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Stand der
Technik
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Die
Erfindung geht aus von einem chirurgischen Instrument nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Aus
der
DE 199 49 422
A1 ist ein chirurgisches Instrument mit einer ersten, feststehenden
und einer zweiten bewegbaren Stegeinheit und mit einem ersten, feststehenden,
mit der ersten Stegeinheit einstückig
ausgeführten
Griffmittel und einem relativ zum ersten Griffmittel bewegbaren
zweiten Griffmittel, das über
eine Langlochverbindung mit der zweiten Stegeinheit gekoppelt ist,
bekannt. An die Stegeinheiten sind von Schneidköpfen gebildete Trennmittel
angeformt.
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Der
Erfindung liegt insbesondere die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes chirurgisches
Instrument bereitzustellen, das vorteilhaft kostengünstig herstellbar
ist. Sie wird gemäß der Erfindung
insbesondere durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Weitere
Ausgestaltungen ergeben sich aus den Neben- und Unteransprüchen.
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Vorteile der
Erfindung
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Die
Erfindung geht aus von einem chirurgischen Instrument mit wenigstens
einer ersten und einer zweiten Stegeinheit, die relativ zueinander
bewegbar gelagert sind, und mit einem ersten und einem zweiten Griffmittel,
die relativ zueinander bewegbar gelagert und zur Betätigung der
Stegeinheiten vorgesehen sind.
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Es
wird vorgeschlagen, dass das chirurgische Instrument eine Getriebeeinheit
aufweist, die wenigstens zu einem bewegbar gelagerten Griffmittel ein
bewegbar gelagertes Getriebemittel aufweist. Unter einem „bewegbar
gelagerten Getriebemittel" soll in
diesem Zusammenhang insbesondere ein gelenkig, drehbar und/oder
schwenkbar gelagertes Mittel verstanden werden, das zum Übertragen
und Umwandeln von Kräften
dient, wie insbesondere ein Zahnrad, eine bewegbar gelagerte Gewindestange oder
ein mit einer Gewindestange korrespondierendes, bewegbar gelagertes
Gewindemittel und/oder vorteilhaft ein schwenkbar gelagerter Hebel,
wodurch eine besonders konstruktiv einfache und kostengünstig herstellbare
Getriebeeinheit realisiert werden kann. Ferner soll unter „vorgesehen" insbesondere speziell
ausgestattet und/oder ausgelegt verstanden werden. Durch eine entsprechende
Ausgestaltung können
Toleranzen vorteilhaft innerhalb der Getriebeeinheit ausgeglichen
und Produktionskosten reduziert werden.
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Weist
die Getriebeeinheit wenigstens zwei schwenkbar gelagerte, von Hebeln
gebildete Getriebemittel bzw. eine Hebelgetriebeeinheit mit zwei schwenkbar
gelagerten Hebeln auf, kann eine vorteilhafte Kraftumlenkung erreicht
und es können
vor teilhaft mehrere Toleranzausgleichsbereiche geschaffen werden.
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In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass
die beiden Griffmittel und die beiden Stegeinheiten jeweils von
separaten Bauteilen gebildet sind, wodurch konstruktiv einfache und
kostengünstig
herstellbare Einzelteile erreicht werden können.
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Ist
die Getriebeeinheit einstellbar ausgeführt, wie insbesondere in ihrer Übersetzung,
kann das chirurgische Instrument vorteilhaft an unterschiedliche Anforderungen
angepasst werden.
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Zudem
wird vorgeschlagen, dass das chirurgische Instrument eine Verriegelungseinheit
umfasst, die ein Verriegelungsmittel aufweist, das in wenigstens
einer Verriegelungsstellung unmittelbar eine Stegeinheit in ihrer
Bewegung begrenzt, wodurch eine indirekte Kraftumlenkung und dadurch
bedingte unerwünschte
Toleranzen vermieden werden können.
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Ferner
wird ein chirurgisches Instrument mit wenigstens einer ersten und
einer zweiten Stegeinheit vorgeschlagen, die relativ zueinander
bewegbar gelagert sind, und mit einem ersten und einem zweiten Griffmittel,
die relativ zueinander bewegbar gelagert und zur Betätigung der
Stegeinheiten vorgesehen sind, wobei das chirurgische Instrument
eine Verriegelungseinheit umfasst, die zur Entriegelung einer Stegeinheit
zumindest zwei entkoppelte Entriegelungsaktionen fordert. Dabei
soll unter „entkoppelt" insbesondere verstanden
werden, dass ein Element in unterschiedliche Richtungen betätigt werden muss und/oder
vorzugsweise zwei unterschiedliche Elemente betätigt werden müssen, um
eine Entriegelung zu erreichen. Durch eine entsprechende Ausgestaltung
kann ein versehentliches Entriegeln sicher vermieden werden.
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Weist
das chirurgische Instrument eine Federeinheit auf, die dazu vorgesehen
ist, die Griffmittel im unbelasteten Zustand in eine Ausgangsstellung zu
führen,
wobei eine durch die Federeinheit einstellbare Endstellung der Griffmittel
sich von einer Entriegelungsstellung der Griffmittel unterscheidet,
können zumindest
zwei entkoppelte Entriegelungsaktionen konstruktiv einfach realisiert
werden.
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In
einer weiteren Ausgestaltung wird vorgeschlagen, dass die Federeinheit
wenigstens ein Federmittel aufweist, das dazu vorgesehen ist, wenigstens
eine Stegeinheit in wenigstens einer Entriegelungsstellung in Richtung
einer Verriegelungsstellung zu belasten, wodurch wiederum ein ungewolltes selbsttätiges Lösen, ausgehend
von der Endstellung der Federeinheit, vermieden und ein komfortables selbsttätiges Verriegeln,
ausgehend von einer bestimmten Entriegelungsstellung, erreicht werden kann.
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Ferner
wird ein chirurgisches Instrument mit wenigstens einer ersten und
einer zweiten Stegeinheit vorgeschlagen, die relativ zueinander
bewegbar gelagert sind, und mit einem ersten und einem zweiten Griffmittel,
die relativ zueinander bewegbar gelagert und zur Betätigung der
Stegeinheiten vorgesehen sind, wobei zumindest eine Stegeinheit
wenigstens ein, insbesondere zum Austausch vorgesehenes, lösbares Trennmittel
aufweist. Es können
konstruktiv einfache, kostengünstig
her stellbare Einzelteile geschaffen werden, die vorteilhaft auf
ihre spezielle Funktion ausgelegt werden können. Ferner kann insbesondere
das Trennmittel bei Verschleiß vorteilhaft
ausgetauscht und vorzugsweise in Alleinstellung kostengünstig wieder
aufbereitet werden.
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Zeichnung
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Weitere
Vorteile ergeben sich aus der folgenden Zeichnungsbeschreibung.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung dargestellt. Die Zeichnung, die Beschreibung und die
Ansprüche enthalten
zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann wird die Merkmale
zweckmäßigerweise auch
einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren Kombinationen zusammenfassen.
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Es
zeigen:
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1 ein
chirurgisches Instrument in einer Seitenansicht,
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1a einen
vergrößerten Ausschnitt
Ia aus 1,
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1b einen
Schnitt entlang der Linie Ib-Ib in 1,
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2 das
chirurgische Instrument aus 1 im entriegelten
Zustand,
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3 das
chirurgische Instrument aus 1 in einer
Reinigungsstellung und
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4 Stegeinheiten
des chirurgischen Instruments in einer Explosionsdarstellung.
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Beschreibung
des Ausführungsbeispiels
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1 zeigt
ein chirurgisches Instrument, und zwar eine so genannte Knochenzange.
Das chirurgische Instrument weist zwei Stegeinheiten 10, 12 auf,
wobei die obere Stegeinheit 10 relativ zu der unteren Stegeinheit 12 translatorisch
bewegbar gelagert ist. Ferner weist das chirurgische Instrument
ein erstes und ein zweites Griffmittel 14, 16 auf.
Das erste Griffmittel 14 ist schwenkbar an der zweiten
Stegeinheit 12 gelagert und ist damit relativ zu dem zweiten Griffmittel 16,
das über
eine nicht näher
dargestellte Schraubverbindung mit der zweiten Stegeinheit 12 starr
verbunden ist, relativ bewegbar gelagert. Die Griffmittel 14, 16 sind
zur Führung
des chirurgischen Instruments und zur Betätigung der Stegeinheiten 10, 12 bzw.
zum Bewegen der ersten Stegeinheit 10 relativ zur zweiten
Stegeinheit 12 vorgesehen. Die beiden Griffmittel 14, 16 und
die beiden Stegeinheiten 10, 12 sind jeweils von
separaten Bauteilen gebildet.
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Das
chirurgische Instrument weist eine von einer Hebelgetriebeeinheit
gebildete Getriebeeinheit 18 mit drei von schwenkbaren
Hebeln gebildeten Getriebemitteln 20, 22, 24 auf,
die dazu vorgesehen ist, eine Betätigungskraft von den Griffmitteln 14, 16 auf die
Stegeinheiten 10, 12 zu übertragen. Dabei ist ein erstes
von einem Hebel gebildetes Getriebemittel 20 an seinem
ersten Ende schwenkbar an einer Innenseite des ersten Griffmittels 14 gelagert.
An seinem zweiten Ende ist das erste Getriebemittel 20 mit
einem ersten Ende eines zweiten von einem Hebel gebildeten Getriebemittels 22 gekoppelt,
das mit seinem zweiten Ende über
eine nicht näher
dargestellte Schwenkachse mit der ersten Stegeinheit 10 gekoppelt
ist. Im mittleren Bereich ist das zweite Getriebemittel 22 schwenkbar
mit einem ersten Ende eines dritten von einem Hebel gebildeten Getriebemittels 24 gekoppelt,
das an seinem zweiten Ende schwenkbar an dem zweiten Griffmittel 16 gelagert
ist.
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Neben
einem Anlenkpunkt 60 am ersten Griffmittel 14 für das Getriebemittel 20 sind
weitere Anlenkpunkte 62, 64 am ersten Griffmittel 14 für alternative
Getriebemittel 20, 22 vorgesehen, wodurch die
Getriebeeinheit 18 einstellbar ausgeführt ist.
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Das
chirurgische Instrument weist ferner eine Verriegelungseinheit 26 auf,
die ein an der ersten Stegeinheit 10 schwenkbar gelagertes
Verriegelungsmittel 28 umfasst, das in seiner Verriegelungsstellung
unmittelbar die erste Stegeinheit 10 in ihrer Bewegung
in Richtung 70 relativ zur zweiten Stegeinheit 12 begrenzt.
Das Verriegelungsmittel 28 ist über beidseitig angebrachte
Federlaschen 66 in Längsnuten 68 der
zweiten Stegeinheit 12 geführt und wirkt mit einer Anschlagfläche 72 mit
einem an der zweiten Stegeinheit 12 angebrachten Anschlagmittel 74 zusammen
(1a).
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Die
Verriegelungseinheit 26 fordert zur Entriegelung der ersten
Stegeinheit 10, so dass diese von der zweiten Stegeinheit 12 abgehoben
werden kann (1 bis 3), zwei
entkoppelte Entriegelungsaktionen 30, 32, und
zwar muss in einer ersten Entriegelungsaktion 30 das Verriegelungsmittel 28 von
einem Bediener aus seiner Verriegelungsstellung, in der das Verriegelungsmittel 28 parallel
zur ersten Stegeinheit 10 ausgerichtet ist, in die von
den Griffmitteln 14, 16 abgewandte Richtung geschwenkt werden
(1 und 2). Dabei rasten die Federlaschen 66 aus
den Längsnuten 68 aus.
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Das
chirurgische Instrument weist eine Federeinheit 34 auf,
die zur Führung
der Griffmittel 14, 16 im unbelasteten Zustand in eine
Ausgangsstellung 36 vorgesehen ist. In einer sich an die
erste Entriegelungsaktion 30 anschließenden zweiten Entriegelungsaktion 32 muss
das erste Griffmittel 14 in die vom zweiten Griffmittel 16 abgewandte
Richtung geschwenkt werden (1 und 2).
Eine durch die Federeinheit 34 einstellbare Endstellung
der Griffmittel 14, 16 unterscheidet sich von
einer Entriegelungsstellung 38 der Griffmittel 14, 16,
in der die erste Stegeinheit 10 von der zweiten Stegeinheit 12 abgehoben
werden kann. In der durch die Federeinheit 34 einstellbaren
Endstellung sind die Stegeinheiten 10, 12 mittels
Führungsmittel 92, 94 einer
Führungseinheit
miteinander gekoppelt (1, 1b und 3),
so dass die erste Stegeinheit 10 nicht von der zweiten
Stegeinheit 12 abgehoben werden kann, während in der Entriegelungsstellung 38 die
Führungsmittel 92, 94 in
eine Freigabestellung geführt sind,
so dass ein Abheben der ersten Stegeinheit 10 von der zweiten
Stegeinheit 12 ermöglicht
wird.
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Die
Federeinheit 34 weist eine Plattfeder 76 und ein
von einer Schraubendruckfeder gebildetes, in einer Hülse 78 angeordnetes
Federmittel 40 auf, das über eine in der Hülse 78 verschiebbare
Federauflage 88 und einen am ersten Griffmittel 14 befestigten
Stößel 90 mit
dem ersten Griffmittel 14 gekoppelt ist. Beim Schwenken
des ersten Griffmittels 14, ausgehend von der durch die
Federeinheit 34 einstellbaren Endstellung bzw. ausgehend
von der Ausgangsstellung 36, in die vom zweiten Griffmittel 16 abgewandte
Richtung, wird die mit dem Stößel 90 gekoppelte
Federauflage 88 in der Hülse 78 in die von dem
zweiten Griffmittel 16 abgewandte Richtung verschoben und
das Federmittel 40 wird zusammengedrückt, so dass die erste Stegeinheit 10 in
der Entriegelungsstellung 38 in Richtung einer Verriegelungsstellung 42 belastet
ist. Im entriegelten Zustand der ersten Stegeinheit 10 kann
das chirurgische Instrument vorteilhaft gereinigt werden.
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Die
Stegeinheiten 10, 12 weisen jeweils ein lösbares,
von einem Schneidkopf gebildetes Trennmittel 44, 46 auf,
und zwar sind die Trennmittel 44, 46 jeweils einstückig mit
einem lösbaren
Stegteil 48, 50 ausgeführt (4). Die
lösbaren
Stegteile 48, 50 weisen jeweils ein in Längsrichtung
ausgeführtes, von
einem Fortsatz gebildetes Steckmittel 52, 54 auf, mittels
deren die Stegteile 48, 50 im montierten Zustand mit jeweils
einem korrespondierenden Stegteil 56, 58 gekoppelt
sind, und zwar sind die von Fortsätzen gebildeten Steckmittel 52, 54 in
Ausnehmungen der Stegteile 56, 58 eingesteckt.
In Längsrichtung sind
die Steckmittel 52, 54 mittels Schrauben 80, 82 in
den Ausnehmungen der Stegteile 56, 58 gesichert. Zur
Verdrehsicherung sind an die Steckmittel 52, 54 Eckprofile 84, 86 angeformt,
die im montierten Zustand in entsprechende Aufnahmebereiche der
Stegteile 56, 58 in Umfangsrichtung formschlüssig eingreifen.
Im montierten Zustand bilden die Stegteile 48, 56 und
die Stegteile 50, 58 jeweils stufenlose Übergänge.
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- 10
- Stegeinheit
- 12
- Stegeinheit
- 14
- Griffmittel
- 16
- Griffmittel
- 18
- Getriebeeinheit
- 20
- Getriebemittel
- 22
- Getriebemittel
- 24
- Getriebemittel
- 26
- Verriegelungseinheit
- 28
- Verriegelungsmittel
- 30
- Entriegelungsaktion
- 32
- Entriegelungsaktion
- 34
- Federeinheit
- 36
- Ausgangsstellung
- 38
- Entriegelungsstellung
- 40
- Federmittel
- 42
- Verriegelungsstellung
- 44
- Trennmittel
- 46
- Trennmittel
- 48
- Stegteil
- 50
- Stegteil
- 52
- Steckmittel
- 54
- Steckmittel
- 56
- Stegteil
- 58
- Stegteil
- 60
- Anlenkpunkt
- 62
- Anlenkpunkt
- 64
- Anlenkpunkt
- 66
- Federlasche
- 68
- Längsnut
- 70
- Richtung
- 72
- Anschlagfläche
- 74
- Anschlagmittel
- 76
- Plattfeder
- 78
- Hülse
- 80
- Schraube
- 82
- Schraube
- 84
- Eckprofil
- 86
- Eckprofil
- 88
- Federauflage
- 90
- Stößel
- 92
- Führungsmittel
- 94
- Führungsmittel