DE202005015555U1

DE202005015555U1 - Vorrichtung zur Unterfütterung von Trachealkanülen, Trachealtuben oder anderen laryngo-trachealen Hilfsgeräten/-instrumenten

Info

Publication number: DE202005015555U1
Application number: DE200520015555
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2005-10-05
Filing date: 2005-10-05
Publication date: 2005-12-08
Anticipated expiration: 2015-10-06

Abstract

Vorrichtung zur Unterfütterung von Trachealkanülen/-tuben oder anderen laryngotrachealen Hilfsaggregaten/-instrumenten mit einem Saugkörper aus einem wenigstens zweilagigen Schutz-/Saugvlies, wobei die einzelnen Lagen an wenigstens einer Seite aufeinander fixiert sind und wobei im oberen Drittel eine zentrale Öffnung zur Einbringung der Trachealkanüle bzw. Trachealtube vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Tracheo-Saugkompresse (1) mit einem engmaschigen, hydrophoben Lätzchen (8) oder mit einer hydrophoben Beschichtung (2) distal zur Trachea verbunden ist und die Aufweitung der zentralen Öffnung (5) durch den senkrechten Schnitt (4) mittels Klebestreifen (3) verhindet wird.

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Unterfütterung von Trachealkanülen/-tuben oder anderen laryngo-trachealen Hilfsaggregaten/-instrumenten mit einem Saugkörper aus einer wenigstens zweilagigen Schutzlage, wobei die einzelnen Lagen an wenigstens einer Seite aufeinander verbunden sind und wobei im oberen Drittel eine zentrale Öffnung zur Einbringung der Trachealkanüle bzw. Trachealtube vorgesehen ist.
Patienten mit einem entsprechend ausgedehnten Tumor wird der Kehlkopf total entfernt, d.h. sie werden laryngektomiert; dabei wird ihnen der Trachealstumpf in die vordere Halswand eingenäht – sie erhalten somit ein sog. „Tracheo-Stoma". In nicht seltenen Fällen wird Schwerstkranken und Dauerbettlägerigen (z.B. Apallikern, also Menschen ohne Hirnfunktion, Patienten mit Schlaganfall, Querschnittsgelähmten, Tumorkranken oder Herz-/Kreislaufkranken) ein Luftröhrenschnitt mit Ausbildung eines Tracheostomas angelegt, um die Zufuhr von sauerstoffreicher Atemluft zu garantieren. Die „Tracheostomiker" sind auf das Tragen einer Kanüle bzw. eines Tubus angewiesen, solche mit Luftröhrenschnitt sogar auf Dauer.
Gattungsgemäße Vorrichtungen (beispielsweise G 90 04 962.4, G 299 11 972.6, G 297 10 855.7), auch als „Tracheo-Kompressen" bekannt, dienen der Unterfütterung und Abpolsterung von Kanülen/Tuben und anderen laryngo-trachealen Instrumenten und Geräten, aber auch dazu, dass zum einen der Schleim zwischen Kanüle/Tubus und Tracheostoma aufgesaugt wird und zum anderen auch die Haut rund um das Stoma hinreichend vor Verletzung und Entzündung geschützt wird. Die „Tracheo-Kompressen" gibt es in verschiedenster Ausführung im Handel:
beispielsweise ein- oder mehrkammerige, ein- bzw. mehrlagige, kaschierte und unkaschierte, alubedampfte oder alufreie – allen gemeinsam ist, dass sie die zentrale Öffnung mit einem vertikalen Schnitt von oben halbieren und somit bei Vollsaugung der Schutzvorrichtungen aus der Halterung mit der Kanüle herausrutschen.
Weiterhin ist gem. Gebrauchsmuster DE 20310 956 U1 eine Vorrichtung dadurch gekennzeichnet, dass der Verlauf der Durchtrennung so gewählt ist, dass die von der Durchtrennung getrennten, gegenüberliegenden Bereiche miteinander lösbar formschlüssig verbunden sind, was ein kompliziertes, unsicheres Handling bewirkt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, die Schaffung einer Tracheo-Kompresse zur Optimierung der medizinisch-pflegesicheren Versorgung von Patienten mit Sekretabsonderung bezüglich Saugvolumen und sichere, unkomplizierte Befestigung und Lösung an der Trachealkanüle zu erreichen.
Darüber hinaus ist auch distal vom Körper eine Abschirmung gegen durchdrückende Nässe mit antimikrobieller Wirkung zur Verhinderung von Keimbildungen erwünscht.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
Weitere vorteilhafte Ausbildungen sind durch die nachgeordneten Ansprüche erfasst.
Die Erfindung soll nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels und schematischer Zeichnungen näher erläutert werden.
Es zeigen:
1: die Ausbildung einer Tracheo-Saugkompresse mit senkrechtem Schnitt und einer hydrophoben, antimikrobiellen Beschichtung
2: die Ausbildung einer Tracheo-Saugkompresse mit senkrechtem Schnitt und einer hydrophoben, antimikrobiellen Stoffschicht
In 1 ist eine Tracheo-Saugkompresse (1) mit einem senkrechten Schnitt (4) zur zentralen Öffnung (5) mit einer hydrophoben Schicht (2) durch Kaschierung miteinander verbunden.
Durch den Klebestreifen (3) kann die Saugkompresse (1) mehr Flüssigkeit aufsaugen, da der Materialabstand (10) durch den Klebestreifen zusammengehalten wird und ein Herausrutschen der Trachealkanüle aus der zentralen Öffnung (5) vermeidet.
Die hydrophobe Beschichtung (2) verhindert, dass Sekret durch die Saugkompresse nach außen gelangt.
Der Klebestreifen (3) wird nach dem Platzieren der Trachealkanüle mit beiden, durch den Schnitt (4) entstandenen Kompressenhälften, so zusammengehalten, dass der Abstand (10) gegen 0 geht.
Die zentrale Öffnung (5) ist mit sternförmigen Schlitzen (6) zur Aufnahme unterschiedlicher Trachealkanülendurchmesser ausgebildet.
In der 2 ist eine Tracheo-Saugkompresse (1) mit einem hydrophoben Lätzchen (8) mit antibakterieller Wirkung mit einer U-Naht (7) verbunden ausgebildet.
Das hydrophobe Lätzchen (8) mit antibakteriellem Belag in Richtung Saugkompresse (1) verhindert, dass Feuchtigkeit nach außen gelangt und sich Bakterien auf der Saugkompresse bilden.

1: Tracheo-Saugkompresse
2: hydrophobe Beschichtung
3: Klebestreifen
4: senkrechter Schnitt
5: zentrale Öffnung
6: Schlitz
7: U-Naht
8: hydrophobes Lätzchen
9: antimikrobieller Belag
10: Materialabstand
11: Abziehlasche

Claims

Vorrichtung zur Unterfütterung von Trachealkanülen/-tuben oder anderen laryngotrachealen Hilfsaggregaten/-instrumenten mit einem Saugkörper aus einem wenigstens zweilagigen Schutz-/Saugvlies, wobei die einzelnen Lagen an wenigstens einer Seite aufeinander fixiert sind und wobei im oberen Drittel eine zentrale Öffnung zur Einbringung der Trachealkanüle bzw. Trachealtube vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Tracheo-Saugkompresse (1) mit einem engmaschigen, hydrophoben Lätzchen (8) oder mit einer hydrophoben Beschichtung (2) distal zur Trachea verbunden ist und die Aufweitung der zentralen Öffnung (5) durch den senkrechten Schnitt (4) mittels Klebestreifen (3) verhindet wird.
Vorrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass das Lätzchen (8) mit einer U-Naht (7) fixiert ist.
Vorrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass der senkrechte Schnitt (4) im Materialabstand (10) mittels Klebestreifen (3) gehalten wird.
Vorrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass die Tracheo-Saugkompresse (1) vorzugsweise 100 mm × 90 mm beträgt.
Vorrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass das Lätzchen (8) aus einem Textil mit hydrophober PUR-Beschichtung besteht.
Vorrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass der Klebestreifen (3) eine Abziehlasche (11) hat.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1–6 dadurch gekennzeichnet, dass die zentrale Öffnung (5) eine kreisrunde Stanzöffnung ist und der Lochdurchmesser durch sternförmige Radialstanzungen (6) auf den größtmöglichen Kanülendurchmesser erweiterbar ist.
Vorrichtung nach Anspruch 7 dadurch gekennzeichnet, dass die zentrale Öffnung (5) einen Mindestdurchmesser von 5 mm aufweist.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1–8 dadurch gekennzeichnet, dass die Ecken abgerundet sind.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1–9 dadurch gekennzeichnet, dass das Lätzchen (8) eine gelbe Färbung hat.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1–10 dadurch gekennzeichnet, dass der Klebestreifen (3) transparent ist.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1–11 dadurch gekennzeichnet, dass das hydrophobe Lätzchen (8) und die hydrophobe Beschichtung (2) antimikrobiell wirken.