-
Die
Erfindung betrifft zunächst
ein zur Ableitung von elektrischen Ladungen ausgebildetes Kissen
auf Schaumstoffbasis zur Verwendung im medizinischen Bereich, wie
bspw. in Operationssälen,
wobei das Kissen eine Außenhülle aus
elektrisch leitfähigem
Material aufweist, wobei weiter eine Naht zur Verbindung von zugeordneten
Randbereichen der Umhüllung
ausgebildet ist.
-
Kissen
der in Rede stehenden Art sind bekannt. Diese dienen zur Unterstützung von
Körperteilen
eines auf einer Liege oder auf einem Operationstisch liegenden Person.
Diese Kissen weisen einen Schaumstoffkern auf, welcher von einer
bevorzugt reinigbaren Außenhülle umschlossen
ist. Diese Außenhülle ist
zur Ableitung elektrischer Ladungen entsprechend eingestellt. Die
Naht zur Verbindung von zugeordneten Randbereichen der Umhüllung ist
insbesondere bei Verwendung eines Kunststoffmaterials für die Umhüllung durch
Wärmebehandlung,
insbesondere Schweißung
oder alternativ durch Klebung erreicht.
-
Im
Hinblick auf den zuvor beschriebenen Stand der Technik wird eine
technische Problematik der Erfindung darin gesehen, ein Kissen der
in Rede stehenden Art hinsichtlich der Forderung elektrische Ladungen
sicher ableiten zu können,
verbessert auszugestalten.
-
Diese
Problematik ist zunächst
und im Wesentlichen durch den Gegenstand des Anspruches 1 gelöst, wobei
darauf abgestellt ist, dass die Naht nur teilweise umlaufend ausgebildet
ist und dass in einem verbleibendem Bereich die Umhüllung integral durchgehend
ausgebildet ist. Zufolge dieser Ausgestaltung ist eine verbesserte
Ableitung elektrischer Ladungen erreicht. Durch den integral durchgehenden
Abschnitt der Umhüllung
abseits der Naht ist ein nicht unterbrochener Umhüllungsabschnitt
gegeben, der sich von der Oberseite des Kissens bis zu dessen Unterseite
einheitlich erstreckt. In Verbindung mit der elekt risch leitfähigen Ausgestaltung
der Umhüllung ist
durch diesen unterbrechungsfreien Umhüllungsabschnitt die Ableitung
elektrischer Ladungen auch von der Kissenoberseite erreicht. Es
ist im übertragenen
Sinne durch den nicht unterbrochenen Umhüllungsbereich ein elektrischer
Leitungsverbinder zwischen Kissenoberseite und Kissenunterseite
geschaffen. In Abhängigkeit
von der Form des zu umhüllenden
Schaumstoffkörpers
ist die Umlauflänge der
Naht gewählt.
Diese beträgt
bevorzugt mindestens 20% der Kissen-Umlauflänge, so weiter bspw. 70–90%. Die
vorgeschlagene Ausbildung erweist sich insbesondere bei solchen
Kissen von Vorteil, bei welchen eine thermoplastisch verformbare
Schaumfüllung
bzw. eine thermisch verformbare Innenkaschierung der Außenhülle, so
weiter bspw. eine PE-Schaumschicht, bis in den Umhüllungs-Randbereich
geführt
ist und dort nach einer Nahtbildung durch Wärme- und Druckbeaufschlagung,
ggf. zur weiteren Verwendung eines Klebers oder dergleichen, als
Isolator zwischen den ansonsten elektrisch leitfähigen Randabschnitten der Umhüllung eingreift.
-
Die
Erfindung betrifft des Weiteren ein Kissen nach den Merkmalen des
Oberbegriffs des Anspruches 1, wobei diesbezüglich zur Verbesserung der
Ableitung von elektrischen Ladungen vorgeschlagen wird, dass die
gegenüberliegenden
Randbereiche der Naht mittels eines elektrisch leitfähigen Verbindungsteils
quer zur Nahtebene verbunden sind. Zufolge dieser Ausgestaltung
ist eine elektrische Ableitung durch den Umhüllungs-Randbereich erzielt. Die
ansonsten ggf. durch Zwischenlage einer weiter bevorzugt thermoplastisch
verformbaren PE-Schaumstoffschicht zueinander isolierten Naht-Randbereiche
der Umhüllung
werden zufolge der Anordnung des vorgeschlagenen Verbindungsteils
elektrisch miteinander verbunden. Es kann mittels eines oder mehrerer
solcher Verbindungsteile auch ein gattungsgemäßes Kissen mit umlaufender Naht
elektrisch ableitend eingestellt werden.
-
Der
Gegenstand des Anspruches 1 ist sowohl in seiner unabhängigen Formulierung
von Bedeutung, kann aber auch in Kombination zu dem Gegenstand des
Anspruches 1 betrachtet werden, so dass sich hieraus ein Kissen
ergibt, welches eine Umhüllung
aufweist, deren Naht nicht vollständig umlaufend ausgebildet
ist. Die Ableitung von elektrischer Ladung ist einerseits durch
den nicht unterbrochenen Umhüllungsabschnitt
und zum weiteren durch nahtseitig vorgesehene elektrisch leitfähige Verbindungsteile
erreicht.
-
Die
Gegenstände
der weiteren Ansprüche sind
nachstehend sowohl in Bezug zu dem Gegenstand des Anspruches 1 als
auch in Bezug zu dem Gegenstand des Anspruches 2 oder darüber hinaus in
Bezug auf eine Kombination zu den Gegenständen der Ansprüche 1 und
2 erläutert,
können
aber auch in ihrer unabhängigen
Formulierung von Bedeutung sein.
-
So
ist in einer vorteilhaften Weiterbildung des Erfindungsgegenstandes
vorgesehen, dass das Verbindungsteil die Randbereiche durchsetzt,
dies in einer Richtung quer zur Nahtebene. Alternativ kann ein Verbindungsteil
auch bspw. klammerartig ausgeformt sein, zur bspw. klemmenden Fassung
der Randbereiche in dem offenen U-Profil der Klammer. Durchsetzt
das Verbindungsteil die Randbereiche, kann dieses bspw. stiftartig
ausgeformt sein. Wesentlich hierbei ist die elektrisch korrekte
Kontaktierung zwischen Verbindungsteil und elektrisch leitfähig eingestellten
Randbereichen, was weiter bevorzugt durch eine vergrößerte Auflage-
und Kontaktfläche
des Verbindungsteils gegeben ist. Dies kann bspw. dadurch erreicht
sein, dass das Verbindungsteil als Verbindungsniet ausgebildet ist.
Dessen in der Regel linsenkopfartigen Nietköpfe liegen oberflächenseitig der
Randbereiche auf diesen auf. Das Verbindungsteil ist zur geforderten
elektrischen Leitfähigkeit
entsprechend eingestellt, so bspw. durch Ausbildung des Verbindungsteils
als Metallteil. Die Umhüllung besteht
weiter bevorzugt aus einem elektrisch leitfähigen Kunstleder. Als Kunstleder
wird ein Verbund von textilem Gewebe mit einer Kunststoffbeschichtung
verstanden.
-
Hierbei
handelt es sich um Naturfasergewebe oder Kunstfasern, die mit einer
weichen Polyurethan-Schicht beschichtet sind. Diese Beschichtung ist
im vorliegendem Fall bevorzugt geschäumt ausgeführt und zur Einstellung einer
elektrischen Leitfähigkeit
bspw. mit Ruß versehen.
In der Regel ist die Oberfläche
von sogenanntem Kunstleder genarbt, so dass diese einer Lederstruktur
entspricht. Schließlich wird
vorgeschlagen, dass das Kissen wasserdicht ausgebildet ist, wozu
die vorgeschlagene Ausgestaltung der Umhüllung beiträgt. Des Weiteren ist durch eine
randseitige Komprimierung und thermoplastische Verformung, ggf.
einhergehend mit einer Verklebung der vorgeschlagenen PE-Schicht zusammen mit
den nahtseitigen Randbereichen der Umhüllung, auch der Nahtbereich
wasserdicht eingestellt. Eine sich im Zuge der Wärmebehandlung des Nahtbereiches
sich einstellende Kaschierung der Umhüllungs- und PE-Schaumstofflagen
erhöht
die gewünschte Wasserdichtigkeit
weiter.
-
Nachstehend
ist die Erfindung anhand der beigefügten Zeichnung, die lediglich
zwei Ausführungsbeispiele
darstellt, näher
erläutert.
Es zeigt:
-
1 ein
erfindungsgemäßes Kissen
in perspektivischer Darstellung, eine erste Ausführungsform betreffend;
-
2 eine
perspektivische Rückansicht
gegen das Kissen;
-
3 den
vergrößerten Schnitt
gemäß der Linie
III-III in 1;
-
4 den
herausvergrößerten Bereich
IV in 3;
-
5 eine
weitere Querschnittsdarstellung durch einen Randbereich des Kissens,
eine zweite Ausführungsform
betreffend;
-
6 die
Herausvergrößerung des
Bereichs VI in 5.
-
Dargestellt
und beschrieben ist zunächst
mit Bezug zu 1 ein Kissen 1 zur
Verwendung im medizinischen Bereich, so bspw. zur Verwendung in Operationssälen. Derartige
Kissen dienen der Unterstützung
von Körperteilen
einer bspw. auf einer Trage oder einem Operationstisch liegenden
Person.
-
Das
Kissen 1 weist im Wesentlichen einen Schaumstoffkern 2 und
eine diesen umfassende Umhüllung 3 auf.
Bezüglich
der Umhüllung 3 handelt
es sich bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel um ein sogenanntes
Kunstleder, also einem Verbund aus textilem Gewebe und einer weichen
Polyurethan-Schicht, welche weiter in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
geschäumt
ausgeführt
ist.
-
Der
Schaumstoffkern 2 kann unterschiedlich gestaltet sein.
Beispielhaft ist hier ein Schaumstoffkern 2 bestehend aus
einem Polyurethanschaum.
-
Die
Umhüllung 3 ist
innenwandig kaschiert mit einer ca. 3–4 mm starken Polyethylen-Schaumschicht 4.
-
Die
Umhüllung 3 mit
der innen ankaschierten PE-Schaumstoffschicht 4 umfasst
den maßgeblich vorgebenden
Schaumstoffkern 2 koffer- oder taschenartig unter Ausbildung
eines Oberteils 5 und eines Unterteils 6, welche
Teile einstückig
miteinander verbunden sind durch einen integral durchgehend ausgebildeten
Umhüllungsabschnitt 7.
-
In
dem dargestellten Ausführungsbeispiel, welches
ein im Grundriss ovales Kissen 1 mit abgeflachten Ober-
und Unterseiten betrifft, formt der integral durchgehende Umhüllungsabschnitt 7 einen
Rückenbereich
aus, entlang einer Längsseite
des Kissens 1. Die gegenüberliegende Längsseite
sowie die Schmalrandseiten der Umhüllung 3 sind hingegen nicht
integral durchgehend ausge bildet, sondern vielmehr zur Bildung einer
Taschenöffnung
voneinander getrennt. Durch diese Taschenöffnung ist der Schaumstoffkern 2 einführbar. Entlang
der in dem dargestellten Ausführungsbeispiel über drei
der vier Grundseiten der Umhüllung 3 vorgesehenen
Trennlinie von Oberteil 5 und Unterteil 6 ist
eine Naht 8 vorgesehen, zur Verbindung von zugeordneten
nach außen
auslippenden Randbereichen 9 der Umhüllung 3. Diese Randbereiche 9 erstrecken
sich im Wesentlichen etwa senkrecht zur zugeordneten Seitenwandfläche der
Umhüllung 3 bzw.
des Ober- oder Unterteils 5, 6, wobei das Auskragmaß der Randbereiche 9 über die
Seitenwandabschnitte hinaus etwa 3 bis 6 mm beträgt.
-
Zufolge
der innenseitigen Schaumstoffschicht-Kaschierung der Umhüllung 3 sind
auch zwischen den beiden Randbereichen 9 von Oberteil 5 und
Unterteil 6 Randabschnitte 10 der PE-Schaumstoffschicht 4 platziert.
-
Die
Naht ist gebildet durch thermoplastische Verformung der Randbereiche 9 und
der zwischen diesen gefassten Randabschnitte 10 der PE-Schaumstofflagen 4,
dies unter Wärme-
und Druckbeaufschlagung der Randbereiche 9. Hierbei verbacken
die sandwichartig übereinanderliegenden Lagen
im Nahtbereich, wobei die randabschnittseitigen Zwischenlagen der
PE-Schaumstoffschicht kaschierkleberartig wirken. Gegebenenfalls
kann zusätzlich
ein Klebstoff eingesetzt werden.
-
Zufolge
dieser Ausgestaltung ist die Naht 8 wasserdicht gehalten.
-
Die
PE-Randabschnitte 10 zwischen den Randbereichen 9 wirken
ggf. isolierend, so dass entlang der Naht 8 zwischen den
Randbereichen 9 von Oberteil 5 und Unterteil 6 keine
elektrisch leitfähige Überleitung
erreicht werden kann. Zur sicheren Ableitung von elektrischen Ladungen,
insbesondere aus dem Oberteil 5 in das Unterteil 6 oder
umgekehrt dient der integral durchgehende Umhüllungsabschnitt 7,
welcher sich zwischen den Umfangsenden der Naht 8 erstreckt.
-
In
den 5 und 6 ist eine alternative Ausgestaltung
des Erfindungsgegenstandes dargestellt. Hier ist eine elektrisch
leitfähige
Verbindung im Nahtbereich hergestellt. Hierzu sind metallische Verbindungsteile 11 in
Form von Verbindungsnieten 12 vorgesehen, die die Randbereiche 9 sowie
die zwischen diesen gefassten Randabschnitte 10 der PE-Schaumstofflagen 4 quer
zur Erstreckungsebene der Naht 8 durchsetzen.
-
Die
beidseitig ausgeformten Nietköpfe 13 stellen
die elektrische Verbindung der Randbereiche 9 der insgesamt
elektrisch leitfähig
eingestellten Umhüllung 3 her,
indem diese im Querschnitt etwa linsenkopfartigen Nietköpfe 13 flächig auf
den jeweils zugewandten Oberseiten der Randbereiche 9,
dieselben und die Randabschnitte 10 einklemmend aufliegen.
-
Eine
weitere elektrische Überleitung
ist durch die Kontaktierung des Niethalses 14 mit den Durchbrechungswandungen 15 der
Randbereiche 9 gegeben.
-
Zur
Herstellung der elektrischen Verbindung zwischen Ober- und Unterteil
reicht ein Verbindungsteil 11. Es können aber auch mehrere über den
Umfang bevorzugt gleichmäßig verteilt
angeordnete Verbindungsteile 11 vorgesehen sein.
-
Die
vorgeschlagene elektrische Verbindung von Oberteil 5 und
Unterteil 6 mittels die Randbereiche 9 durchsetzenden
Verbindungsniete 12 kann in Kombination mit einer Lösung gemäß den Darstellungen 1 bis 4 vorgesehen
sein. Ein weiteres Anwendungsgebiet dieser Niet-Lösung sind
Kissen 1 mit durchgehend umlaufender Naht 8, also
solche, die keinen integral durchgehenden und hierdurch den elektrischen
Kontakt zwischen Oberteil 5 und Unterteil 6 erbringenden
Umhüllungsabschnitt 7 aufweisen.
-
Die
vorbeschriebenen Lösungen
sind nicht beschränkt
auf die in den Darstellungen gezeigte Kissenform. Vielmehr sind
auch andere dreidimensionale Kissenlösungen denkbar, die eine Naht 8 aufweisen,
welche nur über
einen Teilabschnitt des Umfangs ausgebildet ist, während zwischen
zwei zueinander beabstandeten Nahtenden ein die elektrische Verbindung
zweier ansonsten durch die Naht 8 voneinander getrennter
Umhüllungsabschnitte
herstellt. So kann das Kissen 1 auch tonnen- oder quaderförmig gebildet
sein, weiter auch polygonale Körperformen,
bis hin zu Kissen 1 mit Freiformflächen.
-
Alle
offenbarten Merkmale sind (für
sich) erfindungswesentlich. In die Offenbarung der Anmeldung wird
hiermit auch der Offenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten Prioritätsunterlagen
(Abschrift der Voranmeldung) vollinhaltlich mit einbezogen, auch
zu dem Zweck, Merkmale dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender
Anmeldung mit aufzunehmen.