühren
befinden kann. Dadurch kann das Band besonders einfach bedruckt
werden, während
es am Druckkopf unter Umständen
mit hoher Geschwindigkeit vorbeigeführt wird.
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Gemäß einer
Ausgestaltung weist die Schneide- und Verbindungseinrichtung eine
Bandklemmeinrichtung auf. Die Bandklemmeinrichtung dient einer Fixierung
des um das Bündelgut
herumgeführten
Bandanfangs während
des Zusammenziehens der Schlaufe.
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Gemäß einer
Ausgestaltung weist die Schneide- und Verbindungseinrichtung eine Schweißeinheit
auf. Mit der Schweißeinheit
werden die beiden Enden eines abgeschnittenen Stücks Bandmaterial zu einer Banderole
verschweißt.
Im Unterschied zu einem Verkleben der beiden Enden ist diese Art
der Verbindung zum Beispiel für
beschichtete Papierbanderolen, die beispielsweise eine Beschichtung
aus Polyethen (PE) aufweisen, besonders vorteilhaft.
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Gemäß einer
Ausgestaltung wird das Bandmaterial im Bandkanal im wesentlichen
randseitig geführt.
Der Bandkanal kann dabei ein Profil aufweisen, dass das Band im
Bereich der Ränder
auf der Innen- und Außenseite
umschließt.
Dadurch wird eine sichere Führung
des Bandes erreicht, zugleich kann das Band jedoch beim Zusammenziehen
der Schlaufe sehr einfach in Richtung des Bündelguts aus dem Bandkanal
gezogen werden.
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Gemäß einer
Ausgestaltung weist der Bandkanal auf der dem Bündelgut zugewandten Seite eine umlaufende Öffnung und
eine verlagerbare Blende auf. In einer ersten Position der Blende
verschließt diese
den Bandkanal auf der Innenseite, sodass das Bandmaterial auch auf
der Innenseite geführt
wird. In einer zweiten Position der Blende wird die umlaufende Öffnung des
Bandkanals geöffnet,
sodass das Bandmaterial zum Zusammenziehen der Schlaufe in Richtung
des Bündelguts
aus dem Bandkanal gezogen werden kann.
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Gemäß einer
Ausgestaltung kann der Bandkanal alternativ oder zusätzlich das
Band auch auf der vom Bündelgut
abgewandten Seite führen.
Je nach Ausgestaltung der randseitigen Führung kann der Bandkanal dabei
im Querschnitt ein C- oder U-Profil
aufweisen. Je nach Art des Bandmaterials trägt die außenseitige Führung zu
einem reibungslosen und sicheren Bandtransport bei. Im Bereich der Druckeinheit
ist dabei eine Öffnung
vorgesehen, die ein Bedrucken der Außenseite des Bandmaterials
erlaubt.
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Gemäß einer
Ausgestaltung ist die Schneide- und Verbindungseinrichtung unterhalb
des Bündelguts
angeordnet. In diesem Fall liegt die bevorzugt zu bedruckende Oberseite
der Banderole oben, was eine Sichtkontrolle des Aufdrucks erleichtert.
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Gemäß einer
Ausgestaltung weist die Banderoliermaschine eine mit dem Bandantrieb,
der Druckeinheit und der Schneide- und Verbindungseinrichtung verbundene
Steuerungseinrichtung auf, die die Druckeinheit, ausgehend von einer
Ausgangsposition, während
des Bandvorschubs derart steuert, dass der vorgesehene Aufdruck
an der vorgesehenen Position des Bandes aufgebracht wird und die den
Bandantrieb und die Schneide- und Verbindungseinrichtung derart
steuert, dass das Band weiter bis zur Schneide- und Verbindungseinrichtung vorgeschoben
und dort fixiert wird, die sich im Bandkanal um das Bündelgut
herum gebildete Schlaufe durch Rücktransport
des Bandes zugezogen wird und das Band von der Schneide- und Verbindungseinrichtung
abgeschnitten und verbunden wird, so dass sich eine Banderole ergibt.
Eine derartige Steuerungseinrichtung ist in der Lage, alle wesentlichen, zum
Bedrucken und Banderolieren des Bündelguts erforderlichen Steuerungsaufgaben
voll automatisch auszuführen.
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Die
Ausgangsposition kann durch manuelle Einstellung des Benutzers vorgegeben
werden oder sie kann sich aus der Bandposition im Augenblick des
vorigen Abschneidens ergeben. Vorteilhaft kann eine Ausgangsposition
auch von einem mit der Steuerungseinheit verbundenen Sensor erkannt
werden.
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Gemäß einer
Ausgestaltung weist die Steuerungseinrichtung der Banderoliermaschine
eine Eingabeeinrichtung zum Eingeben von Inhalt, Gestaltung und
Positionierung des Aufdrucks auf. Mit dieser Eingabeeinrichtung
kann der Bediener die zur Steuerung der Druckeinheit erforderlichen
Daten eingeben.
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Gemäß weiteren
Ausgestaltungen ist es vorgesehen, die Banderoliermaschine mit einem
Gehäuse
und einem Gestell und einer elektrischen Spannungsversorgung, einer
oder mehreren Fördereinrichtungen
zum Transport des Bündelguts und/oder
der Bündel
und weiterhin mit einem Computer und/oder Bildschirm und Tastatur
und/oder Maus als Steuerungs- und Eingabeeinrichtung zu versehen.
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Weiter
ist vorgesehen, die Daten für
das Bedrucken der Banderolen an einem externen PC zu erstellen und
die Daten mit Hilfe eines Speichermediums auf die Banderoliermaschine
zu übertragen.
Zu diesem Zweck kann ein Lesegerät,
beispielsweise ein Kartenlesegerät
für Speicherkarten,
in die Banderoliermaschine integriert sein. Über einen Bildschirm und eine
Eingabeeinrichtung kann der Benutzer die auf dem Speichermedium
gespeicherten Daten auswählen
und abrufen.
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Diese
Maßnahmen
zielen auf die Bereitstellung eines kompakten Geräts ab, das
einen unabhängigen
Betrieb erlaubt. Diese Ausgestaltungen führen zu einer besonders praxistauglichen
Banderoliermaschine, die den Anforderungen an das Erstellen individueller
Banderolen besonders gerecht wird.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.
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Die
einzige Figur zeigt eine Banderoliermaschine in schematischer Darstellung.
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Ein
Vorrat des Bandmaterials befindet sich auf einer Vorratsrolle 1.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel
handelt es sich bei dem Bandmaterial um PE-beschichtetes Papier.
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Das
Bandmaterial wird von einem Bandantrieb 2 in einen Papierkanal 3 transportiert.
Der Bandantrieb 2 besteht aus zwei sich gegenüberliegenden Führungsrollen,
zwischen denen das Papier hindurchgeführt ist. Alternativ kann auch
eine Führungsrolle
eingesetzt werden, die mit einer Andruckplatte kombiniert ist. Dann
wird das Bandmaterial zwischen der Führungsrolle und der Andruckplatte
geführt. Mindestens
eine der Führungsrollen
ist von einem Elektromotor angetrieben, so dass das Bandmaterial sowohl
vorwärts
in Richtung des Papierkanals als auch rückwärts in Richtung der Vorratsrolle
transportiert werden kann.
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Der
Papierkanal 3 weist einen waagerechten, gradlinigen Abschnitt 4 auf,
in dem das Bandmaterial vom Bandantrieb 2 zur Schneide-
und Verbindungseinrichtung 5 geführt wird.
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Die
Schneide- und Verbindungseinrichtung 5 befindet sich unterhalb
des zu banderolierenden Bündelguts 6.
Die Schneide- und Verbindungseinrichtung 5 weist eine nicht
näher dargestellte
Bandklemmung, eine Schweißeinheit
zum Verschweißen zweier
Enden des Bandmaterials und ein Messer zum Schneiden des Bandmaterials
auf.
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Nach
Durchlaufen des gradlinigen Abschnitts 4 des Papierkanals 3 gelangt
der Papierstreifen durch die Schneide- und Verbindungseinrichtung 5 in
einen weiteren, annähernd
kreisförmig
um das Bündelgut 6 herumgeführten Abschnitt
des Papierkanals 3. Das hintere Ende des Papierkanals 3 befindet sich
dabei oberhalb des gradlinigen Abschnitts 4, so dass der
Papierstreifen in Form einer Schlaufe um das Bündelgut 6 herumgeführt wird
und das Ende des Papierstreifens im Bereich der Schneide- und Verbindungseinrichtung 5 eine
Position unterhalb des Bündelguts 6 und
oberhalb des weiteren Verlaufs des Papierstreifens einnimmt.
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Der
Querschnitt des Bandkanals 3 ist so ausgeführt, dass
der Papierstreifen randseitig umfaßt wird, wobei der Bandkanal
und die dem Bündelgut 6 zugewandte
Seite des Papierstreifens leicht hintergreift.
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Alternativ
oder zusätzlich
kann der Querschnitt des Bandkanals 3 so gewählt werden,
dass der Papierstreifen im Wesentlichen seitlich und auf der Außenseite
geführt
wird. Auf der Innenseite des Bandkanals, die dem Bündelgut 6 zugewandt
ist, befindet sich dann eine umlaufende Öffnung. Diese Öffnung kann
von einer nicht dargestellten, verlagerbaren Blende verschlossen
werden, sodass der Papierstreifen durch die Blende zusätzlich auf
der dem Bündelgut 6 zugewandten
Seite geführt
wird. Die Blende kann so verlagert werden, dass die Öffnung des Bandkanals 3 freigegeben
wird und die Papierschlaufe nach innen zusammengezogen werden kann.
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Im
oberen Bereich des Bandkanals 3 befindet sich eine Druckeinheit 7,
die auf die vom Bündelgut
abgewandte Seite des Papierstreifens druckt. Die Druckeinheit 7 umfaßt dabei
im wesentlichen einen Tintenstrahldruckkopf und einen Tintenvorratstank.
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In
unmittelbarer Nähe
der Druckeinheit 7 und in Vorwärtstransportrichtung des Bandes
vor der Druckeinheit 7 angeordnet befindet sich ein Sensor 8.
Der Sensor ist als Photozelle ausgeführt und gibt einen Steuerimpuls
ab, wenn der Anfang des Papierstreifens im Bandkanal 3 an
dem Sensor 8 vorbeigeführt
wird.
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In
der Figur nicht dargestellt ist eine Steuerungseinheit, die das
Steuersignal des Sensors 8 verarbeitet und die Druckeinheit 7,
die Schneide- und Verbindungseinrichtung 5 sowie den Bandantrieb 2 steuert.
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Im
Betrieb der Banderoliermaschine werden zum Erstellen einer bedruckten
Banderole im wesentlichen die folgenden Schritte ausgeführt.
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Zu
Beginn befindet sich der Anfang des Papierstreifens im Bereich des
Messers der Schneide- und Verbindungseinrichtung 5, wo
der Papierstreifen am Ende des vorigen Banderoliervorgangs abgeschnitten
worden ist. Nun wird ein neues Bündelgut 6,
beispielsweise ein Stapel Banknoten, vom Bediener in die Banderoliermaschine
gelegt oder von einer geeigneten Transportvorrichtung dort hin transportiert.
Da sich zu diesem Zeitpunkt noch kein im Voraus mit einem Aufdruck
versehenes Bandmaterial in der Banderoliermaschine befindet, kann
der Benutzer den Aufdruck für
das sich zu diesem Zeitpunkt in der Maschine befindliche Bündelgut
frei wählen.
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Mit
Hilfe des Bandantriebs 2 wird der Papierstreifen durch
den Bandkanal 3 hindurchtransportiert. Dabei wertet die
Steuerungseinheit das Signal des Sensors 8 aus und erfaßt die Position
des Bandanfangs während
des Bandtransports. Während
des weiteren Bandtransports bedruckt der Tintenstrahldruckkopf der
Druckeinheit 7 den Papierstreifen an der vorgesehenen Stelle
mit dem vorgesehenen individuellen Aufdruck.
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Der
Papierstreifen wird solange weitertransportiert, bis der Anfang
des Papierstreifens im Bereich der Schneide- und Verbindungseinrichtung 5 angelangt
ist. In diesem Augenblick wird der Bandantrieb 2 gestoppt
und die Bandklemmung der Schneide- und Verbindungseinrichtung 5 fixiert
das Ende des Papierstreifens.
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Anschließend wird
der Papierstreifen vom Bandantrieb 2 in Rückwärtsrichtung
transportiert, so dass der Papierstreifen nach innen aus dem Bandkanal 3 herausgezogen
wird und sich um das Bündelgut 6 herum
zusammenzieht. Gegebenenfalls wird dazu die verlagerbare Blende
geöffnet,
sodass die Öffnung des
Bandkanals 3 freigegeben wird.
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Schließlich wird
der Anfang des Bandes unterhalb des Bündelguts 6, wo er
nun über
dem weiteren Verlauf des Bandes liegt, verschweißt und abgeschnitten. Damit
ist das Bündelgut 6 mit
einer individuell bedruckten Banderole versehen und die Banderoliermaschine
befindet sich wieder in der Ausgangsstellung.