DE202005013246U1 - Regelvorrichtung zur Vermeidung der Sättigung eines mit wenigstens einem Kern versehenen Transformators - Google Patents

Regelvorrichtung zur Vermeidung der Sättigung eines mit wenigstens einem Kern versehenen Transformators Download PDF

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Abstract

Regelvorrichtung zur Vermeidung der Sättigung eines mit wenigstens einem Kern versehenen Transformators (1), der durch störende Gleichanteile in ihm zugeführten Wechselspannungen und/oder Wechselströmen in einen magnetischen Sättigungszustand überführt werden kann, enthaltend eine Messeinrichtung zur Erzeugung eines für die störenden Gleichanteile charakteristischen Istwertsignals und wenigstens eine an den Transformator (1) angeschlossene, regelbare Spannungsquelle (5), wobei die Spannungsquelle (5) in Abhängigkeit vom Istwertsignal derart regelbar ist, dass sie dem Erreichen des Sättigungszustands entgegenwirkt, dadurch gekennzeichnet, dass die Messeinrichtung eine um den Kern gewickelte, ein Messsignal liefernde Messspule (4) enthält und als Istwertsignal für die Regelung eine bei Annäherung an den Sättigungszustand im Messsignal auftretende, mit der zweiten Harmonischen des Messsignals schwingende Komponente (21, 29) verwendet wird.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Gattung.
  • Regelvorrichtungen dieser Art sind erforderlich, wenn der Transformator zur Energieübertragung z.B. von einer photovoltaischen Energieerzeugungsanlage in ein elektrisches Energieversorgungsnetz benutzt wird. Der Transformator ist dabei in der Regel primärseitig an eine Spannungsquelle in Form eines Wechselrichters der PV-Anlage und sekundärseitig an das Netz angeschlossen. Werden vom Wechselrichter oder vom Netz her störende Gleichstrom- oder Gleichspannungsanteile an den Transformator abgegeben, dann können diese Gleichanteile innerhalb weniger Perioden der sinusförmigen Wechselspannung zu einem erheblichen Anstieg des Transformatorstroms führen. Der Sättigungszustand des Transformators kann dabei in Abhängigkeit von der Art des verwendeten Kerns (offen oder geschlossen) mehr oder weniger schnell und unabhängig davon erreicht werden, ob der Transformator zur Einspeisung der Energie einer PV-Anlage, einer Batterie od. dgl. in ein Netz oder ein Inselnetz verwendet wird oder sonstwo in einem Netz angeordnet ist. In jedem Fall führt eine ausreichend lange andauernde Störung auch bei vergleichsweise kleinen Gleichanteilen zu so großen Strömen (z. B. 1000 A), dass die von diesen durchflossenen Bauelemente, die z. B. für Ströme von 10 A ausgelegt sind, zerstört werden.
  • Der zerstörerische Stromanstieg hat insbesondere zwei Ursachen. Zum einen werden Transformatoren in der Regel in einem mittleren Bereich der für das verwendete Kernmaterial maßgeblichen Magnetisierungskurve und zwecks guter Ausnutzung nahe der Sättigungsgrenze betrieben. Gleichanteile führen daher nicht nur zu einer von ihren Vorzeichen abhängigen Verschiebung des gewählten Arbeitspunktes, sondern bringen den Transformator auch näher an die betreffende Sättigungsgrenze heran oder über diese hinaus. Das hat gleichzeitig zur Folge, dass die Permeabilität des Kernmaterials, die nicht konstant ist, sondern von der Feldstärke in den Transformatorwicklungen abhängt, stark abnimmt. Zum anderen sind die ohmschen Widerstände bei Transformatoren im allgemeinen sehr klein, um einen hohen Wirkungsgrad zu ermöglichen. Der Strom durch eine Transformatorwicklung steigt daher bei konstanter Spannung U nach der Formel I = 1/L · U · t an, wobei L die Induktivität ist. Da die Induktivität L proportional zur Permeabilität des verwendeten Kernmaterials ist, die mit steigender Magnetfeldstärke immer kleiner wird und gegen den Wert Eins strebt, werden die Ströme bei Annäherung an den Sättigungszustand schnell immer größer.
  • Bei bekannten Vorrichtungen der eingangs bezeichneten Gattung werden die Gleichanteile mit Hilfe von primärseitig verwendeten Strom- oder Spannungsmessern ermittelt und als Istwertsignale für den Regelungsvorgang verwendet. Dabei ergibt sich einerseits der Nachteil, dass nur aufwendig herzustellende und daher kostspielige Messeinrichtungen eingesetzt werden können, um durch die Messeinrichtungen selbst bewirkte Gleichanteile zu vermeiden und am Ausgang der primärseitigen Wechselspannungsquelle ein offset-freies Wechselsignal mit dem Mittelwert Null zu liefern. Andererseits können auf diese Weise nicht die von der Sekundärseite her eingeprägten Gleichanteile ermittelt und ausgeschaltet werden. Es ist daher bereits vorgeschlagen worden, auf beiden Transformatorseiten Stromsensoren vorzusehen, die ermittelten Ströme anhand des bekannten Übersetzungsverhältnisses des jeweiligen Transformators miteinander zu vergleichen und etwaige Abweichungen vom gegebenen Übertragungsverhältnis als Istwertsignale für den Regelvorgang zu verwenden. Auch diese Art der Regelung ist ungenau und allein nicht zur vollständigen Vermeidung von Sättigungszuständen brauchbar.
  • Das technische Problem der vorliegenden Erfindung besteht in der Schaffung einer Regelvorrichtung, die mit vergleichsweise einfachen und daher preisgünstigen Mitteln sicher vermeidet, dass der Transformator beim Auftreten von Gleichanteilen auf der Primär- und/oder Sekundärseite in einen Sättigungszustand überführt wird.
  • Ausgehend von der Vorrichtung der eingangs bezeichneten Gattung wird dieses Problem erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Messeinrichtung eine um den Kern gewickelte, ein Messsignal liefernde Messspule enthält und als Istwertsignal für die Regelung eine bei Annäherung an den Sättigungszustand im Messsignal auftretende, mit der zweiten Harmonischen des Messsignals schwingende Komponente verwendet wird.
  • Die Erfindung beruht auf dem Gedanken, die durch einen Gleichanteil bewirkte Störung nicht indirekt über irgendeine Spannung oder irgendeinen Strom zu messen, sondern direkt aus der Magnetisierung des Kerns mit Hilfe der Beziehung U = dΦ/dt abzuleiten. Da die Messung hierbei differenzierend erfolgt, sind durch sie bedingte Gleichanteile ausgeschlossen. Außerdem werden aus den von der Messspule gelieferten Messsignalen diejenigen Anteile abgetrennt, die unmittelbare Rückschlüsse auf den Magnetisierungsgrad bzw. den Sättigungszustand des Transformators ermöglichen. Die Erfindung macht sich dabei eine aus der Geophysik und dort bei der Messung von Erdmagnetfeldern bekannte Eigenschaft zunutze, die darin besteht, dass im Messsignal einer um einen Kern gelegten Messspule immer dann ein mit der zweiten Harmonischen schwingender Anteil auftritt, wenn der Sättigungszustand des Kerns erreicht oder nahezu erreicht ist. Auch aufgrund dieser Maßnahme können die schädlichen Wirkungen der Gleichanteile sicher vermieden werden. Vorteilhaft ist ferner, dass durch die Messspule eine galvanische Entkopplung von den übrigen Bauelementen erreicht wird. Schließlich besteht ein besonderer Vorteil der Erfindung darin, dass die Regelvorrichtung unabhängig davon arbeitet, ob die störenden Gleichanteile über die Primär- oder die Sekundärseite in den Transformator eingeprägt werden.
  • Weitere vorteilhafte Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
  • Die Erfindung wird nachfolgend in Verbindung mit den beiliegenden, in unterschiedlichen Maßstäben gehaltenen Zeichnungen an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. Es zeigen:
  • 1 ein schematisches Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen Regelvorrichtung;
  • 2 eine Anzahl von Signalformen, die sich bei Anwendung der Regelvorrichtung nach 1 mit offenem Regelkreis ergeben, wobei jeweils längs der Abszisse die Zeit und längs der Ordinate die Amplitude aufgetragen ist;
  • 3 eine Anzahl von der 2 entsprechenden Signalformen, die sich bei Anwendung der Regelvorrichtung mit geschlossenem Regelkreis ergeben; und
  • 4 schematisch die Phasenlage von zwei zur erfindungsgemäßen Ermittlung eines Istwertsignals verwendeten Signalen, wobei ebenfalls die Abszisse die Zeitachse darstellt und längs der Ordinate die Amplitude abgetragen ist.
  • 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Regelschaltung für einen Transformator 1, der eine Primärwicklung 2 und eine Sekundärwicklung 3 aufweist, die beide auf einen nicht näher dargestellten Weicheisenkern aufgewickelt sind. Die Regelvorrichtung enthält eine Messeinrichtung in Form einer ebenfalls auf den Kern aufgewickelten Messspule 4 und eine regelbare, an die Primärwicklung 2 angeschlossene Spannungsquelle 5. Die Spannungsquelle 5 ist im Ausführungsbeispiel ein Wechselrichter, der über ein Regelungsteil 7 und eine Leistungselektronik 8 verfügt und z. B. dem Zweck dient, den mit einer PV-Anlage erzeugten Gleichstrom in einen Wechselstrom umzuformen und diesen über die Primärseite des Transformators 1 in ein an dessen Sekundärwicklung 3 angeschlossenes, nur schematisch dargestelltes Netz 9 einzuspeisen. Das Regelungsteil 7 steuert in der bei Wechselrichtern üblichen Weise eine Mehrzahl von im Wechselrichter vorgesehenen Schaltgliedern derart, dass an Ausgangsklemmen 10 der Spannungsquelle 5 und an den Enden der Primärspule 2 eine sinusförmige Primärwechselspannung von z. B. 230 V und 50 Hz entsteht, wobei je nach Bedarf ein- oder mehrphasig gearbeitet werden kann. In der zur Primärspule 2 führenden Leitung fließt daher ein entsprechender, z. B. an einer Stelle 11 messbarer Primärwechselstrom.
  • Die Messspule 4 gibt an Ausgangsleitungen 12 ein Messsignal ab, das von dem sie durchströmenden magnetischen Fluss abhängig ist und in Form einer Spannung U = dΦ/dt vorliegt. Dieses Messsignal wird einer an die Ausgangsleitungen 12 angeschlossenen Einrichtung 14 zugeführt, in der – wie weiter unten erläutert ist – ein für die Regelung der Spannungsquelle 5 bestimmtes Istwertsignal erzeugt wird. Ein Ausgang 15 dieser Einrichtung 14 ist an einen Regler 16 angeschlossen, in dem ein Stellsignal für die Spannungsquelle 5 erzeugt und über eine Leitung 17 dem Regelungsteil 7 zugeführt wird. Dabei ist die Anordnung so getroffen, dass das von Regler 16 abgegebene Stellsignal von der Amplitude und der Richtung des Istwertsignals abhängt. Das Stellsignal ist außerdem derart bemessen, dass die Spannungsquelle 5 an den Ausgangsklemmen 10 für den Fall, dass dem Transformator in irgendeiner Weise Gleichströme oder Gleichspannungen überlagert werden, eine mit einem Gleichspannungsanteil (Offset-Spannung) überlagerte Sinusspannung abgibt, wobei der Gleichspannungsanteil nach Betrag und Richtung so gewählt ist, dass er die von den Gleichanteilen im Transformator 1 erzeugten Wirkungen kompensiert.
  • Beim Betrieb des Transformators 1 mit offener Regelschleife (2), wobei z. B. der Regler 16 nicht mit dem Regelungsteil 7 der Spannungsquelle 5 verbunden ist, wird an den Ausgangsklemmen 10 gemäß 2, Bild A. im Normalfall eine reine Sinusspannung 19 erzeugt, die einen entsprechenden Primärstrom an der Stelle 11 zur Folge hat. Wird der Sinusspannung 19 jedoch aufgrund von Unzulänglichkeiten der Span nungsquelle 5 oder aus sonstigen Gründen ein positiver oder negativer Gleichspannungsanteil überlagert, dann nimmt der an der Stelle 11 gemessene Primärstrom innerhalb von wenigen Perioden der Sinusspannung 19 im Mittel stark zu oder ab, wie im Bild A. durch eine Signalform 20 dargestellt ist. Dies gilt selbst dann, wenn der Gleichanteil an den Ausgangsklemmen 10 sehr klein und daher beim gewählten Maßstab in 2 unsichtbar ist. Das ist eine Folge der oben erläuerten Beziehungen zwischen Strom, Spannung, Induktivität, Selbstinduktion, Permeabilität und Magnetisierung des Transformatorkerns. In 2, Bild A. ist angenommen, dass sich der Primärstrom relativ zur eingezeichneten Nulllinie zur negativen Seite hin verschiebt.
  • Nach einem besonderen Merkmal der Erfindung wird bei der beschriebenen Art der Regelung die Tatsache ausgenutzt, dass in dem von der Messspule 4 abgegebenen Signal immer dann, wenn dem Transformator 1 Gleichanteile überlagert werden und sich sein Kernmaterial daher dem Sättigungszustand annähert oder diesen erreicht, eine mit der zweiten Harmonischen der Grundschwingung (hier 50 Hz) schwingende Komponente 21 (hier 100 Hz) auftritt, die schematisch in 2, Bild B. dargestellt ist. Diese Komponente 21 wird allmählich um so größer, je länger der Störzustand anhält. Die der Erfindung zugrunde liegende Idee besteht darin, diese Komponente 21, die die doppelte Frequenz der Grundschwingung hat, für die Regelung auszunutzen. Allerdings enthält die Komponente 21 nach 2, Bild B. einen Mittelwert von Null und ist daher für die Regelung in dieser Form nicht geeignet.
  • Um den auf die zweite Harmonische entfallenden Anteil 21 für Regelzwecke nutzbar zu machen, enthält die Einrichtung 14 vorzugswise einen phasenempfindlichen Gleichrichter, in dem der 100 Hz-Anteil durch Multiplikation mit einem 100 Hz-Referenzsignal 22 (5) aus dem übrigen Messsignal separiert und gleichgerichtet wird. Eine zweckmäßige Phasenlage dieses Referenzsignals 22 zur 50 Hz-Grundschwingung 19 der Spannungsquelle 5 bzw. zur Grundschwingung im Ausgangssignal der Messspule 4 ist in 4 schematisch dargestellt, wonach jeder Nulldurchgang der 50 Hz-Schwingung 19 mit einem Nulldurchgang des 100 Hz-Referenzsignals 22 zusammenfällt.
  • Damit das gleichgerichtete Signal für den Fall, dass der Regler 16 z. B. einen I- oder PI-Regler enthält, nicht zu groß ist, wird das Messsignal vor der Multiplikation mit dem Referenzsignal 22 vorzugsweise von seiner 50 Hz-Komponente befreit. Hierzu wird die Einrichtung 14 gleichzeitig so betrieben, dass sie nach der Formel UK = X · (dΦ/dt – U') auf das Messsignal dΦ/dt einwirkt. Darin bedeuten UK ein korrigiertes Messsignal, U' die im Messsignal enthaltene 50 Hz-Komponente und X das Referenzsignal 22. Der Wert U' wird als Messsignal erhalten, wenn der Transformator 1 im normalen, ungesättigten Zustand ist, und ergibt sich entweder aus der Multiplikation der Primärspannung UP mit dem Übertragungsverhältnis Ü1, falls die Störung durch die Spannungsquelle 5 verursacht ist (U' = UP · Ü1), oder aus der Multiplikation der Netzspannung UN mit einem Faktor Ü2, der den von der Messspule 4 erfassten Anteil der Netzspannung angibt (Ü' = UN · Ü2). Da es sich hierbei um bekannte oder leicht ermittelbare Werte handelt, kann der Wert U' als gegeben angenommen werden.
  • Das Referenzsignal 22 wird der Einrichtung 14 über eine Leitung 23 von einer zur Erzeugung des Referenzsignals 22 bestimmten Einrichtung 24 zugeführt. Dieser Referenzsignal-Generator 24 hat beim Ausführungsbeispiel zwei Eingänge 25 und 26. Der Eingang 25 ist mit einem Ausgang 27 der Spannungsquelle 5 verbunden, über den der Einrichtung 24 ein Referenzfrequenzsignal zugeführt wird, das angibt, mit welcher Frequenz (z. B. 50 Hz) die Spannungsquelle 5 arbeitet. Der zweite Eingang 26 ist dagegen mit einem Frequenzmesser 28 verbunden, der z. B. nach Art einer PPL (phase-locked loop) ausgebildet und an geeigneter Stelle an das Netz 9 angeschlossen ist, um bei vom Netz 9 her erfolgenden Störungen der Einrichtung 24 ein Referenzfrequenzsignal zuzuführen, das die Netzfrequenz angibt. Innerhalb der Einrichtung 24 wird dann ein Referenzsignal 22 erzeugt, das die doppelte Frequenz des relevanten Referenzfrequenzsignals hat, so dass in der Leitung 23 ein Referenzsignal 22 erscheint, das die Frequenz der zweiten Harmonischen der Grundfrequenz besitzt, wie durch die oben angegebene Formel gefordert wird. Im übrigen kann das Referenzsignal 22 sowohl ein Rechteck- als auch ein Sinussignal und die Betriebsführung so eingerichtet sein, dass die Einrichtung 24 je nach Bedarf an den Ausgang 27 oder der Frequenzmesser 28 angeschlossen werden kann.
  • Als Folge dieser Ausbildung der Einrichtung 14 gibt diese an ihrem Ausgang 15 eine korrigierte Spannung UK entsprechend einem Signal 29 (2, Bild C.) ab, das eine ausreichend kleine Amplitude besitzt und gegenüber dem 100 Hz-Anteil 21 gleichgerichtet ist, d. h. den 100 Hz-Anteil als Gleichwert exakt charakterisiert, da durch die Multiplikation mit dem 100 Hz-Signal die 50 Hz-Komponente entfallen ist. Dieses Signal 29 wird erfindungsgemäß bevorzugt als das eigentliche Istwertsignal verwendet. In der Regelschaltung nach 1 wäre daher eigentlich ein bei Regelungen üblicher Vergleicher vorzusehen, der den aktuellen Istwert mit einem vorgegebenen Sollwert vergleicht. Im Ausführungsbeispiel ist der vorgegebene Sollwert jedoch gleich Null, weil einerseits die Regelung verlangt, dass der Arbeitspunkt des Transformators 1 nicht verlassen und daher das Istwertsignal am Ausgang 15 den Mittelwert Null haben soll. Andererseits sind gemäß 2, Bilder B. und C. Abweichungen des Arbeitspunktes und damit des Istwertsignals nach beiden Seiten einer Nulllinie möglich, was ebenfalls die Festsetzung eines Sollwerts mit dem Wert Null verlangt. Der übliche Soll/Ist-Vergleicher kann daher in 1 entfallen.
  • Der Regler 16 wird bevorzugt als I-Regler und mit ganz besonderem Vorteil als PI-Regler ausgebildet. Durch den Regler 16 werden die Mittelwerte des Istwertsignals 29 nach der Gleichung ∫ UK · dt zeitlich aufsummiert bzw. integriert und in ein Stellsignal 30 für das Regelteil 7 der Spannungsquelle 5 umgewandelt (2, Bild D.) Dieses Stellsignal 30, das an einem Ausgang 31 des Reglers 16 abgegeben wird, nimmt wie das Istwertsignal 29 (2, Bild C.) mit der Zeit zu, solange es sich entgegen 1 um einen offenen Regelkreis handelt. Ist der Regelkreis dagegen entsprechend 1 geschlossen, dann stellt sich das Ausgangssignal 30 des Reglers 16 in der bei Regelschaltungen üblichen Weise so ein, dass die Ursache seiner Entstehung, d. h. hier die durch die Gleichanteile bewirkte Störung, beseitigt wird. Mit anderen Worten wird die Sollwertvorgabe für die normalerweise rein sinusförmige Ausgangsspannung der Spannungsquelle 5 entsprechend korrigiert, indem dem Regelteil 7 der Spannungsquelle 5 durch das Stellsignal 30 ein Gleichspannungsanteil derart überlagert wird, dass die an den Ausgangsklemmen 10 abgegebene Ausgangsspannung mit einem dem störenden Gleichanteil entgegengerichteten Gleichspannungsanteil (offset) versehen ist. Durch diesen Gleichspannungsanteil wird im Transformator 1 ein zusätzlicher Magnetfluss erzeugt, der den von der Störung verursachten Magnetfluss kompensiert. Das ergibt sich u. a. aus 3, Bilder G. und H. Das aufgrund eines störenden Gleichanteils zunächst bei 32 in Richtung der Sättigung ansteigende Istwertsignal 29 hat eine entsprechende Erhöhung 33 des am Ausgang 31 des Reglers 16 erscheinenden Stellsignals 30 zur Folge. Wegen der automatisch einsetzenden Regelung wird das Istwertsignal 29 jedoch sofort wieder reduziert, bis es bei 34 einen Mittelwert von Null annimmt, während sich gleichzeitig das Stellsignal 30 bei 35 auf einen Wert einstellt, der gerade ausreicht, um das Istwertsignal 29 auf dem Wert Null zu halten. Trotz des einige Schwingungsperioden dauernden Einschwingvorgangs können zerstörerische Ströme im Primär- oder Sekundärkreis des Transformators 1 auf diese Weise sicher vermieden werden. Der beschriebene Regelvorgang ergibt sich außerdem unabhängig davon, wovon der störende Gleichanteil im Transformator verursacht wird, da einerseits durch die Messspule 4 nur der durch die Flussänderung bewirkte Anteil im Messsignal ausgewertet und andererseits durch die Spannungsquelle 5 ein zusätzlicher Fluss im Transformator erzeugt wird, der die störende Flussänderung genau kompensiert. Bei einem von der Spannungsquelle 5 verursachten Offset wird dieser daher auf Null geregelt, während der Ausgangsspannung der Spannungsquelle bei einer vom Netz her verursachten Störung ein entsprechender, entgegengesetzt gerichteter Gleichanteil hinzuaddiert wird. Das zeigt sich in 3, Bildern E. und F. dadurch, dass der Primärstrom 20 aufgrund der Regelung im Gegensatz zu 2, Bild A. nicht in zerstörerischer Weise zu- oder abnimmt und der Mittelwert der 100 Hz-Komponente 21 dem Wert Null zustrebt.
  • Die Anwendung eines PI-Reglers anstatt eines I-Reglers 16 wird erfindungsgemäß für zweckmäßig gehalten, um die Regelstrecke zu stabilisieren. Da im Ausführungsbeispiel die Ausgangsspannung der Spannungsquelle 5 geregelt und als Stellsignal eine Spannung verwendet wird, handelt es sich bei der Vorrichtung nach 1 um eine Regelstrecke mit zwei Integratoren in Form der Hauptfeldinduktivität mit I = 1/L ∫ U · dt und des I-Reglers. Derartige Regelstrecken neigen dazu, instabil zu sein. Durch den P-Anteil des Reglers 16 wird dagegen die erforderliche Stabilisierung erreicht. Regelungstechnisch bedeutet das eine Addition der mit einem Faktor P multiplizierten, korrigierten Spannung UK zur integrierten Spannung UK (∫ UK · dt + P · UK), wobei der Faktor P so gewählt ist, dass die Regelstrecke stabil ist bzw. entsprechend den regelungstechnischen Vorschriften das sog. symmetrische Optimum für die Doppel-I-Strecke erreicht wird. Auch in Anbetracht der Verwendung eines PI-Reglers wird bevorzugt die beschriebene Subtraktion in der Einrichtung 14 vorgesehen, um ein Signal mit einer ausreichend kleinen Amplitude zu erhalten.
  • Die Erfindung ist nicht auf das beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt, das auf vielfache Weise abgewandelt werden kann. Beispielsweise ist es möglich, die Einrichtungen 14, 16 und 24 digital oder analog aufzubauen. Weiterhin könnte die regelbare Spannungsquelle 5, die in 1 als Wechselrichter einer PV-Anlage gedacht ist, auch eine davon unabhängige, zweite Spannungsquelle sein, die über eine Hilfsspule in den Primär- oder Sekundärkreis des Transformators 1 geschaltet ist. Anstelle des phasenempfindlichen Gleichrichters können auch andere Einrichtungen 14 zur Detektion der zweiten harmonischen Komponente verwendet werden. Dasselbe gilt für den Regler 16 und die Spannungsquelle 5, die je nach Bedarf anders ausgebildet sein könnten. Schließlich versteht sich, dass die verschiedenen Merkmale auch in anderen als den beschriebenen und dargestellten Kombinationen angewendet werden können.

Claims (12)

  1. Regelvorrichtung zur Vermeidung der Sättigung eines mit wenigstens einem Kern versehenen Transformators (1), der durch störende Gleichanteile in ihm zugeführten Wechselspannungen und/oder Wechselströmen in einen magnetischen Sättigungszustand überführt werden kann, enthaltend eine Messeinrichtung zur Erzeugung eines für die störenden Gleichanteile charakteristischen Istwertsignals und wenigstens eine an den Transformator (1) angeschlossene, regelbare Spannungsquelle (5), wobei die Spannungsquelle (5) in Abhängigkeit vom Istwertsignal derart regelbar ist, dass sie dem Erreichen des Sättigungszustands entgegenwirkt, dadurch gekennzeichnet, dass die Messeinrichtung eine um den Kern gewickelte, ein Messsignal liefernde Messspule (4) enthält und als Istwertsignal für die Regelung eine bei Annäherung an den Sättigungszustand im Messsignal auftretende, mit der zweiten Harmonischen des Messsignals schwingende Komponente (21, 29) verwendet wird.
  2. Regelvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Messspule (4) an eine Einrichtung (14) zur Erzeugung des Istwertsignals aus dem Messsignal angeschlossen ist.
  3. Regelvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung (14) einen phasenempfindlichen Gleichrichter enthält.
  4. Regelvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der phasenempfindliche Gleichrichter nach der Formel UK = X · (dΦ/dt – U') arbeitet, worin UK eine korrigierte Spannung, dΦ/dt die von der Messspule abgegebene Spannung, U' der darin enthaltene, mit der ersten Harmonischen schwingende Anteil und X ein Referenzsignal (22) ist, dessen Frequenz im wesentlichen der der zweiten Harmonischen entspricht.
  5. Regelvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass ein zur Erzeugung eines Stellsignals für die Spannungsquelle (5) bestimmter Regler (16) an die Einrichtung (14) angeschlossen ist.
  6. Regelvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Regler (16) ein an den phasenempfindlichen Gleichrichter angeschlossener PI-Regler ist.
  7. Regelvorrichtung einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der phasenempfindliche Gleichrichter (14) an eine das Referenzsignal (22) liefernde Einrichtung (24) angeschlossen ist.
  8. Regelvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannungsquelle (5) ein Wechselrichter ist.
  9. Regelvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Transformator (1) an einen Wechselrichter und an ein Wechselstromnetz angeschlossen ist und der Wechselrichter gleichzeitig die regelbare Spannungsquelle (5) bildet.
  10. Regelvorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung (24) zur Erzeugung des Referenzsignals (22) wenigstens einen zur Zuführung eines Referenzfrequenzsignals bestimmten Eingang (25, 26) aufweist.
  11. Regelvorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass ein Eingang (25) der Einrichtung (24) an einen das Referenzfrequenzsignal liefernden Ausgang (27) der Spannungsquelle (5) angeschlossenen ist.
  12. Regelvorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass ein Eingang (26) der Einrichtung (14) mit einem an das Netz (9) angeschlossenen, das Referenzfrequenzsignal liefernden Frequenzmesser (28) verbunden ist.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE102010053100A1 (de) 2009-12-18 2011-06-22 Diehl AKO Stiftung & Co. KG, 88239 Regelvorrichtung und Regelverfahren zum Vermeiden eines Sättigungszustandes einer Induktivität
WO2018108876A1 (de) * 2016-12-13 2018-06-21 TRUMPF Hüttinger GmbH + Co. KG Schutzanordnung zum schutz eines transformators und verfahren zum schutz eines transformators

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