-
Die
Erfindung betrifft einen faltbaren Pavillon mit einem einen Träger bildenden
Rahmen zur Aufnahme und Halterung einer dachförmigen Zeltplane, wobei der
Rahmen mindestens vier an den Ecken angeordnete Vertikalstützen und
ein scherenartig aufspannbares Horizontalgitter mit Scherenarmen
aufweist, von denen einige über
Gleithülsen
entlang der Vertikalstützen
führbar
und in der aufgespannten Stellung des Horizontalgitters fixierbar
sind. Ein solcher Pavillon ist beispielsweise aus der US-5,275,188
bekannt. Dieser Pavillon besitzt eine teleskopartig ausfahrbare
Mastspitze, welche unter dem Druck einer Federspannung ein Zeltdach spannt.
-
Um
der Gefahr entgegen zu wirken, dass sich bei Niederschlägen auf
der Zeltplane Wasser sammelt und diese Wasseransammlungen schließlich „Wassersäcke bilden", die nach unten
durchhängen
und ein erhebliches Gewicht sowohl auf die Zeltplane als auch auf
den gesamten Rahmen ausüben, so
dass es leicht zum Durchbiegen oder Brechen von Rahmenteilen oder
einem Reißen
der Zeltplane kommen kann, wird häufig eine große Dachneigung
von 35° oder
mehr gewählt.
Dies hat jedoch den Nachteil, dass entsprechend große Zeltplan-Zuschnitte
benötigt
werden, die in Folge des turmartigen hohen Aufbaus jeweils miteinander
vernäht
werden müssen. Ein
steiler Dachaufbau ist bei Wind auch hohen Seitenkräften ausgesetzt,
die sich auf die gesamten Rahmenteile übertragen und dort leicht zu
Brüchen oder
zumindest zu einem Verbiegen führen,
was im Extremfall dazu führt,
dass der scherenförmig
aufklappbare Rahmen nicht mehr zu einer kompakten Transporteinheit
zusammen geschoben werden kann. In Einzelfällen droht auch ein Kippen
des Pavillons, dem nur durch eine Bodenbefestigung oder sonstige
Gewichte an den Stützen
entgegen gewirkt werden kann.
-
Verwendet
man für
die Rahmenkonstruktionen stabile Bauteile, muss ein Mehrgewicht
in Kauf genommen werden, das den Transport der zusammengefalteten
Pavillons erschwert. Zudem sind mit konstruktiven Mehraufwendungen
oder entsprechend stärker
dimensionierten Gestängen
Materialmehrkosten verbunden.
-
Auch
zusätzlich
schräg
liegende Dachstützen,
die sich etwa sternförmig
von den Eckpfosten zum mittleren Mast erstrecken und gegebenenfalls neben
weiteren Schrägstreben
zur Unterstützung
der Zeltplane dienen können,
erhöhen
den konstruktiven Mehraufwand und erschweren den Auf- und Abbau.
-
Um
sowohl drohenden Wasseransammlungen auf der Zeltplane entgegen zu
wirken, als auch das Gewicht des Pavillons in Grenzen zu halten,
wird in der
DE 200
14 887 U1 vorgeschlagen, dass die Zeltplane von dem durch
die Mastspitze festgelegten Bereich zu den durch die Vertikalstützen bestimmten Ecken
reichende Verstärkungen
aufweist oder durch Verstärkungsbänder gestützt wird,
die mit dem Rahmen verbunden sind. Mit dieser Maßnahme kann eine leichte, einfach
handhabbare Rahmenkonstruktion verwendet werden, da die Verstärkung der
Zeltsplane in Verbindung mit dem aufgespannten Mast überraschender
Weise ausreicht, um Wasseransammlungen wirksam zu verhindern.
-
Obwohl
mit den vorbeschriebenen bekannten Maßnahmen ein leichter Pavillon
konzipiert ist, der auch ohne größeren Kraftaufwand
aufstellbar ist, zeigt sich in Einzelfällen, dass insbesondere beim Aufspannen,
d. h. beim Auseinanderziehen des Horizontalgitters die Kraft einer
schwachen Bedienungsperson nicht ausreicht. Prinzipiell ist es zwar
möglich, Hilfsgerätschaften
zu verwenden, wie etwa Spannhilfen, bei denen ein Teil des Gerätes eine
Vertikalstütze
umfasst und ein hiergegen hebelartiger Teil zum Hochschieben der
Gleithülse
bzw. eines Scherenarmes dient, um das Horizontalgitter in eine Stellung
zu bringen, bei der flexible Gelenkpunkte verriegelbar sind, jedoch
haben solche Geräte
den Nachteil, dass sie hohe Biegekräfte auf die Rahmenteile ausüben. Bei
den nach dem Stand der Technik bekannten Fixierungen an der Vertikalstütze müssen häufig Bolzen
eingeschoben werden, die das Gleitstück auf der Vertikalstütze fixieren.
Solche einzuschiebenden Bolzen erfordern jedoch zumeist eine zweite
Hilfsperson. Bei den inzwischen im Handel erhältlichen Pavillons ist an den
Vertikalstützen
ein lösbarer
Rastverschluss für
die Gleithülse
vorgesehen. Dieser Rastverschluss bewirkt, dass bei Erreichen eines
bestimmten Punktes die Gleithülse
an der Vertikalstütze einrastet
und dort eingerastet bleibt, bis sie von einer Bedienungsperson
wieder gelöst
wird. Auf diese Weise kann das Auf stellen mit nur einer Person bewerkstelligt
werden, da mit einer Hand der betreffende Scherenarm in der Nähe der Vertikalstütze erfasst und
hochgeschoben werden kann. Allerdings ist der zum Aufspannen erforderliche
Kraftaufwand zum Teil sehr hoch.
-
Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Handhabbarkeit
des faltbaren Pavillons zu erleichtern.
-
Diese
Aufgabe wird durch den faltbaren Pavillon nach Anspruch 1 gelöst.
-
Nach
der Erfindung ist unterhalb jedes Rastverschlusses mindestens ein
weiterer Rastverschluss angeordnet. Mit einer solchen Ausbildung kann
das Aufspannen sukzessive erfolgen, nämlich in der Art, dass an einer
der Vertikalstützen
mit relativ geringer Kraft der unterste Rastverschluss bzw. der untere
von zwei Rastverschlüssen
ausgelöst
wird, hiernach die entsprechenden Rastverschlüsse in derselben Höhe an den
anderen Vertikalstützen
ausgelöst
werden, bevor dann jeweils sukzessive hintereinander darüber liegende
Einrastungen in den Vertikalstützen
vorgenommen werden. Zumeist reichen zwei übereinander angeordnete Rastverschlüsse pro Vertikalstütze, um
hintereinander die Gleithülsen
zu fixieren, bevor in einem zweiten Schritt die durch den oberen
Rastverschluss bestimmte Endlage mit aufgespanntem Horizontalgitter
erreicht wird.
-
Nach
einer Weiterbildung der Erfindung besteht der Rastverschluss aus
einem federbelastete Stift, der aus einer Durchbrechung der Vertikalstütze herausragt
und entgegen der Federkraft in die Durchbrechung einschiebbar ist,
so dass die Gleithülse hierüber schiebbar
ist und gegen ein Zurückgleiten durch
den Stift blockiert wird. Mit anderen Worten, der federbelastete
Stift dient als Anschlag, der ein Zurückgleiten der Hülse (aus
der aufgespannten Stellung) verhindert. Im Falle der vorgenannten
Ausführungsform
sind pro Vertikalstütze
zwei federbelastete Stifte vorgesehen.
-
Faltbare
Pavillons werden häufig
auch bei schlechten Witterungsbedingungen, z. B. auf Märkten verwendet.
Insbesondere bei Kälte
ist es oft schwierig beim Abbau des faltbaren Pavillons die federbelasteten
Stifte hereinzudrücken,
so dass die Gleithülse
die betreffende Zone der Vertikalstütze überfahren kann. Zu diesem Zweck
ist nach einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung ein Winkelprofil an einer Vertikalstütze oder
einem Scherenelement lösbar
befestigt. Dieses Winkelprofil lässt
sich unter Einsatz der Handfläche
im Bereich der Stifte gegen die Vertikalstütze drücken, so dass die Stifte hierdurch
eingeschoben werden. Führt
man das Winkelprofil entlang der Vertikalstütze langsam nach unten, bleibt
der Stift eingeschoben, so dass die Gleithülse den Stift ohne weiteres
passieren kann. Vorzugsweise hat das Winkelprofil eine Länge, die
größer ist
als der Abstand zweier federbelasteter Stifte, so dass zwei bzw.
die beiden übereinander
liegenden Stifte gleichzeitig eingedrückt werden können und
in einer einzigen herabführenden
Bewegung die Gleithülse
beide Raststellen passieren kann.
-
Vorzugsweise
wird das Winkelprofil mittels eines Adhäsionsverschlusses, insbesondere
eines Klettverschlusses an einer Vertikalstütze oder einem Scherenelement
lösbar
befestigt. Hierzu hat das Winkelprofil an einer Innenseite einen
entsprechenden Überzug,
der adhäsiv
in einen an einer Vertikalstütze
oder einem Scherenelement befestigten korrespondierenden Adhäsionsverschlusses
eingreift. Der Befestigungspunkt für das Winkelprofil ist so gewählt, dass
das Winkelprofil weder das Aufspannen des Pavillons behindert, noch
die Zugänglichkeit
vor dem Abbau eingeschränkt
ist. Das Winkelprofil soll stets leicht greifbar sein. Gegebenenfalls
können
auch mehrere Orte für
die Befestigung des Winkelprofils gewählt werden, etwa der Gestalt,
dass das Winkelprofil an einer Stütze befestigt ist, die im zusammengefalteten
Pavillonzustand frei liegt und ein weiterer Ort an einem Scherenelement
oder im oberen Bereich der Vertikalstütze gewählt wird, der leicht erreichbar
ist.
-
Weitere
Vorteile und Ausführungsformen
ergeben sich aus den Zeichnungen. Es zeigen:
-
1 eine
schematische Ansicht eines Faltpavillons im aufgespannten Zustand,
-
2 eine
teilgeschnittene Seitenansicht eines Pavillons gemäß 1,
-
3 eine
Draufsicht auf einen Zeltplanenzuschnitt auf die dem Rahmengestell
zugewandten Seiten (Ansicht von unten),
-
4 eine
perspektivische Ansicht eines Vertikalstützenoberteils,
-
5+6 jeweils
perspektivische Ansichten eines Winkelprofils.
-
Wie 1 und 2 zu
entnehmen ist, besitzt der dargestellte Faltpavillon vier Vertikalstützen 10,
ein scherenartig aufspannbares Horizontalgitter 11 und
eine teleskopierbare Mastspitze 12, die zur Auflage und
Halterung der Zeltplane 13 dienen. Diese Zeltplane hat
gemäß 3 einen
quadratischen oder rechteckigen Zuschnitt, der ggf. durch Zusammennähen von
drei zugeschnittenen Rechteckbahnen (siehe Nähte 15) erhalten werden
kann. Die Volants sind jeweils mit 16 bezeichnet. Erfindungsgemäß besitzt
die Zeltplane 13 an ihrer Unterseite, d.h. der Seite, die
dem Rahmen aus Teilen 10, 11 und 12 zugewandt
ist, Verstärkungen 17 und 18,
die sich sternförmig
von dem Bereich (hier Punkt 19) nach außen erstrecken, der durch die
Mastspitze festgelegt ist. Um diesen Punkt 19 ist noch
an der Zeltplanenunterseite ein kreisförmiger Besatz 20 vorgesehen,
der aus reißfestem
Kunststoff oder Leder bestehen kann und durch den die Zeltplane
geschützt
wird. Die Mastspitze ist stirnseitig abgeflacht oder zu einer entsprechend
größeren Auflagefläche verbreitert.
Entsprechende Zeltplanenverstärkungen 21 in
Dreieckform können
auch an den Ecken (siehe Bezugszeichen 21) vorgesehen sein,
um die aufgespannte Plane dort zusätzlich zu schützen. Zumindest
in den Eckbereichen sind schlaufenartige Bänder 22 vorgesehen,
mittels derer die Zeltplane an dortigen Rahmenteilen festgebunden
werden kann. Ggf. können noch
zusätzliche
Spannbänder 24 zwischen
den Ecken 21 vorgesehen sein.
-
Die
verwendeten Zeltplanen (Dachplanen) bestehen aus Baumwolle, Polyester
und/oder Nylongewebe, die eingenähten
Spannbänder 17 und 18 aus
zugfestem Polyester, Nylon oder Baumwolle, die ggf. durch nicht
dargestellte Drähte
oder Fasern verstärkt
sind. Anstelle der Bänder 17 oder 18 können auch
Drähte
oder Fasern unmittelbar in die Zeltplane 13 eingewebt sein.
Wesentlich ist, dass die Verstärkungen 17 zumindest
im Bereich der Kanten 23 (siehe 1, 2)
angeordnet sind, d.h. sich von dem Punkt 19 bis hin zu
den jeweils durch die Pfosten 10 festgelegten Ecken erstrecken.
Zusätzlich
können noch
weitere Spannbänder 18 vorhanden
sein, die von dem Punkt 19 etwa zum mittleren Bereich zwischen
zwei Pfosten 10 laufen.
-
Die
vorliegende Erfindung kann nicht nur bei dem dargestellten Pavillon
mit einem Mast, sondern auch bei Pavillons mit zwei oder mehr Masten
verwendet werden, wobei jeweils Verstärkungen von der Mastspitze
zu den Eckpunkten bzw. zwischen den durch die Mastspitzen festgelegten
Bereichen vorgesehen sein sollten. Beim Aufstellen des Pavillons bzw.
beim Auseinanderfalten des Gestelles bewirken die Spannbänder 17 und 18 ein
optimales Aufspannen der Zeltplane ohne Muldenbildung. Um ein Verschieben
der Zeltplane zu vermeiden, wird diese mittels der Schlaufen 22 oder
entsprechenden Klettverschlüssen
fixiert.
-
Die
Rahmenteile 10 und 12 sowie die scherenartig aufspannbaren
Horizontalgitter 11 können aus
Stahl, der ggf. verzinkt oder pulverbeschichtet sein kann, oder
Aluminium bestehen. Die Pavillons können beispielsweise in den
Maßen
3 m × 3
m, 3 m × 4,5
m, 3 m × 6
m oder in beliebigen Maßen
hergestellt werden.
-
Die
vorstehend beschriebene Ausführungsform
ist prinzipiell aus der
DE
200 14 887 U1 bekannt.
-
Um
den Pavillon aufstellen zu können,
müssen
die Gleithülsen 25 (siehe 2 und 4)
nach oben geschoben werden, bis sie die in 2 dargestellte
Position erreichen, wo sie arretiert werden. Wie aus 4 erkennbar,
ragen aus der Vertikalstütze 10 zwei
federbelastete Stifte 26 und 27 heraus, die beim
Hochschieben der Hülse 25 in
Richtung des Pfeils 28 hereingedrückt werden müssen. Die
Hülse 25 wird
in einem ersten Hub so weit geschoben, bis deren Unterkante die
Höhe des
Stiftes 26 passiert hat, der danach durch die Federkraft
bedingt wieder aus der Stütze 10 hervortritt.
Die Hülse 25 kann
anschließend
ohne Gefahr losgelassen wer den, da der Stift 26 ein Herabgleiten
entlang der Stütze 10 blockiert.
In entsprechender Weise wird an den anderen drei Stützen 10 eine
gleiche Rastposition hergestellt, anschließend kann zum vollständigen Aufspannen der
dachförmigen
Zeltplane die Gleithülse 25 weiter nach
oben geschoben werden, bis deren Unterkante die Höhe des Stiftes 27 passiert
hat, der anschließend
wieder aus der Vertikalstütze 10 hervortritt
und die Gleithülse
nach unten hin als Anschlag blockiert. Entsprechendes wird an den übrigen drei
Stützen nachgeholt.
Der einfache Rastmechanismus erlaubt im dargestellten Fall auch
schwachen Personen das Auffalten des Pavillon, zumal für das Auffalten
des Scherengitters die entsprechenden Gleithülsen 25 an den übrigen drei
Vertikalpfosten gegen ein Zurückgleiten
fixiert werden.
-
Da
es bisweilen insbesondere mit klammen Fingern schwierig ist, die
Stifte 26 und 27 gegen die Federkraft herein zu
drücken,
um die Hülse 25 weiter nach
oben oder nach unten schieben zu können, ist nach einer Weiterbildung
der Erfindung ein Winkelprofil 29 vorgesehen, dessen Höhe größer als
der Abstand der beiden Stifte 26 und 27 ist. Dieses
Winkelprofil wird in Höhe
der Stifte 26 und 27 an die Vertikalstütze 10 angedrückt, so
dass die Stifte hereingedrückt
werden. Bei vorsichtigem Hochschieben der Gleithülse 25 wird das Winkelstück 29 nach
oben entlang der Vertikalstütze 10 geführt, so
dass die Stifte 26 und 27 während des Vorbeiführens der
Gleithülse in
eingeschobener Stellung verbleiben. In entsprechender Weise wird
beim Abbau des Pavillons das Winkelblech zum Hereindrücken der
Stifte 26 und 27 verwendet, wonach die Gleithülse nach
unten geführt werden
kann.
-
Das
in 5 und 6 dargestellte Winkelprofil 29 besitzt
an seiner Innenseite ebenso wie ein oberer Teil der Vertikalstütze 10 einen
Adhäsionsverschluss,
bestehend aus adhäsiven
Klett-Streifen 30, 31. Auf diese Art und Weise
kann das Winkelstück bei
Nichtbenutzung am Pfostenende befestigt werden. Ein anderer möglicher
Befestigungsort ist ein Scherenarm 11.