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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeugschloss gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
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Das in Rede stehende Kraftfahrzeugschloss findet Anwendung bei allen Arten von Verschlusselementen eines Kraftfahrzeugs. Dazu gehören insbesondere Seitentüren, Hecktüren, Heckklappen, Heckdeckel oder Motorhauben. Diese Verschlusselemente können grundsätzlich auch nach Art von Schiebetüren ausgestaltet sein.
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Das in Rede stehende Kraftfahrzeugschloss ist heute zunehmend mit motorischen Funktionen ausgestattet, um den Benutzungskomfort zu erhöhen. Hierzu gehört beispielsweise, dass eine Schlossmechanik des Kraftfahrzeugschlosses motorisch in verschiedene Funktionszustände wie „verriegelt” und „entriegelt” bringbar ist. Dabei besteht eine Herausforderung darin, im Notfall, beispielsweise beim Ausfall der Spannungsversorgung oder beim Ausfall der betreffenden Motorkomponenten eine manuelle Überführung der Schlossmechanik in den Funktionszustand „verriegelt” sicherzustellen. So ist es dem Benutzer im Notfall immerhin möglich, das Fahrzeug gegen einen unberechtigten Zugriff von Dritten zu schützen.
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Bei dem bekannten Kraftfahrzeugschloss (
DE 203 12 347 U1 ), von dem die Erfindung ausgeht, ist für eine Notbetätigung ein Zugangskanal von Außen zu der Schlossmechanik hin vorgesehen, der im Normalfall mittels eines Verschlusses verschlossen ist. Der Verschluss ist jedoch für die Notbetätigung nach Art einer Sollbruchstelle mittels eines Schlüsselbarts aufbrechbar. Die Realisierung eines solchen Verschlusses ist insoweit vorteilhaft, als jedenfalls im Normalfall ein Eintritt von Staub und Feuchtigkeit über den Zugangskanal in die Schlossmechanik ausgeschlossen ist.
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Der Verschluss bei dem bekannten Kraftfahrzeugschloss ist elastisch ausgestaltet und kann an das Schlossgehäuse im Kunststoff-Spritzgießverfahren angespritzt sein, was fertigungstechnisch aufwendig ist.
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Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, das bekannte Kraftfahrzeugschloss derart auszugestalten und weiterzubilden, dass der Verschluss des Zugangskanals mit fertigungstechnisch einfachen Mitteln hergestellt werden kann.
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Das obige Problem wird bei einem Kraftfahrzeugschloss gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils von Anspruch 1 gelöst.
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Wesentlich ist die Überlegung, dass der Verschluss für den Zugangskanal von dem Schlossgehäuse selbst ausgebildet werden kann, so dass das Schlossgehäuse einerseits und der Verschluss andererseits aus ein und demselben Kunststoffmaterial ausgestaltet sind.
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Der obigen Überlegung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass bei konstruktiv geeigneter Ausgestaltung des Verschlusses die üblichen für die Schlossgehäuse von Kraftfahrzeugschlössern genutzten Kunststoffe die gewünschte Aufbrechbarkeit für die Notbetätigung ermöglichen.
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Im Einzelnen ist es also so, dass der den Zugangskanal ausbildende Gehäuseabschnitt zumindest teilweise aus einem Kunststoffmaterial ausgestaltet ist und den Verschluss für den Zugangskanal aus eben demselben Kunststoffmaterial ausbildet. Der Gehäuseabschnitt, in dem der Zugangskanal angeordnet ist, und der Verschluss bilden eine integrale Einheit aus ein und demselben Kunststoffmaterial.
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Grundsätzlich ergibt sich durch die obige, vorschlagsgemäße Lösung der Vorteil, dass der Verschluss nicht in einem aufwendigen 2K-Spritzgießverfahren (Zweikomponenten-Spritzgießverfahren) an das Schlossgehäuse im Übrigen angespritzt werden muss. Ferner lässt sich mit der vorschlagsgemäßen Lösung mit geringem fertigungstechnischem Aufwand ein staub- und feuchtigkeitsdichter Verschluss realisieren, solange der Verschluss für die Notbetätigung noch nicht aufgebrochen worden ist.
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Es darf darauf hingewiesen werden, dass der Begriff „Zugangskanal” vorliegend weit zu verstehen ist. Darunter fallen alle Anordnungen, die das Einführen eines Werkzeugs von einer Gehäuseöffnung bis hin zu der Schlossmechanik erlauben.
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Maßgeblich ist, dass ein irgendwie gearteter Durchlass für ein obiges Werkzeug vorgesehen ist.
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Für die Notbetätigung sind zahlreiche Varianten denkbar. Bei der bevorzugten Ausgestaltung gemäß Anspruch 2 handelt es sich bei der Notbetätigung um eine Überführung der Schlossmechanik in den Funktionszustand „verriegelt”. Dies ist sachgerecht, da bei einem oben beschriebenen Notfall in erster Linie die Verriegelung des Kraftfahrzeugs von Interesse ist, sofern sich das Kraftfahrzeug überhaupt im entriegelten Zustand befindet.
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Die vorschlagsgemäße Lösung ist, wie oben bereits angesprochen, vor allem fertigungstechnisch interessant. Entsprechend wird gemäß Anspruch 4 vorgeschlagen, dass der den Zugangskanal ausbildende Gehäuseabschnitt und der Verschluss in einem gemeinsamen Kunststoff-Spritzgießvorgang hergestellt sind. Auf einen 2K-Spritzgießvorgang kann, wie ebenfalls schon angesprochen, verzichtet werden.
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Eine weitgehende Unabhängigkeit von der Materialwahl für den Gehäuseabschnitt, in dem der Zugangskanal angeordnet ist, ergibt sich gemäß Anspruch 8 dadurch, dass der ein Wandelement aufweisende Verschluss lokal mindestens eine Materialschwächung aufweist, an der das Wandelement beim Einführen des Werkzeugs für die Notbetätigung aufbricht. Diese Materialschwächung wird vorzugsweise durch eine lokal reduzierte Wandstärke erzeugt. Die vorschlagsgemäße Materialschwächung ist nichts anderes als eine Sollbruchstelle, die beim Einführen des Werkzeugs aufbricht. Ein solcher materialgeschwächter Bereich wird auch als „Filmhaut” bezeichnet.
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Die weiter bevorzugte Ausgestaltung gemäß Anspruch 9 zeigt, wie die Reproduzierbarkeit des Aufbrechens des Verschlusses auf einfache Weise gewährleistet werden kann. Durch die Einbringung eines Filmscharniers ergibt sich hier eine vorbestimmte Verstellung des Wandelements. Ferner lässt sich das Filmscharnier gemäß Anspruch 10 derart mit elastischen Eigenschaften ausstatten, dass auch nach dem Aufbrechen des Verschlusses und der Entfernung des Werkzeugs ein selbsttätiges Verschließen des Verschlusses stattfindet.
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Nach einer weiteren Lehre gemäß Anspruch 15, der eigenständige Bedeutung zukommt, wird ein Verfahren zur Herstellung des vorschlagsgemäßen Kraftfahrzeugschlosses beansprucht.
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Wesentlich nach der weiteren Lehre ist, dass der den Zugangskanal ausbildende Gehäuseabschnitt und der Verschluss in einem gemeinsamen Kunststoff-Spritzgießvorgang hergestellt werden. Wie oben erläutert, erübrigt sich damit die Herstellung des Verschlusses in einem aufwendigen 2K-Spritzgießvorgang.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt
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1 ein vorschlagsgemäßes Kraftfahrzeugschloss in einer perspektivischen Ansicht,
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2a) das Kraftfahrzeugschloss gemäß 1a) in einer Schnittdarstellung entlang der Schnittlinie II-II und b) in einer Schnittdarstellung entlang der Schnittlinie B-B und
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3a) das Aufbrechen des Verschlusses des Kraftfahrzeugschlosses gemäß 1 in zwei Ansichten entsprechend 2b) und b) das Aufbrechen des Verschlusses eines weiteren vorschlagsgemäßen Kraftfahrzeugschlosses in zwei Ansichten entsprechend 2b).
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Das in der Zeichnung dargestellte Kraftfahrzeugschloss ist mit einem Schlossgehäuse 1 und den üblichen Schließelementen Schlossfalle 2 und Sperrklinke 3 ausgestattet, wobei die Schlossfalle 2 in eine nicht dargestellte Offenstellung und in eine in 1 dargestellte Hauptschließstellung verstellbar ist. Die Schlossfalle 2 wirkt in ebenfalls üblicher Weise mit einem in 1 lediglich angedeuteten Schließkeil 4 o. dgl. zusammen, der vorzugsweise karosseriefest angeordnet ist.
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Die Sperrklinke 3 ist in die in 1 dargestellte, eingefallene Stellung bringbar, in der sie die Schlossfalle 2 in der jeweiligen Schließstellung hält. Die Sperrklinke 3 ist hier und vorzugsweise in ihrer eingefallenen Stellung vorgespannt und in eine ausgehobene Stellung bringbar, in der sie außer Eingriff von der Schlossfalle 2 steht.
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Das Kraftfahrzeugschloss ist mit einer Schlossmechanik 5 ausgestattet, die motorisch in verschiedene Funktionszustände wie „verriegelt” und „entriegelt” bringbar ist. Weiter ist ein Betätigungshebel 6 vorgesehen, dessen Betätigung in Abhängigkeit vom Funktionszustand der Schlossmechanik 5 ein Ausheben der Sperrklinke 3 bewirkt. Der Betätigungshebel 6 ist im montierten Zustand mit einem Türaußengriff und/oder einem Türinnengriff gekoppelt.
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Das dargestellte Kraftfahrzeugschloss ermöglicht eine manuelle Notbetätigung derart, dass bei Ausfall der Spannungsversorgung oder Ausfall eines Antriebsmotors der Schlossmechanik 5 eine Verriegelung des Kraftfahrzeugschlosses, also eine Überführung der Schlossmechanik 5 in den Funktionszustand „verriegelt”, auf manuelle Weise möglich ist. Hierfür ist ein Zugangskanal 7 von Außen zu der Schlossmechanik 5 hin vorgesehen. Der Begriff „von Außen” ist hier auf den Bereich außerhalb des Kraftfahrzeugschlosses bezogen. Die Notbetätigung ist bei dem dargestellten Kraftfahrzeugschloss von der Stirnseite einer geöffneten, dem Kraftfahrzeugschloss zugeordneten Seitentür möglich. Insbesondere kann der Zugangskanal 7 in dem Fanglager F des Kraftfahrzeugschlosses angeordnet sein. Hier und vorzugsweise befindet sich der Zugangskanal 7 allerdings in 1 oberhalb des Fanglagers F.
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Der Zugangskanal 7 ist im Normalfall durch einen Verschluss 8 verschlossen, der für die Notbetätigung nach Art einer Sollbruchstelle mittels eines Werkzeugs, hier und vorzugsweise mittels eines Schlüsselbarts 9, aufbrechbar ist.
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Vorzugsweise ist der Verschluss 8 im Normalfall dicht hinsichtlich eines Staub- und Feuchtigkeitseintritts in das Schlossgehäuse 1. Denkbar ist aber auch, dass der Verschluss 8 lediglich einen Schutz gegen den Eintritt gröberer Verschmutzungen bereitstellt.
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Das Aufbrechen des Verschlusses 8 zeigt sich für das Kraftfahrzeugschloss gemäß 1 durch eine Zusammenschau der beiden in 3a) gezeigten Abbildungen. In der linken Darstellung kommt das Werkzeug, hier der Schlüsselbart 9, gerade in Eingriff mit dem Verschluss 8. In der rechten Darstellung hat der Schlüsselbart 9 den Verschluss 8 aufgebrochen und steht in Eingriff mit einem Hebel 11 der Schlossmechanik 5.
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Wesentlich ist nun die Tatsache, dass der Zugangskanal 7 in einem Gehäuseabschnitt 10 angeordnet ist, der zumindest zum Teil aus einem Kunststoffmaterial ausgestaltet ist, wobei der Gehäuseabschnitt 10 aus demselben Kunststoffmaterial den Verschluss 8 ausbildet. 3a) zeigt links besonders deutlich, dass der Gehäuseabschnitt 10 zusammen mit dem Verschluss 8 eine integrale Einheit aus ein und demselben Kunststoffmaterial bildet. Dies ist fertigungstechnisch ganz besonders vorteilhaft, wie noch erläutert wird.
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Durch das Einführen des Schlüsselbarts 9 in den Zugangskanal 7 kommt der Schlüsselbart 9 in Eingriff mit der Schlossmechanik 5, im Einzelnen mit einem oben angesprochenen Hebel 11 der Schlossmechanik 5. Dies zeigt 2a). Dabei drückt der Schlüsselbart 9 den Hebel 11 in 2a) gegen den Uhrzeigersinn, was mit einer Überführung der Schlossmechanik 5 vom Funktionszustand „entriegelt” in den Funktionszustand „verriegelt” einhergeht. Die Schlossmechanik 5 ist über den Zugangskanal 7 also derart betätigbar, dass die Schlossmechanik 5 in den Funktionszustand „verriegelt” überführt wird, so dass eine Betätigung des Betätigungshebels 6 kein Ausheben der Sperrklinke 3 mehr bewirkt.
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Grundsätzlich sind für die obige Notbetätigung verschiedene Varianten denkbar. Beispielsweise kann die Notbetätigung auf eine Drehbewegung eines Werkzeugs zurückgehen. Hier und vorzugsweise ist es allerdings so, dass die Notbetätigung auf das Einführen des Werkzeugs, insbesondere des Schlüsselbarts 9, in den Zugangskanal 7, zurückgeht. Die Einführbewegung ist vorzugsweise eine Linearbewegung.
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Auch die Auslegung des Kunststoffmaterials für den Gehäuseabschnitt 10 und den Verschluss 8 ist in zahlreichen Varianten denkbar. Vorzugsweise handelt es sich bei dem Kunststoffmaterial um einen Kunststoff aus der Gruppe der Polymerisate, insbesondere Polyethylen (PE), Polypropylen (PP) oder Polyoxymethylen (POM), oder um einen Kunststoff aus der Gruppe der Polykondensate, insbesondere Polyamid (PA) oder Polybutylenterephthalat (PBT). Mit diesen Materialien ist einerseits die für die Gehäusefunktion benötigte mechanische Stabilität und andererseits das für den Verschluss 8 erforderliche Bruchverhalten realisierbar.
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Fertigungstechnisch günstig ist die vorschlagsgemäße Lösung besonders dadurch, dass der den Zugangskanal 7 ausbildende Gehäuseabschnitt 10 und der Verschluss 8 in einem gemeinsamen Kunststoff-Spritzgießvorgang hergestellt sind, so dass, wie oben angesprochen, auf einen 2K-Spritzgießvorgang verzichtet werden kann.
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Es wurde schon darauf hingewiesen, dass der Verschluss 8 zur Notbetätigung durch Einführen des Werkzeugs, insbesondere des Schlüsselbarts 9, aufbrechbar ist. Denkbar ist auch, dass zum Aufbrechen des Verschlusses 8 eine drehende Bewegung des Werkzeugs vorgesehen ist, wie im Zusammenhang mit der Notbetätigung der Schlossmechanik 5 selbst schon angesprochen wurde.
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Auch für die Lage des Verschlusses 8 im oder am Zugangskanal 7 sind verschiedene Varianten denkbar. In besonders bevorzugter Ausgestaltung ist der Verschluss 8 zwischen den beiden Enden 12, 13 des Zugangskanals 7 angeordnet. Denkbar ist aber auch, dass der Verschluss 8 an einem der beiden Enden 12, 13 angeordnet ist.
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Interessant bei der vorschlagsgemäßen Lösung ist die Tatsache, dass mit geringem fertigungstechnischem Aufwand ein staub- und feuchtigkeitsdichter Verschluss 8 realisierbar ist. Dies lässt sich am besten umsetzen, wenn, wie dargestellt, der Verschluss 8 ein entsprechend abdichtendes Wandelement 14 aufweist.
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Das Bruchverhalten des Verschlusses 8 im Rahmen der Notbetätigung lässt sich dadurch einstellen, dass das Wandelement 14 lokal, hier und vorzugsweise randseitig, mindestens eine Materialschwächung S1 aufweist. Vorzugsweise weist das Wandelement 14 randseitig zumindest abschnittsweise eine Materialschwächung S1, insbesondere eine Linien-Materialschwächung, auf. Mit „Linien-Materialschwächung” ist gemeint, dass die Materialschwächung des Wandelements 14 entlang einer Linie vorgesehen ist, die gerade oder gebogen verlaufen kann. Beim Einführen des Werkzeugs in den Zugangskanal 7 bricht das Wandelement 14 dann im Bereich der Materialschwächung S1 auf.
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Die obige, lokale Materialschwächung S1 des Wandelements 14 kann grundsätzlich durch eine Perforation o. dgl. erzeugt werden. Hier und vorzugsweise handelt es sich bei der Materialschwächung S1 um eine lokal reduzierte Wandstärke des Wandelements 14.
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Besonders interessant bei dem dargestellten und insoweit bevorzugten Ausführungsbeispiel ist die Tatsache, dass am Wandelement 14 mindestens ein Filmscharnier 15–17 ausgebildet ist. 3a) zeigt eine Ausführung mit einem einzigen Filmscharnier 15, während 3b) eine Ausführung mit zwei Filmscharnieren 16, 17 zeigt. Das Aufbrechen des Verschlusses 8 geht hier mit einem Verschwenken des Wandelements 14 um das jeweilige Filmscharnier 15–17 einher. Das jeweilige Filmscharnier 15–17 bildet gewissermaßen eine geometrische Schwenkachse für das jeweilige Wandelement 14.
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3b) zeigt, dass hier am Wandelement 14 randseitig an zwei gegenüberliegenden Randabschnitten jeweils ein Filmscharnier 16, 17 ausgebildet ist, wobei das Aufbrechen des Verschlusses 8 mit einem Verschwenken zweier Teilwandelemente 14a, 14b um die beiden Filmscharniere 16, 17 einhergeht. Um ein definiertes Aufbrechen zu gewährleisten, ist es hier und vorzugsweise vorgesehen, dass zwischen den beiden Teilwandelementen 14a, 14b eine obige Materialschwächung S2, insbesondere eine Linien-Materialschwächung, vorgesehen ist.
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Eine besonders vorteilhafte konstruktive Ausgestaltung des Filmscharniers 15–17 sieht vor, dass das Filmscharnier 15–17 derart elastisch ausgestaltet ist, dass das Entfernen des Werkzeugs nach dem Aufbrechen des Verschlusses 8 mit einem selbsttätigen Verschließen des Verschlusses 8 einhergeht. Nach dem Entfernen des Werkzeugs in den jeweils rechten Darstellungen von 3a) und 3b) schwenken die Wandelemente 14, 14a und 14b bei einer solchen Ausgestaltung zurück, bis in erster Näherung eine Abdichtung des Zugangskanals 7 wieder hergestellt ist.
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Die oben beschriebene Verschwenkbarkeit des Wandelements 14 führt zu einem besonders reproduzierbaren Verhalten des Verschlusses 8 während des Aufbrechens für die Notbetätigung. Denkbar ist allerdings, dass das Wandelement 14 insgesamt eine Wandstärke aufweist, die ein Aufbrechen gewährleistet. Dann ist das Wandelement 14 über einen wesentlichen Teil seiner Wandfläche, vorzugsweise über die gesamte Wandfläche, filmartig ausgestaltet, so dass das Aufbrechen des Wandelements 14 an irgendeiner Stelle der Wandfläche möglich ist.
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Es lässt sich den Darstellungen von 2 und 3 entnehmen, dass das Wandelement 14 im Wesentlichen senkrecht zu der Kanalerstreckung 18 ausgerichtet ist. Bei genauerer Betrachtung der 2b) und 3a) fällt jedoch auf, dass das Wandelement 14 geringfügig von dieser senkrechten Ausrichtung abweicht, so dass beim Einführen des Werkzeugs, hier und vorzugsweise des Schlüsselbarts 9, in den Zugangskanal 7 eine Randseite 19 des Wandelements 14 vor einer anderen Randseite 20 des Wandelements 14 in Eingriff mit dem Werkzeug, hier dem Schlüsselbart 9, kommt. Dabei ist es vorzugsweise so, dass die zuerst mit dem Werkzeug in Eingriff kommende Randseite 19 eine Materialschwächung aufweist und damit eine Sollbruchstelle bildet. Die anschließend in Eingriff kommende Randseite 20 weist entsprechend ein Filmscharnier 15 auf. Für den Fall, dass das Wandelement 14, wie hier, im Wesentlichen rechteckig ausgestaltet ist, sind die obigen beiden Randseiten 19, 20 vorzugsweise gegenüberliegend angeordnet.
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Es wurde schon darauf hingewiesen, dass das Filmscharnier 15 eine gewisse Elastizität aufweisen kann, so dass der Verschluss 8 nach dem Aufbrechen des Verschlusses 8 und nach dem Entfernen des Werkzeugs wieder in eine verschließende Stellung zurückschwenkt. Grundsätzlich ist es aber auch denkbar, dass die Schlossmechanik 5 derart mit dem Verschluss 8 gekoppelt oder koppelbar ist, dass nach dem Aufbrechen des Verschlusses 8 eine Verstellung der Schlossmechanik 5 ein Verschließen des Verschlusses 8 bewirkt.
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Nach einer weiteren Lehre, der ebenfalls eigenständige Bedeutung zukommt, wird ein Verfahren zur Herstellung eines obigen Kraftfahrzeugschlosses beansprucht. Wesentlich nach diesem weiteren Verfahren ist, dass der den Zugangskanal 7 aufweisende Gehäuseabschnitt 10 und der Verschluss 8 in einem gemeinsamen Kunststoff-Spritzgießvorgang hergestellt werden. Auf alle Ausführungen zu dem vorschlagsgemäßen Kraftfahrzeugschloss, die geeignet sind, das vorschlagsgemäße Verfahren zu erläutern, darf verwiesen werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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