-
Die
Erfindung betrifft ein Rastscharnier für ein an einem statischen Teil
befestigtes verschwenkbares Teil, das in verschiedenen Schwenkpositionen selbsttätig in der
jeweiligen Öffnungsstellung
verbleibt.
-
Aus
der DE PS 1 183 931 ist ein Rastscharnier zum Festlegen der Klappenstellungen
bei Lade- und Lüftungsöffnungen
an Eisenbahngüterwagen bekannt,
das aus mindestens zwei Scharnierteilen besteht. Dabei ist der in
einem Scharnierteil drehfest angeordnete Scharnierstift zwischen
zwei Augen des anderen Scharnierteils angeordnet und als Vierkant ausgebildet,
an den sich umgreifend geformte Rasten mit den freien Enden der
Schenkel einer Zangenfeder anlegen, die mit ihren anderen Schenkelenden in
einer Federtasche des anderen Scharnierteils ruhen. Dieses Rastscharnier
ist aus mehreren Teilen aufgebaut, die zusammengefügt werden
müssen. Ein
solches Scharnier ist aufwendig in der Herstellung. Auch andere
bekannte Rastscharniere oder auch Positionsscharniere für Türen, wie
sie aus der
DE 197
20 681 A1 bekannt sind, weisen stets zusätzlich zu
den Scharnierteilen einen Scharnierzapfen oder Bolzen auf, der die
Teile miteinander verbindet.
-
Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Rastscharnier besonders
einfach zu gestalten, dass es einfach herstellbar ist und aus wenigen
Teilen besteht, die auf einfache Weise zusammengefügt werden
können.
-
Gelöst wird
die Aufgabe durch Ausgestaltung des Rastscharniers nach der im Anspruch
1 angegebenen technischen Lehre.
-
Vorteilhafte
Weiterbildungen des Rastscharniers nach der Erfindung sind in den
Ansprüchen
1 bis 17 und bevorzugte Verwendungsbereiche in den Ansprüchen 18
und 19 angegeben.
-
Grundsätzlich lassen
sich Rastscharniere als Einzelscharniere an verschiedenen Teilen
anbringen, bei denen es darauf ankommt, dass das eine Teil gegenüber dem
anderen relativ verschwenkbar ist. Dies können beispielsweise Dachlukenfenster,
Fenster an Wänden,
insbesondere an Wohnwagen, Wohnmobil oder an Nutzfahrzeugen angebrachte
Aufstellfenster, Türen
oder andere bewegliche Klappen sein, wie beispielsweise Behälterklappen,
die aus einer Verschließstellung
in eine Öffnungsstellung
verschwenkbar sind und das verschwenkbare Teil in der Öffnungsstellung
halten, so dass nur durch erhöhten Kraftaufwand
ein Verschwenken in der einen oder anderen Richtung zwischen der
Verschließstellung und
der maximalen Öffnungsstellung
möglich
ist. Auch in Koffer lassen sich derartige Rastscharniere einsetzen.
-
Grundsätzlich lassen
sich Lagerschale und Lageransatz aus verschiedenen Materialien oder
aus gleichen Materialien herstellen, wie beispielsweise aus Metall
oder Kunststoff. Ebenso sind Materialkombinationen möglich. Es
ist weiterhin nicht zwingend notwendig, dass eine federnde Wirkung über die
gesamte Fläche
der Lagerschale oder des Lageransatzes erzielt wird. Es reicht beispielsweise
völlig
aus, wenn zur Erreichung einer Fortschaltung innerhalb des Lagers
die Ecken der an einander stoßenden Schaltflächen des
Ansatzes den mittleren Bereich der Schaltflächen in der Lagerschale jeweils
etwas eindrücken
und überfahren
können.
Partielle, über die
Länge vorge sehene
Elastizität
reicht also aus, um ein Fortschalten zu ermöglichen, wobei die Sperrwirkung
gegen Drehung durch die aneinanderliegenden Schaltflächen sichergestellt
ist. Als besonders einfach und vorteilhaft hat es sich erwiesen,
die Federwirkung gezielter auszubilden, was beispielsweise durch
Einbringen einer relativ tiefen Längsnut in den Lageransatz möglich ist.
Die beiden Hälften
des Lageransatzes können
dann federnd auf einander zu bewegt werden. Die Federwirkung kann
z.B. durch ein eingesetztes Federelement zusätzlich verstärkt werden.
-
Grundsätzlich kann
die Erfindung auf Rastscharniere angewendet werden, die relativ
kurz sind. Bei Teilen, die aus Kunststoff bestehen, empfiehlt es sich
jedoch, diese möglichst über längere Bereiche vorzusehen
oder sogar durchgehend, z.B. bei Fenstern, um große Lagerflächenbindungen
zu erreichen.
-
Durch
die gekröpfte
Halsausbildung, also durch den gekröpften Übergangsteil zwischen Lageransatz
und Öffnungsspalt
der Lagerschale, ist es möglich,
eine leichterte Einführung
durch den Einführspalt
vornehmen zu können,
wenn das bewegliche Teil in eine solche Schrägstellung verbracht wird, dass
der Lageransatz mit geringem Druck in den Einführspalt, und damit in die Lagerschale,
hineingleiten klann. Grundsätzlich
kann die Lagerschale an dem einen oder anderen Teil vorgesehen sein,
der korrespondierende Lageransatz muss jedoch an dem anderen Teil
vorgesehen sein. Bei Anbringung an Fensterrahmen empfiehlt es sich
jedoch, die Lagerschale als Formlängsnut in den stationären Rahmen
des Fensters einzubringen und den Lageransatz an dem schwenkbar
beweglichen Rahmenteil des Fensters vorzusehen. Ein Herausziehen
des Lageransatzes aus der Lagerschale ist insbesondere bei geschlossenen
Fenstern oder Türen
nicht möglich,
da die lippenförmigen
Endflächen
der Lagerschale die korrespondierenden Schaltflächen des Lageransatzes vollständig hintergreifen.
-
Im
Falle der Verwendung von Kunststoff für die Herstellung der Lagerschale
und des damit ausgebildeten Rahmens sowie in umgekehrter Weise des
Lageransatzes mit einem Rahmenteil empfiehlt es sich, diese im Extrudier- oder im Spritzverfahren herzustellen.
Es können
aber auch die Teile beispielsweise aus einem Druckgussteil aus Aluminium oder
Magnesium bestehen oder durch Fräsen
hergestellt werden. Dabei können
die Wirkseiten, nämlich der
Lageransatz oder Lagerschale am feststehenden oder am beweglichen
Profil, austauschbar vorgesehen sein.
-
Es
ist ersichtlich, dass die erfindungsgemäße Ausgestaltung eine sehr
einfache Montage ermöglicht.
Zu diesem Zweck wird entweder der Lageransatz etwas zusammengedrückt, damit
er in den Einführspalt
der Lagerschale zumindest an einer Seite eingeführt werden kann und durch weiteres
Drücken
dann über
die Restlänge
unter eigener Federspannung in die Lagerschale rastend hineingleitet.
Je nach Winkelstellung kommen die Schaltflächen des Lageransatzes an dessen
Lagerschale zur Anlage und fixieren den Lageransatz in der Lagerschale.
Um die Federwirkung zu erzielen, kann der Lageransatz selbst elastisch
und walkbar ausgebildet sein oder aber auch die Lagerschale Wände aufweisen,
die durch Materialspannung nach innen drücken und eine Federwirkung
auf einen Lageransatz ausüben. Beide
Ausführungen
in Kombination sind ebenfalls möglich.
Darüber
hinaus kann der Lageransatz aber auch aus einem härteren Kunststoff
bestehen und einen Einschnitt aufweisen, so dass zwei gegeneinander
federnde Seitenteile gegeben sind, die beim Einführen in den Einführspalt
aufeinander zu gedrückt werden
und innerhalb der Lagerschale durch Spreizung mit den Schaltflächen an
den Schaltflächen
der Lagerschale anliegen und in den verschiedenen Drehstellungen
des verschwenkbaren Teils eine selbsttätige Arretierung bewirken.
-
Es
ist ersichtlich, dass der Einführspalt
und seine Lagepositionierung sowie die Positionierung des Lageransatzes
an dem verschwenkbaren Teil im Wesentlichen die Bauartausführung der
Anordnung bestimmen. Soll ein Rastscharnier nach der Erfindung bei
einem Klappfenster bzw. Aufstellfenster zur Anwendung kommen, so
muss dafür
Sorge getragen werden, dass durch Abstimmung und einseitige lippenförmige überziehende
Ausbildung der Lagerschale und Rastansatzausbildung an einem halsförmigen Übergangsteil
an einem Rahmenteil ein gewünschter
Schwenkwinkel realisiert ist, z. B. ein Verschwenken aus einer senkrechten
Position in eine nahezu waagerechte ermöglicht wird, also ein Verschwenken
um ca. 90°,
um die Fensteröffnungsweite in
verschiedenen Stellungen verändern
zu können. Aus
diesem Beispiel ist ersichtlich, dass die Lagerschale Bestandteil
eines Rahmenteils, z. B. eines äußeren Rahmens
eines solchen Fensters, sein kann, das zum Beispiel an einer Montagewand
befestigt ist, während
der Rastansatz an einem Rahmenteil des beweglichen Fensters vorgesehen
ist. Bei kleineren Fenstern oder Luken genügt es, wenn nur ein einziges
Rastscharnier derart ausgebildet vorgesehen ist. Bei länglicheren
Fenstern sollten zwei oder mehrere Rastscharniere über die
Länge verteilt
vorgesehen sein, um in gewünschter
Weise den verschwenkbaren Teil gegenüber dem feststehenden Teil
in selbstarretierende Positionen verschwenken zu können.
-
Die
Rastscharnierteile können
mit den Rahmenteilen aus Kunststoff einteilig gefertigt werden, was
zu einer erheblichen Kostenersparnis führt, insbesondere auch zu Montagekosteneinsparungen,
so dass es bei der Montage nur erforderlich ist, den Rastansatz
in den Einführspalt
der Lagerschale hineinzudrücken.
Durch die auf dem äußeren Mantel
angebrachten Schaltflächen
an dem Rastansatz und den Schaltflächen in der Lagerschale wird
zugleich eine rastende Aufstellung in verschiedenen Winkelpositionen
gewährleistet.
Die Rastscharniere können
aber auch mit Anschraubplatten oder -Ansätzen zum Anschrauben versehen
sein oder auch Rastansätze zum
rastenden Einsetzen in Lagerungsaufnahmen in den Rahmenteilen aufweisen.
-
Die
Erfindung wird nachfolgend anhand des in der einzigen Zeichnung
dargestellten schematischen Ausführungsbeispiels
ergänzend
erläutert.
-
Das
Ausführungsbeispiel
zeigt anhand zweier Figuren eine Verschließstellung eines Fensters, zum
Beispiel an einem Wohnwagen, und eine Öffnungsstellung des Fensters.
Die Verschließstellung ist
in 1 dargestellt, die Öffnungsstellung in 2. In
einer Wohnwagenwand 14 ist ein Fensterdurchbruch eingebracht,
in welchen ein Grundrahmen als stationäres Teil 3 eingesetzt
ist. Dieser Grundrahmen besteht aus Kunststoff und weist, wie aus
beiden Figuren ersichtlich ist, eine Lagerschale 1 eines
Rastscharniers auf. Diese Lagerschale 1 ist obenseitig
in dem stationären
Teil 3 eingearbeitet und weist einen Einführspalt 2 auf,
sowie obere und untere Lippen, die durch die Schaltflächen bildenden
Innenflächen 6 und 11 in
der Tiefe begrenzt sind. Der unteren Schaltfläche 6 schließt sich
eine längliche
Schaltfläche 7 an,
die ansteigend verläuft. Über eine
Kreisbodenbahn verteilt sind weitere Schaltflächen 8, 9, 10 vorgesehen,
an die sich die Innenfläche
anschließt.
Die Schaltflächen 6, 7, 8, 9, 10, 11 korrespondieren
mit Schaltflächen
an dem äußeren Mantel
des eingesetzten Rastansatzes 2. Je nach Kippstellung kommen
dabei, wie aus 2 ersichtlich ist, die Schaltflächen an
dem Rastansatz in Wirkverbindung mit bestimmten Schaltflächen an
der Rastschale 9. In der in 1 dargestellten
Verschließposition
des Fensters liegen äußere trapezförmig verlaufende
Schaltflächen
des Lageransatzes 2 an den Innenflächen 6 und 11 der
Lagerschale 1 und weitere an den Schaltflächen 7 und 10 an.
Der Lageransatz 2 weist einen U-förmigen Spalt 13 zur
Bildung einer Federcharakteristik auf. In der Drehstellung gemäß 2 liegt
die Bodenfläche
des Lageransat zes 2, die durch den Spalt 13 geteilt
ist, an der Schaltfläche 7 an
und ist dort durch eine Dreipunkt-Befestigung gesichert gehalten,
die aus der Bodenflächenbefestigung
und durch die beiden Stützlippen
der Einführöffnung gebildet
ist. Der Rastansatz 1 ist über einen halsförmigen Übergang 12 an
dem inneren Rahmen 4 angebracht bzw. einteilig hieraus
im Spritzgießverfahren ausgeformt
und nimmt die Plexiglasscheiben oder andere Scheiben 16 des
Fensters auf. Der innere Rahmen 4 ist so ausgebildet, dass
er mit einer innenseitigen Stufe in eine stufenförmige Ausnehmung 15 des äußeren Rahmens 3 eintritt.
Aus der Verschließstellung
ist ersichtlich, dass das Fenster nicht geöffnet werden kann und zur Sicherung
nur einfache Hebelsicherungen an der gegenüberliegenden Seite vorgesehen
sein müssen,
z. B. ein Riegel, der hinter Verriegelungsansätze greift.
-
Die
Erfindung ist nicht nur auf das Darstellungsbeispiel beschränkt. So
kann auch vorgesehen sein, dass der Lageransatz seitlich in die
Lagerschale hineingeschoben wird. Dazu ist die Lagerschale durchgehend
auszubilden und mit einer Einführöffnung an
mindestens einem Ende zu versehen, damit eine Einfädelung erfolgen
kann. Der halsförmige Übergangsteil
schiebt sich dabei direkt in den Einführspalt bzw. in den den Schwenkwinkel
begrenzenden Öffnungsspalt
der Lagerschale.
-
Das
Darstellungsbeispiel geht von einem Fenster mit einem Rahmen aus
Kunststoffprofilen aus, in denen beispielsweise die Lagerschale
und der Lageransatz im Extrudierverfahren angebracht sind. Es können aber
auch Einzelteile verwendet werden, die als Spritzteil oder Druckgussteil
oder in handwerklicher Technik aus Metall gefertigt und z. B. an einen
Rahmen angeschlagen werden.
-
Ein
nach der Erfindung hergestellter Rasterbeschlag lässt sich
nicht nur auf eine Ausführung
eines Aufstellfensters in einem Wohnwagen verwenden, sondern kann
sowohl als Einzelteil als auch als angeformtes Teil in Verbindung
mit verschiedenen Bauelementen, wie z. B. Fenster, Türen und
dergleichen, zum Einsatz kommen.
-
Solche
Fenster und Türen
oder Lukenabdeckungen können
beispielsweise an oder in den Wänden
eines Wohnwagens oder eines Wohnmobils oder in einem Nutzfahrzeug
vorgesehen sein. Weitere Einsatzmöglichkeiten sind in den Ansprüchen 18
und 19 beschrieben.
-
-
- 1
- Lagerschale
- 2
- Einführspalt
- 3
- Rahmenteil
- 4
- Lageransatz
- 5
- Rahmenteil
- 6
- Schaltfläche
- 7
- Schaltfläche
- 8
- Schaltfläche
- 9
- Schaltfläche
- 10
- Schaltfläche
- 11
- Schaltfläche
- 12
- halsförmiger Übergangsteil
- 13
- Spalt
- 14
- Wohnwagenwand
- 15
- Abstufung
- 16
- Fensterscheibe