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Die
Erfindung betrifft ein Kissen auf Schaumstoffbasis zur Verwendung
im medizinischen Bereich, wie bspw. in Operationssälen, wobei
das Kissen eine Außenhülle aufweist
und eine Verankerungsausnehmung zur Verankerung des Kissens auf
einem Nocken.
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Kissen
der in Rede stehenden Art sind bekannt. Diese finden insbesondere
Verwendung zur Unterstützung
von Körperteilen
einer auf einer Liege oder einem Operationstisch liegenden Person.
Derartige Kissen sind bspw. auf einem Operationstisch in einfacher
Weise festlegbar, wozu tischseitig Nocken oder andere stiftartige
Vorsprünge
vorgesehen sind, die in entsprechende Verankerungsausnehmungen des
Kissens eingreifen. Diesbezüglich
ist es weiter bekannt, die entsprechenden Verankerungsausnehmungen
in dem Kissen unmittelbar einzuformen, dies unter thermischer Verformung
des auf Schaumstoff basierenden Kissenkerns oder als Ausformung
in einem Polyurethan-Weichschaumkissen
(Integralschaumteil), welche in einer geschlossenen Form als Gussteil
hergestellt werden.
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In
Hinblick auf den zuvor beschriebenen Stand der Technik wird eine
technische Problematik der Erfindung darin gesehen, ein Kissen der
in Rede stehenden Art insbesondere hinsichtlich dessen Ausgestaltung
zur Verankerung desselben verbessert auszugestalten.
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Diese
Problematik ist zunächst
und im Wesentlichen durch den Gegenstand des Anspruches 1 gelöst, wobei
darauf abgestellt ist, dass die Verankerungsausnehmung durch ein
Einsatzteil geschaffen ist. Zufolge dieser Ausgestaltung ist ein
Kissen der in Rede stehenden Art geschaffen, welches hinsichtlich der
gewünschten
Verankerungsmöglichkeit
verbessert ausgestaltet ist. So ist ein Einsatzteil vorgesehen,
zur Ausbildung der Verankerungsausnehmung bzw. zur Bildung der
freien Innenfläche
zur Zusammenwirkung mit den bspw. tischseitigen Nocken oder dergleichen.
Die zur Zusammenwirkung mit diesen Nocken benötigte stabilisierte Umfangswandung
der Verankerungsausnehmung ist insbesondere durch das vorgesehene
Einsatzteil geschaffen. Dieses muss nicht zwangsläufig die
vollständige,
der Mantelwandung des Nockens zugewandte Verankerungsausnehmungswandung
formen. Vielmehr sind auch durch das Einsatzteil partielle, formstabile
Wandungsabschnitte bildbar, die maßgeblich mit den Nocken zusammenwirken.
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Die
Gegenstände
der weiteren Ansprüche sind
nachstehend in Bezug zu dem Gegenstand des Anspruches 1 erläutert, können aber
auch in ihrer unabhängigen
Formulierung von Bedeutung sein.
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So
ist in einer vorteilhaften Weiterbildung des Erfindungsgegenstandes
vorgesehen, dass die Schaumstofflage, die das Einsatzteil umgibt,
thermisch unverformt bleibt. Die Ausbildung der Verankerungsausnehmung
durch das Einsatzteil bietet diesen Vorteil. Das Einsatzteil selbst
formt die stabilen Innenflächen
zur Zusammenwirkung mit dem bspw. tischseitigen Nocken. Zufolge
dessen kann auf die thermische Verformung der Schaumstofflage im
Bereich der Verankerungsausnehmung verzichtet werden. Das Kissen
muss entsprechend nicht mehr aus einem Monomaterial bestehen. Der
Aufbau des Kissenkerns ist somit nicht mehr abhängig von der Festigkeit des
tischseitigen Nockens. Dies bietet weiter den Vorteil einer größeren Auswahl
an unterschiedlichen Schaumstoffmaterialien zur Polsterung des Kissens,
welche Auswahl beim bekannten Stand der Technik, bei welchem die
Verankerungsausnehmung durch thermische Verformung der Schaumstofflage erreicht
ist, beschränkt
ist auf Schaumstoffe, die diese thermische Verformung zulassen.
Solche thermisch verformbaren Schaumstoffe sind generell gegenüber anderen,
nunmehr durch die vorgeschlagene Erfindung auch einsetzbaren Schaumstoffe,
härter
eingestellt, um hierdurch die nötige
Stabilität durch
thermische Verformung zu erreichen. Das erfindungsgemäß mit dem
Einsatzteil versehene Kissen ist aufgrund der nunmehr größeren Auswahl
einsetzbarer Schaumstoffmaterialien insbesondere im Bereich der
Verankerungsausnehmung variabler auf gewünschte Dämpfungs- bzw. Unterstützungseigenschaften einstellbar.
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Das
Einsatzteil kann partiell die Innenfläche bzw. die Innenwandung zur
Zusammenwirkung mit dem Nocken bilden. Bevorzugt wird diesbezüglich eine
Ausgestaltung, bei welcher das Einsatzteil einen Ringkörper ausbildet,
weiter bevorzugt in Form eines Hohlzylinders mit kreisförmigem Grundriss.
Dieser Ringkörper
kann in einen zu dem Einsatzteil gehörenden Boden übergehen,
zufolge dessen eine vollständige
Auskleidung der das Einsatzteil aufnehmenden, bohrungsartigen Ausnehmung
der Schaumstofflage erreicht ist. So kann weiter ein so gestaltetes Einsatzteil
zu einer gewünschten
Wasserdichtigkeit beitragen, dies weiter in Zusammenwirkung mit
der sonstigen Außenhülle des
Kissens. So ist weiter bevorzugt das Einsatzteil mit dem Kissen
verklebt, so ggf. auch mit der eine entsprechende Aufnahmeöffnung für das Einsatzteil
aufweisenden Schaumstofflage. Weiter bevorzugt ist das Einsatzteil
mit der Außenhülle des
Kissens verklebt, dies ggf. zusätzlich
zu einer Verklebung des Einsatzteiles mit der Schaumstofflage. Durch
die vorgeschlagene Verklebung des Einsatzteiles mit der Außenhülle des
Kissens ist letzteres in bevorzugter Ausgestaltung wasserdicht gebildet.
Alternativ zu einer Verklebung kann auch, je nach Materialwahl von
Einsatzteil und Außenhülle, eine
Verhaftung bspw. durch Schweißen
erfolgen. Zur verbesserten Verhaftung von Einsatzteil und Außenhülle
ist weiter vorgesehen, dass das Einsatzteil einen zum Übergriff
auf die Außenhülle geeigneten, umlaufenden
Rand aufweist. Zufolge dessen ist ein hut- oder napfteilartiges
Einsatzteil geschaffen, mit einem radial über den Ringkörper nach
außen
abragenden Kragen, der weiter den entsprechenden Öffnungsrand
der Außenhülle übergreifend
auf dieser flächig
aufliegt. In bevorzugter Ausgestaltung liegt das Einsatzteil als
gesondert dem Kissen im Zuge der Herstellung zuführbares Einzelteil vor. Das
Einsatzteil besteht hierbei be vorzugt aus einem Schaumstoffmaterial,
so weiter zur Erlangung einer gewünschten Wasserdichtigkeit aus
einem geschlossenporigen Polyethylenschaum. Um die für die Zusammenwirkung
mit dem Nocken nötige
Stabilität
der Verankerungsausnehmung bzw. des Einsatzteiles zu erreichen,
ist vorgesehen, dass das Einsatzteil in Form gegossen bzw. durch
einen thermischen Umformprozess hergestellt ist, so weiter bevorzugt
in eine hut- bzw. napfteilartige Form. Das Einsatzteil weist zufolge
dieser Ausgestaltung eine genügende Eigenstabilität auf. Die
Außenhülle ist
elektrisch leitfähig
gehalten, wobei weiter die Außenhülle als
ein sogenanntes Kunstleder ausgebildet sein kann. Kunstleder ist
in der Regel ein Verbund von textilem Gewebe mit einer Kunststoffbeschichtung,
wobei es sich weiter bevorzugt um Naturfasergewebe oder Kunstfasern
handelt, die mit einer Polyurethanbeschichtung versehen sind. Zur
Einstellung der elektrischen Leitfähigkeit kann diese Polyurethanbeschichtung
mit einem entsprechend leitfähigen
Material versehen sein, so weiter bspw. mit Ruß. Um etwaige elektrische Ladungen
innerhalb des Kissens sicher ableiten zu können, ist auch das Einsatzteil
elektrisch leitend eingestellt, wobei zudem auch eine elektrische Überleitung
zwischen Einsatzteil und Außenhülle sichergestellt
ist. So können
elektrische Ladungen über
die Kissen-Außenhülle und
das Einsatzteil über den
in die durch das Einsatzteil gebildete Verankerungsausnehmung einsitzenden
Nocken abgeleitet werden.
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Nachstehend
ist die Erfindung anhand der beigefügten Zeichnung, die lediglich
ein Ausführungsbeispiel
darstellt, näher
erläutert.
Es zeigt:
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1 ein
erfindungsgemäßes Kissen
in perspektivischer Darstellung mit einem gesonderten Einzelteil;
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2 das
Kissen in Seitenansicht auf einem schematisch angedeuteten Tisch
verankert:
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3 den
Längsschnitt
gemäß der Linie III-III
in 1;
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4 eine
der 3 entsprechende Schnittdarstellung, jedoch nach
Zuordnung und Verklebung des Einsatzteils;
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5 die
Herausvergrößerung des
Bereichs V in 4;
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6 den
Stopfen in Seitenansicht;
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7 den
Stopfen in Vorderansicht;
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8 den
Stopfen in perspektivischer Rückansicht;
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9 den
Stopfen in perspektivischer Vorderansicht.
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Dargestellt
und beschrieben ist zunächst
mit Bezug zu 1 ein Kissen 1 zur
Verwendung im medizinischen Bereich, so bspw. zur Verwendung in Operationssälen. Derartige
Kissen dienen der Unterstützung
von Körperteilen
einer bspw. auf einer Trage oder einem Operationstisch liegenden
Person.
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Das
Kissen 1 weist im Wesentlichen einen Schaumstoffkern 2 – in dem
dargestellten Ausführungsbeispiel
bestehend aus zwei übereinander
angeordneten Schaumstofflagen 2' und 2'',
wobei eine untere Lage 2',
bspw. bestehend aus einem Melaminharzschaumstoff, etwa eine Dicke
aufweist, die dem Zweifachen der darüber angeordneten Lage 2'', bspw. aus einem Polyurethanschaum,
entspricht – und
eine diesen Schaumstoffkern 2 umfassende Hüllung 3 auf.
Bezüglich
der Umhüllung 3 handelt
es sich bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel um ein sogenanntes
Kunstleder, deren Polyurethanschicht zur elektrisch leitfähigen Ausgestaltung
der Umhüllung 3 entsprechend
eingestellt ist, so bspw. durch Zugabe von Ruß oder dergleichen.
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Die
Umhüllung 3 ist
innenwandig kaschiert mit einer ca. 3 bis 4 mm starken Polyethylen-Schaumschicht 4.
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Die
Umhüllung 3 mit
der innen ankaschierten PE-Schaumstoffschicht 4 umfaßt den maßgeblich vorgegebenen
Schaumstoffkern 2 koffer- oder taschenartig unter Ausbildung
eines Oberteils 5 und eines Unterteils 6, welche
Teile über
eine Naht 8 miteinander verbunden sind.
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Das
Kissen 1 ist zur Verankerung desselben auf dem Tisch 17,
bspw. Operationstisch, mit einer Verankerungsausnehmung 9 versehen.
Diese ist bodenseitig, d.h. der dem Tisch 17 zugewandten
Fläche 16 des
Kissens 1 zugeordnet, ausgebildet. Die Verankerungsausnehmung 9 ist
geformt durch eine kreiszylinderartige, sich in den Schaumstoffkern 2 erstreckende Öffnung,
zur Aufnahme eines tischseitigen Nockens 10. Über diese
Verankerung ist das Kissen 1 gegen Schiebeverlagerung gesichert.
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Die
Verankerungsausnehmung 9 ist durch ein Einsatzteil 11 gebildet.
Letzteres liegt im Zuge der Herstellung des Kissens 1 zunächst als
Loseteil vor, gefertigt aus einem Polyethylenschaum, welches in Form
gegossen bzw. durch einen thermischen Umformprozess hergestellt
ist, zufolge das Einsatzteil 11 eine genügende Eigenstabilität aufweist.
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Das
Einsatzteil 11 weist eine insgesamt hut- oder napfteilartige
Gestalt auf, mit einem zentralen Ringkörper 12 in Form eines
Hohlzylinders. Dieser Ringkörper 12 weist
bei einer Materialstärke
von etwa 5 mm einen Außendurchmesser
von ca. 30 bis 35 mm, bspw. 32 mm auf, dies weiter bei einer Gesamthöhe in Achserstreckung
des Ringkörpers 12 von
etwa 25 mm.
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Das
weiter grundsätzlich
rotationssymmetrisch in Bezug auf die Körperachse x ausgestaltete Einsatzteil 11 besitzt
einen Boden 13, mit einer Wandungsstärke, die in dem dargestellten
Ausführungsbeispiel
etwas größer gewählt ist
als die Wandungsstärke
des Ringkörpers 12,
nämlich
hier etwa 7 mm.
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Der
Boden 13 erstreckt sich senkrecht zur Ringkörpererstreckung
im Bereich eines freien Endes des Ringkörpers 12.
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Das
dem Boden 13 gegenüberliegende Ende
des Ringkörpers 12 ist
mit einem nach radial außen
abragenden, umlaufenden Rand 14 versehen. Das radiale Überstandsmaß a über den
Ringkörper 12 hinaus
beträgt
in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
etwa 4 mm, dies bei einer Randstärke
von etwa 1,5 mm.
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Das
geschlossenporig aus einem Polyethylenschaum bestehende Einsatzteil 11 ist
weiter elektrisch leitend eingestellt, so bspw. durch Zusatz von Ruß oder dergleichen.
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Angepasst
an den Außendurchmesser
des Ringkörpers 12 sowie
dessen Höhe
h ist in dem Schaumstoffkern 2 ausgehend von der Bodenfläche 15 des
Unterteils 6 eine kreiszylinderförmige Aufnahmeöffnung 16 ausgebildet.
Diese ist bspw. freigeschnitten. Die die Aufnahmeöffnung 16 umfassenden Schaumstoffwandungen
sind hinsichtlich der Ausbildung der Verankerungsausnehmung 9 weder
komprimiert noch thermisch verformt. Die Stabilität der Verankerungsausnehmung 9 ist
erst durch Einfügen des
Einsatzteiles 11 erreicht. Insofern können Schaumstoffe zur Kernbildung
des Kissens 1 Verwendung finden, die nicht zwingend thermisch
verformbar sein müssen.
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Das
Einsatzteil 11 wird in die Aufnahmeöffnung 16 eingesetzt
und dort verklebt. Dies unter bevorzugt vollflächiger Abstützung sowohl des Ringkörpers 12 als
auch des Bodens 13 an den zugeordneten Flächen der
Schaumstoffkern- Aufnahmeöffnung 16.
Die Festlegung erfolgt durch Verklebung, so einerseits durch Verklebung
im Bereich der Ringkörper-
und Boden-Außenfläche mit
der zugeordneten Schaumstoffkernwandung. Zum weiteren erfolgt bevorzugt
auch eine Verklebung im Bereich des die die Aufnahmeöffnung 16 umgebenden
Umhüllung 3 übergreifenden
Randes 14. Die Verklebung ist mit dem Bezugszeichen 18 versehen.
Gegebenenfalls kann insbesondere diese Randverklebung gleichzeitig
unter Druckbeaufschlagung erfolgen, um so einen zumindest annähernd stufenlosen Übergang
von Umhüllung 3 zum
Rand 14 des Einsatzteiles 11 zu erreichen.
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Da
sowohl die Umhüllung 3 als
auch das Einsatzteil 11 elektrisch leitend eingestellt
sind, ist eine gute Ableitung von elektrischen Ladungen aus dem Kissen 1 erreicht.
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Alle
offenbarten Merkmale sind (für
sich) erfindungswesentlich. In die Offenbarung der Anmeldung wird
hiermit auch der Offenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten Prioritätsunterlagen
(Abschrift der Voranmeldung) vollinhaltlich mit einbezogen, auch
zu dem Zweck, Merkmale dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender
Anmeldung mit aufzunehmen.