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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Gewehr mit einer Schulterstütze, zumindest
einem Lauf, einem Abzug, einem hinter dem Abzug liegenden Patronenlager,
einem beweglichen Verschluß und
einem Schlagbolzen.
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Gewehre
sind in einer Vielzahl von Bauformen aus dem Stand der Technik bekannt.
Aufgrund ihres bauartspezifischen langen Laufes ermöglichen die
Gewehre zielgenaue Schüsse
auch über
längere Entfernungen,
sie weisen jedoch auch den Nachteil auf, vergleichsweise schwer,
unhandlich und sperrig zu sein. Mit der sich hinten an den Lauf
anschließenden
Schulterstütze
erreichen übliche
Gewehre Baulängen
von über
einem Meter. Die große
Baulänge erschwert
wegen des Hebeleffektes ein freihändiges ruhiges Anvisieren des
Ziels.
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Aus
dem Stand der Technik sind sogenannte "Bullpup"-Gewehre bekannt, bei denen der Lauf
und das System weiter nach hinten zum Hinterschaft verlegt worden
sind, um dadurch die Baulänge
des Gewehres insgesamt zu verkürzen.
Bei diesen Waffen befindet sich der Abzug etwa im mittleren Drittel
der Gesamtlänge
der Waffe. Dadurch, daß sich
der Lauf bis etwa zum hinteren Ende des Hinterschaftes erstreckt,
können
Baulängen
von nur etwa 80 cm erzielt werden.
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Bei
den Bullpup-Gewehren stellt sich jedoch das Problem, mit welchem
Verschlußsystem
der Lauf am besten verschlossen werden kann. Die Handlichkeit des
Gewehres soll nicht durch hervorstehende Verschlußhebel beeinträchtigt werden,
die Baulänge des
Gewehres soll möglichst
kurz bleiben und die Bedienung und Handhabung soll möglichst
einfach bleiben.
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Die
Aufgabe wird für
ein gattungsgemäßes Gewehr
erfindungsgemäß gelöst, indem
der Verschluß mittels
einer Schwenkbewegung der Schulterstütze und/oder eines Schwenkarms über eine
Koppelmechanik ortsverlagerbar und die Drehachse der Schulterstütze beziehungsweise
des Schwenkarms in einem Raum angeordnet ist, der über die
Länge des
Gewehrs gesehen durch den Verschluß und den Abzug begrenzt ist.
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Indem
die Schulterstütze
und/oder der Schwenkarm schwenkbeweglich ausgeführt ist, kann diese griffgünstig und
leicht betätigt
werden, um durch die Schwenkbewegung den Verschluß zu betätigen und
dadurch das Patronenlager zu öffnen
und zu schließen.
Wenn die Schulterstütze
und/oder der Schwenkarm als Schwenkhebel dienen, können sonstige
Hebel zur Bedienung des Verschlußsystems entfallen. Somit stehen
seitlich an der Waffe keinerlei störende Hebel oder Griffe hervor,
wie sie bei sonstigen Verschlußmechaniken üblich sind.
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Indem
die Drehachse der Schulterstütze und/oder
des Schwenkarms in einem Raum angeordnet ist, der über die
Länge des
Gewehrs gesehen durch den Verschluß und den Abzug begrenzt ist, bleibt
die gesamte Baulänge
des Gewehres sehr kurz. Auch diejenigen Teile, die schwenkbeweglich ausgelegt
werden, können
dadurch kurz und leicht gehalten werden. Die Höhe, auf der die Drehachse ange ordnet
ist, kann innerhalb dieses in der Länge begrenzten Raumes beliebig über die
Bauhöhe
des Gewehrs nach Zweckmäßigkeit
ausgewählt
werden. Die vorgeschlagene Koppelmechanik zwischen der Schulterstütze beziehungsweise
dem Schwenkarm und dem verlagerbaren Verschluß kann beispielsweise aus einer
einfachen Langlochführung
oder einer Koppelstange bestehen und ist damit leicht betätigbar,
wartungsfrei, unempfindlich und die Konstruktion weist nur ein geringes
Baugewicht auf.
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Die
Kombination der erfindungsgemäßen Merkmale
erlaubt es, ein sehr kurz bauendes Gewehr herzustellen, das eine
normale Lauflänge
aufweist und trotzdem mit seiner Gesamtlänge den Wert von einem Meter
unterschreitet. Das Gewehr kann sehr leicht gebaut sein und kann – da keine
störenden
Bauteile seitlich oder hinten hervorstehen – leicht transportiert und
verstaut werden.
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Um
das Gewehr besonders leicht und handlich zu machen, kann auf ein
Magazin verzichtet werden. Die Patrone wird nach Öffnen des
Verschlusses manuell in den Lauf eingesteckt, sodann wird der Lauf
wieder mit dem Verschluß verschlossen
und das Gewehr ist feuerbereit.
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Nach
einer Ausgestaltung der Erfindung verfügt das Gewehr über zwei
Läufe,
die übereinander angeordnet
sein können.
Bei dieser Ausgestaltung kann ein Verschluß als Baueinheit die Patronenlager beider
Läufe verschließen. Natürlich kann
der Verschluß bei
einem Lauf auch das Patronenlager des einen Laufs verschließen. Bei
einem zweiläufigen Gewehr
kann ein Lauf für
Schrotpatronen und der andere Lauf für Kugelpatronen vorgesehen
sein. In einer solchen Ausgestaltung ist das Gewehr beispielsweise
militärisch
als Pilotengewehr für
Notfälle
nutzbar. Auch im zivilen Jagdsport ist das Gewehr gut nutzbar, weil
es bei geringem Gewicht und kompakten Abmessungen trotzdem sichere
Schüsse
auch über
weitere Entfernungen ermöglicht
und über
weitere Strecken leicht transportierbar ist.
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Weitere
Ausgestaltungen der Erfindung lassen sich den Merkmalen der Unteransprüche, den Zeichnungen
und der gegenständlichen
Beschreibung entnehmen.
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Die
Erfindung wird nun anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es
zeigen:
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1:
eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Gewehres,
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2:
das Gewehr aus 1 mit abgeklappter Schulterstütze,
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3:
das Gewehr aus 1 mit abgenommener Schulterstütze,
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4:
eine Detailansicht des Verschlußsystems,
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5:
eine Schnittansicht entlang der Linie A-A in 4,
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6:
eine Ausschnittsansicht des Gewehres mit dem Verschluß in Schließstellung,
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7:
eine Schnittansicht entlang der Linie A-A in 6,
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8:
eine Ansicht der gesicherten Abzugs- und Sperrmechanik,
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9:
eine Ansicht der gespannten Abzugs- und Sperrmechanik,
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10:
eine Ansicht der entspannten Abzugs- und Sperrmechanik,
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11:
eine Ansicht der Koppelmechanik in einer Offenstellung, und
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12:
eine Ansicht der Koppelmechanik in der Schließstellung.
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In 1 ist
ein erfindungsgemäßes Gewehr in
einer Seitenansicht dargestellt. Im hinteren Bereich des Gewehres 1 befindet
sich die Schulterstütze 2.
Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels beschrieben,
das zwei übereinander
angeordnete Läufe 3 aufweist,
die in 1 durch gestrichelte Linien angedeutet sind. Die
Erfindung ist jedoch auch auf Gewehre anwendbar, die nur einen Lauf
oder mehrere Läufe,
beispielsweise auch nebeneinander, aufweisen. Etwa im mittleren
Drittel der Gesamtlänge
des Gewehres 1 befindet sich der Abzug 4. In der
Schulterstütze 2 ist
ein Umschalter 5 angeordnet, mit dem die Bewegung des Abzugsbolzens wahlweise
auf den oberen oder unteren Lauf 3 schaltbar ist. Unter
dem Abzug 4 befindet sich ein Entriegelungshebel 6,
durch den die Abzugsmechanik und je nach Ausgestaltung des Gewehres
auch die Bewegung des Verschlusses sperrbar ist. Gegenüber vom
Abzug 4 ist ein Spannhebel 7 angebracht, mit dem
die Abzugsvorrichtung spannbar ist. Auf der Oberseite des Gewehres 1 sind
als Zieleinrichtung beispielhaft ein aufklappbar gestaltetes Korn 8 sowie eine
aufklappbar gestaltete Kimme 9 dargestellt. Abweichend
vom Ausführungsbeispiel
können
diese Zielhilfen auch fest eingebaut sein, oder es wird eine Zieloptik
eingesetzt.
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Die
Schulterstütze 2 ist
um die Drehachse 10 schwenkbar. Die Drehachse 10 kann
abweichend vom Ausführungsbeispiel
auch an einer anderen Stelle in dem Raum angeordnet sein, der in
Längsrichtung
des Gewehrs 1 durch den Abzug 4 und den Verschluß 14 begrenzt
wird. An der Unterseite der Schulterstütze 2 ist ein Depot 11 angebracht,
in dem als Magazin eine Anzahl von Patronen und/oder andere Kleinteile
wie ein Messer, einen Kompaß,
ein Funkgerät,
Nährstoffkonzentrate
oder dergleichen vorgehalten werden können. Ein Depot 11 für Kleinteile
kann sich auch in der Schulterstütze 2 oder
im oder am vorderen oder mittleren Schaft oder an einer anderen
Stelle der Schulterstütze 2 befinden.
Das Depot 11 kann abnehmbar ge staltet sein.
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In 2 ist
das in 1 dargestellte Gewehr mit einer nach unten geklappten
Schulterstütze 2 gezeigt.
In der Offenstellung der Schulterstütze 2 sind die halb
in den jeweiligen Lauf 3 eingesteckten Patronen erkennbar.
In den oberen Lauf 3 ist im Ausführungsbeispiel eine Schrotpatrone 12 und
in den unteren Lauf eine Kugelpatrone 13 eingesteckt. Die Schulterstütze 2 ist
so weit nach unten abklappbar, daß der Verschluß 14 die
Patronenlager der Läufe 3 vollständig freigibt
und diese leicht zugänglich
sind.
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In 3 ist
das Gewehr 1 gezeigt, bei dem die Schulterstütze 2 demontiert
ist. In dieser Darstellung ist der Verschluß 14 am hinteren Ende
des Gewehres 1 gut erkennbar. Der Verschluß 14 befindet sich
in der zeichnerischen Darstellung in einer Schließposition.
Die Läufe 3 sind
von einem umgreifenden Verschlußgehäuse 15 gehalten,
auf dem der Verschluß 14 ortsverlagerbar
gehalten ist. Der Verschluß 14 verschließt in der
dargestellten Schließposition
die Patronenlager 18 beider Läufe 3.
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In 4 ist
das Verschlußsystem
in einer detaillierteren Ansicht gezeigt. In 4 befindet
sich der Verschluß 14 in
einer unteren Offenstellung. In dieser Ansicht ist die Kulisse 16 gut
erkennbar, an der entlang der Verschluß 14 bewegbar ist.
Der Verschluß 14 ist
in eine Bewegungsrichtung insbesondere zum Öffnen und/oder Schließen des
oder der Patronenlager 18 ortsverlagerbar, die im wesentlichen quer
zur Längsachse
des Laufs 3 verläuft. Über die Länge des
Gewehrs 1 gesehen, beansprucht die Ortsverlagerbarkeit
des Verschlusses 14 keine zusätzliche Baulänge, da
die Länge
des Bauraums, der für
die Realisierung der Verlagerbarkeit des Verschlusses 14 erforderlich
ist, im wesentlichen nur der Bauhöhe des Verschlusses 14 entspricht.
Der Bauraum muß nur
die Beweglichkeit des Verschlusses 14 in vertikaler Richtung
nach unten hin gewährleisten, und
dieser kann durch die Schwenkbewegung der Schulterstütze 2 beziehungsweise
des Schwenkarms 50 um die im we sentlichen quer zur Längsachse
des Laufes 3 beziehungsweise zur horizontal angeordnete
Drehachse 10 geschaffen werden.
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Die
Kulisse 16 kann einen Hinterschnitt 17 aufweisen,
der von einem Stück
des Verschlusses 14 hintergriffen wird, oder die Kulisse 16 weist
eine Schwalbenschwanzform oder einen T-nutförmigen Querschnitt auf, durch
die der Verschluß 14 während seiner
Verschiebebewegung sicher geführt
wird. Die Kulisse 16 ist so massiv ausgeführt, daß die bei
einem Schuß auf
den Verschluß 14 einwirkenden
Explosionskräfte
von der Kulisse 16 aufgenommen und in das Verschlußgehäuse 15 abgeleitet
werden. Bevorzugt ist die Kulisse 16 so gestaltet, daß der Verschluß 14 formschlüssig in
seiner Schließposition
gehalten ist und so die Explosionskräfte direkt auf die Kulisse 16 und
das Verschlußgehäuse 15 übertragen werden.
Am hinteren Ende der Läufe 3 befinden
sich die Patronenlager 18, in die die jeweils passenden Patronen
eingesteckt werden können.
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In 4 sind
die im Verschluß 14 angebrachten
Schlagbolzen 19 sowie die Mechanik zu deren Betätigung gut
erkennbar. Bei einem nur einläufigen
Gewehr kann im Verschluß 14 auch
nur die Mechanik zur Betätigung
nur eines Schlagbolzens 19 angeordnet sein. In der Schließstellung
des Verschlusses 14 übertragen
die Schlagbolzen 19 eine Zündbewegung der Wippe 21 auf
den Boden der im Patronenlager 18 befindlichen Patronen.
Wie aus der Darstellung in 4 ersichtlich
ist, kann die Bewegung der Wippe 21 durch die Mechanik
eines beweglichen Sperrblocks 20 blockiert werden. In der
in 4 gezeigten Neutralstellung ist die Wippe 21 vom Sperrblock 20 gesperrt
und kann weder den oberen noch den unteren Schlagbolzen 19 mit
einer Bewegung erreichen. Wird der Sperrblock 20 nach oben verschoben,
bewegt sich das untere Ende der Wippe 21 auf den unteren
Schlagbolzen 19 zu. In der oberen Stellung des Sperrblocks 20 kann
also nur eine im unteren Lauf 3 befindliche Patrone abgeschossen werden,
da der obere Lauf 3 durch den Sperrblock 20 blockiert
ist. Befindet sich der Sperrblock 20 in einer nach unten
ver schobenen Stellung, wird dadurch der untere Schlagbolzen 19 blockiert,
und das obere Ende der Wippe 21 wird auf den oberen Schlagbolzen 19 zu
bewegt. Bei einer Betätigung
des Abzugs wird die dadurch ausgelöste Bewegung über die
Wippe 21 auf den oberen Schlagbolzen 19 übertragen, und
eine im oberen Lauf 3 befindliche Patrone wird abgefeuert.
Die räumliche
Lage des Sperrblocks 20 kann durch die Betätigung des
Umschalters 5 verändert
werden. Durch die Einstellung des Umschalters 5 auf eine
Mittelposition wird das Gewehr also gesichert, und durch die Einstellung
des Umschalters 5 auf eine obere oder untere Position kann
der obere bzw. der untere Lauf 3 abgefeuert werden.
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Im
unteren Bereich des Verschlußgehäuses 15 befindet
sich ein weiterer Sperrblock 22. In der in 4 gezeigten
Position sperrt der Sperrblock 22 mit seiner Sperrnase 24 die
Ausnehmung 23 im Abzugsbolzen 25, der durch die
Sperrnase 24 in der dargestellten Position blockiert ist.
Da sich der Verschluß 14 in
einer nach unten geschobenen Offen-Position befindet, könnte eine
Bewegung des Abzugsbolzens 25 nicht auf einen der Schlagbolzen 19 übertragen werden.
Sobald der Verschluß 14 aus
seiner Schließstellung
in eine Offenposition verschoben wird, kann also mit dem Gewehr 1 kein
Schuß mehr
abgefeuert werden. Durch die besondere Ausbildung der Mechanik des
ortsverlagerbaren Verschlusses 14 ist das Gewehr 1 also
automatisch gesichert, sobald sich der Verschluß 14 nicht mehr in
seiner Schließstellung
befindet.
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In 5 ist
eine Schnittansicht entlang der Linie A-A in 4 zu sehen.
Gut erkennbar ist das Verschlußgehäuse 15,
das die Kulisse 16 bildet, in dem der Verschluß 14 ortsverlagerbar
gehalten ist. Auch ist der Hinterschnitt 17 gut erkennbar,
der eine gute Übertragung
der Explosionskräfte
auf das Verschlußgehäuse 15 ermöglicht.
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6 zeigt
eine Ausschnittsansicht des Gewehres 1, bei der sich der
Verschluß 14 in
seiner Schließstellung
befindet. Der Sperrblock 20 befindet sich in einer unteren Position,
so daß die
Bewegung des Abzugsbolzens 25 auf den Schlagbolzen 19 des oberen
Laufs 3 übertragbar
ist. Der Sperrblock 22 befindet sich in einer gegenüber der
in 4 gezeigten Position veränderten Lage, in der dieser
mit einem Vorsprung 27 den Verschluß 14 in seiner Schließstellung
arretiert. Gleichzeitig ist die Sperrnase 24 nach hinten
verlagert, so daß der
Abzugsbolzen 25 von der Feder 26 angetrieben,
eine Abzugsbewegung auf den Schubbolzen 28 übertragen
kann, der diese Bewegung wiederum auf den Kipphebel 29 überträgt, der
die Wippe 21 betätigt. Über die
vorgenannten Betätigungselemente
wird nach Betätigung
des Abzugs 4 die durch die vorgespannte Feder 26 ausgelöste Bewegung
des Abzugsbolzens 25 auf eine im Lauf 3 befindliche
Patrone übertragen.
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In 7 ist
eine Schnittansicht entlang der Linie A-A in 6 gezeigt.
Es ist insbesondere auch im Vergleich mit der 5 gut
erkennbar, wie der Verschluß 14 das
Patronenlager 18 abdichtet und in seiner Schließstellung
vom Verschlußgehäuse 15 und
dem Hinterschnitt 17 gehalten ist.
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In 8 ist
eine Ansicht der gesicherten Abzugs- und Sperrmechanik zu sehen.
Der Entriegelungshebel 6 ist in einer Stellung gezeigt,
in der er aus seiner neutralen Position heraus bewegt wurde, wobei über die
Sperrstange 30 die Betätigungsbewegung
des Entriegelungshebels 6 auf den Sperrblock 22 übertragen
worden ist. Zieht man den Entriegelungshebel 6 aus seiner
neutralen Position, wird die Sperrnase 24 des Sperrblocks 22 in
eine Sperrlage bewegt, und der Verschluß 14 ist über den
Vorsprung 27 hinwegbewegbar. Wird der Entriegelungshebel 6 in
seine Null-Lage zurückbewegt, überträgt die Sperrstange 30 diese
Bewegung auf den Sperrblock 22 in einer Weise, in der der
Vorsprung 27 den Verschluß 14 in der Schließstellung
verriegelt und die Sperrnase 24 den Abzugsbolzen 25 wieder
freigibt. Befindet sich der Verschluß 14 nicht in seiner Schließstellung,
kann der Entriegelungshebel 6 nicht in die Null-Lage zurückbewegt
werden, da eine Bewegung des Vorsprungs 27 durch den Verschluß 14 blockiert
wird.
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In 8 ist
erkennbar, daß die
Mechanik des Abzugs 4 an einem Rahmen 40 befestigt
ist, der zumindest mit einem der beiden Läufe 3 fest verbunden ist.
Um eine Krümmung
eines Laufs 3 zu vermeiden, die aufgrund einer wärmebedingten
Dehnung des anderen Laufs 3 auftritt, beispielsweise durch
Schießen
mit diesem Lauf 3, sollte der Rahmen 40 bevorzugt
nur mit einem der beiden Läufe
fest verbunden sein. Beispielsweise kann der Rahmen 40 fest
mit dem oberen Lauf 3 verbunden sein, und der Rahmen 40 weist
eine Durchführungsöffnung auf,
durch die der untere Lauf 3 dann in Laufrichtung frei beweglich gehalten
ist. Auch die entgegengesetzte Anordnung ist möglich.
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In 9 ist
eine Ansicht der Abzugs- und Sperrmechanik gezeigt, in der der Spannhebel 7 in eine
Spannstellung bewegt worden ist. Der Abzugsbolzen 25 weist
im Bereich des Abzugs 4 Kerben 31 auf, in die
ein Vorsprung des Abzugs 4 von einer Federkraft betätigt einklinkt,
wenn der Abzugsbolzen 25 weit genug gegen die Feder 26 gespannt
wird. Zieht man den Abzug 4 gegen die Federkraft so weit
herunter, daß der
Vorsprung aus der Einkerbung 31 im Abzugsbolzen 25 herausgezogen
wird, so schnellt der Abzugsbolzen 25 von der Feder 26 getrieben
in Richtung des Schubbolzens 28, und eine Patrone wird
abgefeuert, wenn die Bewegung des Abzugsbolzens 25 auf
den Patronenboden übertragen
wird.
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In 10 ist
die Abzugs- und Sperrmechanik in einer Ansicht gezeigt, in der der
Spannhebel 7 wieder völlig
entspannt ist. Der Abzugsbolzen 25 reicht mit seinem vorderen
Ende in die Ausnehmung des Verschlusses 14 hinein, in dem
sich der Schubbolzen 28 befindet. Der Schubbolzen 28 ist
durch den Abzugsbolzen 25 so weit nach hinten vorverlagert,
daß er
den Kipphebel 29 betätigt,
der wiederum diese Bewegung auf die Wippe 21 überträgt, die
auf den unteren Schlagbolzen 19 wirkt und im unteren Lauf 3 eine Explosion
auslöst.
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In 11 ist
ein Ausführungsbeispiel
der Koppelmechanik in einer Offenstellung gezeigt. Der Schwenkarm 50,
der die Schulterstütze 2 bilden,
mit dieser verbunden sein kann oder als separates Element ausgeführt ist,
ist um die Drehachse 10 herum nach unten verschwenkt dargestellt.
Die Schulterstütze 2 ist
in 11 nicht dargestellt. Für die Erfindung ist es nicht
wesentlich, ob die Schulterstütze 2 selbst
um die Drehachse 10 schwenkbeweglich ist oder ob in der
Schulterstütze 2 ein
separater Schwenkarm 50 vorhanden ist, der mit der Schulterstütze 2 oder
unabhängig
von dieser schwenkbar ist. Erfindungswesentlich ist, daß die Schulterstütze 2 und/oder
der Schwenkarm 50 drehbeweglich sind und diese Drehbewegung über eine
Koppelmechanik in eine Schiebebewegung des Verschlusses 14 übertragbar
ist. Der Schwenkarm 50 ist so ausgelegt und angeordnet,
daß er
nicht über
die Außenkontur
der Schulterstütze 2 hervorragt.
Der Schwenkarm 50 kann aus der Schulterstütze 2 ausschwenkbar
und dann drehbar sein, oder der Schwenkarm 50 ist als Flacheisen
ausgebildet und mit der Schulterstütze 2 verschraubt.
Das Gewehr 1 behält
auf diese Weise seine kompakte Bauform. Im Schwenkarm 50 befindet
sich ein Langloch 51, in das ein starr mit dem Verschluß 14 verbundener
Bolzen 52 hineinragt. Bei einer Schwenkbewegung des Schwenkarms 50 wird die
Schwenkbewegung auf den Bolzen 52 übertragen. Da der Bolzen 52 mit
dem Verschluß 14 starr verbunden
ist, wird die auf den Bolzen 52 wirkende Schwenkbewegung
auf den Verschluß 14 übertragen,
und der Verschluß 14 bewegt
sich zusammen mit dem Schwenkarm 50 in die jeweilige Schwenkrichtung.
Im Ausführungsbeispiel
weist die Koppelmechanik einen zusätzlichen Kipphebel 53 auf,
durch den ein oder mehrere Ausstoßer 54 betätigbar sind. Der
Kipphebel 53 verfügt über eine
Kulisse, auf die der Bolzen 52 in einer unteren Position
des Verschlusses 14 eine Kippbewegung des Kipphebels 53 auslöst, durch
die der Ausstoßer 54 in
eine Bewegung nach hinten versetzt wird. Diese Bewegung wirkt auf
die im Lauf 3 befindlichen Patronen, durch die diese aus
dem Lauf 3 ausgeworfen werden. Somit wird bei einer Schwenkbewegung
des Schwenkarms 50 nach unten gleichzeitig eine im Lauf 3 befindliche
Patrone ausgeworfen.
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In 12 ist
die Koppelmechanik in einer Schließstellung gezeigt. Der Verschluß 14 befindet sich
in dieser Darstellung in einer Position, in der die Patronenlager 18 verschlossen
sind. Es ist gut erkennbar, daß sich
der Bolzen 52 nun im gegenüberliegenden Ende des Langlochs 51 befindet.
In der Schließstellung
des Verschlusses 14 befindet sich der Schwenkarm 50 in
einer Lage, in der dieser zumindest annähernd parallel zur Laufrichtung
der Läufe 3 liegt.
Da der Schwenkarm 50 vorteilhaft mit dem Verschlußgehäuse 15 verbunden
ist, werden auf diese Weise die von einem Schuß herrührenden Explosionskräfte gradlinig
nach hinten in die Schulter des Schützen eingeleitet. Dadurch verfügt das erfindungsgemäße Gewehr 1 über eine
gute Schußbalance.