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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Rückstoßdüse für den Rotor einer Zentrifuge,
insbesondere für
einen zweiteiligen Rotor mit einem ein Lebensdauerbauteil der Zentrifuge
darstellenden Antriebsteil und einem austauschbaren Schmutzfangteil,
wobei die Rückstoßdüse im wesentlichen
in Rotortangentialrichtung weisend am äußeren Ende eines im wesentlichen
in Rotorradialrichtung weisenden rohrförmigen Rotorarms mit einem
darin verlaufenden Kanal angeordnet ist, durch den der Rückstoßdüse ein Antriebsfluid
unter Druck zuführbar
ist. Außerdem betrifft
die Erfindung einen Rotor mit solchen Rückstoßdüsen.
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Bei
modernen Zentrifugenkonzepten, beispielsweise bei Schmierölzentrifugen
für Brennkraftmaschinen
von Personen- und Lastkraftwagen, besteht die Zielsetzung, die Funktionen „Antrieb
der Zentrifuge" und „Sammeln
des Schmutzes" technisch
voneinander zu trennen. Hierdurch wird die vorteilhafte Möglichkeit
geschaffen, einen Schmutzfangteil des Rotors der Zentrifuge ausschließlich aus Kunststoff
und damit vollständig
veraschbar herzustellen. Anders als bei konventionellen Zentrifugen mit
einem Rotor aus Blech, bei denen der mit Schmutz gefüllte Rotor
einschließlich
der Lagerung und der Rückstoßdüsen entsorgt
wird, ergibt sich bei den modernen Zentrifugen der Vorteil, bei
der Wartung der Zentrifuge lediglich den mit Schmutz gefüllten Schmutzfangteil
entnehmen und gegen einen neuen Schmutzfangteil tauschen zu können, während ein
Antriebsteil des Rotors, der auch die Rotorlagerung und die Rückstoßdüsen umfaßt, als
Lebensdauerbauteil in der Zentrifuge verbleiben kann. Hieraus ergibt
sich zum einen die Forderung, daß die Lagerung und die Rückstoßdüsen über die
gesamte Lebensdauer der Zentrifuge zuverlässig funktionieren müssen; zum
anderen ergibt sich hieraus jedoch auch die Möglichkeit, bei der Gestaltung
der Lagerung und der Rückstoßdüsen einen
etwas größeren technischen
Aufwand zu treiben und technische Optimierungen vorzunehmen.
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Da
die Versorgung der Rückstoßdüsen des Antriebsteils
zweckmäßigerweise über radial
verlaufende Kanäle
erfolgt, andererseits aber der den Rotor antreibende Fluidstrahl
etwa tangential gerichtet austreten muß, ergibt sich bei der konstruktiven
Gestaltung des Antriebsteils die grundsätzliche Problematik, daß jeweils
in der Rückstoßdüse oder
im Bereich der Rückstoßdüse der Fluidstrom
von einer radialen Strömungsrichtung
auf eine tangentiale Strömungsrichtung
umgelenkt werden muß.
Naheliegend wäre es,
hierfür
Winkeldüsen
einzusetzen, die aber nur sehr aufwendig herstellbar und dadurch
unwirtschaftliche teuer sind. Alternativ könnten konventionelle Düsen eingesetzt
werden, die dann aber senkrecht zum radial verlaufenden Kanal für die Zuführung des Antriebsfluids
angeordnet werden müssen;
dies führt dazu,
daß die
radial verlaufenden Fluidkanäle
an ihrem äußeren Ende
zusätzlich
separat verschlossen werden müssen.
Auch hier ist also ein hoher Fertigungs- und Montageaufwand erforderlich,
der zu unwirtschaftlichen Herstellungskosten führt.
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Für die vorliegende
Erfindung stellt sich deshalb die Aufgabe, eine Rückstoßdüse für den Rotor einer
Zentrifuge zu schaffen, die einerseits einen Antriebsfluidstrahl
erzeugt, bei dem Strömungskomponenten
quer zur Strahlachse minimiert sind, und die andererseits einen
geringen Fertigungs- und Montageaufwand erfordert und damit wirtschaftlich
herstellbar ist. Weiterhin soll ein Rotor mit solchen Rückstoßdüsen angegeben
werden.
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Eine
erste Lösung
dieser Aufgabe gelingt erfindungsgemäß mit einer Rückstoßdüse der eingangs
genannten Art, die dadurch gekennzeichnet ist,
- – daß die Rückstoßdüse eine
Düsenkontur
mit einem Einströmtrichter
und einem Spritzloch aufweist und in einem ersten Wandbereich am äußeren Ende
des Rotorarms liegt,
- – daß dem Einströmtrichter
und dem Düsenloch gegenüberliegend
und in Flucht mit diesen in einem zweiten Wandbereich des Rotorarms
eine Werkzeugdurchbrechung angeordnet ist, deren Durchmesser mindestens
dem größten Durchmesser
des Einströmtrichters
entspricht, und
- – daß die Werkzeugdurchbrechung
und das radial äußere Ende
des Rotorarms durch ein am Rotorarm angebrachtes separates Rotorarmendstück verschlossen
sind.
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Eine
alternative Lösung
der oben gestellten Aufgabe gelingt erfindungsgemäß mit einer
Rückstoßdüse der eingangs
genannten Art, die dadurch gekennzeichnet ist,
- – daß die Rückstoßdüse eine
Düsenkontur
mit einem Einströmtrichter
und einem Spritzloch aufweist und in einem ersten Wandbereich eines
am äußeren Ende
des Rotorarms angebrachten separaten Rotorarmendstücks liegt,
- – daß dem Einströmtrichter
und dem Düsenloch gegenüberliegend
und in Flucht mit diesen in einem zweiten Wandbereich des Rotorarmendstücks eine
Werkzeugdurchbre chung angeordnet ist, deren Durchmesser mindestens
dem größten Durchmesser
des Einströmtrichters
entspricht, und
- – daß die Werkzeugdurchbrechung
durch den Rotorarm und das radial äußere Ende des Rotorarms durch
das Rotorarmendstück
verschlossen ist.
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Bei
beiden vorstehend angegebenen Ausführungen der erfindungsgemäßen Rückstoßdüse besteht
die vorteilhafte Möglichkeit,
die Düsen
mit einem dem Spritzloch in Strömungsrichtung
vorgeschalteten Einströmtrichter
zu versehen, ohne daß hierfür besondere
mechanische Schwierigkeiten überwunden
werden müssen,
obwohl der Einströmtrichter
nicht von außen
her durch das Spritzloch hindurch hergestellt werden kann. Dies
stellt aber kein Problem mehr dar, weil die vorliegende Erfindung eine
Formung von Einströmtrichter
und Spritzloch von der Innenseite der Düse her erlaubt. Durch die erfindungsgemäßen Merkmale
wird erreicht, daß die Strömung des
Antriebsfluids in der Düse
ohne die Erzeugung von störenden
Turbulenzen gleichmäßig beschleunigt
wird. Der aus der Rückstoßdüse austretende
Antriebsfluidstrahl erhält
so einen Strahlquerschnitt, bei dem praktisch keine Divergenz in
Strömungsrichtung
auftritt. Hierdurch lassen sich im Antriebsfluidstrahl die Fluidströmungskomponenten quer
zur Fluidstrahlachse minimieren, was den Vortriebswirkungsgrad der
Rückstoßdüse verbessert.
Im Ergebnis bedeutet dies, daß sich
im Vergleich mit einer konventionellen Rückstoßdüse eine gleiche Rotordrehzahl
mit deutlich geringerem Verbrauch an Antriebsfluid verwirklichen
läßt bzw.
daß sich
bei gleichem Verbrauch an Antriebsfluid eine erhöhte Rotordrehzahl erzeugen
läßt. Je nach
Gestaltung der Rückstoßdüse befindet
sich die Werkzeugdurchbrechung, die nur während der Erzeugung des Einströmtrichters
und des Spritzloches benötigt
wird, im Rotorarm selbst oder in dem mit diesem verbundenen Rotorarmendstück. Im fertigen
Zustand des Rotors und seiner Rückstoßdüsen ist
jeweils die Werkzeugöffnung,
die dann nicht mehr benötigt
wird, verschlossen, wobei der Verschluß hier entweder durch das Rotorarmendstück erfolgt,
wenn die Werkzeugdurchbrechung im Rotorarm liegt, oder durch den
Rotorarm, wenn die Werkzeugdurchbrechung im Rotorarmendstück vorgesehen
ist. Besondere Bauteile zum Verschließen der Werkzeugdurchbrechung
werden hier nicht benötigt,
was Herstellung und Montage der Rückstoßdüse und des damit ausgestatteten
Rotors einfach und damit kostengünstig
hält.
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Weiter
ist für
die vorstehend angegebenen erfindungsgemäßen Rückstoßdüsen bevorzugt vorgesehen, daß das Rotorarmendstück die Form
eines radial außen
stirnseitig geschlossenen Rohrprofils hat. Das hohle Innere des
Rohrprofils bietet einen Raum für
die Strömung
des Antriebsfluids; der stirnseitige Verschluß des Rohrprofils sorgt für die nötige Abdichtung
am radial äußeren Ende
des Rotorarms.
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Weiter
schlägt
die Erfindung bevorzugt vor, daß die
Düsenkontur
der Rückstoßdüse eine
durch die Werkzeugdurchbrechung hindurch spanend erzeugte Kontur
ist. Hier ist also die Düsenkontur
dadurch erzeugt, daß Material
entweder vom Rotorarm oder vom Rotorarmendstück entfernt wird.
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Bevorzugt
ist dabei weiter vorgesehen, daß die
spanend erzeugte Kontur eine mit einem Zentrierbohrer mit gerundetem
Konus erzeugte Bohrung ist. Ein geeigneter Zentrierbohrer ist beispielsweise
in der DIN 333 Typ R (mit Radiuskurve) angegeben. Bei der Herstellung
der Kontur wird der Zentrierbohrer zunächst durch die entweder zuvor
angebrachte Werkzeugdurchbrechung oder die vom Zentrierbohrer selbst
erzeugte Werkzeugdurchbrechung in das Inne re des Rotorarms oder
des Rotorarmendstücks geführt, um
von dort aus den Wandbereich des Rotorarms oder des Rotorarmendstücks von
innen nach außen
zu durchbohren. Der gerundete Konus des Zentrierbohrers erzeugt
dabei den Einströmtrichter, während das
Spritzloch mit der Spitze des Zentrierbohrers gebohrt wird. Vorteilhaft
sind hier also der Einströmtrichter
und das Spritzloch eine in einem einzigen Bohrvorgang erzeugte Kontur,
was zu einer wirtschaftlichen Fertigung beiträgt.
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Alternativ
kann die Düsenkontur
der Rückstoßdüse auch
eine mit Hilfe eines durch die Werkzeugdurchbrechung hindurchgeführten Formschiebers
guß- oder
spritztechnisch erzeugte Kontur sein. Auch in dieser Ausgestaltung
ist die Düsenkontur vergleichsweise
einfach und damit wirtschaftlich herstellbar.
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Um
die Montage möglichst
einfach zu halten, ist bevorzugt weiter vorgesehen, daß das Rotorarmendstück in Rotorarmaxialrichtung
nach innen hin auf den Rotorarm aufgepreßt oder in den Rotorarm eingepreßt ist.
Eine solche Preßverbindung
ist einfach herstellbar und benötigt
in ihrer einfachsten Ausgestaltung nur eine passende Abstimmung
der zusammenwirkenden Außen-
und Innendurchmesser von Rotorarm und Rotorarmendstück, insbesondere ein
geeignetes Übermaß zur Erzielung
eines ausreichenden Reibschlusses bei der Verpressung. Hiermit kann
schon auf einfache Art und Weise der notwendige feste und dichte
Sitz des Rotorarmendstücks
am Rotorarm erzielt werden.
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Zur
Erzielung einer dauerhaft hohen Sicherheit der zuvor erwähnten Preßverbindung
ist diese bevorzugt mit einem Tannenbaumprofil und/oder mit umfangsseitigen
Dichtrillen am Rotorarm und/oder am Rotorarmendstück kombiniert.
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Alternativ
ist das Rotorarmendstück
mit dem Rotorarm mittels einer Verschraubung verbunden. Hier wird
zwar ein etwas höherer
technischer Aufwand erforderlich, jedoch bietet eine Verschraubung eine
auf Dauer hohe Sicherheit gegen ein Lösen der Verbindung, wenn die
Verschraubung entsprechend gestaltet ist.
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In
einer bevorzugten Gestaltung ist die Verschraubung durch konische
Gewinde gebildet. Hierdurch kann eine sehr hohe und über die
gesamte Lebensdauer der Zentrifuge gleichbleibende Lösesicherheit
der Verbindung erzielt werden.
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Eine
weitere Alternative hinsichtlich der Verbindung schlägt vor,
daß das
Rotorarmendstück
mit dem Rotorarm durch Zusammenstecken und nachfolgendes Verpressen
in Rotorarmradialrichtung oder Zubördeln in Rotorarmaxialrichtung,
insbesondere durch Taumelnietung, verbunden ist. Auch in dieser Ausführung hat
die Verbindung zwischen Rotorarmendstück und Rotorarm eine sehr hohe
Lösesicherheit.
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Um
einen unerwünschten,
den Wirkungsgrad der Schmutzabscheidung verschlechternden Austritt
von Antriebsfluid durch die Verbindung zwischen dem Rotorarmendstück und dem
Rotorarm sicher auszuschließen,
wird vorgeschlagen, daß die Verbindung
zwischen dem Rotorarmendstück
und dem Rotorarm durch einen Kleber, eine Dichtmasse, wenigstens
einen Dichtring, wie O-Ring, oder durch in Radial- und/oder Umfangsrichtung
verlaufende Dichtrippen gedichtet ist. Mit einem dieser Mittel oder auch
mit einer Kombination von zwei oder mehr dieser Mittel läßt sich
die Verbindung zwischen Rotorarmendstück und Rotorarm dauerhaft fluiddicht
halten. Dabei können
diese Mittel zumindest zum Teil auch zu einer Lösesicherung beitragen bzw.
eine solche bilden.
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Damit
Montagefehler, die zu einer fehlerhaften Ausrichtung des Antriebsfluidstrahls,
der aus der Rückstoßdüse austritt,
führen,
vermieden werden, ist bevorzugt vorgesehen, daß nur das Rotorarmendstück oder
sowohl der Rotorarm als auch das Rotorarmendstück mit einer eine definiert
ausgerichtete Anbringung des Rotorarmendstücks am Rotorarm gewährleistenden
mechanischen Kodierung ausgebildet ist/sind.
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Gemäß einer
Weiterbildung kann die mechanische Kodierung durch eine einseitige
Abflachung, einen exzentrischen stirnseitigen Schlitz, eine asymmetrische
Vertiefung oder Erhöhung
oder ein asymmetrisch vertieftes oder erhöhtes Profil an der Stirnseite
des Rotorendstücks
gebildet sein.
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Die
Kodierung ist zumindest optisch erkennbar und kann von einer Person,
die die Montage durchführt,
für die
richtige Ausrichtung genutzt werden; alternativ kann die Kodierung
auch mit einem automatischen Montagewerkzeug zusammenwirken und
so für
eine zwangsweise lagerichtige Montage sorgen.
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Zur
Ermöglichung
einer möglichst
kostengünstigen
Massenfertigung ist bevorzugt vorgesehen, daß das Rotorarmendstück ein Drehfrästeil aus Metall
ist. Das Rotorarmendstück
kann hier verhältnismäßig preiswert
und genau mit einem Drehfräsautomaten
erzeugt werden.
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Weiterhin
besteht erfindungsgemäß die Möglichkeit,
daß das
Rotorarmendstück
ein Werkstück
aus einem Sinterwerkstoff ist. Sinterwerkstoffe sind besonders verschleiß fest, so
daß hier
die Möglichkeit
besteht, mit Einsatz einer relativ geringen Menge von üblicherweise
relativ teurem Sinterwerkstoff die Rückstoßdüsen sehr haltbar zu gestalten,
so daß sie
auch bei im Antriebsfluid enthaltenen Verschmutzungen über die
gesamte Lebensdauer die einmal hergestellte Kontur beibehalten,
ohne daß ein nennenswerter
Verschleiß auftritt.
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Alternativ
kann das Rotorarmendstück
auch ein Druckgußteil
aus Metall sein, das ebenfalls kostengünstig sowie werkzeugfallend
herstellbar ist.
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Außerdem besteht
auch noch die Möglichkeit,
daß das
Rotorarmendstück
ein Spritzgußteil
aus Kunststoff ist. Diese Ausführung
ist insbesondere für solche
Rückstoßdüsen geeignet,
bei denen die thermischen und mechanischen Belastungen nicht extrem
hoch sind. Mit entsprechend hochwertigem Kunststoff können aber
auch schon relativ hohe thermische und mechanische Belastungen schadlos
aufgenommen werden.
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Schließlich schlägt die Erfindung
einen Rotor einer Zentrifuge vor, insbesondere einen zweiteiligen Rotor
mit einem ein Lebensdauerbauteil der Zentrifuge darstellenden Antriebsteil
und einem austauschbaren Schmutzfangteil, wobei eine Rückstoßdüse im wesentlichen
in Rotortangentialrichtung weisend am äußeren Ende mindestens eines
im wesentlichen in Rotorradialrichtung weisenden rohrförmigen Rotorarms
mit einem darin verlaufenden Kanal angeordnet ist, durch den der
Rückstoßdüse ein Antriebsfluid
unter Druck zuführbar
ist, wobei der Rotor gekennzeichnet ist durch mindestens eine Rückstoßdüse nach
einem der Ansprüche
1 bis 17.
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Im
folgenden werden Ausführungsbeispiele der
Erfindung anhand einer Zeichnung erläutert. Die Figuren der Zeichnung
zeigen:
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1 eine
Zentrifuge mit einem Rotor mit Rückstoßdüsen, im
Längsschnitt,
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2 ein
Rotorarmende mit Rückstoßdüse, im Längsschnitt
und in Stirnansicht,
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3 das
Rotorarmende mit Rückstoßdüse in einer
geänderten
Ausführung,
im Längsschnitt
und in Stirnansicht,
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4 das
Rotorarmende mit Rückstoßdüse in einer
weiteren Ausführung,
im Längsschnitt
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5 das
Rotorarmende mit Rückstoßdüse in einer
weiteren Ausführung,
im Längsschnitt
und in Stirnansicht sowie in einem vergrößerten Detail „X",
-
6 das
Rotorarmende mit Rückstoßdüse in einer
weiteren Ausführung,
im Längsschnitt
und in einem vergrößerten Detail „Y",
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7 das
Rotorarmende mit Rückstoßdüse im Längsschnitt,
mit einem darin angeordneten, links in Ansicht und rechts im Längsschnitt
dargestellten Rotorarmendstück,
und
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8 eine
letzte Ausführung
des Rotorarmendes mit Rückstoßdüse, wieder
im Längsschnitt.
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1 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
einer Zentrifuge 1 im Längsschnitt.
Die Zentrifuge 1 umfaßt ein
Gehäuse 10, das
hier nur teilweise dargestellt ist und das oberseitig im Betrieb
der Zentrifuge 1 durch einen Schraubdeckel 11 verschlossen
ist. Der Schraubdeckel 11 steht in Schraubeingriff mit
einem unteren, hier nicht dargestellten Teil des Gehäuses 10.
In einem in 1 unten dargestellten Teil des
Gehäuses 10 ist
eine nach oben ragende Achse 12 gehalten, auf der ein Rotor 2 mittels
eines unteren Lagers 13 und eines oberen Lagers 13' drehbar gelagert
ist. Im Deckel 11 ist die Achse 12 mit ihrem oberen
Ende zentrierend gehalten.
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Der
Rotor 2 ist hier zweiteilig mit einem Antriebsteil 20 und
einem Schmutzfangteil 20' ausgebildet.
Der Antriebsteil 20 umfaßt einen zentralen Hohlkörper 21,
der mittels der beiden Lager 13 und 13' leicht drehbar
auf der Achse 12 gelagert ist. Vom axial unteren Bereich
des zentralen Hohlkörpers 21 gehen
einander gegenüberliegend
zwei Rotorarme 22 in Radialrichtung schräg nach unten
und außen
hin ab, wobei aufgrund des abgewinkelt verlaufenden Schnitts in 1 nur
in der rechten Hälfte
einer der beiden Rotorarme 22 sichtbar ist. Durch jeden
Rotorarm 22 verläuft
ein Kanal 23 für
die Zuführung
eines Antriebsfluids zu einer am radial äußeren Ende des Rotorarms 22 angeordneten
Rückstoßdüse 3. Die
Rückstoßdüse 3 ist
hier in einem Rotorarmendstück 4 vorgesehen,
das mit dem radial äußeren Ende 22' des Rotorarms 22 verbunden
ist.
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Der
Schmutzfangteil 20' ist
im Betrieb der Zentrifuge 1 mit dem Antriebsteil 20 verdrehfest
sowie in axialer Richtung unverschieblich oder maximal in einem
geringen Maße
begrenzt verschieblich verbunden. Bei abgenommenem Schraubdeckel 11 kann
der Schmutzfangteil 20 entarretiert und in Axialrichtung
nach oben von dem Antriebsteil 20 abgezogen und durch einen
frischen Schmutzfangteil 20' ersetzt
werden. Damit ist der Schmutzfangteil 20' ein Austauschteil, während hier
der Antriebsteil 20 mit den Lagern 13 und 13' und den Düsen 3 ein
Lebensdauerbauteil bildet, das über
die Lebensdauer der Zentrifuge 1 in dieser verbleibt.
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Die 2 bis 8 zeigen
mehrere verschiedene Ausführungen
von Rotorarmenden 22' mit der
Rückstoßdüse 3,
wobei allen Rückstoßdüsen 3 hier
gemeinsam ist, daß sie
jeweils strömungstechnisch
günstig
mit einem Einströmtrichter 30 und
einem Spritzloch 31 ausgeführt sind. Hiermit wird ein praktisch
nicht divergierender Antriebsfluidstrahl erzeugt, bei dem Strömungskomponenten
quer zur Strahlrichtung minimiert sind. Damit wird ein hoher Wirkungsgrad
des Antriebs des Rotors durch die Rückstoßdüsen 3 erzielt.
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Bei
dem konkreten Beispiel gemäß 2 ist die
Rückstoßdüse 3 mit
ihrem Einströmtrichter 30 und
Spritzloch 31 in einem ersten Wandbereich 24 am
radial äußeren Ende 22' des Rotorarms
vorgesehen. In einem dem Wandbereich 24 gegenüberliegenden
zweiten Wandbereich 24' des
Rotorarmendes 22' ist
eine Werkzeugdurchbrechung 25 angebracht, die in Flucht
mit dem Einströmtrichter 30 und dem
Spritzloch 31 liegt.
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Von
der offenen Seite her, gemäß 2 von links
her, ist in das Rotorarmende 22' ein Rotorarmendstück 4 eingesetzt,
hier eingepreßt.
Das Rotorarmendstück 4 ist
rohrförmig
ausgebildet und hat eine verschlossene, in 2 links,
also am freien Ende des Rotorarmendes 22' angeordnete Stirnseite 41.
Deckungsgleich mit dem Einströmtrichter 30 und dem
Spritzloch 31 ist in einem ersten Wandbereich 44 des
Rotorarmendstücks 4 eine
Durchbrechung 43 angeordnet, deren Durchmesser größer ist
als der maximale Durchmesser des Einströmtrichters 30 und durch
die hin durch ein Antriebsfluid aus dem Kanal 23 in den
Einströmtrichter 30 und
durch das Spritzloch 31 strömen kann. Die dem Einströmtrichter 30 und
dem Spritzloch 31 gegenüberliegende
Werkzeugdurchbrechung 25 im zweiten Wandbereich 24' des Rotorarmendes 22' ist nun durch
einen zweiten Wandbereich 44' des
Rotorarmendstücks 4 verschlossen.
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Bei
dieser Ausführung
kann bei noch nicht eingesetztem Rotorarmendstück 4 die Rückstoßdüse 3 mit
Einströmtrichter 30 und
Spritzloch 31 von oben nach unten durch die Werkzeugdurchbrechung 25 hindurch
z.B. mittels eines Zentrierbohrers mit gerundetem Konus hergestellt
werden. Wenn der Bohrer aus dem Rotorarmende 22' entfernt ist,
kann das Rotorarmendstück 4 in
der passenden Stellung eingesetzt werden, wonach dann die nun nicht
mehr benötigte
Werkzeugdurchbrechung 25 fluiddicht verschlossen ist. Zur
positionsgerechten Verbindung des Rotorarmendstücks 4 mit dem Rotorarmende 22' dient eine
mechanische Kodierung 48, die an der Stirnseite 41 des
Rotorarmendstücks 4 angebracht ist.
Diese Kodierung 48 ist in dem rechten Teil der 2 in
Stirnansicht gezeigt und hat hier die Form einer gestuften Rippe.
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Bei
dem Ausführungsbeispiel
gemäß 3 ist
die Rückstoßdüse 3 mit
ihrem Einströmtrichter 30 und
ihrem Spritzloch 31 im Rotorarmendstück 4 in einem ersten
Wandbereich 44 vorgesehen. In einem gegenüberliegenden
zweiten Wandbereich 44' des Rotorarmendstücks 4 ist
in Flucht mit dem Einströmtrichter 30 und
dem Spritzloch 31 eine Werkzeugdurchbrechung 45 vorgesehen.
Durch diese Werkzeugdurchbrechung 45 kann in noch nicht
mit dem Rotorarmende 22' verbundenem
Zustand des Rotorarmendstücks 4 in
dieses die Rückstoßdüse 3 z.B. mittels
eines Zentrierbohrers von oben nach unten spanend eingebracht werden.
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Deckungsgleich
mit der Rückstoßdüse 3 ist im
Rotorarmende 22' in
dessen erstem, in 3 unten liegenden Wandbereich 24 eine
Durchbrechung 26 vorgesehen, die deutlich größer ist
als das Spritzloch 31 der Rückstoßdüse 3, so daß ein aus
dem Spritzloch 31 der Rückstoßdüse 3 austretender
Antriebsfluidstrahl ungehindert durch die Durchbrechung 26 hindurchtreten
kann.
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Wie
die 3 weiter zeigt, ist bei in das Rotorarmende 22' eingesetztem
Rotorarmendstück 4 die
in letzterem vorhandene Werkzeugdurchbrechung 45 durch
den dort außen
vom Rotorarmendstück 4 liegenden
zweiten Wandbereich 24' des
Rotorarmendes 22' fluiddicht
verschlossen. Das Rotorarmendstück 4 ist
auch hier in Axialrichtung des Rotorarmendes 22' in dieses eingepreßt. Damit
die Rückstoßdüse 3 passend
zur Durchbrechung 26 positioniert wird, ist auch hier am
Rotorarmendstück 4 eine
mechanische Kodierung 48 vorgesehen, die rechts in 3 in
Stirnansicht deutlich erkennbar ist und hier die Form einer am unteren
Rand der Stirnseite 41 liegenden Stufe hat.
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Zur
Begrenzung der Einpreßtiefe
des Rotorarmendstücks 4 dient
hier, ebenso wie bei dem Beispiel nach 2, ein am
Stirnende 41 des Rotorarmendstücks 4 vorgesehener
Bund, der sich gegen das freie Stirnende des Rotorarmendes 22' anlegt.
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4 zeigt
ein Ausführungsbeispiel,
bei dem die Rückstoßdüse 3 mit
Einströmtrichter 30 und Spritzloch 31 wieder
im Rotorarmendstück 4 liegt. Zur
Begrenzung der Einpreßtiefe
des Rotorarmendstücks 4 in
das Rotorarmende 22' dient
hier eine Stufe im Innenumfang des Kanals 23 im Rotorarmende 22', an die sich
im eingepreßten
Zustand ein vorderes, in 4 rechts liegendes Stirnende
des Rotorarmendstücks 4 anlegt.
In seinen übrigen
Teilen und in seiner Herstellungsweise entspricht das Ausführungsbeispiel
gemäß 4 dem
Beispiel gemäß 3.
Hinsichtlich der weiteren Bezugsziffern in 4 wird auf
die vorhergehende Beschreibung verwiesen.
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5 zeigt
ein Ausführungsbeispiel,
das in weiten Teilen mit dem Ausführungsbeispiel gemäß 3 übereinstimmt.
Unterschiedlich ist, daß bei dem
Beispiel gemäß 5 die
Preßverbindung
zwischen dem Rotorarmendstück 4 und
dem Rotorarmende 22' mit
einem sogenannten Tannenbaumprofil 46 kombiniert ist, das
in dem vergrößerten Detail „X" herausgehoben und
vergrößert dargestellt
ist. Dieses Tannenbaumprofil 46 sorgt für einen besonders festen Sitz
des Rotorarmendstücks 4 im
Rotorarmende 22',
da es wie Widerhaken wirkt.
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Unterschiedlich
ist im Vergleich zu dem Beispiel nach 3 außerdem,
daß bei
dem Beispiel nach 5 nun eine in der Stirnseite 41 verlaufende Nut
die mechanische Kodierung 48 bildet, die rechts in 5 in
Stirnansicht dargestellt ist. Hinsichtlich der Fertigung dieses
Ausführungsbeispiels
und der weiteren Bezugsziffern in 5 wird auf
die vorhergehende Beschreibung der 3 und 4 verwiesen.
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Die 6 zeigt
ein Ausführungsbeispiel,
das in weiten Teilen mit dem Ausführungsbeispiel gemäß 4 übereinstimmt.
Zusätzlich
ist bei dem Beispiel nach 6 die Preßverbindung
zwischen dem Rotorarmendstück 4 und
dem Rotorarmende 22' mit Dichtrillen 46' kombiniert,
die im vergrößerten Detail „Y" hervorgehoben dargestellt
sind. Unterschiedlich zu 4 ist bei dem Beispiel nach 6 außerdem, daß hier die
mechanische Kodierung 48 durch eine aus der Stirnseite 41 des
Rotorarmendstücks 4 vorstehende
Rippe gebildet ist.
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Die 7 zeigt
ein Ausführungsbeispiel,
bei dem die Rückstoßdüse 3 mit
Einströmtrichter 30 und Spritzloch 31 ebenfalls
im Rotorarmendstück 4 liegt. Bei
den zuvor beschriebenen Ausführungsbeispielen besteht
das Rotorarmendstück 4 zweckmäßig aus Metall;
bei dem Beispiel gemäß 7 kann
das Rotorarmendstück 4 vorteilhaft
ein Kunststoffteil sein.
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Das
Rotorarmendstück 4 ist
auch hier in Axialrichtung des Rotorarmendes 22' in dieses eingepreßt. Zur
Abdichtung zwischen Rotorarmendstück 4 und Rotorarmende 22' dienen hier
am Außenumfang des
Rotorarmendstücks 4 angeformte,
teilweise in dessen Umfangsrichtung und teilweise in dessen Axialrichtung
verlaufende Dichtrippen 47.
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Die
Herstellung der Rückstoßdüse 3 mit
dem Einströmtrichter 30 und
dem Spritzloch 31 kann auch hier spanend mittels eines
entsprechenden Bohrers durch die Werkzeugdurchbrechung 45 oberhalb
der Rückstoßdüse 3 erfolgen.
Alternativ kann das Rotorarmendstück 4 hier auch als
Spritzgußteil
gefertigt sein, wobei dann durch die Werkzeugdurchbrechung 45 beim
Spritzvorgang des Rotorarmendstücks 4 in einer
Spritzform ein beweglicher Formschieber geführt ist.
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Zur
lagegerechten Verbindung von Rotorarmendstück 4 und Rotorarmende 22' dient auch
hier eine mechanische Kodierung 48 an der Stirnseite 41 des
Rotorarmendstücks 4.
Dabei ist hier die Kodierung 48 wieder, vergleichbar mit
dem Beispiel gemäß 5,
durch eine Nut gebildet.
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8 zeigt
ein letztes Ausführungsbeispiel, für das charakteristisch
ist, daß hier
das Rotorarmendstück 4,
in dem wieder die Rückstoßdüse 3 liegt,
nicht in das Rotor armende 22' eingesteckt
sondern auf das Rotorarmende 22' aufgesteckt, auch hier vorzugsweise
gepreßt,
ist. Die Rückstoßdüse 3 mit
Einströmtrichter 30 und
Spritzloch 31 ist auch hier vor dem Aufsetzen des Rotorarmendstücks 4 auf
das Rotorarmende 22' mittels
eines durch die Werkzeugdurchbrechung 45 hindurchgeführten Werkzeuges entweder
spanend oder spritztechnisch erzeugt.
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Nach
dem Aufsetzen des Rotorarmendstücks 4 auf
das Rotorarmende 22' ist
die Werkzeugdurchbrechung 45 im Rotorarmendstück 4 durch
den Wandbereich 24' des
Rotorarmendes 22' fluiddicht verschlossen.
Damit das Antriebsfluid aus dem Kanal 23 im Inneren des
Rotorarmendes 22' zur
Rückstoßdüse 3 gelangen
kann, ist deckungsgleich mit dieser im Wandbereich 24 des
Rotorarmendes 22' die Durchbrechung 26 vorgesehen.
Zwecks lagegerechter Anbringung des Rotorarmendstücks 4 am
Rotorarmende 22' ist
auch hier an der Stirnseite 41 eine mechanische Kodierung 48,
hier wieder als nach außen
vorragende Rippe, angeformt.
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Die
Verbindung zwischen Rotorarmendstück 4 und Rotorarmende 22' kann durch
einen Klebstoff, eine Dichtmasse und/oder wenigsten einen Dichtring unterstützt werden,
wenn ohne diese Mittel eine ausreichende Dauerhaltbarkeit und Dauerdichtigkeit nicht
zu gewährleisten
ist.
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- 1
- Zentrifuge
- 10
- Gehäuse
- 11
- Deckel
- 12
- Achse
- 13,
13'
- Lager
- 2
- Rotor
- 20
- Antriebsteil
- 20'
- Schmutzfangteil
- 21
- zentraler
Hohlkörper
- 22,
22'
- Rotorarme,
radial äußeres Ende
- 23
- Kanal
in 22
- 24,
24'
- Wandbereiche
von 22
- 25
- Werkzeugdurchbrechung
in 2
- 26
- Durchbrechung
- 3
- Rückstoßdüse
- 30
- Einströmtrichter
- 31
- Spritzloch
- 4
- Rotorarmendstück
- 41
- Stirnseite
- 43
- Durchbrechung
- 44,
44'
- Wandbereiche
- 45
- Werkzeugdurchbrechung
in 4
- 46,
46'
- Tannenbaumprofil,
Dichtrillen
- 47
- Dichtrippen
- 48
- mechanische
Kodierung