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Die
Erfindung betrifft ein Gurtschloß für einen Sicherheitsgurt, insbesondere
für ein
Kraftfahrzeug, mit einem mit einer Steckzunge zusammenwirkenden
Verriegelungsmechanismus und einem den Verriegelungsmechanismus
umgebenden Gehäuse,
das eine Einstecköffnung
für die
Steckzunge aufweist.
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Derartige
Gurtschlösser
sind in zahlreichen Bauformen bekannt. Dabei muß die Einstecköffnung freiliegen,
um beim Anlegen des Sicherheitsgurtes die Einführung der Steckzunge in das
Gurtschloß nicht
zu behindern. Durch die freiliegende Einstecköffnung können aber auch Verunreinigungen
und Fremdkörper
in das Innere des Gurtschlosses eindringen, die die Funktion des
Verriegelungsmechanismus beeinträchtigen
oder gar verhindern können. Wenn
die Verriegelung nicht zustande kommt, hat der Sicherheitsgurt keine
Schutzfunktion. Eine unvollständige
Verriegelung, auch als Scheinverriegelung bezeichnet, ist dabei
besonders kritisch, weil sie vom Insassen nicht festgestellt werden
kann.
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Daher
wird es im Stand der Technik angestrebt, die Einstecköffnung durch
einen Steckzungenauswerfer möglichst
vollständig
zu verschließen.
Allerdings ist es in der Praxis nicht möglich, dadurch das Eindringen
von Verunreinigungen und Fremdkörpern
durch die Einstecköffnung
für die
Steckzunge zu verhindern. Es sind nämlich gerade Ansammlungen von
Verunreinigungen und Fremdkörpern
im Bereich der Einstecköffnung,
die beim Eindrücken
des Steckzungenauswerfers oder der Auslösetaste ihren Weg ins Innere
des Gurtschloßgehäuses finden.
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Demgegenüber schafft
die Erfindung ein Gurtschloß für einen
Sicherheitsgurt, das diesen bekannten Mangel beseitigt.
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Dies
wird erfindungsgemäß dadurch
erreicht, daß das
Gehäuse
eine Schiebeeinrichtung aufweist, die in einer Schließstellung
die Einstecköffnung
abdeckt und in einer Öffnungsstellung
die Einstecköffnung
freigibt. Die Einstecköffnung
wird also in der Schließstellung
der Schiebeeinrichtung, d.h. im nicht angeschnallten Zustand, vollständig abgedeckt, so
daß in
dieser Schließstellung
keine Verunreinigungen oder Fremdkörper in das Schloßsystem
eindringen können.
Um die Steckzunge in die Einstecköffnung einführen zu können, wird die außen am Gehäuse angeordnete
Schiebeeinrichtung (zusammen mit sämtlichen möglicherweise auf ihr angesammelten
Verunreinigungen) in eine ebenfalls außen am Gehäuse befindliche Öffnungsstellung
verschoben und nicht etwa, wie dies bei Gurtschlössern gemäß dem Stand der Technik der
Fall ist, ins Schloßinnere geschwenkt.
Auf diese Weise wird wirkungsvoll verhindert, daß die auf der Schiebeeinrichtung
angesammelten Fremdkörper
ins Schloßinnere
gelangen können.
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Vorzugsweise
ist die Schiebeeinrichtung nach dem Prinzip eines Rolladens aufgebaut.
Das bedeutet, daß die
Schiebeeinrichtung mehrere miteinander verbundene Lamellen aufweist,
die längs entsprechender,
außen
am Gehäuse
angeordneter Führungen
verschoben werden können.
Durch die Ausbildung mit mehreren Lamellen kann sich die Schiebeeinrichtung
besonders gut der Form des Gehäuses
anpassen.
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Gemäß einer
ersten Ausführungsform
der Erfindung ist die Schiebeeinrichtung von Hand verschiebbar.
Auf diese Weise erhält
man einen besonders einfachen und zuverlässigen Mechanismus. Um die
Steckzunge in die Einstecköffnung
einführen
und damit den Sicherheitsgurt schließen zu können, wird einfach die Schiebeeinrichtung
von Hand in die Öffnungsstellung
gebracht.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist die Schiebeeinrichtung mit einem Gurtaufroller
gekoppelt. Wird nun Gurtband vom Gurtaufroller abgezogen, um den
Sicherheitsgurt anzulegen, so wird gleichzeitig über die Kopplung die Schiebeeinrichtung
in ihre Öffnungsstellung
verbracht, die ein Einstecken der Steckzunge in das Gurtschloß ermöglicht.
Ebenso kann vorgesehen sein, daß beim Aufrollen
des Gurtbandes die Schiebeeinrichtung über die Kopplung wieder in
ihre Schließstellung
verbracht wird.
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Ferner
kann vorgesehen sein, daß die
Schiebeeinrichtung mit einem Elektromotor gekoppelt ist. Diese Kopplung
kann zusätzlich
oder alternativ zur Kopplung mit dem Gurtaufroller realisiert sein.
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Die
Kopplung erfolgt vorzugsweise über
ein Zugglied, bei dem es sich beispielsweise um einen Bowdenzug
handeln kann. Dadurch ergibt sich eine besonders einfache und kaum
störungsanfällige Ausgestaltung.
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Vorteilhaft
ist ein Federelement vorgesehen, welches die Schiebeeinrichtung
in die Schließstellung
beaufschlagt. So ist in jedem Fall dafür gesorgt, daß nach dem
Entfernen der Steckzunge aus der Einstecköffnung die Schiebeeinrichtung
automatisch ihre Schließstellung
einnimmt und somit Verschmutzungen des Gurtschloßinnenraums verhindert.
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Weitere
Merkmale und Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
mehrerer bevorzugter Ausführungsformen
anhand der beigefügten
Zeichnung. In dieser zeigt:
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1 in
Perspektivansicht ein Gurtschloß gemäß einer
ersten Ausführungsform
der Erfindung mit einer Schiebeeinrichtung, die sich in ihrer Schließstellung
befindet;
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2 in
Perspektivansicht das Gurtschloß aus 1,
jedoch mit der Schiebeeinrichtung in ihrer Öffnungsstellung;
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3 in
Perspektivansicht ein Gurtschloß gemäß einer
zweiten Ausführungsform
der Erfindung; und
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4 in
Perspektivansicht ein Gurtschloß gemäß einer
dritten Ausführungsform
der Erfindung.
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Die 1 und 2 zeigen
ein Gurtschloß 10 mit
einem Gehäuse 12,
das eine Einstecköffnung 14 für eine Steckzunge
eines nicht gezeigten Sicherheitsgurtes aufweist. Die Steckzunge
kann durch einen konventionellen, in den Figuren nicht dargestellten
Verriegelungsmechanismus verriegelt werden, der im Inneren des Gehäuses 12 angeordnet
ist. Zum Lösen
des Verriegelungsmechanismus dient eine konventionelle Auslösetaste 16.
Das Gurtschloß 10 ist über ein
Beschlagteil 18 und gegebenenfalls einen Schloßstraffmechanismus
am Boden des Kraftfahrzeugs befestigt.
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Am
Gehäuse 12 sind
zwei seitliche Führungen 20 vorgesehen,
in denen eine nach dem Prinzip eines Rolladens aufgebaute Schiebeeinrichtung 22 geführt ist,
die mehrere miteinander verbundene Lamellen 24 umfaßt. Die
Führungen 20 verlaufen
parallel zueinander entlang der Außenseite des Gehäuses 12.
Vorteilhaft ist das Gurtschloß 10 so
ausgebildet, daß im
geschlossenen Zustand das Gehäuse 12 mit der
Schiebeeinrichtung 22 bündig
abschließt
(siehe 1).
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In
der in den Figuren oberen Hälfte
der Schiebeeinrichtung 22 ist ein Griffelement 26 vorgesehen,
mittels dem die Schiebeeinrichtung 22 von Hand verschiebbar
ist. Bei dem Griffelement 26 kann es sich beispielsweise
um einen an den Lamellen 24 angeformten Vorsprung, eine
Vertiefung oder einfach eine Fläche
mit rauher Oberfläche
handeln, die der Hand des Fahrzeuginsassen eine bessere Griffigkeit bietet.
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Im
nicht angeschnallten Zustand befindet sich die Schiebeeinrichtung 22 in
der in 1 gezeigten Schließstellung. Soll nun die Steckzunge
des Sicherheitsgurts in die Einstecköffnung 14 eingeführt werden,
verschiebt der Fahrzeuginsasse zuvor die Schiebeeinrichtung 22 von
Hand nach unten in die Öffnungsstellung
(siehe 2), indem er am Griffelement 26 angreift.
In die nun freiliegende Einstecköffnung 14 kann
die Steckzunge des Sicherheitsgurts eingeführt werden. Durch die Schiebeeinrichtung 22 ist
wirkungsvoll verhindert, daß Fremdkörper und Verunreinigungen
im nicht angeschnallten Zustand in die Einstecköffnung 14 gelangen
können.
Auch eventuelle Verunreinigungen, die sich auf der Schiebeeinrichtung 22 angesammelt
haben, können
nicht ins Innere des Gurtschlosses 10 gelangen, da sie
mitsamt der Schiebeeinrichtung 22 seitlich entlang der
Außenseite
des Gehäuses 12 nach
unten verschoben werden.
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Um
zu verhindern, daß aufgrund
einer möglichen
Nachlässigkeit
des Fahrzeuginsassen die Schiebeeinrichtung 22 nach dem
Lösen des
Sicherheitsgurts in der Öffnungsstellung
verbleibt, ist gemäß einer
zweiten Ausführungsform
ein Federelement 28 vorgesehen, das derart zwischen der
Schiebeeinrichtung 22 und einem unteren Abschnitt 30 des Gehäuses angeordnet
ist, daß es
die Schiebeeinrichtung 22 stets in die Schließstellung
beaufschlagt (3). Wird nun der Sicherheitsgurt
gelöst,
indem die Auslösetaste 16 betätigt wird
und die Steckzunge die Einstecköffnung 14 verläßt, so sorgt
das Federelement 28, das in der Öffnungsstellung der Schiebeeinrichtung 22 vorgespannt
ist, dafür,
daß die
Schiebeeinrichtung 22 sicher geschlossen wird. Um die Schiebeeinrichtung 22 zu öffnen, wird
diese wiederum über
das Griffelement 26 von Hand in die Öffnungsstellung verbracht,
und zwar gegen die Vorspannung des Federelements 28.
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4 zeigt
eine weitere Ausführungsform der
Erfindung, bei der die Schiebeeinrichtung 22 über einander
Schiebeeinrichtung 22 befestigtes Zugglied 32 mit
einem Gurtaufroller 34 gekoppelt ist. Bei dem Zugglied 32 handelt
es sich um einen Bowdenzug, der das Verschieben der Schiebeeinrichtung 22 einleitet,
sobald der Sicherheitsgurt 36 vom Gurtaufroller 34 abgezogen
wird.
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Optional
ist ein Elektromotor 40 vorgesehen, der ebenfalls über ein
Zugglied 32 mit der Schiebeeinrichtung 22 gekoppelt
ist, wobei dann das Verschieben der Schiebeeinrichtung 22 elektrisch
erfolgt. Natürlich
ist es auch möglich,
auf die Kopplung mit dem Gurtaufroller 34 zu verzichten
und nur einen Elektromotor 40 vorzusehen. Um die Schiebeeinrichtung 22 nach
dem Entfernen der Steckzunge 38 aus der Einstecköffnung 14 wieder
in die Schließstellung zu
verbringen, in der sie die Einstecköffnung 14 abdeckt,
kann entweder das Zugglied 32 so ausgebildet sein, daß es die
Schiebeeinrichtung 22 beim Aufrollen des Sicherheitsgurts 36 wieder
nach oben schiebt, oder es kann, wie in 3 dargestellt,
ein Federelement 28 die Schiebeeinrichtung 22 in
die Schließstellung
beaufschlagen.