DE202005015408U1

DE202005015408U1 - Textilie aus einem Mikrofasermaterial

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Publication number: DE202005015408U1
Application number: DE202005015408U
Authority: DE
Original assignee: OPTIDEE PRODUKTIONS und HANDEL; OPTIDEE PRODUKTIONS- und HANDELS GmbH
Current assignee: OPTIDEE PRODUKTIONS und HANDEL; OPTIDEE PRODUKTIONS- und HANDELS GmbH
Priority date: 2005-09-29
Filing date: 2005-09-29
Publication date: 2006-02-09
Anticipated expiration: 2015-09-30

Abstract

Textilie aus einem Mikrofasermaterial, insbesondere mit überwiegend flächiger Erstreckung und als Bettwäsche (1, 2) ausgebildet, dadurch gekennzeichnet, daß das Mikrofasermaterial Speicherelemente aufweist, die zur Aufnahme eines Wirkstoffes und zur Freigabe desselben an die Umgebung ausgebildet sind, wobei ein Mikrofaser-Faden (6) des Mikrofasermaterials aus 65 – 165 Filamenten pro Faden besteht.

Description

Die Erfindung betrifft eine Textilie aus einem Mikrofasermaterial.
Textilien stehen häufig in engem Kontakt zur Haut und dienen der Unterstützung der Hautfunktionen im Sinne von Wärmeisolierung und Feuchtigkeitstransport. Sie müssen daher einen hohen Tragekomfort und gut verträglich für die Haut sein. Dies gilt insbesondere für Bettwäsche, da der Mensch in der Regel einen Teil seiner Zeit schlafend oder ausruhend im Bett verbringt.
Herkömmliche Bettwäsche, wie beispielsweise Mikrofaserbezüge, liegen angenehm auf der Haut und wärmen diese in Kombination mit der von dem Mikrofaserbezug umgebenen Bettdecke. Gegebenenfalls kommen noch den Feuchtigkeitstransport unterstützende Eigenschaften hinzu. Dieses ist insbesondere für leicht schwitzende Personen wichtig. Hierin erschöpfen sich jedoch die wesentlichen, derzeitig von Bettwäsche unterstützten Funktionen.
Es ist daher Ausgabe der vorliegenden Erfindung, eine Textilie zu schaffen, die hinsichtlich ihrer Funktionsvielfalt erweitert und allgemein gegenüber dem Stand der Technik verbessert ist.
Gelöst wird die Aufgabe durch eine Textilie nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, die sich dadurch auszeichnet, daß das Mikrofasermaterial der Textilie Speicherelemente aufweist, die zur Aufnahme eines Wirkstoffes und zur Freigabe desselben an die Umgebung ausgebildet sind, wobei ein Mikrofaser-Faden des Mikrofasermaterials aus 65 – 165 Filamenten pro Faden besteht.
Eine solche erfindungsgemäße Textilie kann beispielsweise während des Schlafes Duftstoffe oder pflegende Wirkstoffe abgeben, wobei die Aufnahme dieser Wirkstoffe von der Haut durch den Kontakt derselben mit der Textilie unterstützt wird. Die Wirkstoffe können auch durch einen Schlafanzug einer schlafenden Person hindurch diffundieren und gelangen so während der Schlaf- oder Ruhephasen in Kontakt mit der Haut und können dort ihre Wirkung entfalten. Es hat sich überraschenderweise gezeigt, daß eine zwischen 65 – 165 Filamente pro Faden aufweisende Textilie besonders gut geeignet ist. Es liegt jedoch im Rahmen der Erfindung, daß die Textilie selbst der Schlafanzug ist.
Die Speicherelemente können durch eine Vielzahl von Ausbildungen des Mikrofasermaterials bereitgestellt werden, wobei es sich als vorteilhaft erwiesen hat, daß die Speicherelemente beispielsweise als Kapillaren des Mikrofasermaterials bereits bei Erzeugung der Mikrofaser ausgebildet werden. Ebenso hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die Textilie Mikrofasermaterial aufweist, welches besonders bevorzugt aus 72 oder 144 Filamenten pro Faden besteht. Ein solcher Faden weist zwischen seinen Filamenten Zwischenräume auf, die als Speicherelemente dienen können.
Wenn eine Textilie als Gewebe ausgebildet ist, so ist es von Vorteil, einen Schußfaden aus 85 bis 65 Mikrofaser-Filamenten pro Faden bzw. einen Kettfaden aus 165 bis 135 Filamenten pro Faden auszubilden. Es hat sich ebenfalls überraschenderweise gezeigt, daß die aus einem Mikrofasermaterial hergestellte Textilie noch besser zur Aufnahme und nachfolgenden Abgabe eines Wirkstoffes an die Umgebung ausgebildet ist, wenn die Schußfäden des Gewebes vorzugsweise aus 72 Filamenten pro Faden und die Kettfäden vorzugsweise aus 144 Filamenten pro Faden bestehen.
Die Speicherelemente können bereits vor Verkauf der Textilie mit dem Wirkstoff befällt werden. Während des Gebrauchs der Textilie kann der Wirkstoff einerseits durch einen einfachen Diffusionsprozeß entlang eines Konzentrationsgradienten aus den Speicherelementen abgegeben werden, andererseits ist es auch möglich, die Freigabe des Wirkstoffes aus den Speicherelementen zumindest teilweise von einer von einem Umgebungsbereich ausgeübten Belastung, beispielsweise mechanische Bewegung wie Walken des Mikrofasermaterials, abhängig zu machen. Auch die Umgebungstemperatur kann einen Einfluß auf die Freigabe des Wirkstoffes an die Umgebung ausüben, beispielsweise durch Veränderung der Mikrofaserstruktur und der Kapillarenform oder -größe durch Wärmeeinwirkung von außen.
Weitere Vorteile und Ausbildungen der Erfindung lassen sich den Unteransprüchen sowie der nachfolgenden Figurenbeschreibung entnehmen. In den schematisch dargestellten Figuren zeigt:
1 eine aus Mikrofasermaterial bestehende Textilie, die als Bettwäsche-Set ausgebildet ist,
2 eine Detailaufnahme des Mikrofasermaterials der Textilie nach 1 und
3 einen aus mehreren Filamenten bestehenden Mikrofaser-Faden.
Die Textilie nach 1 ist von überwiegend flächiger Erstreckung und bildet zwei Bettdecken 1 und zwei Kopfkissen 2 aus. Sowohl die Bettdecken 1 als auch die Kopfkissen 2 sind aus einem einlagigen Mikrofasermaterial aufgebaut, welches er findungsgemäß zur Aufnahme eines Wirkstoffes und zur Freigabe desselben an die Umgebung ausgebildet ist. Der Wirkstoff kann wahlweise in den durch das Gewebe gebildeten Zwischenräumen 3, die in 2 nicht maßstabsgetreu dargestellt sind, aufgenommen werden, ebenso in den zwischen den Filamenten eines Mikrofaserfadens befindlichen Bereichen. Auch in den hier nicht dargestellten Kapillaren eines Fadens bzw. der Mikrofaser können Speicherelemente bzw. Speicherbereiche angeordnet sein. Der bzw. die Schußfäden 4 der Textilie weisen bevorzugt eine Feinheit zwischen 65 und 85 Denier auf, besonders bevorzugt bei oder gleich 72 den. Das Mikrofasermaterial hat ergänzend einen oder mehrere Kettfäden 5, deren Feinheit vorzugsweise zwischen 135 und 165 den, besonders günstig bei oder gleich 144 den liegt.
Der Aufbau eines Mikrofaserfadens aus mehreren Filamenten pro Faden führt gegebenenfalls dazu, daß dieser in seinen Randbereichen zerfasert, wie dies in 3 schematisch dargestellt ist. Durch diese Zerfaserung werden dicht an dem zerfaserten Mikrofaser-Faden 6 ebenfalls Bereiche 7 ausgebildet, die als Speicherelement oder Speicherbereiche dienen können. Molekühle oder auch mikroskopisch kleine Tropfen eines Wirkstoffes können von den zerfaserten Materialien dicht an dem Faden 6 gehalten werden.
Vorteilhafterweise weist das Mikrofasermaterial eine Flächendichte von 110 g pro m2 auf und ist damit von seinem Tragekomfort her hervorragend für die Verwendung als Bettwäsche geeignet. Es liegt jedoch auch im Rahmen der Erfindung, die Textilie nicht als Bettwäsche, sondern als anderen, auf der Haut zu tragenden Gegenstand, beispielsweise als Fliespulli oder Mikrofaser-Strickpulli auszubilden. Das Mikrofasermaterial eines solchen Fliesstoffes kann hierbei die ebenfalls oben beschriebenen Feinheiten aufweisen.

Claims

Textilie aus einem Mikrofasermaterial, insbesondere mit überwiegend flächiger Erstreckung und als Bettwäsche (1, 2) ausgebildet, dadurch gekennzeichnet, daß das Mikrofasermaterial Speicherelemente aufweist, die zur Aufnahme eines Wirkstoffes und zur Freigabe desselben an die Umgebung ausgebildet sind, wobei ein Mikrofaser-Faden (6) des Mikrofasermaterials aus 65 – 165 Filamenten pro Faden besteht.
Textilie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Freigabe des Wirkstoffes aus den Speicherelementen zumindest teilweise von einer von einem Umgebungsbereich ausgebübten Belastung abhängig ist.
Textilie nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß mechanische Bewegung des Mikrofasermaterials zumindest teilweise die Belastungsquelle darstellt.
Textilie nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur der Umgebung die Belastungsquelle darstellt.
Textilie nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Textilie aus einem einlagigen Mikrofasermaterial aufgebaut ist.
Textilie nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch ein aus jeweils zumindest einem Kett- und Schußfaden (4, 5) bestehendes, gewebtes Mikrofasermaterial.
Textilie nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Schußfaden (4) aus 65 – 85, vorzugsweise 72 Filamenten pro Faden besteht.
Textilie nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Kettfaden (5) aus 165 – 135, vorzugsweise 144 Filamenten pro Faden besteht.
Textilie nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Schußfaden (4) eine Feinheit zwischen 65 – 85 den, vorzugsweise von 72 den aufweist.
Textilie nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Kettfaden (5) eine Feinheit zwischen 165 – 135 den, vorzugsweise von 150 den.
Textilie nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Mikrofasermaterial im wesentlichen aus einem Gestricke oder Gewirke besteht.
Textilie nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Mikrofasermaterial im wesentlichen aus einem Flies besteht.
Textilie nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest teilweise die durch Kett- und Schußfäden (4, 5) gebildeten Zwischenräume (3) die Speicherelemente ausbilden.
Textilie nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest teilweise die durch einen zerfaserten Mikrofaser-Faden (6) dicht an dieser gebildeten Bereiche (7) des Mikrofasermaterials die Speicherelemente ausbilden.
Textilie nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest teilweise die Kapillaren des Mikrofasermaterials die Speicherelemente ausbilden.
Textilie nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß das Mikrofasermaterial eine Flächendichte von 110 g pro m^2 aufweist.